Dienstag♂ den 1. December 1646.
<5 hasen Rindorf gehezt.>
J'ay depeschè ün messager, derechef a Berlin[.]
Dieu le vueille benignement conduyre; & reconduyre!
Diesen Morgen, habe ich, Märtin, den lackayen,
examiniren laßen. Seine außage, discrepirt in etwas,
mit der außage, des gefangenen bohten1, zu Häringen. perge
Jn etzlichen puncten aber, muß er seinen fehltritt gestehen.
Eine confrontation wehre gut, wann sie sich, schigken wollte?
Jch habe nachmittag, in justitzien sachen, viel zu thun gehabt,
wegen des gefangenen lackayen, wie auch Horenburgers,
jtem: geredet, mit Doctor Mechovio, dem Secretario Paulo
Ludwigen, So dann auch, dem Jungen Mylio, diversa. perge
Avis: daß der friede zu Münster vndt Osnabrück biß auf der
krohnen, ratification, gewiß geschloßen, vndt dem
Pragerischen frieden, in vielen puncten, sehr ähnlich seye.
Gott gebe bestendigen, sichern, vndt wolgegründe-
ten frieden, innerlich: vndt eüßerlich, vmb Christj willen!
Mittwoch☿ den 2. December 1646.
Am heüttigen behtTage, in die kirche, cum sororibus,
in des hofpredigers Theopoldj, predigt. perge
Die Masern, fangen auch aufm Schloß, alhier zu Bern-
burgk, an, zu regieren, in dem Meiner herzlieb(st)en gemahlin page,
der kleine Krosigk, daran kranck worden. Gott
beßere es! vndt helffe mit gnaden, das vnsere kinder,
nicht auch mögen angestegkt werden!
Meine außgeschickte pursche, ist fæliciter, Theilß
von Cöhten, theilß von Zerbst, wol wiederkommen, Gott lob[.]
Donnerstag♃ den 3. December 1646.
J'ay apprins, des tresmeschantes prattiques,
touchant ün malfaiteur, quj devoit estre puny,
& cest'empeschement, vient de ceux de ma may-
son mesme. O Domine; in quæ nos reservastj tempora!2
Hò scritto all'Imperatore, al Conte Kevenhüller[,] al
Vechio Lione, &cetera Iddîo faccj sicuramente passare, le
nostre lettere! Item: a Wogaw a Halla, Item: al Duca
Georgio Federigo, dj Holsacia, per il Turchettino. etcetera
Iddîo mj dìa contento e sodisfazzione,! da per totto!
Freitag♀ den 4ten: December 1646.
A spasso zu fuß die Oeconomysachen, zu treiben.
Conversation mit Doctor Brandt, in polizeysachen. perge
Conferentzen, mit Doctor Mechovio, vndt hofmeister Einsideln,
in diversis. perge
Eine kahle, vndt schahle antworth, von Plötzkau bekommen. perge
wegen approbation Fürst hansens petitj, vndt begehrter
assignation, auf Cöhten, vndt Deßaw, item: wegen ab-
schickung an den Ertzbischof nacher halle, jtem: wegen
meiner prægravation, in contributionsanlagen,
vndt deren Tyrannischen execution.
Samstag♄ den 5ten: December 1646.
Avis von Ballenstedt daß 32 compagnien vndter dem
General Major, Löwenhaüpt, v̈ber den hartz,
marchiren sollen, welches furcht, schregken,
vndt confusion bey den leütten, wie auch, in
Oeconomicis vervhrsachett.
Schreiben vom Doctor Lentz, wie auch vom
Iakob Ludwig Schwartzenberger bekommen. Le premier importe beaucoup. perge
Sonntag☉ den 6ten: December 1646. böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉa <2. Advent.>
Magister Enderling, pfarrer in der Neẅstadt, hat vnß
hieroben aufm Sahl, das gewöhnliche Evangelium,
vorgeprediget, vndt schön außgeleget.
Jch habe ihn, wie auch Doctor Mechovium, Doctor Brandt,
vndt den Jungen Börstel, zur Mittagßmalzeitt,
behalten, vndt einem ieden a part, audientz gegeben. perge
Montag☽ den 7ten: December 1646. böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ
<4 hasen Rindtorf et cetera &cetera>
Jn Oeconomy:sachen, vndt andern iustitziensachen,
habe ich zu laboriren gehabt, vndt mit dem CammerRaht
Doctor Mechovio, conferiret. Sonderlich, habe ich auch, in
rechnungen zu thun bekommen. perge
Lettres d'importance, de Geüder de Nürnberg & de Wogaw
de Halle. Dieu vueille seconder nos desseigns, jtem:
lettres de Berlin de Halcke, quj confirme la mort
de 400 Moscovites principaux, que le Türc, apres les avoir
prins, auroit fait pendre, apres üne grande dèsfaitte.
Die avisen bringen mitt:
Daß die vngrischen Stände, keinen neẅen könig wollen haben,
so lange der Kayser lebet, vndt zimlich alteriret sein.
Daß die tractaten, zu Münster vndt Osnabrück zum frieden, sich wol
anlaßen, vndt wo ferrne Chur Brandenburg seine Postula-
ta zu hoch spannen solte, wegen Pommern, würden die
Kayserlichen vndt Schwedische ein conclusum machen.
Staden, vndt Spannien, wehren verglichen, aber
zwischen Spannien, vndt Franckreich, tractirte man noch.
K<önig> in Engellandt, verließe sich auf Frantzösische
vndt dänische hülfe. hette die Schotten zu
seiner devotion, auch viel Engelländer, wieder
daß Parlament, zu Londen.
Dublyn in Jrrlandt, stünde in gefahr, wegen
der Jrischen rebellen, so darauf anzögen.
Duynkirchen, vndt andere plätze in Flandern,
würden von Frantzosen, stargk fortificiret.
General Piccolominj, wehre von den Spannischen
seiner dienste erlaßen, vndt Marquis de Cara-
zena, an seine stelle gekommen.
Vor Lerida läge <Conte de> Harcour, noch, hofte es
aber baldt zu emportiren. Maréchal de la Milleraye
hette ihm, auß Elba, 6000 Mann, zu hülfe geschickt.
Läge an itzo vor seine person mit volck vor
|| [[Handschrift: 60r]]
Porte Hercole, nach dem er Porto Longone, vndt Piom-
bino, besetzt, vndt befestiget, auch hette sich der Pabst
numehr neütral erklähret, wiewol Spannien sich
bemühet, endtsatz von ihme zu haben.
Der hertzogk von Bouillon, wehre wieder außgesöhnet
beym Könige in Franckreich, doch also: daß der König,
daß Fürstenthumb Sedan behallten, hingegen ihme,
das hertzogthumb Albret, vndt herrschaft Chasteau
Thierry neben andern sachen, abtretten sollte.
Der Pabst, wil auch numehr, dem König in Frankreich zu ge-
fallen, die Portugesischen gesandten3, admittiren, vndt
königlich tractiren.
Die Venediger, seindt bey Rhetimo, in Candia
geschlagen worden, haben ein 6000 Mann, vndt zwey
Generals, Moljno, vndt Cornaro, verlohren, wiewol
der Türgken, auch viel hundert, geblieben sein sollen,
Numehr attacquirt der Türgke auch die festung Rhetjmo,
vndt der Türckische Kayser, sol auf daß voriahr,
mit 300 mille Mann, persönlich wieder sie zu felde gehen wollen.
Gott erbarm sich, der armen Christen!
Dem Könige in Polen, seindt seine werbungen, von den
Ständen, cassirt, Sie werden ihm aber satisfaction davor geben.
