Jch habe heütte abschickungen gethan, nach
harzgerode, vndt Quedlinburgk.
Nota Bene Diesen Morgen frühe, v zwischen 4 vndt
5 vhr, habe ich den genandten cometen
gesehen. Er ist ein großer schöner heller
stern, fast <in der größe> wie der Mond, hat ein <gekrümbt> häck-
lein, welches versus ortum zeigett.
Die bedeüttung deßen, ist Gott bekandt.
Hier Münster m'a dit ses conceptions
a la Westfalienne, assèz grossierement,
& j'ay fait resonner la forest, convenablement[.]
Dienstag♂ den 2. December
Jch habe diese Nacht cholicam passionem
gar hefftig, vndt meines wißens, zum
erstenmahl bekommen.
Schreiben vom Obristen Pegker daß die Crabahten
6 compagnien morgen gebe gott durchmarchiren sollen.
Paß von Padeborn nach Quedlinburg
3 wispel 12 Scheffelschffl, auf 3 wagen.
alles gersten.
Wir haben den ackerleütten zu
heimb, in betrachtung ihres armuhts,
an ihrer schuldigen vffmaße, des
vorgestreckten getraydichts, <ieglichem>
vff einem wispel 6 scheffel er-
laßen vndt nachgegeben.
Sonsten hat Meine herzlieb(st)e gemahlin an
vergangener fastensaamzeitt, in
ansehung das die vndterthanen kein
saamkorn hatten ihre äcker zu be-
stellen, hin vndt wieder im amptte
vff ihr bittliches ansuchen, ihnen
zimlich viel vorgestreckt, doch
also daß sie von einem wispel
sollten 16<8> scheffel vfmaße,
nach der erndte wiedergeben. Aber
es ist gar offte schon gemiltert worden.
Wir hetten sonsten können, ein 25[,]
26 Tahler, vor einen wispel <zu Braunschweig> krjegen,
da wir also nur 21 Tahler (die
vfmaße vf 18 Scheffelschffl gerechnett, vndt
den Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: gerste zu 12 Tahler, den Wispel (Raum- und Getreidemaß)w:
|| [[Handschrift: 144r]]
haber aber zu 8 ThalerThlr) bekommen,
vndt darzu gar langsam auch weniger,
wiewol es die pawren verschrieben.
Mittwoch☿ den 3. December
Jch habe Münstern vndt Rödern, nach heimb
geschickt, vndt sonsten das feldt zu verwah-
ren, vor den durchmarchirenden Crabahten.
Aujourd'huy i'ay apperceu une tromperie
du portier, lequel n'avoit pas donnè
a manger le pain quj avoit estè ordonnè
a une chienne.
Bayern ist wieder herkommen von Odeleben.
Jch habe Goldtamer, oder Grinschling, geschoßen.
Es ist heütte das wetter wieder
vffgegangen.
Münster ist von heimb <mitt ein par Rebhünern, welche vnß Iean
geschickt, Sein die ersten, so wir alhier noch
bekommen.> wiederkommen, hat
Rödern vndt den Ambtmann zu Quedlinb
heimb gelaßen, damitt sie morgen gebe gott
auf die Crabahten, (welche noch nicht
ankommen,) warten können.
Schreiben vom Ambtmann Johann harsch-
leben von heimb diesen abendt spähte
entpfangen, daß eine compagny
Crabahten, vnverwarnter dinge
in heimb eingefallen, vndt lose
wortt gegeben, auch hette der
Obrist leutnant kein deütsch verstehen
wollen, etcetera[.] Es würde ein großes
vnheyll darauß entstehen.
Jch habe es dem Obristen Becker avisirt,
vornehmlich auch, das die Crabahten
seine ordinantz vorgewiesen,
welche litteram doch niemandt
erkennen können, daß es Peckhers
ordinantz seye.
J'ay fait emprisonner Jan, le hauß-
knechtt pour n'avoir voulu courir
a Halberstadt, & y ay envoyè
un autre messager, <exprés.>
Donnerstag♃ den 4. December
Jch habe heütte, vmb der Crabahten einfalls
willen, die predigtt eingestellett.
Bayern, der iunge Röder, vndt zwey
knechte seindt außgeschickt alle
mügliche gute ordre zu halten helfen,
in heimb, Reinstedt, vndt wo es vonnöhten,
sonderlich beym auffbruch.
Hoggi m'è stato donato, da Thomas Benckendorf, un bel
Cesare, ilquale m'hà fatto rivi vivere
dj nuovo, & rauvivato quasj in
quell'anima generosa, & trionfante.
