<große kälte.>
Schreiben von beyden Freẅlein Schwestern, durch
den Bereütter, undt ihnen, wieder geantwortett.
Jch habe numehr mit praeparatorijs, zum Fürstlichen leich-
begengnüß, vndt Rindtorfs hochzeit allerley zu thun.
Gott gebe doch in gnaden, daß alles wol abgehe!
heütte hat der Amptmann Reichardt, Schwartzenberger,
undt Wolfgang Sutorius, einen Triftschäfer (Knauffen)
zu Zeptzigk angenommen, derselbe wil 50 ReichsthalerRthlr:
vorauß geben, zum anbaw der Schäferey, sonst
aber, 10 ThalerThlr: vom hundert Schaffen, (deren er 400
hat) vndt man sol ihm aufs hundert, ein halb fuder
heẅ geben, sondern nichts, vndt die weide gönnen.
Er hoft mit der zeitt, noch 400 darzu zu bekommen,
alßdann gibt er, ein mehreres. Gott verleyhe es!
undt gebe zu allem, glügk vndt Segen!
Me pourmeinant sür la glace, avec ün page,
ie rencontray, sans y penser, ün berger avec
üne centaine de brebis, quj sont a moy,
Jl les fit abbreuv̈er, & me dist, que j'a-
vois près de 400 brebis, qui auroyent des
agneaux, dont a present, l'on ne pourroit
prendre a la cuysine, que sept, (les
premjces, n'estans pas, les meilleürs)
& qu'il y a encores 35 moutons de
deux ans, que ie pourrois prendre l'an
a venir, a la cuysine, dont mes gens,
ne m'ont point averty.
Meinen Sohn Erdtmann habe ich besucht. Der
Medicus macht seine affecten, am haüpt,
lunge, Miltz, vndt leber, gefährlich,
vndt will, er sol eine rechtschaffene cur
gebrauchen. Gott wolle die gabe der ge-
sundtheit, auch diesem Frommen Sohn, in gnaden,
beschehren, vndt mittheilen, alles unheyl abwenden!
Seine Milde handt, nicht von vnß abziehen,
väterliche Barmhertzigkeit, leüchten laßen,
|| [[Handschrift: 82r]]
Trost, wahren glauben, wahre Christliche Standt-
haftigkeit vndt gedultt im creütz undt anfech-
tungen verleyhen, alle schmertzen lindern, vndt mil-
tern! vndt vnß nach seinem väterlichen willen, undt
wolgefallen, vor alle krangkheit, creütz,
Trübsall, vndt leyden! wieder mit gnaden
bestendig ansehen, vndt gnediglich ergetzen
vndt hertzlich erfreẅen! vmb Jesu Christj
willen! Amen! Amen! in kraft des Heiligen Geistes Amen!
O herr Jesu! hilf! o herr Jesu, alß der beste
Artzt, hilf doch! hilf gnediglich! vndt laße
alles, wol gelingen! Amen! Amen!
Secretarius Paulus ist bey mir gewesen,
vndt hat mir wol ein 20erley expedi-
tiones, vorgetragen, so alle wol expediret,
nach vorhergehendem reiffen bedacht, vndt
deliberationen.
Paulo: post; ist Jonius der Diaconus, zu mir
kommen, mit vermelden, wie sein Sohn, mit
briefen, von Hamburgk; Sonderburgk; Gottorff,
Plöne, Reetwisch, wol wiederkommen, wie auch
von Norburg (mais ces dernieres me desobligent)
er, der iüngling aber, seye geplündert worden
bey V̈ltzen, im lüneburgischen lande, da Sie ihme Mantel,
weiß zeüg, vndt zehrgeldt, alles abgenommen! Malheur!
|| [[Handschrift: 82v]]
Es ist doch darneben, noch ein glügk; vndt
Gott inniglich zu dangken, das ihme, am leben,
kein schade geschehen, noch das ihme die bey sich
habende briefe weder abgenommen, noch ver-
sehret worden. Gott helfe ferner, mitt
gnaden, Mir, vndt allen denen, so von Mir
dependiren, väterlich hindurch! & garan-
tisse paternellement, les autres envoyèz,
& messagers! par sa Sainte grace.
Große Kersten, undt Oberlender, seindt
heütte nacher Zerbst, Bier, vndt Victualien
abzuholen. Gott wolle sie hin: vndt
her, sicher geleitten!
Der avisenbohte ist heütte frühe
gleichßfalß im nahmen Gottes, abgefertiget.
Item: ein anderer, nach Cöhten. Gott be-
wahre vor Unglügk! vndt gebe allerseitß,
glügklichen! vndt guten succeß!
Extra: zu Mittage, Doctor Brandt, mit
welchem viel conversiret worden. perge
Die antwortten von meinem Bruder,
undt den meisten von Adeln, seindt einge-
kommen, wegen der begräbnüß, aber nicht
alle Cathegorisch.
Risposta von Cöhten vndt Plötzkaw, wegen der sepultur. et cetera
wie auch, von etzlichen vom Adeln. perge
Visite de mon fils Erdmann Gideon[.]
Dispüte, avec la malheüreüse beste2. perge
Tobias Steffeck von Kolodey seindt seine ägker, zu seinem guht
angewiesen worden. Gott gebe ihm glügk!
hieroben, auf dem Schloß, hat Rheinschmidt von
Deßaw, eine gute probepredigt gethan. Gott
erhalte, vndt stärgke ihn!
Extra zu Mittage: der CammerRaht, Doctor Mechovius[,]
Matthiaß von Krosigk, Amptmann Reichardt,<Tobias Steffeck von Kolodey:>
vndt gedachter pfarrer, den ich zum Con-
rectore vndt Cantore, zu machen, darne-
ben aber, einen pfarrdienst zu geben, gedengke!
Gott gebe, zu glügk! vndt Segen!
Risposta, vom Nostitz, en bons termes. Die
Fürstin von Deßaw, sol bey ihm sein. perge
Nachmittagß, mit beyden, meinen, iüngsten Söhnen,
wieder in die kirche, in des Ionij predigt.
Gott erhalte unß, durch seine gnade, in dem wah-
ren Christenthumb! undt laße unß darinnen grünen,
wachßen! vndt zunehmen! Amen! Amen! Amen!
<2 hasen Oberlender geschoßen[.] 4 hasen Viktor Amadeus Fürst zu Anhalt, gehezt vndt (inter hos 1 geschoßen)[.]>
In Oeconomicis, habe ich viel zu schaffen gehabt,
auch meinen Sohn Erdtmann, (wie Täglich) besucht,
darneben die andern sehen, vndt hören examinjren,
nemlich: Victorem vndt Carolum. Victor hat auch
gefochten, mit seinem hofmeister.
Avis von Ballenstedt, daß sich die 400 pferde
gestern, zu Riedern, einquartiret de facto,
vndt es sollen noch andere mehr folgen.
Bleiben da liegen, in deme man zu halber-
stadt, deliberiret, wo man mit hin will?
Vnß aber, schadet es nicht, Meynen Sie.
Gott gebe vnß, beßeren genoß des Friedenß!
Der Capitain, hat sie kaum, von Ballenstedt
hinweg bringen können. Daß dorf Rie-
dern aber, ist mein bestes dorff, vndt
wirdt solcher gestaltt, gantz rujniret!
Pacienza! per forza! Es hilft kein la-
mentiren, kein klagen mehr, weder hier,
noch dar. Die Grandes, bedengken sjch selber,
gewaltig! vndt achten ihren Nechsten, wenig!
Etwaß an weitzen, vndt gersten, ist
von Ballenstedt, ankommen, wiewol wenig.
Mein Sohn Viktor Amadeus ist hinauß hetzen geritten, vndt Sie
haben 3 hasen gehetzt, vndt 1 hat mein Sohn geschoßen.
Oberlender ist auch (Gott lob!) glügklich, von Zerbst
wieder anhero kommen, mit dem Biere, vndt
waß sonsten bestellet gewesen.
L'altr'hierj Sabbatho passato, il mîo paggio,
Georgio Honorato, <Barone> di Roggendorff, andando verso
la sera, spasseggiando alla barriera, della chiesa
detta dj Santo Wolfgango, (dove sono addesso delle
biade) un grand'huomo nero l'incontrò e
l'assalì subitamente presso alla barriera,
domandando da luj, glj suoi guanti con impeto.
Egli soprapreso cosi, e spaventandosi di
questa fierezza, in un luogo creduto sicurissimo
non seppe dir niente, senon, che non voleva
darlj, quel che non glj apparteneva. L'altro,
si mise a metterlo<buttarlo> per terra, e a batterlo,
bene bene, un grande spazio di tempo, essen-
do più robusto dj luj, mà non glj seppe però le-
var niente, nè guanti, ne veste, ne capello,
ben che cascato in terra, finalmente udendo
lo strepito d'un carro, e il latrar de' canj,
l'abbandonò, e se ne fuggì verso la forca, alla
strada non lontana molto, dj quel luogo.
Jl staffiero (Soprapaese: Oberlender) parechi annj
fà, hebbe un'incontro strano, non molto lontano
dal medesimo luogo, incirca la forca, che
venendo la sera dj Cöhten, tre canj nerj, lo
perseguitorono, e divenendo sempre
più grandj, senza gridar però, eglj
spaventandosj, si messe in fuga, e glj
cani gli corsero a dietro, insino al
pozzo, qual è dinanzi la detta antica
chiesa dj Santo Wolfgango, poj, lo lasciarono
andare, e ciò fù l'anno: 1640 incirca
essendo noj altrj, per metter in ordine
la sepultura della già Principessa, Anna
Sofia mîa sorella, dj benedetta memoria.
Avis von Zerbst, daß hertzogk Johann
Adolff, von hollstein, der iüngeren herren,
zu Gottorff, einer Todes verblichen.
Gott wolle alle Trawrigen hierüber trösten!
vndt einem ieglichen, das seine, gnädiglich bewahren!
Kinder kommen von hertzen, vndt gehen wieder
zu hertzen! Gott gibt Sie, Gott nimbt
Sie, nach seinem gnädigen, undt väterlichen wolgefallen!
J'ay eü beaucoup d'inquietüdes, a cause de
l'impietè d'aulcüns de mes Valets, quj ont
hier trop celebrè les Bachannales, & vescü
en pourceaux. Jl faut donc les chastier,
afin qu'ils ne reviennent aujourd'huy!
Sj ieünesse Vouloit? & Vieillesse pouvoit?
ils feroyent tous deux, force bonnes choses!
Avis von Erffurdt, vom Obrist Leutnant Knochen, daß
alles erhöhet wirdt. Es theilet der Generalis-
simus die quartier auß, mit zuthun, Graf Magnj,
Man muß ein 23fachen Römerzug, zusammen
bringen, vndt in vnserm Fürstenthumb, wirdt es
Monatlich, an itzo, zehenfach kommen. Gott liberi-
re es vnß, auß dieser drangsall! Wieder
ChurSaxens, unzeittige postulata, deßen
völgker, übernehmung, wirdt protestiret
von allen OberSächsischen mitgliedern. Der Generalissimus
Pfaltzgrave, gehet mit Graf Magno, etzlichen
Fürstlichen vndt andern hohen personen, <per Weimar> auf Caßel,
sich mit den Münsterischen Gesandten zu besprechen,
auch vergleich zu treffen, wegen der restitution, vndt
abdangkung. Theils Generallen, kommen in der Oberpfaltz zusammen!
et cetera
|| [[Handschrift: 85v]]
Gott gebe<?> rechten genoß, des Friedenß!
Man vermeinet, die Frantzösische weittaußsehende
große unruhe, sol ihn keines weges, hindern!
Der leibmedicus, Doctor Brandt, ist bey Mir, vndt
Meinem Sohn, Erdtmann Gideon, gewesen.
Besorget, eine febrim Hecticam, auch etwas
versehrung der lunge, verletzung des haüpts,
der lunge<miltz>, vndt der leber, vielleicht auch etwas,
einen asthmaticum affectum. Gott gebe
doch gnädige beßerung, undt erhalte mir,
den lieben iungen herren, zu seinen ehren!
der kirchen wolfahrt! undt meinem Trost!
undt laße ihn doch also, in tam Viridj,
et florentj ætate, nicht undtergehen!
vndt in die grube fahren! Ach herr!
ist es dein Göttlicher wille,<?> so nimb ihn
<doch> nicht hinweg, in der helfte Seiner Tage!
Lettres de Berlin, & de Curlande, en bons
termes. Es wirdt vom friede noch wenig ge-
halten. Die restitution difficultiret sich.
Es seindt abermals zwey fulera religionis,
in Preüßen, der Woywoda von Pomerellen,
Dähnhoff, vndt der Oberste Creütz, gestorben.
|| [[Handschrift: 86r]]
Gott wolle noch andere erwegken.
Sonst continujret mehrentheilß, waß in den Er-
furdter avisen, gestanden, auß Engellandt,
Frangkreich, Deützschlandt, Böhmen,
Constantinopel, Pohlen, Candia, etcetera etcetera etcetera[.]
M[ein] gewesener Amptßraht, Geörge
Panße, ist heütte zur andern Ehe geschritten,
leßet darauf prächtig zuschigken, in itziger
schwehren Theẅren zeitt. Gott gebe glügk!
Jn die kirche, am heüttigen BehtTage,
mit Victore Amadeo, vndt Carolo Ursino;
vndt seindt heütte, die Fasten, vndt Pas-
sionspredigten, vom hofprediger, angefangen
worden. Gott laße unß, vndt alle
zuhörer, zu pflantzen der Gerechtigkeit, werden!
Es gibt viel zu thun, mit den præparatoriis
zur Fürstlichen leichbegengnüß, vndt das zu Rindorfs hochzeitt.
Meine wagen, haben ein unglügk gehabt,
alß Sie von Dieptzigk, holtz abholen wollen,
ist ein Rad zerbrochen, das holtz aber im felde liegen bleiben[!].
Der kleine Balbirer, so von Panßen, <diesen abendt> eine unzeittige
ambassade gebracht, ist übel von meinen hunden, entpfangen worden.
Donnerstag♃ den 8ten: Februarij: 1649.
<6 Räphüner Kinsperger.>
Les exagitations, & remors <me> düre[!] encores,
a cause de la destrüction innocente de
ceste creatüre, que ie fis assommer malheü-
reüsement, contre mon grè, il y a main-
tenant ün an, ou peü davantage;
qu'on joua üne miserable tragoedie avec
luy, quj m'avoit monstrè ün type des effects,
de la sapience, & prevoyance de Dieu.
Maintenant, pour avoir negligè cela,
il ne m'en demeüre, (avec la perte
de beaucoup de bien, & de bonheür, qu'il
me denotoit) qu'ün souvenir, & repentir contj-
nuël & extraordinaire[.] Dieu me vueille
par sa misericorde & bontè infinie, de-
livrer de ce soucy, & fascherie journal-
liere. A luy en sera gloire immortelle
Amen! Ainsy soit il! Amen! Amen!
Doctor Brandt ist bey mir gewesen, wegen
meines Sohns, Erdtmanns, deme Gott
helfen, vndt die Artzneyen, gesegenen wolle!
J'ay èscrit a Berlin, a Madame l'Electrice,
item: an Johann Sternbergk[,] item: an Schmehrtosche.
item: au Baron Disgrace Cammer Præsident in Aula. perge
Deus det! fælicem successum! Amen!
J'ay grande apprehension, que le messa-
ger envoyè en Hollande, ne soit pillè,
ou mort, ou tuè, puis qu'il tarde tout á revenir,
Dieu le vueille garentir par sa Sainte grace!
& me rendre la liesse & ioye perduë!
Victualien vndt schreiben von Ballenstedt
wegen der anhaltenden tribulationen.
Schreiben von Nicöping, von der Princeßinn
so verwittibet ist, in Dennemargk. et cetera Jtem:
von Caßel, en termes ambiguëes. perge
<Nix.>
<4 hasen vndt 1 Fux. Viktor Amadeus Fürst zu anhalt[.]>
Doctor Mechovium bey mir gehabt.
Die Ascanische sache bekommen.
Erdmann Gideon besucht, in Seiner krangkheit.
Schreiben von Erffurdt, daß es alda gehet: Sic volo;
sic jubeo, stat pro Ratione, Voluntas.3
Die Soldatesca disponirt, Obrist Werder macht mitt.
Privat Stände eximiren sich. Das publicum leidet noht.
Die ChurSächsischen verlieren zwar auch, die disposition, bekommen: 70 Compagnien
|| [[Handschrift: 87v]]
in des Churfürsten landt.
Mein Raht Jehna, ist von Zerbst, ankommen,
(neben Oberlender,) in begleittung meiner
wagen. Jl est devenü pasmè, parlant á moy.
Samstag♄ den 10ten: Februar 1649.
<Nix.>
Jacta sit alea!4 i'ay depeschè üne
expedition extraordinaire[.] Dieu la vueille benir!
prosperer! & bienheürer! A luy; en sera la
gloire! & los perpetuel!
Secretarium Paul Ludwig bey mir gehabt.
Gestern hat Christian heinrich von Bör-
stel, seines Söhnleins Tauffe (weil es
schwach worden) anticipiren laßen. Gott
erbarme sich des armen würmleins!
Extra zu Mittage, gehabt: Jacob Antony
von Krosigk, Jehna, Doctor Brandt, Schwartzenberger
es gibt viel zu schaffen, mit den præparato-
riis, Gott wolle mir, die Mühe erleichtern!
Jehna befindet sich etwas beßer. Klaget
vndt erzehlet mir, etzliche seltzame casus,
die sich zu Zerbst begeben, geschwinder zufälle.
Gott wolle alles in gnaden, beßern!
Magister Enderling, hat heütte, am ersten Sontage,
in der Fasten, geprediget auf vnserm Sahl,
Text: Matthäus5 wie Jesus, vom Teüffel,
versuchet wardt, gar apposite, erudite, & pertinenter!
Extra zu Mittage, der von Jehna, Doctor
Mechovius, vndt Magister Enderling. perge
Nachmittagß, mit meinem Sohn Victore Amedeo,
in die Paßionspredigt, Ern Jonij, in der kirchen.
Mein Sohn Erdtmann Gideon, hat zwar
Mittagsmalzeitt mit unß gehalten, auch
die vormittagßpredigt, in meinem gemach,
mitt angehöret, alleine er muß sich noch
schonen, wegen seiner krangkheit.
Hò saputo da Abraham Benedix cose dj momento,
se pur siano vere,? e non bugiarde?
Feẅerwergk diesen abendt, meinem Sohn,
Carolo Ursino, zu gefallen, machen laßen. perge
nur in der stille, durch Tobias Steffeck von Kolodey vor meiner Stube.
Si dice, che'l Papa habbia scommunicato
l'Jmperatore, per la pace d'Allemagna e l'habbia
fatto auvelanare, il che Dîo non voglia.
Jtem: che'l Rè dj Jnghilterra sîa decapitato, e glj
suoj figliuoli duoi rifuggitj in Moscovia, per ottenere soccorso.
|| [[Handschrift: 88v]]
Mà l'esercito Jnglese, overo lor consiglio dj guerra
vuole, che tornino in pochj mesj, o che siano privj della
Corona. Guarda la gamba!
Glj Cosa<c>chj hanno ammazzato, 150 mille Hebrej, in-
numerabilj Christianj, gentilhuominj, e Gie-
suitj, in questo interregno Polaccho. La
crudeltà usata da loro, fù straordinaria.
Tagliavano, glj manj, piedj, e naso, e dava-
no queste membra a mangiare, a' poverj
prigionj, item: le donne gravide ammazzavano,
tagliavano á pezzi glj fanciullj, dicendo
dopò haverlj arrostitj ch'erano buonj pol-
lastrj ô capponj, e le madrj loro gli mangia-
vano, tagliavano glj cuori, le budella, e
davano á divorare questj pezzi, cuocevano
e abbruggiavano manj[,] piedj &cetera a' poverj
prigionj, e facevano il Diavolo! Glj Tar-
tarj ben che gente barbarissima, pure erano
meno crudellj, e glj menavano via prigionj
senza ammazzarlj così tirannicamente.
L'inhumanità usata de Nobilj Polacchi,
(gran tempo fà,) contra loro sudditj, qualj
|| [[Handschrift: 89r]]
trattavano etiandio inhumanamente, e
peggio, che le bestie, è gran cagione di questa solle-
vazione, come ancora, la violata fede,
per consiglio de' Giesuitj, levando loro glj tempij
del rito Greco, e la libertà di coscienza.
Al che s'aggiunge, la privazione del commercio,
lasciato solo a' Hebrej, gente che snerva
con usure immoderate, glj benj de' poverj Christianj!
E per questo, quej Cosa<c>chj, (gente; parte
dellaquale, era mescolata tra sudettj
sudditj istessi sopra menzionatj) si sono
talmente arrabbiatj e infuriatj, contra
questi tre gradi d'huominj, cioè: Nobilj,
Giesuitj, e Giudej, non lasciando però
di mal trattare ancora glj soldatj
Allemannj, e d'altre nazionj, che glj ser-
vivano. Jl Generale de' detti Cosacchj,
Chmielnick, deve esser semplice plebeo,
e un tagliatore della legna. Habita-
no verso gli confinj de' Turchi e Tartarj,
verso la Tana, e'l Mare maggiore. perge
<4 Räphüner Oberlender.>
<6 Rehe, 2 Schweine von Deßaw.>
<1 hasen, hic gefangen.>
<Noch 2 Räphüner.>
heütte gehet erst, die Marter
recht an, mit vielen præparatoriis
zun bevorstehenden festiviteten. Gott gebe erleichterung!
Nachmittags, bin ich mit meinen Elltisten
Söhnen, hinauß hetzen geritten. Dieweil es
aber windig, vndt der schnee sehr, vom harten
frost, hinweg gewehet, hat sichs übel hetzen laßen,
vndt die winde, haben nur einen hasen
fangen können, undt zweene lauffen laßen.
Gott gebe daß dieser Spatzirritt,
(zwar in schönem wetter, iedoch, in scharfer
lufft,) meinem Sohn Erdtmann, (auff
deßen antrieb es mehrentheilß geschehen)
in seiner Schwach: vndt Mattigkeit, nicht
schaden bringen möge! sondern beßerung!
Schreiben von Geüdern, Schmehrtaschen,
undt Wogaw. perge
Die avisen geben:
Daß es mit den außwechßlungen der ratificationen,
noch nicht recht forth will, zu Münster, auch daß
etzliche restituenten, tergiversiren, sonderlich, zu Augspurg
interim werden die länder, mit einquartirungen enervirt,
die satisfaction schwehrer gemacht, vndt daß elendt
ergrößert. Die gevollmächtigten der Stände, haben
|| [[Handschrift: 90r]]
destwegen, beweglich an Kayser, geschrieben, mit
Macht, ohne scheẅ, die execution wieder die opponenten
zu befördern.
Jn Frangkreich continuiret die vnruhe, in vndt vor
Paris, ist desto heftiger, weil die partheyen verbit-
terter werden, einander angreiffen, auch sich zu stärgken,
undt anhang suchen.
Jn Engellandt, wiedersetzen sich die Schottländer,
der Vehementz der Engelländer. Ziehen ihre statuta
an, daß man nicht also scharf wieder ihren König, (den
Sie wieder begehren) procediren könne! Die herren
Staden, nehmen sich Seiner numehr, auf ersuchen der
Printzen von Wallis, vndt von Uranien, eyverig
an, durch Ambassaden. Die pfaltzgraven, Ruprecht,
undt Moritz, seindt mit einer flotte, nach Jrrlandt
zu, gegangen, ihme zu helffen. Pfaltzgraf Philips ist
in die Vnderpfaltz gezogen, daselbst zum rechten zu sehen,
biß Sein herrbruder, pfalzgraf Carll Ludwig, Churfürst
anlangen möchte.
Jn Polen, ist noch die vnruhe, nicht alle gestillet.
Man erwartet, des außgangs, des ReichsTages,
nach deme numehr die leichbegengnüß vorigen Königes,
undt die Cröhnung des itzigen, solenniter, vndt wol vollbracht.
Die Staden, armiren, wieder Portugall. perge
Der Ertzhertzogk Leopoldus hat ein auge auf das Frantzösische wesen.
Die Venezianer haben progreß in Dalmatia.
Zu Madrill, ist alles voller freẅdenFeste, wegen der Spannischen brautt[.]
<6 hasen, mein Sohn, Viktor Amadeus einbracht.>
<1 Hasen Oberlender, gehezt.>
Das große Rindt, welches gestern der pachtmann von
Hoym, zu meiner küche gelifert, vndt er daßel-
be auf 24 ThalerThlr: geschätzet, hat Rindtorff
wägen laßen, vndt es hat gewogen, alhier
aufm Schloße, 336 Pfund (libra)℔: pfleisch, vndt hat
zweene Steine Talgk gehabt. Gedachter
pachtmann, muß mir iährlich, ein Rindt,
zur küche lifern, weil ich ihm die
hasenhatz vergönne. Gestern,
hat Rindtorf auch ein Rindt wiegen
laßen, so ich vom Superintendenten vor 11
ReichsthalerRthlr: erkauft, daßelbe hat nur
245 R pfundt gewogen, vndt mehr
nicht, alß 10 Pfund (libra)℔: Talgk gehabt, wie-
wol vnser hofgewicht etwas schwehr ist,
vndt ich wüntzschen möchte, daß es darzu
zu bringen wehre, daß man im gantzen
lande, einerley maß, scheffel, vndt
gewichte, (wie es wol sein sollte!) haben
köndte! Aultrement i'ay de l'heur,
avec Rindtorff, plüs qu'avec aulcün
|| [[Handschrift: 91r]]
aultre, lors que ie luy commande d'assister
a faire peser la chair, (de peür que l'èscri-
vain de cuysine, avec ses adherans, ne me
trompe) car il la fait peser ordinairement plüs
que les autres, quoy qu'aussy bien intentionnèz.
Nota Bene Jl s'appelle boeufvillage de sa famille.
Conveniunt rebus nomina sæpe suis!
Mais il n'est pas bœuf pourtant, seulement
il a üne bonne constellation, á me proffiter
au poids, de ceste chair, dont je luy en suis Obligè!
A propos de cela, ie me souviens, que re-
venant hier, de la chasse de campagne,
ie rencontray entre cy, & Zeptzigk, le boucher,
Andreas Fridemann, <avec ün beuf> lequel est le mesme,
quj assomma l'an passè, par ma permission,
ce bel animal que ie plains tant, & il
est autrement fort bon homme, & sincere, quand
on fait traitter, avec luy. Mais ce mot
de Friedemann, me vint en fantasie, qu'il
estoit l'homme quj devoit immoler, la Victime
innocente de la Paix, à quoy se rapporte;
ce que i'ay èscrit en plüsieurs endroicts, de
mon journal de l'annonciation de la Paix, quj le lira atten- || [[Handschrift: 91v]]
tivement, & i'y trouve beaucoup d'observatj-
ons extraordinaires & merveilleüses. Mais tout
cela est tenebreux, voire ridicüle, aux enfans
mondains, & quj ne pesent pas, les merveil-
les considerables, dü Createür.
On m'a averty, d'ün Grand Personnage,
que i'ay creü, ün temps en ça, estre mon
ennemy secret, (a cause de quelques cir-
comstances, assèz apparentes) lequel
auroit envie, d'estre mon Vasall, & Feüda-
taire. Dieu vueille, que son intention,
soit sincere! et qu'il m'obbeisse volontajrement!
Minæ, auß dem OberDirectorio, ent-
pfangen, wegen der alten Contributionsresten, vndt
nebenspesen, daß man derenthalben,
solle die execution der soldatesca,
unß v̈berweisen, welches etwas hart,
vndt Unverdaẅlich!
Jch habe unsere gruft, in der kirchen besehen.
Es stehen, 7 große, vndt 7 kleine Särge
darinnen, vndt wenn dieser Sarg darzu wirdt
kommen, (wilß Gott) wirdt nur noch rawm
vor 3 Särge übrig sein, es seye dann, daß man
|| [[Handschrift: 92r]]
die Särge verrügken, vndt mit unformblicher
manier, übereinander setzen wollte. Es war
gar luftig, vndt reinlich, in diesem gewölbe.
Die großen Särge darinnen sein, Meine beyder-
seitß hochgeehrte Sehlige Elltern, Mein bruder,
Fürst Ernst Sehliger[,] Meine 4 Schwestern, Amœna Iuliana[,]
Agnes Magdalena, Louysa Amalia, vndt
Anna Sophia, die kleinen sein: Meine elltistes
Töchterlein, 5 meiner Söhne, vndt Fürst Augustj
Töchterlein eines, Ehrenpreißlein genandt. Gott
gebe ihnen, vndt unß allen, zu seiner zeitt, eine
sehlige, undt Fröhliche aufferstehung, zum ewigen
himmlischen leben, durch Jesum Christum, in kraft
deß heiligen Geistes, Amen! Amen! Amen!
Jch habe auch daß kleine Epitaphium be-
trachtet, meines herrnvatters Sehligen Schwesterlein
Agnes, so im andern iahr ihres alters, anno 1564
an eine Nadel verschlugkt, undt daran gestorben.
Fürst Ludwig, schigkt seinen Furrierzettel,
wil morgen (gebe gott) erscheinen, mit 33 personen
vndt 25 pferden. Kan die kalte luft nicht
vertragen, darumb wil er lieber, den 14den:
zu abends, alß (gebehtener maßen,) den
15den: frühe, anhero kommen. perge <Offerirt sich höflich. et cetera>
Hanß Christof Witzscher, Grafen Magnj, ge-
mahlin hofmeister, ist diesen abendt von Leiptzigk
ankommen, auch seine bediehnung zu verrichten. perge
Alß ein Allter Domesticus familiaris. perge
Zweene trouppen Reütter, seindt alhier
vor der Stadt vorüber paßirt, haben sich an-
fangß gestellet, alß wolten Sie herein,
iede, von 30 pferden. perge
Es gibet viel zu Thun, mit allerley anstaltt.
Carll heinrich, von Nostitz, ist anhero erschienen,
mit 7 pferden. Bringt einen, seiner vettern, mitt.
et cetera
Die proceres, bey Fürst Augusto vndt Fürst Ludwigen,
wollen gerne hieroben aufm Schloß logiren,
es gibet zu thun, weil es mehr am raum, alß
an gutem willen, ermangelt. Sie haben sehr
davor gebehten, wollen sich gerne behelffen. perge
Man wirdt zusammen rügken. perge
Mein Sohn Erdtmann, ist sehr matt, vndt
krangk. Gott schigke es, mit ihme, zur
gesegneten beßerung!
Ernst Dietrich Röder, vndt Christof Wilhelm
Schlegel, seindt auch ankommen, zur aufwartung.
Gegen 4 vhr, ist Fürst Ludwig, mit seiner
gemahlin, vndt iungen herren, auch comitat
erschienen. Mein Sohn Victor, hat ihre Gnaden gewillkommet,
|| [[Handschrift: 93r]]
mit den anwesenden Officirern, undt Jungkern,
weil ich klägers Stelle, vertretten muß. perge
heütte ist wieder eine convoy, von 40 Muß-
cketirern, mit wagen, alhier durchpaßirt.
Sie kahmen von Güsten her, vndt giengen,
gegen Pohley, vndt förters. et cetera
Mein bruder Fürst Friedrich jst auch, (wieder vermuhten)
ankommen. Die Schwestern kahmen, mit Fürst Ludwig[.]
Rindtorfs Brüder, undt andere vom Adel, seindt
auch ankommen.
Man hat, diesen Abendt, in meines, alß klä-
gers, losament, gespreisett, nemlich: herrvetter,
Fürst Ludwig, mit den Seinigen, Gemahl, vndt Sohn,
Mein Bruder Fürst Friedrich[,] Jch vndt meine gemahlin[,]
Schwestern, undt kinder, eine Tafel voller
Fürstlicher persohnen. Draußen ist daß
Frawenzimmer, undt die Jungkern, gespei-
set worden.
J'ay sceü, d'ün bon homme, que les Testa-
mentaires, m'ont desja accüsè meschamment,
a la Cour Imperialle. Dieü les confonde!
Es ist undter andern dißcurßen, auch viel
von plötzlichen fällen, vndt geschwindem
absterben, (hin: vndt wieder:) geredet worden.
Gott bewahre unß, vor gählingem schnellen Tode!
heütte hat man mir zu thun gegeben, über
das iehnige, so ohne daß mir haüffig oblieget,
auch in publicis, & privatis, alß: 1. wegen
einer reprotestation nacher halle, mitt zu
vndterschreiben, darinnen wir dem Ertzbischof
seine vnbefugte citation, undt reprotestation
höflich, wieder zurügka schigken.
2. Wegen einer subscription eines Pactj
vndt reverßes, so der vorige Graf vndt<von>
Hanaw, vndt sein vormundt, aufgerich-
tet, mit selbiger Stadt, vndt landen,
in puncto religionis, reformatæ, vndt deren
confirmation, bey den reformirten
<Chur: vndt> Fürsten, alß Pfaltz, Brandenburgk,
Heßen Caßel, Anhaltt, vndt Uranien,
3. wegen 7 Münsterischer relationen
zu belesen, darauß accrochement der
Friedensexecution leyder! erhellet.
4. Wegen vergleichs, mit Meinen Schwestern.
5. Wegen der Testamentarien, undt wiederkaüf-
lichen zinß leütte befriedigung. Gott helfe
Mir doch, auß allem Labyrinth!
Es kommen itzt successive viel vom Adel an.
Diesen Nachmittag, ist Gott lob, vndt dangk,
daß Fürstliche leichbegengnüß, meiner lieben Sehligen
Schwester, Fräulein Sibillen Elisabeth Liebden wol cele-
briret, vndt Sie in dero ruhecämmerlein, mit
Christfürstlichen ceremonien, in gutem harten
wetter begleittet worden. Gott
gebe ihr ein fröhliche aufferstehung, zum
ewigen leben, an iehnem großen Tage! Amen!
Ein 10 Fürstliche Manns: vndt 10 Fürstliche weibß-
personen, haben den conduct helfen ziehren,
vndt in die 50 vom Adel, darundter
22 führer, vndt 12 leichTräger. perge
Gott wolle vnß, fröhlichere Occasionen beschehren!
Die Mahlzeit, ist wol abgegangen, vndt splen-
dide tractiret worden, auch die aufwartung
mit vom Adeln, an der Tafel verrichtet worden.
Freitag♀ den 16. Februar 1649.
Avis von Ballenstedt daß vom General Axel Lillie,
eine compagnie zu Fuß zu hoym logiret, hernacher
ein General Quartiermeister leüttenampt, nebst 3
leütenambten, 2 capitän[,] 6 andere vndter Officirer[,]
etzlichen wagen, vndt v̈ber 50 pferde, haben mit
gewaltt, alda Quartierb genommen. Bitten vmb Schutz!
Affaires, wegen der satisfactiongelder vnd contribution,
Jtem: wegen der Eheleibgedings transferirung,
mit Landtgraf Hermanns gemahlin Liebden[,]
auch vieler anderer, publicorum, & Privatorum, mehr,
sonderlich auch, weil inter strepitus confusio-
num, wegen der vorhabenden hochzeitt,
durch interposition der herrnvettern, noch
hat, mit den Schwestern, tractiret
werden müßen. Gott gebe, zu glügk!
Diesen abendt, ist Jungfrau Helena
Wohusch, mit Abraham von Rindtorf,
solenniter aufm Schloß getrawet
worden. Gott gebe diesen Neẅen
eheleütten, seinen Segen! Fürst Augustus
vndt Fürst Ludwig, haben die brautt,
Jch aber, vndt Mein bruder Fürst Friederich,
den Braütigam, zur Trawe, (welche
der hofprediger, Er Theopoldus, neben
einem kleinen sermon verrichtet)
geführet, vndt diese Trawer wäh-
rende abendthochzeitt, ist dennoch, Gott
lob, wol Celebriret worden, vndt abgangen.
|| [[Handschrift: 95r]]
Es ist durch vom Adel nicht allein, der Süße wein,
beym Brauttbette vndt confectschahlen getragen
worden, Sondern auch bey der Tafel, nicht allein
den Fürstlichen Sondern auch, der Brautt,
vndt Braütigamb, (welche beyde, oben an
geseßen) durch Adeliche, vorm Tringken gestanden
worden. Man ist fröhlich gewesen im herren,
iedoch also; das Man der Trawer, darbey, nicht
vergeßen. Nach gehaltener Tafel, etwaß
spähte, haben wir führer, wie zuvorn, brautt
vndt braütigam, wieder abgeführet. Vndt
alß wir Fürstliche personen, in vnsern
quartieren, vnß retiriret, haben sich die
iungen Eheleütte, wieder hinab verfüget,
haben mit der iungen pursche, gespielet,
vndt seindt vor sich (in der stille) lustig
gewesen. Kein Tantzen, oder Seitenspiel,
ist gehöret worden. Jch hatte nur, bey
der Trawe, vndt Tafel, eine Geistliche
Vocal Musicke bestellet. Gott wolle
unß ferner Segenen, vndt unß gnedig erscheinen!
<Nix.>
Man hat noch zu tractiren gehabt. Daß
meiste aber, ist biß auf den Montag☽tag, durch
Deputirte, abzulegen, verschoben worden. perge
Die herrenvettern, seindt mit jhren Ge-
mahlinnen, vndt kindern6, wieder von hinnen, ver-
rayset, wie auch etzliche vom Adel.
Etzliche aber, seindt alhier verblieben,
dem Braütigam, undt der Brautt, gesellschaft
zu leisten. perge Man hat die brauttgesell-
schaft, undt des braütigams, noch heütte
aufgehalten. perge Et la dèspence a estè grande!
tous ces jours passèz.
<Nix.>
La playe cuysante, me tourmente in-
cessamment! Le bon Dieu; me Vueille
delivrer, (bien tost,) d'ün tel ennuy,
& soucy! soit en la vie! soit par la
Mort, vraye fin, de toute jnquietüde!
Vormittags, hat Er Marggravius hieroben
aufm Sahl, geprediget.
Nachmittags habe ich mit Daniel, vndt mit Caspa[r]
von Rindtorf, So dann auch, mit Kropp, geredet.
Die Junge fraw von Rindtorf, hat auch bey mir
Audientz gesucht, vndt erhalten in privatis.
Postea: Carll heinrich, von Nostitz. Postea:
Geörge Reichardt. Postea: Tobias Steffeck von Kolodey.
perge
Die Nachmittagspredigt, ist wegen Rindtorfs
heyrathstractaten, vndt anderer incidentzien
wegen, eingestellet geblieben, zumahl, da das
wetter aufge[gang]en.
Jehna, [ist nach] Plötzkaw, geritten, vndt
gegen abendt, wiedergekommen. hat sich fleißig
gebrauchen laßen. Mais ie trouve, que
plüsieurs autres, [so]nt trespervers! Dieu
les Vueille corriger, & amender!
Mein Bruder, Fürst Friedrich ist von Plötzkau wieder anhero kommen,
frühe Morgends, vndt man hat die Tractaten,
mit den Schwestern, entamiret. Gott g[e]be, zu glügk!
Baldt da[r]nach, ist der Cantzler Milagius, vndt Obrist leutnant
Knoche, mit creditiven, von Plötzkau auch anhero kommen[.]
[Got]t wolle unß auch, auß diesem labyrinht he[lfen!]
[Knoche]n hat Salva Guardien gedrugkt, in Optima forma, v[om]
[Pfal]zgraven bekommen. Gott helffe, daß Sie gehalten [werden.]
[Es hat] anfangß, difficulteten gegeben, darnach
aber, ist man zu letzt, gar wol auß den
Sachen, gekommen. Meine Schwestern, haben sich
gefunden, vndt mein Bruder, Fürst Friedrich hat Mir
in dieser handlung, Treẅlich assistiret.
Gott gebe ferner<!> freündtbrüderliches vndt
Schwesterliches, gutes vernehmen!
Rindtorfs brüder, vndt Crop, seindt
heütte frühe, von hinn[en w]ieder abgerayset.
Dienstag♂ den 20ten: Feb[ruar 1649].
Nostitz ist forth. Gott wolle ihn geleitten!
An stadt gesterig verhoffter vergleichung,
hat es noch viel difficulteten, vndt scrupu-
lirens, der Abgeordneten, gegeben, vndt seindt
die lieben Schwestern, sehr perplex, vndt fast
Desperat gemacht worden. Endtlich, ist mein
Bruder Fürst Friederich, (nach dem er mir wol assisti-
ret, undt gute erinnerungen gethan) darüber
weggeritten, gen Plötzkaw, ie[do]ch hat er zuvor,
die conclusa helfen befördern.
Schwechhausen ist fortt, mit beyden N[ostitz]
[auf]f Schlegels kindtTaüffen. et cetera
Mein<es> bruder<n> Fürst Friedrich raht Pohse, ist forth
nach Halle zu.
Die deputirten Cantzler Milagius, vndt Obrist leutnant
Knoche seindt nachmittage hinweg, nach
vielen conferentzen.
Nota Bene Die vnerhörte, erschregkliche
Nota Bene zeitung, von dem hinrichten, des Groß-
mühtigen, heroischen Königes, Carolj von
Engellandt, Schottlandt, vndt Jrrlandt,
so den 9. Februarij offentlich, in London, solle vor-
gegangen sein, ist numehr erschollen.
Gott genade seiner Sehlen! Er sol
sehr getrost, auf den eschaffaut, gegangen
sein, auch seinen Feinden, vergeben haben.
Die Stadischen Gesandten 7, haben fleißig
vor Seine Königlichen würden intercediret, bey der Genera-
litet, vndt bey der armèe, aber vergebens.
Viel andere großen herren, sollen nach ih-
me, iustificiret werden. Die insolentz der
jndependenten, thut, waß Sie wollen. Gott
[däm]pfe alle schädliche, böse Consilia! vndt
[...] doch, den frommen, lieben König Carolum!
|| [[Handschrift: 2v]]
Ach Gott! beschütze, vndt beschirme doch hinfüh-
ro, deine Gesalbten auf erden! vndt laß Sie
nicht, mit unß allerseitß, zu schanden, vndt
zu Spott werden! <Laß nicht vnsere wiedersacher,
unser spotten, undt sagen: Wo ist nun ihr Gott?8>
Auß Frangkreich continuiret auch noch, die
große Unruhe, vndt daß die sachen daselbst
schlecht stehen. Die Schweitzer, perturbiren sich
hierüber, suchen außflüchte ratione auxiliorum,
vndt die Schweden wißen auch nicht, weme
Sie assistiren sollen? ob dem Könige, oder
dem Parlament daselbst?
Jn Engellandt, sollen des Königes Carolj,
Söhne, vndt blutsfreünde, alle vor vntüchtig
zur succession declariret worden sein.
Jn Polen, ist die sepultur des Alten,
vndt wahl des Neẅen Königes, solenniter
celebriret worden, auch aldar, friede zu hoffen.
Zu Augspurgk, tritt man dem friedens-
ziel, etwaß näher, wie auch sonsten, <zu Münster> mit
außwechßlung der Ratificationen. perge
Jn Vngarn, sol sich der Türgke, an
den gräntzen, moviren.
Jch habe auch schreiben, von Wien vndt Berlin entpfangen.
Viel dubitiren, am fortgang deß friedenß.
Die hußten, regieren an itzo sehr alhier
zu Bernburgk, Meine freundliche herzlieb(st)en gemahlin, ist damitt
befallen, wie auch mein Sohn Erdtmann, vndt
viel bedienten. Jn der Stadt grassiret es so sehr,
daß man am Sonntage☉tage in der kirche, kawm die predig-
ger, vor vielem hußten der Menschen, hören können.
Sie haben auch mehrentheilß böse hälse dar-
neben, gestaltt Sie dann heißer reden,
vndt alß herrvetter Fürst Ludwig neẅlichst von
hinnen zog, wahr Jhrer Gnaden der zapfe ge-
schoßen. Es sollen auch sonst heimliche Seüchen,
vndt geschwinde fälle, im schwange sein.
Gott wolle allen übelstandt, beßeren!
Unsere Altfraw, ist auch gestern gählingen
am Schlage krangk worden. Gott wolle
ihr auch gnedig beystehen, vndt väterlich helfen!
Viel leütte, so wol alß die kalendermacher
præsagiiren, eine pest, oder malignische
krangkheit, dieses iahr. Gott wolle
[gü]tig præserviren! trösten! vndt überwinden helffen!
Jn die kirche, vndt wochenpredigt, mit
meinen beyden iüngsten Söhnen, auch
meiner iüngsten Schwester.
Conferenze, (successive) mit hofmeister
Einsidel, mit Jehna, mit Reichardten,
mit Wolfgang Sutorius perge
Ein schlecht schreiben, ist von Cleve, in causa
Ascaniensj, abermalß ankommen. Jl semble,
que l'Electeur de Brandenburg mesmes, vueille
renverser nos fondemens, contre la parolle
de son Predecesseür!
Tempora mutantur; & nos mutamur, in illis!
J'ay sceü, qu'il y a eü des petits malheurs,
environ au temps de l'enterrement[.] Le maître
d'hostel, de mon frere, Freybergk, a failly
ün iour auparavant, a rompre le col, aux
Montagnes Hercyniennes, tombant avec
ün cheval, ce qui l'a fort incommodè, neant-
moins il est venü icy. Ün autre n[oble]
nommè Lingk, que i'avois desirè de la [tetrar]- || [[Handschrift: 4r]]
chie de Cöthen, est aussy venü, i[l n'a]
sceü faire son office, d'èscuyer tranchant, a[yant]
fait aussy üne mauvaise cheüte avec ün che[val]
& gastè son bras. La nuict apres le jour
de l'enterrement deux larrons, ont pensè piller
le sepülchre, & en emporter leur part, mais
la bonne garde non endormie, les apperce-
vant a temps, & leur courrant apres, ils
se saulverent aux tenebres, n'ayant rien
peü dèsrobber ni de drap, nj autre chose.
Cependant ie loue Dieu, de ce, que le tout
s'est bien passè paysiblement & avec assèz
bon Ordre! Que le temps a estè beau,
& bien accommodè aux obseques, a cause
dü froid, qui rendoit le chemin üny, pour
les Dames principallement auxquelles la
pluye, ou la crotte dü chemin, auroit gran-
dement estè contraire. Qu'il n'y a eü, que
serenitè & nül vent, (au lieü de la grande
tempeste, que nous eüsmes au mesme temps,
l'an passè,) Que chascün a estè Volontaire, a bien
servir! Que les desordres, en ces solennitèz de l'enterrement
& des nopces, ont estè petites, & facilles á corriger.
|| [[Handschrift: 4v]]
Que le Vieil maistre d'hostel icy, mon Einsi-
del, Directeür de tout, (apres moy,) est de-
meürè sain & vigoureux, en ces iours
laborieux, & n'a pas eü son ancien mal,
dont neantmoins, il commence a se replain-
dre aujourd'huy.
Je loue Dieu aussy, de ce, qu'il a incli-
nè les coeurs, de mes Oncles, & seurs,
comme aussy de mon frere, a me vouloir
dü bien, & a traitter avec moy, en
parent, & a mon grand avantage,
contre la pristine mauvayse coustüme.
En somme; il faut recognoistre par tout
le bras de Dieu, & implorer la contj-
nüation de sa grace, & benedictions!
heütte hat vnsere AltFraw,
Maria Kindin, (selb dritte) communicirt.
Gott stärgke Sie in wahrem glauben,
auf das verdienst Jesu Christi! es gerah-
te nun ihre Schwachheit, in ihrem hohen
Allter, zum Tode, oder auch zum leben.
Meinen Sohn Erdtmann, wie gestern, besuch[t.]
Sein böser hußten, wil noch nicht nachlaße[n.]
Gott wolle sich doch seiner, vndt aller
pacienten, in gnaden, erbarmen, seine krangk-
heit beßern! auch alles enden! vndt wenden!
wie es nützlich[,] heilsam! vndt Sehlig ist!
Meine iüngste Schwestern, haben sich heütte
noch gar wol, durch Jehna, gegen mir er-
biehten laßen, in ihrer handlung. Gott wolle
Sie davor, väterlich, gesegenen!
Ernst Dietrich Rödern, wie auch Jehna, habe
ich diesen abendt, á Dieu, gesagt. Der gute
Jehna hat daß Seinige stadtlich præstiret.
Gott gesegene ihn davor! mildiglich!
Avis: von meinem Bruder, Fürst Friedrich in Privatis.
Postea schreibet er die grawsahme Execution
des Königes in Engellandt, da man ihm offentlich,
mit einem Beyl, den kopf abgeschlagen, wirdt
von Caßel, alß gantz gewiß, versichert,
vndt die alliance beyder Könige, in Hispanien,
vndt Frangkreich, wieder alle dero rebellirende
Underthanen. Dörffte also, (nach dem auch der
krieg zwischen Portugall, vndt den herren Staden continuiret)
|| [[Handschrift: 5v]]
[se]ltzame verenderungen geben, motus vervhrsachen,
[u]ndt diese Englische Unthat, viel auß dem Schlaf
erwegken, Gott wende alles, zu seinen Eh-
ren! vndt der Seinigen, zeitlichen, vndt ewigen
wolfahrt! Die außwechßlung der frie-
dens instrumenten, ist numehr auch geschehen.
Caspar Pfau schreibet: Es ist gewiß, daß die commuta-
tio ratificationum, zu Münster, geschehen,
vndt wirdt Graf Ochßenstiern, auf Er-
furth kommen, die abdangkung zu befördern.
Es ist wol ein horrendum supplicium
das der gute König in Engellandt, der-
gestaltt hingerichtet worden. Der kopf
ist demselben, mit einem Beyll, abgehawen,
durch zweene Obersten, so sich verkapt
gehabt.
Avisen: auß Erffurdt, berichten:
Daß in Frangkreich die vnruhe, undt ver-
bitterung, täglich zunimbt, also: daß auch
der Päpstliche Nuncius undt etliche bischoffe,
mit ihrer interposition, noch nichts auß-
richten können, darumb auch, der König,
dem Parlament, vndt Fürsten, pardon ange- || [[Handschrift: 6r]]
botten, oder im wiedrigen, alle Ungnade, vndt Fe[ind]-
sehligkeit, angekündiget, Jnmittelst, liegen d[ie]
Schwedischen im Reiche still, General Türenne, vnd[t]
Erlach aber, haben ordre bekommen, schleinig zu[m]
Könige in Frangkreich, zu marchiren.
Vor wenig tagen, seindt aufm Schloß zu Prag,
in dem pulverThurm, auß vnvorsichtigkeit, 30
Granaten, vndt 14 Tonnen pulver, angegangen,
welche auf viel 1000 ReichsthalerRthlr: werth, schaden ge-
than, doch hat Gott gnedig behütet, das daß
Feẅer, die anderen 300 Centner pulver, so
unweith darvon gestanden, nicht erreichet,
sonsten es noch schregklicheren schaden gethan haben
möchte.
Worümb ChurSaxen, also schleünig, von
Lichtemberg auß, nach Dresen[!], gerayset, macht
bey etzlichen nachdengkens, vndt sonderlich
wirdt spargiret, ob solten die Kayßerlichen in
Mähren, undt Oesterreich, wiederumb stargk werben.
Der König in Engellandt, ist gewiß hinge-
richtet, vndt ihme, durch 2 Schuester, 2 Schneider,
2 begker, 2 Maẅerer, 1 Sergeanten, vndt 6
Soldaten, im Nahmen des Parlaments, daß vrtheil
angekündiget worden, Solches wesen, dörfte viel
Bluhtvergießen, nach Sich ziehen!
Der herr Generalissimus pfaltzgrave, ist von
Caßel, nacher Minden, verrayset, hat dem
General Maior Linde zum graf Oxenstern
nacher Münster, geschigkt, weil derselbe
sich endtschuldiget, daß er nicht entgegen
kommen köndte! Den 18den: diß [Monats], ist der
General, Axel Lillie zu Erfurdt durch,
nacher Nürnbergk, der hertzogk von Mecklen-
burgk aber, auß Frangken, kommende
gegen Halle, So ist auch den 19den: huius
der Pfaltzgrave von Sultzbach, zu Erfurdt
durchgerayset, vndt wil verlautten,
es werde der Generalissimus eher da-
selbst wieder anlangen, alß man es
gedengket. perge
Addresse von Zerbst; 1. des Obrist leutnant Knochens rela-
tion von der Erffurter verrichtung. 2. Wegen der
scharfen schreiben, an Chur Saxen, vndt vmb
destwillen, nacher Münster, darjnnen
Fürst Hanß, anstehet.
Fernere avisen von Erffurt melden, daß die au[ß]-
wechßlung der ratificationen richtig seye zu [Münster[.]]
Beklagen immerforth, den löblichen Fromme[n]
König von Engellandt, welcher auf befehl der
Generallen Fairfax, vndt Cromwell hingerichtet
worden, vnangesehen vieler intercessionen, vndt
kläglicher contradictionen, der Chur: Pfältzischen,
Stadischen, vndt selbst eigenen Königlichen iüng-
sten kinder, nemlich des Düc de Clochester,
vndt seiner Schwester, welche einen Traw-
rigen abschiedt, des Tages zuvor, von ihrem lieben
herrnvatter genommen, undt darauf Tödtlich
krangk worden. Es ist auch der dähnische Ge-
sandte, Corfix von Vlefeldt, auf dem wege ge-
wesen, dergleichen intercession einzuwenden,
ist aber viel zu spähte abgesandt worden,
weil er den kläglichen fall, vndt vnverant-
worttliche grawsahme execution vndter-
wegens erfahren. Der König, hat sich heroisch,
undt Großmühtig, erwiesen, vndt auf keine
anklage, solchen unbefugten Richtern, rede, vndt
Antworth, geben wollen. Jst auch, Freẅdig, vndt
getrost, zur GerichtsStedte, gegangen. Gott genade ihm!
Die avisen melden ferner, von der unruhe
in Frangkreich, vndt daß das Parlament
zu Paris, in die 60000 Mann zusammen
bringe. Der Cardinal Mazzarinj, wolle
sich, nacher Briesach, retiriren.
Zu Constantinopel, solle der venezianische
Bailo, in gefahr sein, weil er durch heim-
liche geschengke, die uneinigkeit, zwischen
den Spahy vndt Janitzscharen, solle ange-
stiftet haben. Der Türgke, rüstet
sich abermalß, gewaltig, zur See.
König in Böhmen, sol mit Seiner Schwester
der Königlich Hispanischen brautt, solenniter
im transitu durch der Venezianer landt,
tractiret werden.
Zwischen dem Duca di Parma, undt der
Natürlichen Tochter, des Königs, in Spannien,
soll eine heyrath, tractiret, vndt viel
Jndianische Schätze, zur Mittgift, præsentiret
werden, den von Parma, wieder gut Spannisch zu machen.
Die Schotten, so auch, vor ihren König gebehten,
sollen neben den Jrrländern, in motu, sejn.
Dem Parlament zu Pari[s], assistiren: die Parlamentarischen
zu Grenoble, Roan, [(d]arein der Düc de Longuevil-
le, mit list, in das [ca]steel, gekommen, vndt den
Conte de Harcour, au[ß]geiaget) Aix, Bourdeaux,
vndt wirdt ihr anh[an]g, immer stärgker.
Der König, hat Rant[zaw] den Feldtmarschalck
mit 6000 Ma[nn] v[or] [D]uynkirchen, eilends
begehrt. Derse[lb]e hat sich aber endtschuldiget,
das er nic[ht au]ß Flandern, abkommen, noch so
viel vol[ck] [entr]ahten köndte!
Orleans, d[ie Stad]t, sol auch, Parlamentisch worden sein.
Die herren Staden Stad[...]ilig, eine Schifflotta,
wjeder die P[or]tug[iesen] [...] (al[ß v]orgegeben wirdt!)
in die 10 kr[iegßsch]iffe.
Jn der [grafsch]aft Bu[rg]undt, sol es greẅ-
liche wetter, [...] donner, hagel, blitzen,
undt [...], gegeben, auch Menschen, vndt
viehe, haüser, [undt] baẅme, beschädiget
haben, nebst grawsahmen Sturmwinden. perge
Zu Na[p]olj, continuiren, die scharfen proceß,
inquisitiones, undt executiones!
J'ay visitè mon fils [Erdmann Gideon][.] Jl devient tousjours
plüs malade, qu'aupa[ra]vant, par les mede-
cines dü Docteur Brandt. Di[eu] Vueille benir l'issuë!
Doctor Mechovius, vndt [Sec]retarius Paulus, seindt
bey mir gewesen, [ex]pedienda zu expedjren,
vndt referenda zu re[ferire]n.
Madame ma Compaig[ne] a auiourd'huy
accomply 46 ans, Die[u la v]ueille
bienheürer, ce sien iou[r de na]issance, &
enclin[e]r son coeur, a [la co]gnoissance de
la Veritè, & a vr[aye conc]orde mütüelle!
Crabate hanß ist (re [infecta][) w]ieder[ko]mmen,
hat C. R.c ve[rge]bens, in Harzgeroded vndt Zerbst gesucht,
endtlich aber, ihn, zu Brehme[n] [v]ndt Delmen-
horst gefunden. Jl m'a re[s]pondü cour-
toysement, mais a l[a mode] dilatoire, ou
refüsante!
Avis: von Brehmen, mit mehreren vmbständen, von
des löblichen Sehligen Frommen Königes, in Engellandt
Tode, wie standthaftig er dahin gegangen? wie schön er
Sich getröstet? Seine vnschuldt dargethan? zur
|| [[Handschrift: 9r]]
reformirten wahren Religion, sich bekandt? seinen
Feinden, vndt verfolgern, verziehen, vndt vergeben,
seine letzten reden, artig formiret, seine au-
thoritet biß in den Todt manuteniret, vndt
daß procedere getadelt, einigkeit, in der
Religion, vndt Friede in seinem Reich, gewüntz-
schet, vndt endlich den Todt <als ein Märterer> gedultig außgestanden,
Es muß ein Adamantisches hertz erweichen,
der es lieset, wie viel mehr, ist sich, über
der hartnägkigkeit, vndt halstarrigen
wahnwitz, Seiner feinde, (die doch seine
Erbvndterthanen sein) zu verwundern, vndt
wieder sie, Gottes straffe, undt rache, zu erwartten!
Er hat sie auch sehr, zu einem Synodo, vermahnet,
damit der reformierten religion, kein præjuditz zuwachße!
Jn darthuung seiner unschuldt, hat er erwiesen,
das nicht Jhre Königlichen Würden Sondern das Parlament
den krieg angefangen. Man würde es, auß den
Datis, der Commissionen <klahr> sehen. Er vermahnet Sie
auch fleißig, dem Kayser, oder König, zu geben, waß
des Königes, vndt Seiner Posteritet, Gott aber, waß
Gottes ist9, Sonst würde Sie Gott, nicht gesegenen.
Er erkennet Gottes gerechtes urtheil über ihn, auch in einer
ungerechten sententz, vndt beklaget den Todt, des Viceroy, von Irlandt[.]
|| [[Handschrift: 9v]]
Anders, weiß er sich keines vergoßenen bluts
schuldig. Erweiset mit wortten, vndt geberden,
das ers mit seinem Reich, Treẅlich meynet,
vndt die unverwelgkliche himmlische Crohne,
vor die verwelgkliche, mit verlangen, begehre!
Gott hat numehr, ohne allen zweifel, sein sehn-
liches verlangen erfüllet, vndt seine Sechß-
iährige gefengnüß, elendt, vnglügk, vndt
Mühesehligkeit, in Freẅde, verkehret,
vndt verwandelt! Alß er seinen verfolgern
verziehen, hat er sich selbst, dem Sankt Stephano
Protomartyrj, gar apposite, verglichen.
Gott gebe ihm, vor so vielerley creütz, vndt leiden,
Tausendtfältige immerwährende Freẅde,
wonne! undt ewige Sehligkeitt! die er
schon besitzen wirdt! welche kein auge gesehen,
kein ohr gehöret, auch in keines Menschen
hertz, nie kommen ist, Gott ewiglich, darinnen,
zu loben, zu dangken, zu ehren, vndt zu preisen!
Er hat auch noch des Morgens, mit großer An-
dacht, communiciret, bey dem Prædicanten, Doctor Juxson,
welcher ihm, biß an Sein Sehliges ende, stets assistiret.
<Stargker windt.>
Er Hesius, hat hieroben, auf dem Schloß, geprediget.
Oberlender ist von Zerbst, wiederkommen, dahin er Mei-
nen Raht, Jehna convoyirt gehabt. perge
Extra zu Mittage, Doctor Mechovium, vndt
Hesium, gehabt.
Allerley perturbationes erlitten. Gott gebe!
das ich mein Creütz, gedultig Trage!
<Nebel[,] regen[.]>
Gestern, ist zu Niemburgk im hineinreitten,
von den offenen Thorflügeln, im Thor,
dem Bürgermeister Spiegel, ein schönes pferdt erschla-
gen worden, also: das es alsobaldt ragk
todt, geblieben. Ein seltzamer casus!
Der knecht aber, so darauf geseßen, ist unbe-
schädiget blieben.
Vor zweene Tagen, ist zu Alßleben,
ein weib in die Sahle, (alß das eiß ge-
brochen) gefallen, wie auch zu Niemburgk
zweene wagen, inß waßer gefallen,
an beyden orthen aber, ist zeittige ret-
tung, vndt kein Unglügk geschehen, Gott lob!
heütte ist durch das grawsahme vnge-
witter, vndt windt, Meiner holtz-
wagen einer völlig geladen, vmbge-
worfen worden. Es hat vor: vndt Nach-
mittag, grawsam gestürmet, ge-
schneyet, vndt gewittert, per intervalla.
Jst gut wetter gewesen, im gemach
zu sitzen, zu lesen, vndt zu schreiben.
<2 hasen Oberlender geschoßen.>
<1 hasen Victor gehezt.>
Der Amptmann, von Ballenstedt hat nach abgelegter
Steẅerabrechnung, mit dem landtrentmeister, in
der Cantzeley, seinen vndterthänigen abscheidt genommen,
in meinung, hinweg wieder nacher Ballenstedt zu raysen.
J'ay recerchè[!] des vieilles Actes, avec beau-
coup de peine, & de travaulx.
Jm heüttigen bösen Schneewetter,e
Doctor Brandt, vndt Georg Reichardt bey mir, gehabt. et cetera
Die leütte krongken sehr, alhier, vndt zu
Cöhten, wie auch auf den dörfern, vndt sterben
auch alte vndt iunge, an dem hußten hinweg.
Gott wolle alles, in beßeren Standt setzen!
<Schnee.>
Jn die kirche, vndt paßionpredigt, cum sororibus, & filio Victore Amadeo[.]
Mit meinem Sohn Erdmann Gideon wil sichs noch nicht beßern.
Der liebe Gott, wolle mehr vnheyl gnediglich verhüten!
Mit unßerer Altfraw, leßet sichs auch übel an.
Sie hat laßen auf der Cantzel, beweglich vor
sich behten, vndt alle die so Sie beleydiget hette
vmb verzeyhung hertzlich bitten laßen, dergleichen
Sie auch gesinnet. perge Gott stärgke, vndt Tröste
alle schwachen, krangken, vndt Nohtleidenden!
Der avisenbohte, (welcher biß heütte, durch böse
wege, vndt Sturmwinde, aufgehalten worden, nicht
eher, forthzupaßiren, auch sonsten, remoras gehabt)
hat sich, gegen abendt, eingestellet, vndt briefe,
vom Marggraf Christian, mitgebracht, eine Notifi-
cation, vndt einladung, zur begräbnüß gegen den 9. April
seiner abgeleibten Gemahlinn.
Die avisen; continujren, von des Königes Carolj in
Engellandt, erbärmlichen Tode, vndt heroischen, Mündt:
alß Schriftlichen Declarationen, seiner Unschuldt, vndt
Standthaftigen Resolution, auch eiver in der re-
formirten Religion, wie neẅlich angedeüttet worden.
hingegen, hat das Parlament, oder vielmehr der kriegßraht,
im Nahmen des hohen Rahts, viel grobe vndt schwehre
|| [[Handschrift: 11v]]
inculpationes, (welche v̈bel zu glaüben, auch vnge-
reümbt sein) außgelaßen. Sie degradiren alle
die iehnigen, welch<vndt> bannisiren dieselbigen, tanquam
Proditores Patriæ, welche, ohne consenß des Parla-
ments, von einem Könige reden werden. Das
Parlament, undt Königreich Schottlandt aber,
wollen ihres Königes Todt, Vindiciren, vndt
Sie protestiren, daß Sie ihn, vmb mehrerer ruhe
undt Friedens, beyder Königreiche willen, vor
diesem, alß Sie ihn, im händen hatten, den Engel-
ländern v̈berlifert hetten, mit condition, das
man sich an des Königes person, ehr, vndt
guht, <im geringsten> nicht vergreiffen sollen. Der
Düc de Hamilton, vndt Gohring, welche
außgerißen, vndt wieder ertapt worden,
hat man zu Londen, arquebuziret, vndt
ihre gühter (so Sie an geldt vndt mobilien,
bey Sich gehabt) der soldatesca preiß gegeben.
Viel andere herren, vndt Officirer, sollen
ihnen nachfolgen. Gott erbarme sich, des
armen landes, vndt verschone die Unschuldigen!
Jn Frangkreich stärgken sich die Parlamenten
sehr, vndt es wirdt, de legitimatione Regis, disputirt.
hingegen beütt der König, den Gehorsahmen, seine
gnade an, den vngehorsahmen aber, extrema quæque.
Charenton, soll vom Prince de Condè erobert,
vndt der iunge hertzogk von Rohan (welches
mich im hertzen krängket, vndt dawert) neben
andern, inn: vndt Außländischen herren, davor
geblieben sein.
Jn Polen, wil König Casimirus, durch dispensation
des Pabsts, seines bruders wittwe heyrathen,
vndt einen ewigen Frieden, cum Svecis schließen.
Zu Münster, seindt die extraditiones ratihabitionum
Pacis, mit solenniteten geschehen. Man urgiret
numehr, die exauctorationem Militiæ, vndt
derer satisfaction, wie auch, die restitutiones locorum.
Der Türgke, movirt sich in Vngern, mit parthien.
Zu Augspurgk, wirdt auch alles richtig.
Zu Prag, ist großer schade, mit pulver, geschehen.
Die Schwedische Generalitet kömbt zu Caßel
zusammen.
Jn hollandt, wirdt stargk zur See, armiret,
wieder die Portughesen. perge