Zu Coppenhagen, währet nach der herren tag.
Jn Schweden seindt le Conte de la Garde, wie auch Feldmarschall
DorstenSohn, glügklich, (wiewol Podagrammisch) v̈berkommen.
Paderborn, wehre von den Melandrischen Kayserlichen
v̈berrumpelt, vndt eingenommen, die darinnen lie-
genden heßischen aber, niedergemacht worden.
Jn Bayern, graßirten noch, die haüptarmèen,
vndt rantzionirten Städte, flegken, vndt dörfer,
die Frantzösischen so wol, alß die Schwedischen wiewol
sich, die Frantzösischen, nach Oberwirtemberg zu, gezogen
haben sollen.
Zu Stogkholm, sol ein Schwedischer ReichßTag, im Ja-
nuario, gehalten werden.
Der Churfürst von Brandenburgk, ist im haag, ge-
arrivirt, seine heyrath, mit der Prinzeßinn
von Vranien, zu vollnziehen. Gott gebe zu glück; vndt segen!
Zu Constaninopel, sol es große hagelsteine vom
himmel geregenet haben, darauß die Türgken,
nichts gutes ominiren.
Großhertzogk von Florentz, hat den Türgken zu Li-
vorno, freye handlung, accordiret.
Die Tartarn, fordern zu Warschow, durch ihre
gesandten, ihre vpominky oder hinterstellige peltze,
zum tribut, seindt gar trotzig, vndt droẅen
im wiedrigen fall, mit Feẅer, vndt Schwertt,
wiewol der Türgke mit Polen, die continuation des Friedens
suchet, vndt verlanget.
Dienstag♂ den 8ten: December 1646.
Schreiben, vom Assistentzraht Eßken, bekommen, welcher
sich offeriret, vnser bestes, bey der Generalitet zu reden,
damit wir mit einquartirung, vndt anderen kriegs-
beschwerden, verschonet bleiben mögen. Er hette zum
Theil selber, den zustand vnserer lande, mit angesehen.
Condoliret darüber, vndt beantwortett gar höflich,
vnser allerseitß ansuchen, zum besten, zu cooperiren.
Gott gebe! daß solcher effect darauf erfolge, damitt
vnsere ruinirte wüsteneyen, in etwas respiriren mögen!
Schreiben von Ballenstedt, lautter lamentjren.
Avis: daß die vettern, von Plötzkaw, gestern
wieder hierdurch gezogen, vndt von Wittembergk,
wieder zurügkb gekommen. Der Churfürst, sol noch
aldar sein, bey deme sich befinden, seine Söhne,
(darundter auch der Ertzbischof von hall) Item:
meine vettern Fürst Johann Casimir, vndt Fürst Johann,
Item: hertzog Geörg Friderich, von hollstein, vndt
sollen mit iagen, sich erlustiren. On y hausse
aussy les gobelets.
A spasso zu fuß, nach meinen feldern vndt
Scheünen. Rien sans peine! Nül pain sans peine!
Nülle rose; sans èspine!
Schreiben von Leyden, vndt Brehmen, Gott lob, in guten ter-
minis, erhalten. Gott gesegene ferrner, meiner lieben Söhne, progreß!
On dit, que plüs de cent paysans, ont desja estè tuèz
en ces chasses des sangliers, a l'entour de Witten-
berg, ayans estè forcèz <avec dès coups rüdes> par les Veneurs de l'Electeur
de Saxe, d'aller en rang, par buissons, & marests
par eaux & marèscages, chasser la dite venayson,
& ainsy sans pitiè, la plüspart se seroit noyèe!
C'est üne grande misere; que la plüspart des
Grands, cerchent leurs playsirs, avec le dommage
dü pauvre peuple, quj sont aussy enfans de Dieu!
On parle d'üne nouvelle estoille, quj
apparoist, vers l'Orient, le soir, sür les sept,
a huict heures, & ne düre, qu'ün quart d'heure.
Estant toute nouvelle, & grande comme la Lüne,
cela nous doit annoncer quelque chose de rare!
Dieu nous vueille preparer; a vraye repentance
& bonnes œuvres!
Jn die Wochenpredigt cum sororibus. Weil der
hofprediger Theopoldus vnpaß, hat der pfarrer von Palberg,
Bartolomäus Fridericj, geprediget.
Ein cornet, mit 14 pferden, vom General Major Axel
Lillie paß habende, auf Futter vndt Mahl, vor-
spann, vndt andere beschwerden, passiret abermal
|| [[Handschrift: 62r]]
hierdurch.
Abermahlig aviß von Häringen, wegen ihres ge-
fangenen bohten4, gegen die confrontation deß lackayen.
Er Philippus Beckmannus, hat sich bey Mir einge-
stellet, allerley referenda zu referiren.
Doctor Brandt, der Medicus, ist zu Mittage, zur mahlzeitt
geblieben, vndt hat mir vielerley referiret,
wie exceß, vndt vnordnungen, in der Stadt vorgehen?
Nachmittags ist der Diaconus Jonius, bey mir gewesen.
Item: der neẅe Ambtßraht vndt Stadtvogt,
Geörg Banse, allerley zu referiren, vndt resolution
zu bitten. perge
Item: Paulus Ludwig, Secretarius, also: daß
man wenig zeit hat, müßig zu sein.
Avis: daß Benedix Friderich, vorzeitten gewesener
Conrector alhier, vndt darnach vetter Immanuelis
Præceptor, zu Zerbst gestorben. Er war ein guter
Hebræus, vndt sehr gelehrter Mann, auch noch in sei-
nen besten iahren, kirchen, vndt Schulen, wol zu dienen.
Jst schade vor ihn! Jedoch, hat Gott, ein beßeres mit
ihme außersehen.
Den Diaconum Ionium, wieder bey mir gehabt.
I'ay eu beaucoup a escrire en Hollande, a la cour de
l'Empereur & par tout. perge Dieu m'ottroye bonne fortüne!
A spasso, in Oeconomicis; vor: vndt Nachmittage.
Der lackay Märtin, ist abermalß verhöret worden,
vndt seine außage, nicht allerdings v̈bereinstimmig, mit der
Häringischen. Gott gebe, das die warheit, an daß Tage-
licht komme! vndt das v̈bel abgethan werde!
Man höret von seltzamen Mörderischen zufällen, in der
nachtbarschaft. Jm lande zu Braunschweig, sol einer
sein weib ermordet haben, weil er gegen abendt,
von geistern, im holtze illudiret worden, als ob es Reütter
wehren, vndt mit dem weibe zuhielten, da es doch nichts gewe-
sen. Man hat den Thäter ertapt, vndt zu Wolfenbüttel sitzen.
Zu Eißleben, sitzt auch einer, welcher sein schwangeres weib,
etzlichen Mördern, verkauffen wollen. Sie ist aber ent-
wischet, hat den andern Tag, zwillinge bekommen,
vndt der Thäter, sol sein recht davor erlangen, vndt
außstehen, wie auch der ander.
La Düchesse de Schöninguen, m'escrit aussy, & me deman-
de ün meurtrier, quj a assommè son propre beaufrere, l'an: 1637
là, dont ie n'ay rien sceu auparavant, & il a demeurè quelque
temps icy, à Bernbourg, estant le maistre dü baing, & ün bon
chirürgien. Mais la jüstice doibt estre aveugle, & sans
passion, nj respect, d'aulcüne personne.
Hans Christoph Witzscher a éscrit a Madame, de leur traject, & de la faussetè
de mes Oncles, a mes persecüter par tout, &cetera Dieu les confonde!
Freitag♀ den 11ten: December 1646.
<5 hasen, Rindorf gehezt.>
Der hofmeister Einsjdel, hat den Pollnischen Ochßen, wägen
laßen, welcher gestern, vom Juden5 gekauft worden, vmb 21 ThalerThlr:
Er hat 424 Pfund (libra)℔: gewogen. Jst ein schön stügk gewesen.
Der CammerRaht, Doctor Mechovius, wie auch der Amptß-
raht Panse, seindt bey mir gewesen, wegen der Schönin-
gischen postulaten. perge C'est dommage; de perdre le temps, sj inütilement! perge
A spasso, die Oeconomysachen, zu treiben. perge
La gola, e'l sonno, e l'oziose piume;
Hanno del Mondo ognj virtù sbandita,
Ond'è dal corso suo; quasj smarrita;
Nostra Natura, vinta dal costume!
Ed è si spento ognj benigno lume,
Dal ciel; per cuj s'informa humana vita;
Che per cosa mirabile s'addita,
Chj vuol far d'Helicona, nascer fiume!
Qual vaghezza dj laura<o>, o qual di mirto,
Povera e nuda vaj Filosophia,
Dice la turba, al vil guadagno intesa,
Pochj compagnj havraj per l'altra via,
Tanto tj pregho, più gentile spirto!
Non lasciar; la Magnanima, tua impresa!6
il Petrarca
Diesem abendt ist Doctor Mechovius, vndt Panse, zu mir kommen,
haben den gefangenen bader verhört gehabt, vndt weil die
circumstantzien etwaß varijren, mir es berichtet.
Jch habe ihn auch, mit der gefängnüß etwaß leidlicher
zu tractiren, befohlen.
Samstag♄ den 12ten: December 1646.
Risposta von Zerbst, vndt darauf Jehna abzuholen
befohlen. Gott wolle mir, meine pferde bewahren!
Mon page, amer lac, a commis hier au soir des grandes
jnsolences, auprès dü bacq. C'est üne pitiè; que les jeunes
gens, s'appejnent plüstost a mal, qu'a bien faire!
Schreiben von Ballenstedt vom Iakob Ludwig Schwartzenberger von seinen verrichtungen,
alldar, vndt zu Stollbergk. Es gehet alleß schwehr daher!
Die gantze Bürgerschaft alhier, hat vor den
gefangenen, Christof Schnegel intercedirt. Loben
seinen wandel, vndt bitten, ihn nicht nacher Schöningen
abfolgen zu laßen. perge Gebrauchen sich auch Meiner herzlieb(st)en gemahlin
jntercession. etcetera
Es hat heüte diesen gantzen Tag, das gelinde
wetter reme<j>ttiret, vndt schneewetter ist eingefallen. perge
Ein capitain von der Wißmar kommende, mitt
zehen pferden, pernoctirt alhier, Er hat helfen den Conte
de la Garde, convoyiren. Solche, vndt dergleichen vielfälti-
ge außlösungen, thun dieser Stadt Bernburgk, einen
harten Stoß. Patientia!
Der kleine Kersten, ist von Lünenburgk wiederkommen. perge
Er Hesius, hat vormittags, geprediget, aufm Schloße.
Extra: zu Mittage: Doctor Mechovius, der iunge Börstel, Er Hesius,
vndt der Amptmann, Thomaß Benckendorf. et cetera
Nachmittags mit den schwestern, in die kirche,
deß Jonij predigt, anzuhören.
heütte ist die kälte eingetretten, mit frost,
vndt schnee, nach dem es gestern, auch geschneyet. perge
Der Advocat Jehna, mein consulent, ist von Zerbst
herüber kommen, mit einer kutzsche, so ich hinüber gesandt
gehabt. Jl m'a rapportè, tout plein, de bons avis. perge
Geörg Panse, ist auch bey mir gewesen, sich wegen
der Schöningischen händel, ferrneren bescheidts, zu erholen.
Märtin haugk, dem lackayen, ist sejn gefängnüß,
mitigiret worden, weil er fjeber, vndt Schwachheitten,
vorgegeben, vndt auch jntercessiones, vor ihn, geschehen. Gott
gebe, das seine Schuldt, oder vnschuldt, recht offenbahr werde!
Avis: daß es zu Wittembergk, schon an der pest,
anfänget zu sterben. Gott bewahre vnß, vor vnheyl!
Der hertzogjnn zu Schöningen, habe ich wieder geschrie-
ben, wegen des gefangenen baders, vndt die geziehmliche
moderation, eingewendet. Gott gebe daß recht, recht bleibe!
Jch habe auch Jhrer Liebden wie auch der Eptißinn zu Quedlin-
burgk, neẅe iahrsbriefe zugeschicktt. et cetera
Montag☽ den 14den: December 1646.
A spasso, in gartten, & ad ædificia.
Avis vom Milagio: daß Chur Brandeburgk hohe
Postulata, an stadt vorPommern, begehrt, nemlich die
gantzen Stifter Magdeburgk, Halberstadt,
Münster, vndt Oßnabrügk. Item: avis vom
Jehna, daß die herren Staden, (dem Printzen von Vra-
nien zu ehren, vndt wolgefallen,) hetten dem Churfürsten
von Brandenburgk, zwey millionen schulden
erlaßen, in consideration der Jülich: vndt
Clevischen landen, vndt darauf gewendete
kosten. Man hoft, der Churfürst, solle auch,
die v̈brigen, von den Staden, besatzte länder,
Städte, vndt festungen zu solchen Fürstenthüm-
bern gehörig dem Churfürsten,<ohne endtgeldt> wieder einraümen<bekommen>. perge
Die collectensachen, wieder in richtigkeit gebracht.
Tout cela avec peine, a redresser les desordres.
Jtzt erfahre ichß, daß Galle Weber, der
pachtmann Fürst Augustj, auf der Eptißinn hof, auß-
gerißen, alles verkauft, vndt gleichsam ban-
cqueroutte gespielet, auß desperation, wegen
des vielfältigen mahnens. Man hette mir den
pacht laßen sollen.
Avis vom Wendelino, daß ein Böhm, ein
loser vogel, Andreas Habernfeldt, sonst haber-
wäscher genandt, professione ein Medicus, vndt
auch juris peritus, in Leyden eine schmäheschrift
offendtlich drügken laßen, cum titulo: Bellum
Bohemicum, darinnen er den Theẅren helden,
Meinen sehligen herrnvatter, glorwürdigen gedechtnüß,
mit schregklichen bezüchtigungen, vndt ehren-
rührigen calumnien, an<ge>tastet sol haben.
herr Achatius von Dohna, so dieses berichtet,
vndt dem Wendelino zugeschrieben, bittet,
alß ein alter Anhaltischer Treẅer diener, man
wolle mirs insonderheit, vndt dann auch dem
gantzen Fürstlichen hause, ehist avisiren. Es würde
nimmermehr zu verantwortten sein, wann man
diese Schmach, vndt injurj dem herrnvatter,
in der grube geschehen, vnvindiciret ließe, et talia.
Nun habe ich dergleichen weder gesehen, noch
gehöret, vndt es ist sich wol zu verwundern, das
man permittirt, daß solche schmähecarten, offent-
lich gedrugkt werden, an dem orth, da sich Meine
Söhne an itzo aufhalten. Dieser leichtfertige bube
wohnet im haag, hat vorm iahr außgehen laßen:
Responsum ad exceptiones contra Bohemos, a Plenipo- || [[Handschrift: 65v]]
tentiario Cæsareo, Monasterij objectas.
Gott gebe, daß dieser lose schlimme hundt,
seinen meriten nach, bezahlet werde!
J'ay expediè üne depesche, pour de main, en
Hollande, a mes enfans, & leurs Directeurs,
touchant leur estat, & entretien, jtem: les collectes,
item: l'affaire calomnieux süsdit. etcetera Dieu
vueille, que le tout, passe seurement, & reüssisse
a nostre souhait!
J'ay aussy èscrit á Ballenstedt, a Iakob Ludwig Schwartzenberger[.]
Mon petit Charles Ürsin, ne se porte pas bien. Je ne
scay s'il aura la rougeole, ou ce quj luy manque.
Il n'a point d'appetit, est triste, & melancolique,
fort pasle au visage, & quelquesfiois frilleux,
comme s'il avoit ün accéz de fievre? Dieu me
vueille preserver ce bon & doux enfant, de mortali-
tè, & me faire la grace, de me le laisser avec les
aultres enfans, longues annèes, en bonne vigueur,
& disposition de corps, & d'esprit, Amen! Ainsy soit il!
J'apprehends sj fort, tant de mortalitéz. perge Dieu
aye pitiè de nous, & <ne> nous face plüs sürvivre, a tant de malheurs!
Avis: daß Mein bruder Fürst Friedrich den Sindicum7 zu
Quedlinburgk, aufß neẅe zum Raht bestellet.
Dienstag♂ den 15den: December 1646.
Der avisenbohte ist ankommen. Bringt briefe mitt
an mich, von der Churfürstinn vndt den freẅlein9
von Berlin, vom Halgken, Item: von Wogawen.
Die avisen confirmiren, die handlungen zu
Münster vndt Osnabrück wegen des friedens, in Germania.
Die ankunft vndt heyrath, des Churfürsten von
Brandenburgk, im haag.
Die handlung, zwischen Schotten: vndt Engelländer.
Die rebellion der Jrren.
Die außtreibung der Iesuiter auß Vngern.
Die Mißhelligkeit, in Polen, zwischen dem König,
vndt seinen Stenden.
Die difficulteten wegen Pommern, zu Münster vndt Osnabrück[.]
Des Türgken, fernere progreß, in Dalmatia,
vndt in Candia.
Neẅe händel vndt offerten von Franckreich
den frieden zwischen Spannien, vndt den
Staden zu disturbiren.
General Wittembergs progreß in Schlesien.
Der haüptarmèen grassationes in Bayern.
Neẅe anschläge, in Dennemargk.
Mein kleiner Carolus Ursinus, nach deme er, eine
geraume zeitlang, vnlustig offt gewesen, hat
heütte die rohten flegke, alß masern, bekommen,
Gott erbarme sich seiner, des lieben kindes,
vndt helfe v̈berwinden, mit gnaden! vndt daß
ihm diese kälte, nicht schaden thun möge!
Relation vom CammerRaht Doctor Mechovio, in deß
verhafteten horenburgks sachen, angehöret,
vndt weittere anordnung darauf gemacht. perge
Mittwoch☿ den 16. December 1646.
Risposta von der Aeptißinn zu Quedlinburgk, gratula-
tion, zum Neẅen Jahr.
Jn die wochenpredigt, des Ionij, da er von dem
Stande, der hohen: vndt Nidern Obrigkeit, geprediget,
ex capite: 13 ad Romanos11, weil eben heütte, der Neẅe
Raht, vorm berge, aufgeführet, vndt vom Amptmann,
Thomas Benckendorf, confirmiret worden. <Nota Bene> Dann
dieser Raht, ist immediatè, dem Ampt, vndterworffen.
Schreiben von Brehmen, vom Freyherrn von Schrahtem-
bach, vom Schwechhausen, vndt von meinen Söhnen, auß
Leyden, vom 1. ⁄ 11. December[.] Sie seindt noch wol auff,
(Gott lob) studieren, vndt v̈ben sich fleißig, vndt haben
den Frantzösischen Spraachen: vndt Tantzmeister12 ab-
geschafft, weil ihr hofmeister Sie darinnen v̈bet,
vndt die vnkosten erspahren hilfft.
Der Churfürst von Brandenburgk hat den 7. December ⁄ 27. November
im haag, mit wenig ceremonien beylager gehalten,
ohne Täntze, ohne festiviteten, ohne feẅerwergk
vndt dergleichen magnificentzen, <vndt nur einer malzeit gegeben> ist wieder nach
Cleve einem landTag beyzuwohnen, vndt her-
nacher wirdt er wiederkommen seine brautt abzu-
holen. Gott gebe den lieben iungen Eheleütten,
seinen Segen, glück, heyl, wolfahrt, langeß
leben, vndt erwüntzschtes gedeyen!
Ein Moßkowitrischer Gesandter ist im haagen an-
kommen, vndt hat bey den herren Staden, audientz gehabt,
Sol seltzame leütte, bey sich haben, vndt gesagt: Er be-
gehrte keine Audientz, es seye dann, daß der holländische
König, auch darbey wehre, damit hat er den Printzen von
Vranien, gemeinet, welcher ob er zwar, nicht wol auf
gewesen, sich dennoch, in die Audientzkammer tragen laßen,
Der Mußkowitische gesandte aber, ist mit 36 kutzschen, zur
Audientz, gebracht worden, vndt hat die mitgebrachte Præsen-
ten, vor sich her tragen laßen, vndter andern 20 zimer
zobeln, ein Moßkowitrisch kleidt, Mantel, vndt einen
Rogk mit weißen füchßen gefüttert (ich halte es
solle schwartzen Füchßen heißen) auch pfeile, pflitzsch-
bogen, vndt andere sachen mehr. Als er nun in die
AudientzStuben kommen, vndt den Printzen, sitzendt gesehen,
hette er zum dollmetzscher gesaget: Er sollte dem Hol-
ländischen König, einen guten Morgen sagen; & talia; perge.
Meinem kleinen Carolo Ursino, seindt heütte mit Macht,
die morbillj, oder Masern, außgeschlagen, viel mehr, alß
gestern. Gott gebe, daß es zu seiner beßerung, vndt
gesundtheit, diehnen möge! Es sterben sonst an itzo,
viel kinder, an fibern, vndt dergleichen, geschwinde
hinweg. perge <Ach Gott seye vns gnedig! vndt Strafe vns nicht in deinem
Zorn!>
Extra zu Mittage, Doctor Brandt gehabt, wie
auch eine frembde Jungfer, auß Thüringen. perge
Avis vom Milagio, daß die gravamina sollen erörtert,
vndt die geistlichen gühter, Ertz: vndt Stifter, Apteyen,
klöster, vndt Comptereyen, sollen in den Standt gesetzt
werden, wie dieselben, anno: 1624 gewesen, vndt hin:
vndt wieder, auch in der<n> Erblanden gar, in religionis
libertate satisfaction erfolgen. Chur Brandeburg
begehre Magdeburg[,] halberstadt, Münster, Oßnabrügk,
<Minden> die grafschaft Schawenburgk, Sagan, Jägerndorf,
vndt daß Chur Saxen, vndt Pfaltz, den Tittel von
Jülich, Cleve, vndt Bergk, fallen laßen solle, auch geldt-
postulata, an stadt vorPommern, vndt es dörfte händel setzen
in verwaigerung, an stadt des gehoften friedens. Gott
gebe bestendige Reichßberuhigung!
Gratulationes zum Neẅen Jahr, von Krannichfeldt,
alda die FrawMuhme, sehr krangk ist. Gott
beßere ihren, vndt aller befreündten v̈belstandt!
In Oeconomicis, vndt Steẅersachen, travagliiret.
Donnerstag♃ den 17den: December 1646.
heütte ist ein Neẅer Jude13, in eyd, vndt pflicht, genommen
worden. Gott gebe! das er sich wol halte!
heütte wirdt mirs berichtet, daß eine zeitlang
hero, vndterschiedliche kinder, alhier zu Bernburgk,
plötzlich Todeß verblichen, vndt daß mit verwunderung,
etzliche gräber, nicht mit der aufgeworfenen erde, ge-
füllet werden können, biß man andere darzu getragen,
welches ein böses omen pfleget zu sein. Gott bewahre
einem ieglichen, das seinige, gnediglich!
I'ay escrit beaucoup de lettres, a Berlin; en Hollande;
& ailleurs. Dieu les face repasser seurement!
Die kälte, hat zjmlich angehalten, vndt gerohreifft,
wie gestern, iedoch nachmittags, ists beßer worden.
On a escrit en commün, aux Dücs d'A de Weymar,
se plaignant dés mauvais conseils, dü Düc d'Altenburg,
ou de ses Conseillers a Münster & Osnabrück quj nous veulent exclürre, de
la paix de religion, & des privileges, que nous jouissons,
& les prians, de les jnduire, a d'autres resolütions. perge
Mit dem consulenten Iehna von allerley conversirt,
vndt ihme seine dimission, diesen abendt, gegeben.
Schwester Bathilde, ist auch numehr, ein par Tage her
krangk, wir wißen nicht, ob die haüptkranckheit,
(welche an itzo, zimlich alhier regieret) darauß werden will.
Freitag♀ den 18. December 1646.
Somnium: wie ich wehre an Kayserlichen hof, kommen,
mich deücht zu Lintz, vndt hette mich in der
(verstorbenen) Kayserinn Maria, patrocinium
ergeben, dieselbe hette mir auch alles guts
gethan, mich <auf eine zeitlang> zu ihrem principalsten officjrer, bestellet,
vndt voran geschickt ihr losier bekleiden zu
laßen, welches ich mit allem fleiß, angeordnet.
Darnach aber, wehre der Kayser darzu
kommen, vndt sich beschwehren laßen, worumb
ich in der Kayserinn bestem zimmer eine
gantze Nacht vndt Tag, hette gelegen, vndt
ihr schlechtere zimmer neben dem Kayser v̈-
brig gelaßen. Jch hette es ia an dem gebeẅde
vndt an den Tapezereyen, anderst sehen sollen.
Alß ich nun Trawrig v̈ber diesem ver-
weiß worden, vndt mich endtschuldiget, es hetten
die furrirer vndt kammerdiener, wie auch der
Fürst von Dietrichstein, Oberster hofmeister
der Kayserinn Leonora, es also gut gefunden,
hetten doch meine excüsen, nicht admittiret
werden wollen. Darauf hette ich die Neben-
gemächer im Kayserlichen pallast, eigentlich besehen,
|| [[Handschrift: 69r]]
da hette ich alles bawfellig befunden, schöne
große zimmer, Sähle, vndt dergleichem, aber baldt
wehren keine fenster darinnen, baldt kein dach
gewesen, hier hette es eingeregenet, dort
hette der bodem[!], ein loch gehabt, vndt v̈berall
die kälte eingedrungen, auch auf den seitten,
<wehren> die mawren, vndt wände, offen gewesen, daß
man sich förchten müßen, alda zu wandern.
Jehna ist forth, mit der frembden Jungfer,
von Wirleben, vndt sie seindt nach Zerbst, gefahren.
Conferentz, mit dem CammerRaht Doctor Mechovio.
Vmb Mittage, alß wir, bey der Tafel geseßen, vndt
mahlzeitt gehalten, ist ein feẅer, in der Stadt alhier,
zu Bernburgk, in Hanß von Bergen, hauß, endt-
standen. Die kinder sollen es angestegkt haben, in
deme sie, kleine höltzer, vndt Stroh, vndter einander<das heẅ>
gemenget, <geworffen> vndt also abgebrandt, wiewol die
Sturmglocke, die leütte zusammen gebracht, vndt
zu leschen, anordnung gemacht worden. Mejnen
hofmeister Einsidel, wie auch Rindtorf, vndt andere
bediente, habe ich hinundter geschickt, die faulheit,
etzlichen, zu vertreiben, zum leschen, vndt die willigen,
zu animiren, etcetera welches auch noch, Gott lob, zimlich
geholffen, ob schon etzlicher oscitantz groß jst. perge
Samstag♄ den 19den: December 1646.
<2 hasen, 2 Räphüner[,] 1 endte.>
J'ay envoyè Docteur Mechovius luy deuxièsme a
Cöhten vers le Prince Louys, aux affaires quant
1. a l'avis de Wendelinus. 2. en celuy de la rec<s>ti-
tütion d'Ascanie. Tobie Steffeck, i'ay envoyè
a Halle, en mes differends, avec Fürst Friedrich & pour aultre
chose. Dieu les vueille conduyre & reconduyre
heureusement! Chascün va deuxièsme. L'on
apperçoit de petites parties, de 3[,] 4[,] 5[,] 6 a 8
Reitres, quj font bien dü mal, & n'a gueres,
m'ont tuè, ün süjet, auprès de Ballenstet,
quj estoit de Riedern. Ils vont bien aussy,
a 12[,] a 20 mais pas si frequemment.
Devant peu de jours, cinq ont fait halte, en
embüscade, dans le Pfaffenpusch icy devant le
chasteau, dedans le buisson èspaix, pour attrap-
per, sans doubte, quelque cheval, ou büttin,
mais ün charettier, les ayant dèscouvert,
ils s'en font allèz, sans rien entreprendre icy.
Schreiben von Schöningen, darinnen die
hertzoginn, mit etwaß vnwillen, die straffe
des baders, an mich endtlich remittiret. perge
Doctor Brandt, vndt Geörg Panse, seindt diesen Nach-
mittag, einer nach dem andern, bey Mir gewesen, allerley
relation zu thun, vndt bescheidts sich zu erholen.
Schwester Bathildis ist ein par tage her abermals
vnpaß gewesen. Gott wolle den zustandt beßern!
A spasso, die Oeconomica zu befördern.
Jch habe der Gerigkinn, Franciscj wittiben, So
dann auch Matz Vrloben, audientz verstattet,
les consolant en leurs desirs. perge
Sonntag☉ den 20ten: December 1646.
Risposta vom Wendelino, in calumnijs atrocissimis,
ex Borussia nobis translatis, des lästerers,
haberwäschers. Gott gebe ihm, seinen lohn!
Er Marggravius, hat diesen Morge, hieroben geprediget.
Nachmittags ist in der kirchen, vorm berge nicht gepredi-
get worden, weil die pfarrers aufm lande, eines theilß
krangk, vndt alhier auch Mangel vorfället.
Extra zu Mittage gehabt, Doctor Brandt, den
iungen Börstel, vndt Marggravium. perge
Mit Schwester Bathilde, Meinem Carolo Ursino,
vndt Jungfer Eleonore, ist es noch in paßlichem
wesen. Eine Magdt aber, auß hollstein,
Eleonora genandt, hat sich auch an Masern nieder-
geleget. Gott beßere alles vngesunde aufsein!
Tobiaß Steffegk von Kolodey, mein aufwärtter,
vndt Cammermeister, ist diesen abendt, vnversehrt von
Halle wiederkommen. L'Archevesque est allè a
Schwerin, vers le Düc Megapolitain, quj est
malade, & doibt devenir son beau Pere.
Jch habe ein recepiße bekommen, von Plötzkaw, auf
gestriges, mein eingeschicktes schreiben, darinnen ich
zwar, vmb drey Monatliche frist, vndt Dilation
gebehten, in effectu aber die commission der herren-
vettern, (weil dieselbe allzu parteysch vndt suspect)
recusiret, vndt aufgeschrieben. Gott helfe mir doch
auch mit gnaden, auß diesem labyrinth!
Il semble, que ie doibs souffrir dürant ma misera-
ble vie, toute sorte de persecütions. Dieu nous
vueille ayder, a vaincre!
Der CammerRaht, Doctor Mechovius, ist mit einem recredj-
tif, von Cöhten, wiederkommen.
Montag☽ den 21. December 1646.
Doctor Mechovius, hat seine Relation abgeleget,
vndt seine anbefohlene commißion, zu Cöhten,
wol verrichtet, sonderlich: in der Ascanischen sache,
vndt waß sonsten, wegen des famoß libell, in
consideration kommen, darinnen sich Fürst Ludwig,
gar wol, gegen mir, erbotten. Gott helfe auch
|| [[Handschrift: 71r]]
auß diesem labyrinth, vndt despect! Fürst Ludwig
helt zwar davor, es seye ein nomen fictitium, vndt
daß buch seye nicht zu Leyden, gedrugkt, son-
dern es habe es, ein böser bube, vndt calumniant
also nennen vndt den orth Leyden davor setzen laßen.
Der Printz vndt Prinzeßinn von Dennemargk
schreiben mir wieder von Coppenhagen, nehmen meine
gratulation zum Neẅen Jahr, sehr wol auf,
gratuliren mir wieder, gar beweglich, dergleichen
auch die hertzoginn von Harburgk, gethan. perge
Dienstag♂ den 22ten: December 1646.
<4 hasen Rindtorf. gehetzt.>
Avisen: daß general graf Gallaaß, wieder zur
Kayserlichen armèe kommen soll, hingegen werde der
Ertzhertzogk, nach den Niederlanden zu, gehen.
Die haüptarmèen, ziehen sich, an die Donaw,
vielleicht einander außzumatten. Der Chur:
Bayerische Oberste Cäschperle hat des general leutnant
Königßmargkß Regiment dragoner in Kemp-
ten v̈berfallen, vndt aufgeschlagen, auch dem
Churfürsten 8 Standarden præsentiret, in seiner
itzigen residentz zu Waßerburgk. Der Cäsperle
sol 700 gesattelte pferde bekommen, vndt in die
700 Reütter niedergemacht haben mit den seinigen,
v̈ber 100 gefangene hetten Sie nicht weggeführet.
|| [[Handschrift: 71v]]
Königßmargk, sol nun vor seinen schaden,
vndt verlußt, 24000 ThalerThlr: von der Stadt
Kempten, fordern. Auß Donawerth sollen
auch die Schwedischen vndt Kayserlichen entwichen
sein. Die Kayserlichen ziehen sich an Jngolstadt,
die Schwedischen an Lawingen. Man redet wieder
vom Armistitio.
Etwaß rogken, ist anhero von Ballenstedt ge-
lifert worden, zu contentirung des Obrist leutnant Knochens.
A spasso zu meinen Oeconomysachen, zu sehen.
heütte ist wieder Thawwetter eingefallen
wie auch gestern, nach voriger wenig Tage frost.
Gestern, diese Nacht, vndt heütte, ists zimlich
windig gewesen.
Schreiben von Wien. Man remittiret aber
alles, an die Commißarien. Il semble, que i'y aye
fau<l>te, de gens fidelles!
Die avisen geben ferrner:
Daß der friede zwischen dem Kayser, vndt Franckreich
geschloßen, mit zimlichen conditionen.
Jtem: daß der König in Polen anfängt wieder
abzudangken, hingegen, der Frantzose, vndt Schwede,
die völcker, wieder anzunehmen.
Daß der Türgke, in Candia, noch viel zu thun mache,
vndt deßelben vornehmste gallion, mit etzlichen
millionen gühtern, zu Constantinopel, verbrandt seye,
Daß Le es hette Sie aber ein donnerstral vom himmel angezündet.
Jtem: Daß Lerida in Catalonien, sich noch Tapfer
wehret, vndt selbiger commendant vom Könjg in
Spannien, mit großen gnaden, remuneriret worden.
hingegen hat der ViceRè von Napolj, den
Gouverneur von Porto Longone in Elba, gefänglich
annehmen laßen, weil derselbe solche festung, zu
baldt den Frantzosen, aufgegeben.
Des Churfürsten von Brandenburg beylager, im haag,
mit der Princeßinn von Vranien, wirdt confirmirt.
Jn Vngern, gibt es noch, vnklahrheitt, auf dem
LandtTage zu Preßburgk. Die Jesuiter, ver-
meynen, sich zu manuteniren.
Die pest, wil zu Wien, einreißen, wegen deß
gelinden winterwetters.
Jn hollstein werden extraordinarii contributiones
vom Könige in Dennemark vndt vom regierenden
hertzog dem lande imponirt, also daß ihrer
viel hinweg gedengken sollen.
Jn Engellandt, bleibets noch, jn allten terminis,
vndt Trawet kein theil, dem andern.
Diesen abendt ist Iacob Ludwig Schwartzenberger
von Ballenstedt wiederkommen. Jst in meinen Oeco-
nomicis, fleißig gewesen, Bringet mir ein schreiben
vom Graven von Trauttmanßdorff, in gar
höflichen terminis mitt, gratulation zum Neuen Jahr.
Gestern hat der Sturmwindt, das Sommerhauß
aufm berge zu Ballenstedt v̈bern hauffen geworfen,
auch sonst an fenstern, vndt gebeẅden, schaden ge-
than. Sie haben es vor ein Erdtbeben gehalten,
wie es auch alhier, nicht viel anders gewesen.
Mittwoch☿ den 23. December 1646.
<1 hasen Oberlender geschoßen[.] 4 endten.>
Der Windt ist diese Nacht, wiederumb, gar
stargk, vndt vngestümb gewesen.
Schreiben vom hertzogk von der Lignitz, gratulation
zum Neuen Jahr. Item: vom Marggraf Erdtmann Augusto,
von Bareyt, notification seiner Liebden gemahlin absterben.
Avis: vom Milagio: daß in puncto gravaminum,
wie auch, wegen der Pommerischen restitution, die
Stände, sehr discrepant seyen, vndter den Evangelischen.
vndt daß der friede noch allerley difficulteten habe.
Donnerstag♃ den 24. December 1646.
Es hat heütte wieder gefroren, vndt leßet
sich, zum winterwetter an. perge
Jn die præparationpredigt, cum sororibus, Nachmittags[.]
|| [[Handschrift: 73r]]
Gott laße vnß würdige Tischgenoßen er-
funden werden, in seinem heiligen abendtmahl.
Il semble qu'aulcünes de nos filles, comme
Eleonore Hedwig, <Angelique>[,] Anne Sophie, & Marie, devien-
dront aussy malades, quoy qu'elles ayent desja
assèz d'indisposition, & le petit Charles Ürsin,
semble Dieu-mercy, a se vouloir remettre.
Dieu nous vueille benir, & rendre heureux,
apres tant des malheurs, mesmes en ceste vie!
Freitag♀ den 25ten: December 1646.
<Schnee.>
Wir haben vnlengst nicht vermeinet, weiße weyhe-
nachten zu haben, alß es vor wenig tagen, so gar ge-
linde wetter war. Numehr aber liegets
voller schnee. perge
Vmb Schwester Bathildis, vnpaßligkeit willen, haben wir
auf dem Sahl, im Schloß, communicjret. Der Superintendens,
Er Plato, hat geprediget, darnach mit dem Caplan Ionio, admj-
nistriret. Gott laße vnß, seine gnadengaben, zur stärgkung
vnsers glaubens, gerahten, vndt gedeyen, vndt mache vnß sehlig,
in Christo Iesu Amen! Er helfe auch, daß ich mein großes
viel: vndt Mannigfaltiges creütz, Trübsall, vndt wie-
derwertigkeit, Meinem erlöser, gedultig könne
nachtragen, vndt Rjtterlich v̈berwinden!
Die Geistlichen, haben, wegen ihrer Nachmittagspredigten, vndt
darzu gehörigen meditationen, zur malzeitt, nicht bleiben wollen.
|| [[Handschrift: 73v]]
Mais le jeune Börstel (quj a aussy commüniè avec nous
d'extraordinajre) est demeurè chèz nous, a disner. perge
Nachmittagß, hat der Superintendens wieder aufm
Sahl, geprediget, vndt den Text aus Iesaia: Vnß
ist ein kindt gebohren, ein Sohn, ist vnß gegeben, deßen
herrschaft etcetera etcetera14 stadtlich außgeleget. Gott
erhalte vnß diesen Theẅeren Mann, vndt licht
der kirchen: Sed probitas laudatur; et alget: 15 Der
Raht alhier, vndt andere, so ihm schuldig, laßen ihn,
große Noht leiden perge <sed male.>
Abermahlige schreiben von Schöningen, vndt zeügnüße
wieder den gefangenen bader, empfangen. perge
Die Masern schlagen meinen Töchtern, Anne Sofie,
vndt Mariæ stargk auß. Gott gebe gnade vndt gedeyen,
vndt wolle alles, zur gesegneten beßerung schigken.
Eleonora hedwig, wie auch Angelica, dörften es auch
wol bekommen, inmaßen sie auch etwas krongken, die
erste aber sehr gebluhtet hat. Der husten plaget
sie alle viere, wie auch Carlchen, mit welchem sichs
aber, Gott lob, numehr beßert. perge
Le jeune Börstel George Frederic, est demeurè a
soupper, chèz nous, d'extraordinajre. perge
Samstag♄ den 26. December 1646.
heütte ist wieder Thauwetter eingefallen.
Er Ionius, hat vnd auff dem Sahl, geprediget, vor-
mittages.
Extra: zu Mittage, gehabt, Doctor Mechovium, Doctor Brandt,
den iungen Börstel, vndt Ionium, an der Tafel, vndt NebenTisch.
Nachmittags, in die kirche, cum sororibus, da der pfarrer
von Palbergk, Bartolomeus Fridericj, geprediget.
Sonntag☉ den 27ten: December 1646.
Er Bartolomäus Fridrich hat hieroben, aufm Schloß geprediget
vormittagß.
Extra die Krosigkinn von Erxleben, mit ihrer
Tochter16.
Item: der Palbergensis concionator. perge
Nachmittags bin ich allein wieder in die kirche, weil
die Schwestern vnpaß gewesen. Er Jonius
hat geprediget.
Vnsere Jungfern17, seindt nacher Erxleben, mit der
Krosigkinn, gefahren.
Der iunge Börstel hat sich wieder præsentj-
ret, nach dem er zu Plötzka diesen Morgen gewe-
sen, vndt alles gar einsam gefunden, weil der
allte herr vnpaß, vndt die iungen herren,
vnversehens verrayset. On croyt, vers
Dresen[!], & plüs avant, peüt estre.
Ayant refüsè la commission des mes Oncles,
cela les a alarmè, & ils ont envoyè de çá, de lá &cetera
Neue Jahrs briefe von Plötzka, vndt Hartzgeroda. perge
Montag☽ den 28ten: December 1646.
<4 hasen schießen
laßen.>
Avis von Caspar Pfau daß auf vndterhandlung hertzogk
Wilhelms von Weymar, ein stillestandt zwischen
den heßen Caßelischen, vndt Heßen Darmstädtischen,
tractiret wirdt. Gott gebe guten Schluß.
Item: daß Lerida in Spannien, endtsetzt worden,
der General Harcour hat viel Frantzosen einge-
büßet, sich selbst mit 1000 pferden, kaum salviret,
auch keine 700 Mußcketirer, darvon gebracht.
Er hat mit den Spannischen, in die 5 stunden lang,
gefochten, vndt ist endlich geschlagen, vndt auf die
flucht, gebracht worden. Meistes fußvolck, ist todt
blieben, das v̈brige gefangen, vndt haben die Spannischen
72 Stügk geschütz, (darundter die größesten in Perpig-
nan bekommen, vndt die 12 Apostel, genandt worden)
sampt aller bagage, erobert, vndt solcher gestaltt,
ist die Sieben Monatliche belägerung aufgehaben18
worden. Cardinal Mazarinj hat an die herren Staden,
geschrieben, wann sie den krieg wieder Spannien, noch
etliche Jahr, continuiren wollten, daß er ihnen
15 millionen goldes geben, auch alle vornehme Seehaven
einraümen, vndt alle Städte in Artois v̈bergeben
helfen wollte.
Item: das die haüptarmèen sich an die Thonaw,
|| [[Handschrift: 75r]]
verleget, vndt es diß: vndt jenseytß sehr vnsicher
machen. Der Ertzhertzogk wehre nacher Paßaw verrayset
dahin der Kayser, auch kommen sollte. Der vngrische
landtTag, ließe sich, ie länger, ie gefährlicher an,
weil die Patres Iesuitæ nicht auß dem lande, vndt die
ablata restjtuiren wollen. Ragozzj dörfte wol
wieder aufgewigkelt werden.
Zu Vlm wirdt ein Armistitium tractiret.
General Gallaas, commandiret wieder, die Kayserliche armèe.
Auß Candia wirdt berichtet, daß eine gegen dem Tür-
gken gemachte mine, vor Rhettimo vnversehens an-
gegangen, darauf die Christen auß beysorge einer
verrähterey, zurügkc gewichen, vf welche die
Türgken hineyn gedrungen, fast alles niedergese-
belt, vndt sich also der Stadt bemächtiget, daß
Castel aber, worinnen Don Camillo Gonzaga, vndt
Principe Cesarinj, wehret sich noch stargk, vndt
weil der Türgke vfn frühling, in die 500 Schiffe
zusammen bringt, alß leßet der Pabst 12000
vndt die herrschaft Venedig, 10000 Mann werben.
Nachmittags, bin ich wieder, in die luft, spatzirt.
Es gefreẅret wiederumb. Mit meinen gebeẅden,
gehet es gar schwehr daher. Gott gebe erleichterung!
J'ay envoyè Docteur Mechovius, en l'affaire d'Ascanie;
& en celuy, de la diffamation Bohemienne, de Leyden,
vers Le President.
Meinen Töchtern, Eleonora hedwig, Ernesta Augusta,
Anne Sophien, vndt Mariæ, seindt die Masern, ein
drey Tage hero, zimblich außgeschlagen. Gott gebe,
das es ihnen, zur gesundtheit, gedeye, vndt daß es
baldt beßer, mit ihnen, werde!
Dienstag♂ den 29ten: December 1646.
Der Amptmann von Ballenstedt, Martinus
Schmidt, ist anhero kommen.
Erlach, hat sich bey Mir præsentiret.
Antwortt, höflich, bey<vom> Churprintzen von Wittem-
bergk auß; jtem: von der allten Marggrävin,
Margraf hanß Geörgen wittwe vom Berlin. etcetera
heütte hat man wieder, verworrene Commissio-
nes, außzutheilen gehabt, zwischen Geörg Pansen,
vndt Thomaß Benckendorf, zwischen Geörg Pansen,
vndt Geörg Reichardten, beydes, in injuriensachen.
Der hofmeister Einsjdel, Geörge Knüttel vndt
Iacob Ludwig Schwartzenberger, seindt commjßarien
gewesen, haben sie aber, wegen ihrer här-
tigkeitt, nicht vergleichen können. perge
Vnsere Jungfern19, seindt, von Erxleben, wiederkommen.
Abermahlig schreiben von den patruis, wegen der
Tagefahrt, in Fürst Friedrichs differentzen. Sie wollen die-
selbige gerne fortgestellet wißen.
A spasso; vmb die Stadt<circumferentz> meines Schloßes, alhier.
Meine Tochter Angelica, hat heütte auch die Masern, oder
röteln, bekommen. Gott helfe wol v̈berwinden! Die
andern kinder seindt noch zimlich krangk daran. perge
Mittwoch☿ den 30ten: December 1646. böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ
<2 hasen, vndt 1 Räphun, die Schützen20.>
heütte wirdt Panse, den Amptß vndterthanen, vorgestellet,
Gott gebe zu glügk, vndt succeß! Zu solcher commission, ist
verordnet, der hofmeister Einsidel, Doctor Brandt, Gd Martinus
Schmidt, Amptmann von Ballenstedt, Geörg Knüttel, etcetera
vndt Thomaß Benckendorf, resigniret.
Risposta von Cöhten, auf meine Neẅen Jahres gra-
tulationes, in gar höflichen terminis.
Gutachten dahero, sehr vernünftig, von Fürst Ludwigen
wegen des haberwäschers lästerbuchs.
Conferenze, mit dem CammerRaht Doctor Mechovio,
so wol wegen des gefangenen baders, in causa
homicidij, (vor den gleichwol, der gantze Raht
zu Staßfurth, wie auch daß ministerium daselbst
an mich geschrieben, vndt intercediret) alß des
gefangenen Horenburgs, in causa adulterij &cetera
Gott gebe, daß wir gerechtigkeitt handthaben!
A spasso; vormittages, meine Oeconomysachen, anzuregen, vndt forthzutreiben. perge
Avis: daß ein Sudwindt in diesen gegenden, die Maüse
ertödtet, also: daß Sie darvon aufplatzen, vndt aufschwellen,
wie von einer Gifft, darvor Gott billich zu dangken.
J'ay emprüntè de l'arget, sür la laine, de Matz Vrlob.
J'ay moderè de la moitiè, les mesüres annüelles,
qu'ont en bois, les officiers, & aultres, soit Ecclesias-
tiques, soyent seculiers, a cause des dègasts,
quj se sont faits auy petites forests, icy a l'entour.
& ils en sont bien contens, scachans le dicton:
Non entis, nullæ sunt qualitates.
Dieu nous vueille rendre, sa benediction, en
d'autres choses, necessaires!
Bericht, daß neẅlichst der hertzogk von hanover
vmb Göttingen herumb, geiaget, vndt weil er
vernommen, daß etzliche seiner Reütter, nichts geschonet
sondern auch ihme selber, seine pferde außgespannet
von den holtzwagen, hat er sie außspähen
laßen, vndt in einem krug, ihrer etzliche
beyeinander sitzende angetroffen, darauf er das
hauß, von etzlichen seiner leibcompagny vmbringen,
sie beym leibe nehmen, vndt alsobaldt aufhen-
gken, vndt also das landt, von solchem vnnützen,
raüberischen gesindlein, in etwas, reinigen laßen.
Die partien thun sonst noch hin: vndt wieder zimlichen
schaden, mit rauben, vndt pferde außspannen.
Diesen abendt, ist Hans Horenburgk, erstlich terrirt,
darnach torquiret nur mit daumschrauben worden, vndt hat
2 begangene adulteria, bekandt.
Donnerstag♃ den 31. December 1646.
Der CammerRaht, Doctor Mechovius, ist bey mir frühe
gewesen, mir zu berichten, wie gestern abendts, in
præsentz seiner, vndt des gewesenen Stadtvogts,
Geörge Reichardts, so dann auch, der vier schöppen:
alß Bürgermeister Döhrings, Magister Vrsinj, Märtin Nickels,
vndt Paul Beügkens, item: des bürgemeister Fußens,
vndt des Stadtschreibers vorm berge, denen auch
Mein kammerdiener, Iacob Ludwig Schwartzenberger,
beygewohnet, vndt er, wie auch der Stadtschreiber,
vndt noch einer protocolliren helfen, der horenburgk
anfangs gütlich befragt, darnach aber terriret,
endtlich angegriffen worden, weil man genugsahme
indicia gehabt, vndt auch das eingeholte vrtheil
solches mitgebracht, Anfangß, hat er alles negiret,
endtlich alß er die schmertzen gefühlet, bekandt.
Gott gebe, daß diß: vndt allemal, die gerech-
tigkeit, recht administriret, das böse gestraft,
daß gute aber, belohnet w vndt handtgehabt
werde! vndt daß sich die gottlosen, vndt v̈bel-
thäter, von ihrem bösen wesen, vndt wegen, recht
zu Gott bekehren, buße thun, vndt das vnglügk
von vnß, vndt vnsern landen, abwenden helffen mögen!
Avis: vom Ern Thülemeyer, auß Ortemburgk,
von ihrem mèsnage daselbst, von seiner zimlichen
gelegenheit, von dem absterben, etzlicher guten
leütte zu Regenspurgk, vndt Nürnbergk,
vndter andern: herrn Tannerj, pfarrers zu Regenspurg
(welcher vom schlage getroffen, in einer halben stunde,
gesundt vndt Todt gewesen) vom Libingio
zu Nürnbergk, welcher vorzeitten, Meiner ell-
tisten Schwestern21 Præceptor zu Amberg gewesen,
vndt numehr in hohem allter sehlig verstorben,
denen allen, die Göttliche gnade, beywohne,
Jtem: von den armèen so in Bayern grassiren, vndt
sie die Ortemburger, so zu reden, in einem frühe-
stügk verzehren köndten, da es Gott verhinge,
Item: von seinem verlangen, in diese lande perge etcetera
Item: von der Condolentz, so man zu Ortenburgk hatt,
v̈ber meiner Schwester Freẅlein Sybilla Elisabeth,
Schwach: vndt krangkheit. et cetera Gott helfe,
daß wo nicht in diesem, iedoch im ewigen leben,
alle gute freünde, vndt Christliche hertzen,
wieder zusammen kommen mögen, in großer
Freẅde, wonne, vndt herrligkeitt, Amen!
Risposta auf meine Neẅen Jahrs gratulation, vom
Marggraven zu Anspach.
Risposta vom Rittmeister Krosigk von Erxleben,
bekennet sich zu der landtschaft vornehmen, wieder
Fürst Johann (& peut estre contre moy aussy) Jtem:
daß er zu Cöhten, auf dem LandtrechnungsTage, erschei-
nen wolle, (tacite zu verstehen gebende, ich sehe es gerne
oder nicht) Ces gens là, sont mütins!