Der Junge Röder ist vmb den Mittag
zu mir kommen, von Reinstedt, mitt be-
richt, daß sich die compagnie Crabahten vndter
dem Obrist leutnant Marcus Corpes zu heimb,
gar sehr wol gehalten hette. Die
andern zwey compagnien so er auch gefüh-
rett, hetten ihre quartier zu Frose
vndt Nachterstedt gehabt, auf anord-
nung des Obristen Pegkers, deßen ordinantz,
Sie nicht hetten aufweysen können.
Sonsten ließe mir ermeldter Obrist leutnant
Corpes, wie auch der Rittmeister Sara-
detzky, seine vndterthenige dienste
vermelden, redete deütsch vndt
hette sich gar höflich bezaigett.
Stimmet also des Ambtmanns
gestriger berichtt mitt diesem
gar nicht vberein, vndt es ist mir
leydt, daß ich an den Obristen Pegker
desthalben geschrieben habe.
Diese 3 compagnien ziehen in ihre alte
quartier, nach der grafschafft
Manßfeldt zue. heütte sollen
die vbrigen drey compagnien,
nachkommen. Darumb dann Bayern
zu Padeborn, der alte Röder aber
zu heimb verblieben seindt. Sie
kommen von Osterwyck her.
J'ay delivrè Jan, ceste apres disnèe.
Antwortt vom Obristen Pegkherr, daß er den
|| [[Handschrift: 146r]]
Crabahten auffzubrechen, ordinantz ge-
geben, hette auch gehörett daß sie zu heimb
gut Regiment gehalten hetten. Es weh-
ren ihm auch 300 Wallonen, so nach Pom-
mern marchiren gestern im stifft einge-
fallen, die er mitt gewallt auß dem
stifft bringen will.
Nota Bene Ma femme me dit ce soir <avant soupper>, qu'elle scavoit
bien que d'aujourd'huy dedans un
an, nous ne serions plus ensemble.
Dieu nous garde de tout malheur & nous
donne ce quj nous est salutaire.
Der Ambtschreiber Sebastian ist wieder-
kommen von Wolfenbüttel, hat seine
erste rayse, in meinem dienste ver-
richtett. Vor ieden wispel Wolfenbüttler
maß gersten, 20 Tahler bekommen.
Es seindt 24 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: Wolfenbüttler maß
weniger scheffel<vndt 8 himbtten>b, gewesen. <Quedlinburger maß 25 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 22 Scheffelschffl.>
Vor einen wispel rogken, hat er Meiner
gemahlin gebrachtt, 28 Tahler, 12 gute Groschengg.
Freitag♀ den 5. December
Jch habe heütte predigen vndt
den behttag halten laßen[.]
Schreiben von Leipzig bekommen.
Paß von Padeborn
nach Werningeroda.
4 wagen, 4 karren,
6 wispel 12 scheffel weitzen,<rogken,>c
12 Scheffelschffl weitzen,
1 wispel — — gersten.
Nach Bernburgk geschrieben.
Zeitung das die Staden die Spannische
silberflotta in Seelandt einge-
bracht hetten.
Jtem: daß Rochelle, gewiß, vom
König in Franckreich erobertt.
Jtem: das in der Schlesie die Päbstische
reformation1 mitt gewallt fortgehe.
Jtem: daß zu Beitzenburgk eine frie-
denstractation angestellt seye,
da beyde generaln, sollen hinkommen.
Jtem: das zu Embden eine große
vbergewöhnliche waßerfluth vndt
noht gewesen.
Jtem: das die pest allenthalben
in ganz franckreich, im fürsten-
thumb Meylandt, in hollstein etcetera
einreiße vndt starck grassire.
Jtem: daß der Kayser noch gar vbel
conditionirt wegen Jhrer Mayestät
vnpaßlichkeitt. Vndt das derselben
in dero schazkammer eingebrochen,
vndt viel herauß gestohlen worden
seye.
Jtem: das der König in Pohlen todt seye.
Jtem: das die Kayserischen sich starck
rüsten Dennemarck zu waßer anzugreiffen.
Jtem: das der herzog von Nevers, mitt
Mantua vndt Montferrat Sich dem Kayser,
accommodirett habe.
Nota Bene Jtem: daß die Jesuiter mitt den Chur-
Sächsischen vneins worden, wegen
der definition der Augspurgischen
confessjon. Es soll ein scharffes scriptum
seyn.
Paß von Reinstedt, nach Quedlinburg
3 wagen, 3 karren.
Darauf
3 wispel, 22 scheffel, allerley
getraydig.
Schreiben vom Ambtmann, das die
vbrigen drey compagnien Crabahten,
heütte vmb zwey vhr durch hoymb
gezogen, wehren durch einen commissa-
rium zum Obersten Becker durchge-
führtt, vndt heünte Jhr quartier
zu Endorff vndt Quenstedt nehmen
werden. Der Commissarius ist
zu heimb verblieben, hat vmb ein
Nachtquartier gebehten, welches
ihme auch gerne verwilligett worden.
J'ay sceu aujourd'huy que mon vieux
baillif, & mon escrivain du baillage
Arndt, hetten zweyerley maß auf dem
kornbodem[!] gehabtt, auß dem einen<kleinen> hetten
sie den leütten außgemeßen, vndt
auß dem großen eingemeßen.
Nota Bene[:] die neẅlichen fuhren, seindt meisten-
theilß bittfuhren gewesen, so Meiner
gemahl getraydt, nach Wolfenbüttel
geführtt. Es wahren 6 fuhren von
vnsern wagen, (darundter Meiner
herzlieb(st)en gemahlin wagen von Padeborn) Jtem:
6 fuhren von den 6 Richtern2 im Amptte,
Jtem: 4 wagen, von der Stammerin,
vndt Bilawinn, vndt dem verwalter
von Opperode (im nahmen des von Wie-
terßheimb,) auch einer von <hans wolf Ernst> Rödern,
Jtem: einer vom Ambtmann, Jtem:
zween dienstfuhren, von Glennenbergk
vndt Caspar Kunertt.
Samstag♄ den 6. December
heütte morgen habe ich Bayern,
vndt den neẅen Ambtschreiber
Sebastian nach höchstedt geschicktt,
pour faire encores un coup d'essay
apres avoir perdu plusieurs assauts,
& fendre la presse, s'il est
possjble, ou percer la breche.
Sie seindt re infecta wiederkommen.
Jl ne faut pas forcer les occassions.
Jo hò saputo hoggi che la città di
Kcotsor hà mandato al mio fra-
tello, marito della mia sorella,
30 mille Talerj segretamente.
Sonntag☉ den 7. December Am andern Advent.
hanß wolff Ernst Röder, hat sich
wieder eingestellett, mitt berichtt
daß sich die Crabahten, gar wol gehalten
hetten, bey heimb, etcetera[.] Er hat
wieder fortgemust, nach hartzgeroda.
Schreiben von Lorentz Blaßkovitsch,
Rittmaister zu Blanckenburgk bekommen,
welcher mich sehr höflich bittet, daß
noch restirende pferdt, so Valtin Ianus
seinem Reütter zugehörett, vndt
von seinem knechtt <ihme bößlicher weyse> entritten worden,
ihme wieder abfolgen zu laßen,
Schicket mir auch ein gezeügnüß
der leütte von Börnicker mitt,
daß es sich also verhalte, <in deme
der Reütter zu haselfelde gewesen.>
Schreiben von herrvattern. perge
Jch habe Blaßkovitsch geant-
wortett, vndt ihm seinem Reütter
das pferdt abfolgen laßen.
Schreiben von Adolf Börstel <vom 8. ⁄ 18.
November> <Numero 26> vndt <28. August[,] 18. November> Christoph Burggraf vnd Herr zu Dohna
Nota Bene daß Rochelle sich ergeben müßen,
Nota Bene vndt daß der holländische Admiral
die Spannische WestJndische
silberflotte erobertt habe.
Escrit a Son Altesse & a Melchior Loys.
Rochelle hat sich auß hungersnoht müßen
ergeben, vndt vber die maßen lang
gehalten, auch vbergewöhnlich wol
gewehret, in angesicht des Engel-
ländischen endtsatzes welcher nicht
hinein kommen können. Der König
in Frankreich hat ihnen die Religjon, das
leben, vndt bestettigung ihrer
freyheitten zugesagt, ob es aber
wirdt gehalten werden, stehet
zu erwartten. Also ist es vmb
die<se> schöne[,] fromme vndt feste
Freyhestadt, eine krone der
|| [[Handschrift: 150r]]
Religionsverwandten in Franckreich,
auch ihr vffenthaltt, izundt gar ge-
schehen.
Peter heyn aber von Delfshaven,
holländischer WestJndianischer compagny
schiffarmada Admiral hat zween
Jagten oder rennschiflein nach dem
Haagen geschicktt, welche nachfolgen-
den bericht mitt sich gebracht:
Es hette <er> Peter heyn 27 schiffe bey
sich gehabtt, auf denselbigen, wehren
2500 Bootsgesellen, vndt 700 sol-
daten gewesen, hetten die Spannische
Westindianische silberflotte von
Mexico kommende angegriffen,
vndt dieselbe fast ohne schwerdt-
streich erobertt, dann die Spannischen
soldaten sich auf die flucht begeben
vndt meistentheils entrunnen,
auch ihrer viel, von den holländern
|| [[Handschrift: 150v]]
selber ans landt gesezet haben.
Nota Bene Er soll zwelff millionen in
dieser eroberung bekommen haben.
Vndt seindt auf der rückrayse
nacher Seelandt, wo sie nicht
von zweyen Spannischen arma-
den (deren eine auß Galizia
die andere von Calis abgesei-
geltt) angesprengett, vndt ge-
schlagen werden. Man helt
darvor, es wehre den Spannischen
an dieser silberflotte viel gele-
gen gewesen, dann sonsten die
soldaten im Niederlandt wegen
vbler bezahlung, mutiniren
würden. Der Botsknecht, welcher
dem printzen von Vranien, vndt den
Staden, die erste zeitung gebracht, hat
eine güldene kette mitt einer
Medaille bekommen, zum bottenlohn.
Zeitung daß der König in Schweden, seye in
Preüßen, von den Pohlen geschlagen
worden.
Montag☽ den 8. December
Jch habe Münstern, beynebens dem Ambt-
mann vndt Tomaß, in wichtigen sachen,
nach Bernburgk, mitt vielem geldt
vndt kleinodien geschickt, wie-
wol daß geldt, eigentlich zur
contribution gehörig. Gott gebe
ihnen glück, vndt sichere vberkunfft.
Adolf Börstel hat mir gestern vom 8. ⁄ 18. November also
geschrieben: En fin la Rochelle est rendue
a la barbe des Anglois, et aprés avoir at-
tendu jusques á toute extremitè, leur
secours jnutile. Il ne s'est jamais
veu une telle desolation comme celle
de ceste pauvre ville. Et je ne pense
pas, que ni l'histoire des siecles pas-
sèz, nj l'experience de nos jours,
nous en fournisse aulcun exemple.
|| [[Handschrift: 151v]]
L'on n'eust jamais creu que des Fran-
çois fussent capables d'une telle paci-
ence. Celle des assièges en l'Jsle de
Rhè fut extraordinaire l'annèe pas-
sèe, mais cestecy a estè du tout
extreme. Ce quj reste d'habitans
en vie, ne passe point, au rapport
de la pluspart, le nombre de huict
cens hommes, et celuy des femmes
et enfans ne va gueres au de là.
Jl semble que ces gens là n'ayent
pas voulu survivre a leur libertè,
et qu'ils ayent reputè à gain,
la perte de leur vie, apres celle
de leur ville, et pour une grande
gloire, d'estre ensevelis dans
les ruines de leur patrie, et de
la libertè publique. Que si toutes
les places du party Reformè
eussent fait un tel debvoir,
|| [[Handschrift: 152r]]
et un peu davantage a se munir
des vivres, les conquerans de nostre
temps, n'auroyent pas eu si bon
marchè de leurs victoires, il eust
fallu plus de temps à prendre une
ville, qu'ils n'en ont employè a
subjuguer des Provinces entieres,
et ceux quj sont aujourd'huy
l'opprobre des hommes, seroyent peut
estre, la terreur des armes triom-
phantes. Jl me semble qu'une sj
grande vertu, meritoit bien ceste
petite digression, etcetera etcetera etcetera
Le Languedocq et ce quj reste de Hu-
guenots en France, est mainte-
nant menacè de plus prés, pen-
dant que Monsieur de Rohan porte tout le
faix. Sa mere est prisonniere a Niort,
et l'accommodement des Anglois rendu plus
difficile par la reduction de la Rochelle.
|| [[Handschrift: 152v]]
Mais il est bien raysonnable,
qu'ils portent maintenant eux
mesmes la peine de leur mauvay-
se conduitte, aprés l'avoir fait
porter long temps aux autres,
et je ne doubte point, qu'ils ne
se trouvent bien empeschés de
leur contenance. Le temps
nous en apprendra la succés,
et a Votre Altesse que je suis,
Monseigneur
Le plus fidele de
tous les treshumbles
serviteurs,
Ce 8. ⁄ 18. Novembre $ $ $3
1628.
Jch bin hinauß hetzen geritten, habe
aber nichts fangen können, dieweil
es gar tieff gewesen in diesem
Thauwetter, vndt sonnenschein, auch
<weil> die hunde, gar nichts guts lauffen wollen.
Dienstag♂ den 9. December
J'ay fait present au jeune Röder
de 10 renards, pour doubler ou faire
fourrer une robbe d'hyver.
Geschrieben an herren von Dona, an graf Morizen,
an Adolff Börstelln.
Junge Röder, jst nach hartzgerode.
Nota Bene heütte morgen habe ich den Mühlenbach,
wie blut fließend, angesehen, vndt
andern gezeigett. Prodigium! <Kam von der
Morgenröhte her.>
Paß von Radischleben, nach Quedlinburgk.
1 wispel, | 2 Scheffelschffl | weitzen, |
14 scheffel | gersten, | |
1 wispel | — | haffer. |
Nota Bene Mia moglie leggendo nel Calendario
nuovo <dell'anno prossimo venturo> vi truovò più di 6 volte, infor-
tunio & cattiva congiuntura per
le Donne, il che se lo inprimò nell'j-
maginazione acerbamente.
Münster, vndt der Ambtmann, etceterad
Thomaß vndt die andern seindt
glücklich wiederkommen von
Bernburgk, mitt schreiben von
herrvattern, von Fürst Ludwigen,
von Melchior Loyßen, etcetera[.]
Nota: die benachtbahrten kitzelen sich
damitt, wir werden eine einlagerung
haben, Gott verhüete es.
Es sollen drey Regimenter, abermals,
durchziehen.
Ese Galant tour de Münster, lequel a
fait marcher a pied Thomas, en
revenant de Cöhten en ceste bouë.
Weittere nachrichtung, von Adolf Börstel, wegen
Rochelle.
L'on ne scauroit assèz exprimer la deso-
lation et misere de ceste pauvre ville-la.
De 15[000] a 16000 ames dont elle estoit compo-
sèe, l'on fait estat qu'il n'en reste pas
plus de 800 hommes en vie, sans les femmes
et enfans, quj sont environ en pareil nombre.
Le dernier jour du siege & les suivans,
il en est mort plus de 60 par jour, &
ceste mortalitè n'a point cessè depuis,
le pain qu'ils ont eu <depuis> n'ayant peu sau-
ver les corps desja par trop attenuèz
& aux autres l'abondance n'est pas
moins nuisible en ce changement,
que leur a estè la disette. Les
fossès & cimetieres ont estè trouvè
pleins de corps non enterrèz a cause
de leur trop grande quantitè, & la
foiblesse et langueur des survivans.
Plusieurs sont demeurèz morts dans
leur licts sans autre secours nj se-
pulture. Il n'est pas sorty 50 soldats
François, & fort peu d'Anglois, aussy
|| [[Handschrift: 154v]]
tous tellement affoiblis et mattès
par la faim, qu'il y avoit plusieurs
jours, qu'en la pluspart des lieux de
la ville on ne faisoit plus de garde,
& la ou il y en avoit encore, elle
n'estoit presque composèe, que de
tambours quj faysoyent tousjours le
bruit accoustumè afin de faire
bonne mine; en quoy l'on admire
la dexteritè & bonne conduitte du
Maire quj a sceu cacher toutes ces
necessitèz, de telle sorte que peu
avant la reddition, on croyoit en
l'armèe que les assiegèz avoyent
encore dequoy tenir l'hyver. Ma
Dame de Rohan n'a point voulu estre
comprinse en la capitulation, ayant
refusè d'ailleurs tous les offices of-
ferts par Monsieur de Montbazon & autres
de ses parents et amis. Le Roy l'a
fait mener au chasteau de Niort,
|| [[Handschrift: 155r]]
ou elle est gardèe. Sa Majestè a logè
plusieurs jours dans la ville, ou elle a
goustè avec grand contentement la
douceur de sa victoire: ce quj a prolon-
gè son retour; joint qu'elle a eu quelque
petit ressentiment de goutte, quj n'em-
peschera pourtant pas, que nous ne
l'ayons bien tost icy, a Paris, ou
Monsieur frere du Roy est desja arri-
vè, & bonne partie de la cour.
Les derniers orages de la mer ont emportè
bonne partie de la Digue. L'on dit que
là dessus a estè changè le desseing
qu'on avoit pour l'estat futur de la
Rochelle, et que l'on parle mainte-
nant d'une Cittadelle au lieu des
deux forts quj devoyent seuls subsis-
ter pour garder de costè & d'autre
la dite Digue que l'on estimoit bastan-
te de rendre le havre beaucoup plus
seur, et plus capable. Toutes les autres
fortifications, tant de la ville que du camp,
|| [[Handschrift: 155v]]
seront, a ce que l'on tient, demolies,
& l'on y travaille desja par divers
moyens. La charge desdites demolitions
et de la garnison estant donnèe au
Maréchal de Saint Chaumont. Les orages
susdits ont aussy fait eschouer quel-
ques vaisseaux Anglois, qui ont estè
pillèz par nos soldats en partie, &
dans les autres rendus inutiles.
Les Anglois y ont mis le feu eux mesmes,
& le Roy mande a la Reine sa Mere,
que ç'a estè un feu de joye, de ce,
qu'ils n'ont point estè battus.
Leur traittè a estè rendu plus difficile
par la reduction de la Rochelle
faite sans eux, quj s'attendoyent
au contraire a faire leur condition
meilleure en moyennant la reddition
de la dite place, ne la pouvans secourir.
Mais le Seigneur Montaigu a trouvè la
face des affaires changèe a son retour
|| [[Handschrift: 156r]]
d'Angleterre, si bien qu'il n'a obtenu qu'u-
ne trefue au lieu d'une paix, dont le
traittè est remis icy (a Paris) ou le Roy son
maistre doibt envoyer des Ambassadeurs pour cet
effect, et cependant la flotte s'est remise
sur les toiles pour s'en retourner. Apres
ceste troisièsme retraitte l'envoy desdites
Ambassadeurs sera le comble de la honte
et du deshonneur des Anglois, et de
la gloire du Roy, de France, quj aura
encores cet avantage de voir ses enne-
mis luy venir demander la paix,
iusques dans Paris. Sa Majestè envoye
en Espaigne, Piédmont, Lorraine,
Baviere, & vers l'Empereur, pour donner
part à ses voysins de sa victoire.
Celuy quj va a Nancy, München,
et Prague, s'appelle le Baron de Quin-
zay, & a estè cy devant au service
de Sa Majestè Imperiale (que je connoy
fort bien)[.] Les Sieurs d'Vxelles, de
|| [[Handschrift: 156v]]
Suse, de Cars & de Maugiron font quel-
ques levèes pour Mantoue sous le Maréchal
d'Estrèe. Et les trouppes de l'armèe
s'acheminent par l'Auvergne de telle
sorte qu'elles donnent esgalement
ombrage, tant en Languedocq qu'en
Italie. Plusieurs tiennent neant-
moins la paix de Mantoue plus aysèe
que la guerre de ce costè là, & que
le voyage du Prince de Mantoue, vers
l'Empereur & celuy du Seigneur Botru
en Espagne y pourront frapper
coup. Monsieur de Montmorency,
a fait prendre 400 soldats, et plus de
60 officiers de l'armèe de Monsieur de
Rohan, quj s'estoyent rendus a dis-
cretion dans un fort prés Aymar-
gues, quj est une place d'jmportan-
ce tenue par Monsieur de Rohan, & laquelle
a estè demandèe pour la rançon desdites trouppes
& refusèe par une assemblèe que ledit Seigneur de
|| [[Handschrift: 157r]]
Rohan aurait fait tenir exprés pour ce
sujet.
Le Premier President de Paris, s'est
laissè mourir, depuis peu de jours. etcetera
Donnerstag♃ den 11. December
Jch habe den pfarrer von Padeborn,
predigen laßen. Jst ein feiner Mann.
Zeitung daß des Pfalzgrafen von Neẅburg
Nota Bene eintziger sohn, auf der Jagt, mitt
seinem pferdt gestürzet, vndt nachge-
schleift worden, auch also sein leben geen-
digett. Vnlängst ist seine fraw-
Mutter vom hauß Bayern gestorben.
On tient<tenoit> cet enfant pour sup-
posè: Ce sont des enseignemens
Nota Bene & chastiements au Pere, de
son Apostasie. etcetera
Zeitung das hertzogk hanß von Lünenburgk, der
iüngste herr, mitt todt abgegangen, vndt daß
man das landt zu Lünenburg auch will reformiren4.
Freitag♀ den 12. December
Execution, a la cuisine, pour Höckelumb.
Discours du mesnage, avec Christian Papmeyer où je luy
ay contè, mes jnfortunes, & persecutions, etcetera[.]
Paß von Reinstedt nach
Quedlinburgk.
3 wispel, 1 scheffel, auff
2 wagen, 2 karren.
Schreiben von Leiptzigk, das sich die
Nota Bene zeitten, jmmer gefährlicher anlaßen,
vndt daß man kein geldt bekommen
kan, es seye dann gegen 12 auffs
hundertt, vndt darzu versetzung
goldes vndt silbers. perge
Ma femme s'immagine fort et ferme,
qu'elle mourra de cet accouchement,
Dieu l'en preserve par sa grace.
perge
Habbiamo fatto una bella burla
a Giovannj di Münster, provocan-
dolo ad un duello, come se fosse
da dovero, per provar l'animo suo.
Samstag♄ den 13. December
Derechef envoyè a Höchstedt pour acheter
du blèd apres avoir estè jusqu'icy
malheureux en ce gain.
Eins theils leütte nach Quedlinburgk
geschicktt.
Jl Münster hà havuto grandissima
paura non volendo venir al contrasto,
scusandosi sommamente & doman-
dando il suo comiato.
Jch bin hinauß hezen geritten (irrito
conatu) in einem großen sturm vndt
regenwetter.
Schreiben von Albrecht Freybergk, General
Proviandtmeister quartiermeister, be-
kommen, da er sich vber den Ambtmann
hefftig beklagett, weil er seinen
hofmeister, (vmb seinet willen, vndt
doch vnbewust seiner,) zu erlegung
der landtcontribution hat beystecken
laßen wollen.
Paß von Reinstedt nach
Quedlinburgk halberstadt.
1 wispel, 12 scheffel Rogken.
auff drey karren.
Schreiben von Sebastian Jahrs vndt
Rödern, von höchstedt, daß sie keinen
rocken, meinem begehren nach, haben
allda können zu kauff kriegen,
sondern nur weizen[,] hafer vndt
gerste, wollen aber nach helmstorff <1½>
<meilen von höchstadt,> ziehen, vndt sehen, ob sie bey einem
vom adell können rogken bekommen.
Schreiben von Goßlar, von Ern Johanne
Theodoricj, an den Ambtschreiber,
das er den weitzen höher nicht
als vmb 30 Tahler, den gersten aber
nur vmb 17 ThalerThlr, außbringen kan,
dieweil das korn aldar vmb der
Braunschweigischen paßsperrung
willen wolfail wirdt. perge
Sonntag☉ den 14. December
Jn die kirche, den 3. Advent.
Münster, est devenu malade, de la peur
hesterne.
Dje Stammerin, hat mitt vnß gegeßen zue Mittage.
Zeitung <von
Magdeburgk:> das die reiche silberflotte zu in Seelandt
angekommen seye, wirdt von Magdeburgk auß
geschrieben, attamen, vix credo.
Jtem: Es sollen 5 Regimenter, von
vndten herauff kommen, vndt 4 Regi-
menter sollen auß dem landt zu Francken,
herundter kommen.
Paß von hoymb, nach halberstadt,
auf 3 wagen, 3 karn,
1 wispel | 4 Scheffelschffl | rocken, |
1 wispel | 4 Scheffelschffl | gersten, |
— — | 12 Schefel (Scheffel)schfl | weitzen. |
1 wispel | — — | hafer. |
An den Obristen Pegker geschrieben, vmb
einen paß, nach Goßlar auf 22 wagen,
vor mich vndt meine vndterthanen.
Antwortt vom Marschalck Erlach, wegen
der bewusten 20 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: haber.
Röder, vndt Sebastian, seindt wieder-
kommen, haben berichtett, daß sie zu
höchstedt keinen rogken bekommen
können, aber zu helffte, hetten
sie bey einer Edelfraw, den
Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: höchstedtisch maß, rogken vmb
25 Thaler besprochen. etcetera
Montag☽ den 15. December
Jo hò fatto auvisare Münster
sotto mano della burla, per
restituirglj un puoco d'honore et d'animo.
Jch bin hinauß hetzen geritten, die winde,
haben zwey hasen lauffen laßen.
Es seindt wie gebraüchlich, abermals
abschickungen beschehen, vndt alle
glücklich wiederkommen.
Diesen abendt, von Riedern, avis bekommen,
das 24 Mann sich alldar mitt gewallt,
einquartierett vom hollsteinischen Regi-
mentt, gleich wol aber, mich vmb ein
Nachtquartier gebehten, welches
ich ihnen nolens volens verstattet. et cetera
Zeitung von Bayerns Mutter, das 9 mille Mann
Nota Bene bey ihr vorüber, vndt nach Ritterßhausen
gezogen, auch daß man gestern gar
starck auß Braunschweig mitt
stücken geschoßen. Go<Es> Scheinett,
das eine belägerung alda vorhanden.
Dienstag♂ den 16den. December
Jch habe den alten Röder vndt den
Ambtschreiber noch einmal außgeschicktt,
per far ancora un tentativo, dopò
havere perso tantj assaltj.
Bayern nach Riedern, vnordnungen
abzuwehren.
Meiner pferde eines, ist vfstößig
worden, der heymer genandt.
Rayse nach Goßlar ist bestellett, da-
hin ich schicke 10 wispel weitzen,
vndt 3 wispel Gerste, der
Junge Röder vndt der Sattelknechtt
reytten mjtt. Gott gebe glück darzu.
Münster ist heütte wieder zue
rechte gebracht worden, ob er sich schon
in die scherzreden vndt vexirerey
vbel <zu> schicken weiß, vndt dennoch
zimlich verzagt seyn magk.
Es ist vmb den Mittag post von
Riedern kommen, das sich die 24
Soldaten wol alda gehalten, vndt
nicht vber 6 Thaler verzehrt haben,
aber baldt darauf ist post von
Padeborn kommen, daß sie aldar auch
quartier gesucht. Jch habe es ihnen
aber abschlagen laßen, dieweil sie
albereitt eines bekommen, vndt es noch so
zeittlich am tage ist.
Paß von Padeborn, nach
Quedlinburgk.
auf 2 wagen 1 karn,
1 wispel | 12 Scheffelschffl | haber, |
16 Scheffelschffl | gersten. |
Die 24 Soldaten haben einen trunck
in der schencke zu Padeborn gethan, vndt
seindt darnach fortgewandertt.
Antwortt vndt paß, vom Obersten Pecker
auf 22 wagen. Als ich vermeinett,
es wehre alles richtig, vndt man sollte
sacken vndt vffladen, da haben sich die
freyen Ackerleütte zu Reinstedt be-
schwehrett, sie köndten wegen des bösen
weges, nicht fahren. Jch habe sie nochmals
zu ihrer schuldigen pflicht, in betrachtung,
das sie nicht starck beladen werden,
das auch der weg so gar böse nicht
ist, nach Goßlar, Jtem: daß sie die besten
pferde vndter den pawren haben,
vndt nur eine Marcktfuhre zu thun
schuldig seyn, cum comminatione, anhalten
vndt treiben laßen, dieweil sie ih-
rer herrschafft, auch nichts zu præ-
scribiren. <Jochem, vndt hanß
Schiele,
hanß Ziesingk,
Hans Duderstadt,
Christoff Mundt.>
Man hat heütte gegen abendt, eine
feẅersbrunst, nach Gaterschleben
vndt Nachterstedt zue, gesehen.
Die Reinstedter haben sich noch
zum theill eingestellett, die heimer
aber nichtt.
Theills heimer seindt noch kommen. <Jch>
habe aber zwey meiner eigenen
wagen, herzuschießen müßen.
Vn peu malencontreux d'autant
que j'ay rompu mon voeu le-
quel toutesfois n'estoit si contraint.
Der Junge Röder vndt der
sattelknechtt, seindt in Gottes
nahmen, mitt hin nach Gorßlar.
Jch habe inquiriren laßen, auff die
vngehorsamen, welche nicht fahren wollen.
Es hat diese Nacht grausamlich
gestürmett.
I'ay encores taschè de rammener
Münster, a la rayson.
Es ist ein keckler heütte hergekommen,
der hat gekeckeltt, vndt etzliche
zerbrochene gläser, wiedergemachtt. et cetera
Der alte Röder ist mitt dem Ambtschreiber
von helffte<a> wiederkommen, vndt haben
von der fraw Kerstenbrö<o>uckinn
330 scheffel rogken, gekaufft. perge
vmb 343¾ Thaler, das ist: ieden
scheffel höchstedtisch maß, vmb 25 gute Groschengg.
Ein höchstedtischer scheffel, machtt
allerhalb<anderthalb> hiesige scheffel. Thun
zusammen, 20 hjesiger wispel, vndt
10 hiesiger scheffel, oder (welches eben
ejns ist) 13 höchstedter wispel, 18 Scheffelschffl[.]
Zeitung das sich Braunschweig mitt dem
Tilly verglichen 4 compagnien zu vndter-
halten, aber nicht einzunehmen.
Jch laß mich erkundigen ob der paß offen.
Donnerstag♃ den 18den. December
Predigtt angehörett.
Gestern abendt citissime schreiben
vom Præsidenten bekommen, daß
3 Regimenter, im marchiren
seyn, vndt zu Großen Alsleben,
vndter andern <3> quartieren heütte liegen.
Plaintes du Pasteur Sutorius
1. Pour le Chappellain.
2. Pour donner 24 DalersD., de son arpent
a l'hospital, au lieu, que <aucuns
de ceux
de l> l'eglise
ne donne que 8 DalersDal:
3. Pour avoir ses gages a Walpurgis.
4. Pour faire payer sa biere au Senat.
5. