Donnerstag♃ den 1. Septembris: 1642.
<7 ler[chen.]>
J'ay escrit au Düc de Braunschweig par messager exprés.
Der Oberste Werder, ist heütte wjeder fortt.
Jch bin mit Meiner herzlieb(st)en gemahlin, in die weinberge,
auf zur zigelscheüne vndt aufn Jahrmarck[!] gefahren.
Nota Bene[:] Cependant, on nous a empoisonnè au chasteau
üne belle petite chienne noire, laquelle a des peti[ts.]
Dieu <en> vueille descouvrir, l'autheur inhümai[n.]
J'ay acheptè 2 belles espèes, pour 12 Dalers, p[uis]
des gands, & ün estuy, pour 2 DalersDal: a la foir[e,]
puis aux deux filles, i'ay donnè 2 Dücats, au march[è.]
Depesche nach Leiptzigk, varieghata. Dieu la
conduyse avec celle de Braunschweig & d'Holsace.
Freitag♀ den 2. September 1642.
<Bela> <Starcker regen.>
Allerley confusiones zu rechte gebracht, auch nacher Ballenstedt[.]
Die Contributiones gegen den 12ten: huius, außgeschrieben.
A spasso, e fatto una cascata nella navi-
cella, essendo ben presto andato nell' acqua,
non havendo meco, che due servitorj, e nissun
barcaruolo. Questa acqua del fiume, mj minac-
cia spesse volte. Jddîo cj voglia guardare
con lj miej, da ognj pericolo, e tuttj buonj Christjanj.
Samstag♄ den 3. September 1642.
Eine recommendationschrift von creützenach, vom
Pfaltzgraf Ludwig Philips, wegen Schwartzenbergers
verlaßenschaft, daran Pettinger zu prætendiren,
(aber præteriret zu sein, vermeinet,) entpfangen.
Jst also numehr gewiß, daß Kreuznachb restituiret. perge
Jtem: schreiben vom Luc Thomas Benckendorf perge <vom Obrist Pöblitz, vnd hallweil.
en termes mediocres.>
On a pübliè par toute la France des prieres de
20 jours, pour la santè dü Cardinal Düc.
Le Parlement d'Angleterre a fait entendre a son Roy
de se rendre promptement a Londres, ou on l'iroit querir
avec 30 mille hommes. Les trouppes des Venetiens, mar-
chent contre celles dü Pape.
Mit Doctor Mechovio Nachmittags conversiret.
Peter Agricola vndt Weyser, so Fürst Augustus zum Lennart Dorstensson abge-
fertiget seindt wiederkommen, mit schlechter
expedition, weil der Zerbster bohte alles verkerbt. et cetera
Der lahme Geörge ist von Wien vndt
Lintz, illæsus (post morbum,) wiederkommen. <laus De[o][.]> perge
Sonntag☉ den 4ten: September 1642.
Jn die kirche conjunctim, vormittages. <Extra: al
pranso: Doctor
Mechovius.>
Nachmittage wieder in die kirche, singillatim[.]
Jl y a eu dü mal-entendü, avec Mal Herbe2[.]
Vndterschiedliche Commissiones zu expediren gehabt,
in aulicis, militaribus, oeconomicis vnd Polizeysachen,
mehrentheilß durch Heinrich Friedrich von Einsiedel vndt Doctor Mechovius[.]
Nota Bene[:] Les Corbeaux ont fort criè quelques jours en çá sur ce chastea[u.]
<Starcker windt.>
heütte wirdt rübesaht, vndt wintergerste
alhier zu Bernburg außgeseet. Gott gesegene es[.]
Jch bin hinauß spatziren geritten, vndt haben
zweene hasen, zur küche gehetzt.
Üne semonce mal assaysonnèe de Stollberg
& Schkeüditz, en matiere d'argent, en quoy ie
trouve de la malice, & tromperie, quant au premier.
Diesen abendt kömbt eilende post von Gröptzigk, daß
man viel volcks zu Roß vndt Fuß marchiren siehet.
Dörften also diese Nacht, oder Morgen frühe, einen
greẅlichen lermen haben. Gott beschehre vns ruhe.
Daß in den Erblanden starck geworben wirdt.
Das der Ertzhertzog vor Großen Glogaw, ernst
gebrauche, der Schwedische secours aber auch dahin im anzuge.
Jtem: das 3 Juden den Kayserlichen Schatz zu Wien bestehlen
wollen. Alß sie nun im einbrechen begriffen, wehren
Sie darüber ertapt, vndt zum strang condemnirt
worden, der eine aber, wiewol er in Polen getauft
gewesen, vnd wieder die Jüden geschrieben, hette alles
am ende <gutwilljg> revocirt, vnd das ers den Christen zu Trotz
gethan, auch nie recht communicirt, sondern die oblaten
allezeitt nur im Munde behallten, hernachmalß
in eine cloack geworfen, wie noch den Tag zuvor
im gefengnüß geschehen, da man es auch in einer cloack
gefunden, mit andern lästerwortten mehr. Den andern
beyden hette man ihr recht gethan, vndt sie gehenckt.
Diesen aber, von der Richtstedte zurückd geführet,
vndt folgendes Tages, mit glüenden zangen gerißen,
vndt gevierthelt, da er doch noch Christj gespottet. et cetera
|| [[Handschrift: 317v]]
Jst schrecklich zu hören, eine solche verzweifelte obstinati[on][.]
Gott wolle die irrenden bekehren, vnd auf den
rechten weg, der warheitt, leitten.
Jtem: brachten die zeittungen:
Daß die Engelländer numehr gegen einander zu
felde zögen, vndt die verbitterung groß wehre.
Jn hollandt thete der Printz von Vranien nichts.
Don Francisco de Melos aber, victorisirte
in Franckreich, vmb Calais vnd Boulogne.
Rex Galliæ vermeinete Perpignan noch zu erobern.
Venedig, Parma, Mantua<Modena>, vndt Florentz,
hetten sich wieder den Pabst, collegiret,
vnd zöhen3 recht ordentlich, wieder einander zu felde[.]
Die Ambassadores zu Rom, alß Spannischer auf ein[er]
seitten, Portugall vndt Franckreich auf der ander[n]
hetten einander auf der gaße begegnet, vndt
ordentlich einander mitt büchßen, vndt pistolen
chargirt, das beyderseits etzliche todt blieben,
darumb auch der Spannjsche Ambassador, gantz
disgustirt, von Rom hinweg gezogen.
Der Düc de Bouillon, meynen etliche soll no[ch]
perdonirt werden, weil Sie des Königs person, nicht
anzutasten, begehret, sondern nur böse Rahtgeber.
Dienstag♂ den 6ten: September 1642.
<1 Schockßo: lerchen die pagen gefangen.>
Diesen Morgen, hat der Kayserliche General Wachtmeister,
Baron de Soye, einen Rittmeister, mit seinen vor-
trouppen, voran geschicktt, an den Schlag, vorm
berge, vndt begehren laßen, mit höflichen erbiehten,
Jch möchte die fehre, vndt Fehrkahnen laßen
fertig hallten, damit er mitt 1000 Mann zu
fuß, vndt 800 pferden <3 Stücklein>, auch etzlichen <vielen> wagen,
möchte v̈bergebracht werden. Baldt drauf
ist das volck ankommen, ehe ich kaum zeitt
gehabt, sie v̈ ihnen entgegen zu schigken.
Des Obersten dü Four, Oberster wachtmeister
ein Graf, des Graven von Brouay vetter, hat
den Courtau, (so halcke zugeritten) wieder von
mir begehrt, jm nahmen seines vettern, welcher
ihm geschrieben, das pferdt wieder abzufordern.
Jch habe erstljch zjmliche difficulteten destwegen
gemacht, hernacher aber, weil er drauf gedrungen,
vndt wir vnß beyderseits voreinander schähmen
müßen, wegen gehabter diffidentz, vndt das ich
ihn nicht gekandt, da ich ihn doch zu Pegaw vnlengst
zwar, gesehen, habe ich ihm das pferdt abfolgen laßen.
|| [[Handschrift: 318v]]
Gott gebe, daß ich mich durch diesen handel, in keine
verwirrung stürtze.
Der Graf heißt: Philippe de Merode, Conte de Bouccarme. perge
halcke (so itzt abwesend) hats v̈bel gemacht, in
dem er von sich geschrieben, das pferd hette mehr ver-
zehret, vndt ihm gekostet, alß es werth wehre,
da es doch bey mir, sein futter bekommen, vndt
halcke es nur gar wenig tage bey sich gehabtt,
es auch mehrentheilß durch<damals> hungern laßen.
Gedachter Graf, jst fluchß darvon geritten,
hat aber zur discretion, vor das abgerichtete pferdt
vndt daß es gewartett worden, 10 ducaten herein
geschicktt. Jch will ia hoffen, es werde nicht in
vnrechte hände kommen. Ein Soldat hat sich
vor des Graven diener außgeben, vndt 4 duca[ten]
hergeben, (also 6 Ducatenduc:n. in seinen beüttel partiren[)]
wollen, weil aber meiner diener einer verstan[den,]
daß der Graf von 10 gesagt, vnwißend zwar
obs ThalerThlr: oder Gulden (florenus)f: wehren, hat er diesen gesellen
abgewiesen, vndt ihm nicht trawen mögen.
Extra zu Mittage Doctor Brandt gehabt, den Medicu[m][.]
Le Baron de Soye, a estè fort chagrin, au passage
|| [[Handschrift: 319r]]
en nous impütant d'estre bons Swedois. <Jl marche vers
Aschersleben.>
Avis: Que Hans Ernst Börstel a eu peur de venir icy, au
dernier convent, ayant eu crainte des baston-
nades de mes gens, quj l'en peuvent avoir menacè
a mon desceu.
Curt Christoph de Börstel a dit: que 2 Jesuites auroyent estè
execütez, l'üne pour avoir voulü assassiner, l'E-
lecteur de Brandenburg, & l'autre pour avoir voulü
empoisonner le Marquis Ernst, afin de mettre
en l'Electorat tout aussy tost, le vieil Marquis
Christian Guillaume, & reformer a la Papautè
tout le pays.
Jtem: que les Jmperiaulx se seroyent retirèz
devant Grand Glogaw.
halcke ist von Agken wiederkommen.
Erlachen haben die Reütter 6 pferde genommen,
er hat aber durch Krosigks hülfe zwey wiederbekommen.
Jch habe dem Baron de Soye destwegen zugeschrieben.
Avis diesen abend, daß wiederumb 100 Mann zu Fuß
in Palberg ankommen vndt schaden thun. Jch habe hinauß
geschicktt.
Mittwoch☿ den 7. September 1642.
Es seind nur 20 Mann zu fuß, mit einem Führer zu Palberg
gewesen, vnd haben sich noch wol gehallten. heütte Morgen
hat man sie alhier, in der Fehre v̈bergesetzt.
Dieweil heütte der Monatliche Behttag eingefallen,
Alß seind wir conjunctim zum Gottesdienst gefahren.
Schreiben von Schwester Sibylla Elisabeth vom 27sten: Augustj.
Jtzt vmb Mittag schreibt General Commissarius heüßner
hieher an die Stadt Bernburg, vndt begehrt incontinentz[:]
4 mille Pfund (libra)℔: brodts nacher Ascherßleben zu lifern, auch mit Mahlen
vndt backen zu continuiren, Sonst würde er der general
wachmeister, Reütter anhero zur execution schicken
müßen.
Jtzt kommen gleich 30 Reütter vorn berg, Sehen einer
Mausepartey gar ähnlich. Man hat sie abgewiesen.
So seindt sie auf Grähna zu, gegangen. <Je <les> croy Swedois.>
Sperreütter soll mit 1500 pferden, auch nachkommen, wie
auch andere 200 Dragoner, vom Landsberge, also daß
sedes bellj, recht in diese länder wieder kömbt. Gott
erbarme es, vndt laße sich doch erweichen, dem armen be-
drangeten lande, zur erquickung, sampt vnß allen.
Schreiben vom hertzogk Augusto von Braunschweig daß es mitt
reümung der festung Wolfenbüttel stegken bleibet. Jtem:
daß der gute Oberste Berndt Geest gestorben. Jtem:
das ein Crayßtag, auch im NiederSächsischen Krayß, gegen
|| [[Handschrift: 320r]]
den 1. October außgeschrieben zu Braunschweig, wann es
nur tertij, nicht verhindern, hoc est Svecj. Jtem:
il s'offre encores á l'emprünt, comme l'an 1638.. perge
Tobias Steffeck, hat mir auch duplicate geschrieben.
heütte hat Abraham von Rindtorf die wolle meiner Schafe laßen
abnehmen, <Nachmittags ist ein geringer anfang gemacht.>
Jch bin nach der Mühle zu, vnd in Pfaffenpusch spatzirt.
Donnerstag♃ den 8ten: September 1642.
<27 lerchen. 39 kleine vogel, [... f]incken. perge>
Mit der wolleschahr ist continuirt. <Reif des Morgens,
sonst schön wetter.>
Den weitzen habe ich auch außseen laßen. Dominus benedicat.
halcke hat zum 2. mal, Meinem Türgken etwas
eingoßen vorn husten. Gott gebe darzu sein gedeyen.
Caspar Pfaw, ist von dem Königsmarck wiederkommen, hat
vor Nawmburg, Stürme verlohren, vnd ihn sehr an-
geschnautzt, auch aus vnserm Fürstenthumb 4
Fürstenthümer wollen machen, vndt 8000 ThalerThlr: recruy-
tengelder, Monatlich aber 6000 ThalerThlr: contribution
gefordert, vndt daß man Manßfeldt proviantiren sollte,
oder gedroẅet, sejne Regimenter anhero zu schigken. hat auch
in seinen dißcurßen, Leonhard TorstenSohn, nicht viel
geachtett, also das die ruin dieses landes, vor augen.
Fürst Augustus begehret vns, nacher Plötzkaw, gegen den Montag.
Eine trouppe von 17 pferden Kayserlicher Reütter, so auf
kundtschaft hergeschi<außgeschickt>, seindt hereiner kommen,
auf dißeyt der Sahle.
Schreiben vom Christian Rantzaw, in Meckelburgische
sache, darinnen der König will intercediren,
waß den particular Gottesdienst, vndt Freyheit der ge-
wißen, anlangett.
Jch habe an beyde Schwestern, naher Güsterow,
wieder geschrieben.
Peter Agricola, ist bey mir gewesen. Jl m'a contè
de diverses choses, de Lennart Dorstensson[,] de Königsmarck &cetera & comme
on me veut bien dü mal, a l'armèe. perge Voire que
quelquesüns auroyent parlè de m'envoyer a Stockholm.
Wittemberg, & Wrangel deux Sergeants de battaille,
sont nos pires ennemis, & ne parlent, que de brüsler
Bernbourg, & de la mettre en cendre.
Königsmarck soll berichtet haben, es hette Leonhardt
DorstenSohn, vor GroßGlogaw, 8 Regimenter, ruinirt.
Jl dit; que les Imperiaulx, n'ont pas voulu secouri[r]
les Saxons, alors, comme le Düc Frantz Albert a estè
blessè & prins, & qu'on en a mes-parlè.
Der gute Allte Oberste Mario, mejn gewesener
Raht, vndt hofmeister, hat an Superintendenten
zu Cöhten geschrieben, gar eiverig, vndt beweglich,
vndt wie er so kräncklich würde.
Freitag♀ den 9ten: September 1642.
<½ Schockßo: lerchen. 1 Schockßo: kleine vogel[.]>
Der Baron de Soye, will von Bernburg, Plötzkaw,
Nienburg, vndt Sanderßleben, 12 mille Pfund (libra)℔: brodt, zwischen heütte,
vndt Morgen haben. Caspar Pfau ist bey ihm gewesen.
Mitt Madame in lustgarten, vndt kunstgarten,
auch in die Mühle, vndt aufn Thamb5 spatzirt in schönem wetter.
Caspar Pfaw, ist Nachmittags, bey mir gewesen, vndt hat
mir allerley von der landeßnoht referiret.
J'ay eu 41 pierres<Steene>, 17 livres℔: pesants de laine.
Magister Davidt Sachß, jst bey mir gewesen, vndt haben sich
opponirt, wegen der Superintendens, Er Martius,
vndt Magister Enderling, wegen enderung der zeitt, mitt der
communion. et cetera par instinct d'autres. perge
Nachmittags, bin ich hinauß, in die wejnberge spatziren
geritten.
<35 lerchen. 30 kleine vogel.>
heütte habe ich angefangen den rogken außseen
zu laßen, vnd auf der langen breitte, Gott gebe
zu glück vndt gedeyen.
Meine freundliche herzlieb(st)e Gemahlin, ist mit mir in den
Pfaffenpusch vndt nach des landrichters Rust vogelherde zu,
spatziren gegangen, zum Finckenherd vnd Meisetantz.
Rindorf hat 4 hasen, von der hatz einbrachtt.
Erlach, ist vom Baron de Soye wiederkommen, vndt hat
nichts außgerichtett, wegen Meiner<Seiner> pferde, auf mein
schreiben, so der Baron, aufn Tisch geleget, vndt nicht be-
antwortett, aber begehrt, man wollte ihm die Thäter
nahmhaft machen, oder weisen, wo die pferde stehen.
Il me semble qu'il est en quelque façon dèsgoustè, ne scay
pourquoy.
Ceste apres disnèe, ie me suis fait tondre, & laver la teste[.]
Avis von Ballenstedt, daß alles aldort in confusion
gehet, Man kan nicht wol erndten, noch seen. Die kirche
zu Rheinstedt, ist erbrochen vndt geplündert worden.
Die parthien machen es sehr vnsicher.
Avis: daß die Schweden zu Ascherßleben, eingefallen sein
vndt etzlich volck aufgeschlagen haben sollen. Vix credo[.]
Sonntag☉ den 11ten: September 1642.
<38 lerchen.>
Alarm, daß von Deßaw auch volck ankomme.
Nihilominus seindt wir doch conjunctim in die
vormittagspredigt, zur kirchen, gezogen, vndt
haben Gott lob, biß dato, vnsern Gottesdien[st]
mit ruhe verrichtett. Gott wolle ferrner
seine hülfreiche gnade vndt segen, verleyhen,
vndt mittheilen, vndt auß großen Nöhten
vndt bedrangnüßen, vns gnediglich retten, Am[en.]
Schreiben von Deßaw, von Meinen Söhnen, vn[dt]
von Melchior Loys. perge
Doctor Mæchovius war extra zu Mittage. Je l'ay contentè
en esperance, jusqu'a l'effect bien tost attendü,
s'il plaist a Dieu.
Avis: daß gestern doch noch, die Kayserlichen fourra-
giers, von den Schwedischen hinder Ascherßleben, vnvorse-
hens v̈berfallen worden, vndt eingebüßet in die
50 Reütter, nebenst vielen pferden. Es soll
auch ein Kayserlicher leütenampt geblieben sein,
welchen ein Schwedischer Soldat mit einem greẅ-
lichen Schlachtschwehrt, entleibet haben soll.
Der Præsident, so wol als herrvetter
Fürst Augustus dringen mitt macht, auf vnsere per-
söhnliche zusammenkunft. Deliberanda sollen seyn:
1. Wegen beschickung, des krayßtages.
2. Was auf des Königsmarcks Postulata zu thun?
3. Wie der Schwester von Meckelnburgk
zu assistiren, in ihren tractaten.
4. Vndt mitt einem subsidio zu favorisiren.
Avis: daß man in Dennemarck hofnung zum deützschen
frieden, weil des Graven von Awersperg Kayserlicher Ambassador
Tractaten, mitt den Frantzösischen vndt Schwedischen gesandten6,
ratificirt worden, vndt vom Kayser die Confirmation eingelanget.
Nachmittags, wieder in die kirche.
Zu abends mitt Madame, in gartten.
Ein sehr groß packeet in Megapolitanis bekommen.
Montag☽ den 12ten: September 1642.
<Der vogelsteller hat 45 kleine vögel gelifert.>
hinüber nach Köhten, auf die angestellte zusam-
menkunft, da dann Fürst Augustus auch gewesen,
nebenst vnsern hof: und landrähten, auch
theilß Abgesandten.
Deliberanda wahren:
1. Ob vndt wie Regius mons zu beantwortt[en]
auf seine vnbilliche postulata, auch Lennart DorstensSon
zu beschigken, vndt vmb verschonung zu bitten[,]
vndt mjtt Mansfelder Commandant zu tractiren, wegen linderung.
2. Wie der angesetzte krayßtag zu Leiptzigk
zu beschicken, vndt was zu willigen.
3. Der Schwester von Meckelburg zu assistir[en]
mit einem adjuncto.
4. Vndt mitt einem subsidio von mille ThalernThlr:
Nachmittags wieder nach hause unusquisque.
Schreiben vom Kayser, eine gratulation zum Carolo Ur[sino][.]
Jtem vom allten Loẅen 2 schreiben, vnd 1 vom herrn von Rogg[endorf][.]
Zeitung daß ein Narr den Churfürsten von Brandenburg mit einem
spitzigen scharfen vndt vergifteten Stabe vmbbringen
wollen. Gott wolle ihn beschützen vndt bewahren,
auch in seiner gnade erhallten.
Jtem: daß der Düc de Bouillon & complices, soll
zu Lion gerichtett werden, weil er das crimen
læsæ Majestatis begangen. Gott erbarm sich ihrer.
Jtem: daß Perpignan in extremis angustiis versire.
Jtem: der Frantzösische general Harcour hette in Picar-
die, alleß verlorne wieder recuperirt.
Jn Engellandt, gehet der krieg mit Macht an,
zwjschen dem Könige, vndt dem Parlament.
Jn Jrrlandt, ist selbiger krieg auch noch in flagrantj,
vndt sollen die Jhren, zimlich victorisiren.
Die Königin in Engellandt (so im haag) correspondirt
nicht allein fleißig, mitt ihrem herren, sondern sen-
det ihm auch hülfe zu, an geldt, volck, muni-
tion, vndt was sie kan, deren dann etzliche
schreiben intercipirt worden.
Vor Großen Glogaw, (wejl es die Schwedischen
endtsetzt), soll sjch das Kayserliche läger etwas retirirt haben.
Dienstag♂ den 13den: September 1642.
<Bel Tempo.>
<3 mandel kleine vögel.>
A spasso con Madama, nel giardino, dopò haver
dato ordine, a molte cose, nel maneggio, deglj affarj.
J'ay crainte pour Thomas Benckendorf & pour Tobias Steffeck non sans cause.
Dieu leur vueille assister, les rammeiner icy en
bonne santè, a ma satisfaction, & me donner tres-
heureux succéz en tous mes desseings.
Bin Nachmittags hinauß nach Pröderitz geritten,
alda sie rogken außgeseet.
Avis: daß die Kayserlichen völcker von Ascherßleben
aufgebrochen, vndt ferrner in die Stifter gehen.
Vormittags nacher Ballenstedt geschrieben, von dannen.
Jch nachmittags andere bohtschaft in meinen
Privatsachen bekommen.
Mittwoch☿ den 14den: September 1642.
<3 Mandel lerche[n,] eine partie gelifer[t,] die andere Partie 41 v[ögel,] darundter 7 grossvo[gel][.]>
Jn die wochenpredigt gegangen, conjunctim, nach
dem wjr, (wie gewöhnlich) biß vor die kirche
gefahren.
Baldt darnach, ist alarm worden, daß die Kayserlichen völ-
cker, v̈ber die Sahle vndt<von Calbe auß> nacher Kalbe<Wolfen> zu, gegangen wehr[en.]
Donnerstag♃ den 15den: September 1642.
<5 Mandel kleine vögel.>
Weitt hinauß hetzen geritten, vndt nur 2 ha[sen]
gefangen, auch einen großen Wolf im Feldt ge[se]-
hen, vnd gehetzt er hat sich aber zur wehre gestellet.
Avis: daß 400 Schwedische Reütter, vndt dragoner, bey
Köhten sollen paßiret seyn.
Fürst Augustus schreibt von Plötzkau daß der Manßfelder Commendant
den Aembtern Ballenstedt vndt hatzgeroda[!]
heftig droẅet, alleß hinweg zu nehmen, wo
man ihm nicht geldt vndt getreydig geben will.
Diesen abend alarm gehabtt, daß zu Lattorf
viel volck ankommen wehre.
Freitag♀ den 16. September 1642.
<1½ schock: vndt 17 lerchen, vndt 1 Räphun, halcke cum sociis.>
<3 Mandel
kleine vögel.>
Das gesterige volck, seind 50 Reütter, mitt
etzlichen wagen gewesen, welche dem Baron de
Soye nachgehen. haben sich zimlich verhalten.
hinauß spatzirt, auf den vogelherdt, vndt
Meisentantz, <in schönem Stjllen wetter.>
Avis von Ballenstedt en termes mediocres,
außer der landesbeschwehrungen, welche
nicht mediocres, oder Mittelmäßig sejndt. Dieu en
vueille avoir pitiè, de nos adversitèz, & tribülations.
Samstag♄ den 17den: September 1642.
<1 schock lerchen. 2 hasen gehezt. 3 Mandel kleine vogel.>
J'ay apprehension pour mon lacquay Oberlender, qu'il
ne soit pas bien passè, vers Bremen &cetera avec
le Baron de Schrahtenbach.
Mit Meiner gemahlin, durchn Pfaffenpusch vndt nach[er]
des landrichters Rust garten, Meisentantz, vndt Finckenherdt
zu, spatzirt.
Depesche nach Ballenstedt, in jmportantzen.
Mit Geörg Reichardt, habe ich durch Heinrich Friedrich von Einsiedel vnd[t]
Doctor Mechovium, (wegen gewißer bestallung)
tractiren laßen.
Avis von Ballenstedt: daß die hartzschützen im
holtze gewaltig dominiren, vndt den hartzge-
rödern viel abgenommen im holtze, aufn Straßen.
Schreiben vom hauptmann Hans Ernst Börstel von hartzgeroda in Stollbergischen
sachen. hat gar wenig Documenta gefunden.
Jch bin mitt halcke, Rindorf, vndt meinen leüttlin
v̈ber den Thamb7, wiederumb zu Fuß, durchn Krum[b]-
halß nach meinen weinbergen zu, spatziren gegange[n]
vndt befunden, daß der Frost vor ein par Tagen, etw[as]
schaden gethan. Gott wolle vnser bescheiden Theil gesege[nen.]
Jn 30 Jahren, sagen Allte leütte, seye die Sahle
so lange an einem Stücke nicht so klein gewesen,
als itzunder. Gott helffe, das es Friede, vndt abzug
|| [[Handschrift: 325r]]
der völcker (so da kriegen) bedeütten möge.
Sonntag☉ den 18. September 1642.
<33 lerchen[,] 15 heedelerchen. 60 kleine vogel.>
Vna lettra immodesta de' mercantj dj lana, di Quedlinburg[.]
Jn die kirche conjunctim, Text: Nemo potest
servire duobus Dominis.8 Magister Sax hat geprediget.
Avis von Caspar Pfau daß durch Gottes Segen, die handlung
dahin vermittelt worden, daß diesen Monat dem Mansfelder Commandanten
1200 ThalerThlr: neben 1000 ThalerThlr: vor KönigsMarck gegeben werden sollen,
wie dann in folgendem 8bri wieder so viel, do ferrn
von der hohen Generalitet, keine enderung beschicht,
vndt General Major KönigsMarck soll semel pro semper mitt 2 mille ThalerThlr:
zufrieden sein, wie Mansfelder Commandant hoffet. An dem Maga-
zingetreidig, so sich auf 2500 Schefel (Scheffel)schfl: alhiesiges
maßes belauffen, hat er 200 Schefel (Scheffel)schfl: erlaßen.
Die Fronen auß den hartzämptern begehrt
er noch auf 8 Tage. Vicinj klagen noch härter.
Nachmittags wieder conjunctim mitt Meiner herzlieb(st)en gemahlin,
vndt 3 Töchtern zur kirchen (darundter die 3te:
Angelica zum 1. mal die kirche visitirt.) Der
Diaconus Martius hat geprediget.
Ein wildSchwein von hatzgeroda[!] bekommen, hat
258 Pfund (libra)℔: gewogen. Jst also die Bache wol bezahlt.
|| [[Handschrift: 325v]]
So sie mir zum præjuditz bey Ballenstedt geschoßen hatten.
Eine erschregkliche zeittung, von einem Neẅen
Jüdischen Antichristen, auß der Türgkey, ist von
Doctor Brandten communicirt worden. Gott wolle,
das es nur ein getichte seye.
Hò fatto jncarcerare un Sargente, per
haver tagliato dua dettj, ad una serva, benche
havesse cotesta rubbato delle rape.
Montag☽ den 19den: September 1642. Graphisch nicht darstellbares Symbol mit nicht ermittelter Bedeutung.[...]
<45 lerche[n] halcke.>
Auf meinen vogelherdt im Keßelpusch gegangen
vndt 6 Mandel gefangen, (darundter 1 Mande[l]
heydelerchen) Noch 10 vogel Nachmittags darzu kommen.
Schreiben, vom Hans Philipp Geuder vom heroltzbergk. perge
<Je luy ay respondü cejourd'huy.>
Die avisen geben:
Der krieg in Engellandt, gehe wol auf de[ß]
Parlaments seitte. Pfaltzgraf Robert, vndt
Mauritius aber, wehren beym Könige. Jhrer
viel, hielten es mit dem Könige, andere mit dem Par[lament.]
Des Königs leütte hetten schon stöße bekommen.
Jtem: die herren Staden hielten es heimlich mitt dem
Parlament, der printz von Vranien aber, cum Rege.
Venedig, Florentz, Modena hülfen Parma
wieder den Pabst.
Es continuirt daß ChurBrandenburg die Königin in Schweden
will heyrathen. Gott gebe zu glück, vnd daß es wol gerahte.
Der Ertzhertzog, ist vor Großen Glogaw, abgezogen.
Leonhardt DorstenSohn, hat sich gestärcktt.
Perpignan haben die Frantzosen, wie auch
Nizza dj Provenza, den avisen nach.
Die Spannische Silberflotta soll zerscheittert sein.
Der Neẅe König in Portugall, soll Sant Lucar dj
Barameda belägern.
Der Düc de Bouillon, Monsieur de la Tour[!], Monsieur de
Saint Marc (ein außerlesener schöner Jüngling)
sollen mitt ihren complicibus zu Lion, gerichtet
werden, wo der König nicht gnade einwendet,
weil der Cardinal de Richelieu, kranck dahin
kömpt.
Jn Summa: Tout bransle en ce Monde.
Vnser præsident, vndt gesampter Allgemeiner Raht,
heinrich von Börstel, soll Morgen gebe gott in vnser
aller (so wol anwesenden, alß abwesenden) nahmen,
nacher Leiptzigk, auf den angesetzten krayßTag
verschicktt werden. Gott wolle etwas Fruchtbarliches
außrichten laßen, vndt Privata compendia, einstellen.
Avis: daß Erlachs Schwestern, die frommen be-
trübten waysen, glücklich, vndt wol, in der Schweitz
angelanget, vndt alda herrlich, vndt wol von
ihren freünden gehallten werden, also daß Sie
ihres alhiesigen leydes, vndt außgestandener
wiederwertigkeitt, (wie Joseph) wol numehr
werden vergeßen können. Dieu vueille donner
semblable fortüne, a tous affligeèz & exilèz.
Wie gerecht, vndt wunderbahr, ist Gott der herr,
in seinen wergken? Er kan ernjedrigen, vndt
erhöhen, wann er will, vndt wie er will?
Avis: daß des Baron de Soye völcker, bey
W Raguhn vorüber, auf Wittemberg zu, gegang[en]
vndt soll daß Städtlein mitt brandt, sehr
beschädiget sein.
Dienstag♂ den 20. September 1642.
<8 Räphüner. 3 Mandel lerchen. <5 Mandel> 1 schock kleine Vo[gel.]>
hinauß auf den vogelherdt, in schönem wette[r]
nach dem ein guter fischzug, in Meiner anw[e]-
senheitt geschehen.
Avis: daß der crayßtag zu Leiptzigk, biß
auf den 24. October verschoben worden
|| [[Handschrift: 327r]]
von wegen deß Königsmarcks, hette sonst
Morgen gebe gott sollen angehen.
Mit dem CammerRaht, Doctor Mechovio habe ich allerley
expedirt. 1. Jn Bürgermeister Weylandes, gefährlichen händeln,
mjtt Molweyden. 2. Jn henning Stammers, mitt
Krosigken. 3. Jn der wiederkaüflichen zinß sache. 4. Wegen
beschickung des krayßtages. 5. Wegen der landschaft
nichtigen Gravaminum.
Jch bin Nachmittags hinauß, in meine weinberge
geritten, in die weittesten vnd näheren.
Gott wolle vnß seinen Segen genießen laßen.
Mittwoch☿ den 21. September 1642.
<<45> 31 lerchen. 5 Mandel kleine vogel.>
Jn die wochenpredigt, deß Magister Saxen.
Gestern abendt, alß man zum Thorsperren, vmb 9 vhr,
leütten wollen, ist die hofglocke (darmit man auch
wenn im Schloß geprediget wirdt, zu leütten pfleget)
herundter gefallen, vndt in 13 Stücke zersprungen.
Je crains, que cela ne denote rien de bon.
Caspar Pfaw, ist herkommen, von Fürst Augusto gesandt,
vnß nacher Plötzkau zu jnvitiren. Wir haben vmb
dilation gebehten, wegen catharren, etcetera[.]
<39 lerchen. 30 heydelerche[.] 3 Mandel kleine vogel.>
A spasso con Madama nel bosco de'pretj.
Jn den horis subcisivis Doctoris Camerarij, fleißig
gelesen, etzliche Tage hero.
J'ay escrit a l'Empereur dü 30:me: Septembre par Johann Löw[.]
Dieu vueille diriger le tout, à mon contentement
& me rendre bien tost, avec ample joye:
les Thomas Benckendorf[,] Tobias Steffeck & Oberlender[.] &cetera[.]
Freitag♀ den 23. September
<2½ schock lerchen, vndt kleine vogel.>
Schreiben vom allten Johann Löw von Wien, daß
alle früchte daselbst wol gerahten. Sie
förchten sich aber vorm krieg. etcetera
Mitt Meiner freundlichen herzlieb(st)en Gemahlin, bin ich perge
hinauß auf vnsern vogelherdt gegangen,
vndt v̈ber die Sahle gefahren, einersei[ts]
Fincken, andersejts lerchen zu fangen.
Ejnsjdel, vndt Doctor Mechovius, seindt nach Barby[.]
Gegen abendt, wieder mitt Madame in garten
spatzirt, weil das schöne wetter, noch angehallte[n.]
Avis: daß die Kayserliche armèe geschlagen seye in
Schlesien, vnd Baron de Soye alhier Quartiere nehmen wo[lle]
mà non lo credo ancora!
Samstag♄ den 24. September 1642.
<15 vogel.>
heütte hats geregenet, nach vieler tage schönem
wetter. Gott gebe der wintersaht, weinlese, vnd
noch hindterstelligen gartenfrüchten zum besten,
Dem Türcken ein einguß, durch hans albrecht von halck geben laßen,
Gott wolle mir zu diesem vndt andern pferden
gedeyen geben, vndt mich vor vnglück bewahren. perge
V̈ne cigogne nous est morte, par mechancetè
des garnemens, lesquels l'avoyent chassèe, avec
des chiens, auprès de la riviere, & luy ayans
rompü une aisle, elle est pourrie & la vermine
y est entrèe, ainsy qu'il l'a fallü coupper,
dont l'animal apres avoir fort saignè
üne nuict <& iour> entiere, en est mort. J'ay
commandè qu'on chastiast la dite canaille,
pour avoir osè violer le bien des Princes. &cetera
Tost apres m'a dit Philipp Güder qu'on eust mal
fait (par le conseil de Hans albrecht von halck) d'avoir taillè
l'aisle forte & nerveuse de la cigogne, qu'il
auroit estè mieulx de l'engraisser avec dü
gras de charrettes (wagentheer) cela chasse
jncontinent les vers, (maden)[.]
Sonntag☉ den 25. September 1642.
<Regen. Windt.>
Jn die vormittagspredigt, conjunctim.
Nachmittags ist Bidersehens des allten Adams, Tochter,
begraben worden, vor Waldaw, vndt viel
von hofe mittgegangen.
Montag☽ den 26. September 1642.
<Regen:>
<2 hasen gehezt 8 Vogel.>
heütte hat man zur weinlese den anfang
gemacht. Gott gebe darzu seinen Segen.
Schreiben auß dem Niederlandt, vndt Königsberg,
hamburgk, etcetera[.] Jtem: von Meinem bruder Fürst Friedrich von Cölln.
Jn Engelland nehmen die hostiliteten zu.
Monsieur dü Hallier Frantzösischer general ist vom herzog
von Lottringen, aufs haüpt geschlagen, vor la Motte.
Perpignan in Spannien, Nizza dj Provenza
in Jtalien, hat der Frantzose occupirt.
Dem herzog von Bouillon ist das leben geschenckt[.]
Die Spannische Silberflotta 4<10> m<M>illionen Reich,
soll in America vndergangen sein. Ein großer Schad[en.]
Venedig hilft Parma, contra Papam.
Das feste hauß Wildenstain, haben die Kayserlichen wieder
eingenommen.
Die herren Staden fangen es numehr an, mit dem Parlament
zu hallten. Gott gebe friede inter Christjcolas.
heütte ist der Obrist leutnant Knoche alhier vorüber
paßirt, gehet auf Oldenburg zu, seinen herren
abzuholen, et cetera Gott gebe zu glück.
Einsidel, vndt Doctor Mechovius, seindt diesen abendt spähte
vom Grafen von Barby wiederkommen.
Depesche pour Ballenstedt. Jntrighj, ghiribjzzj, bugie<!>, calumnie.
Che Dîo voglia confondere.
Depesche pour Dessaw, par Hans Georg Spallter. <Obrist leutnant Knoche ist
vorüber nach
Oldenburgk.>
Dienstag♂ den 27sten: Septembris, 1642.
<26 lerchen. 2 droßeln.>
Hanß Geörge ist heütte fortt, nach Deßaw. Dieu le conduyse.
Gestern ist die erfrorne weinlese zu im Aderstedtischen
berge, gar schlecht abgegangen, vndt kaum 2 Eymer,
<vndt 36 maß> darauß gewonnen worden. Gott seye danck, vor
seine gaben, die wolle er gesegenen, vndt vermehren. perge
J'ay eu d'assèz mauvais songes, de la maigre expedition
de Tobie, Jtem: de Geneve, de Monsieur Diodatj, quj m'auroit
veu d'ün œil assèz sinistre, &cetera & dit que tout estoit Mort.
Der hofmeister Einsidel hat mir heütte relation gethan,
wie herrlich daß er seye gehallten worden, zu Barby,
ob er schon nur in privatis, mitt Doctor Mechovio dahin gereysett.
Mitt Meiner freundlichen herzlieb(st)en Gemahlin, vormittags in garten spatziret.
Avis von Ballenstedt daß der Königsmarck außm Franckenlandt,
wieder zurückf gehet, vmb Franckenhausen ankommen, vndt
die Partien schon vmb Ballenstedt sich sehen lassen.
Jch bin mitt Meiner freundlichen herzlieb(st)en Gemahlin, nacher
Plötzkaw gefahren Fürst Augustum zu besuchen,
vndt bin allda gar willkommen gewesen. <haben auch 1 Schockßo: lerchen
mitt dem klebegarn gefang[en.]>
Avis: daß Königsmarck wieder zurückg
gehe, vndt Manßfeldt blocquirt seye,
von den Kayserlichen.
<1 Schockßo: 10 kleine voge[l.]>
Nach vielfältigen guten dißcurßen,
bin ich nach der mahlzeitt, mitt Madame,
wieder gen Bernburg gefahren.
Avis: daß Fürst Ludwig heütte wieder nacher
Cöhten kömbt, von dero Schawenburgischen rayse.
Den kammerRaht Doctor Mechovium, bey mir gehabtt.
Der Neẅe OberEinnehmer, hanß von Bergen,
minaccia, con l'esecuzione, cosa stravagan[te][.]
Jn die kirche vormittags coniunctim, Nachmittags singillatim.
Caspar Pfaw war vnser gast zu Mittage.
Post von Ballenstedt, cum aliquibus nummis.
Post von Deßaw durch Hans Georg avec ün sanglier.
Alarme diesen abendt, daß die Schweden den Falcken-
stein attaquirt vndt alle haüser vorm harz, occu-
piren wollen. Dieser avis procedirt von Ballenstedt[.]
Ein ander avis von Plötzkau daß 4 compagnien zu Roß,
gestriges abends zu Straßberg ankommen, wollen exequiren.
Freitag♀ den 30sten: September 1642.
<3 hasen, von der hatz.>
Jch bin hinüber nach Cöhten gefahren, zum herrnvetter
Fürst Ludwig vndt Seiner gemahl, Sie willkomb zu heißen.
Jch bin alda wol gehallten worden, vndt
es hat allerley gute dißcurs gegeben.
Nachmittags, wieder von einander gezogen.
Einsidel, vndt Rindorf, wahren mitt mir.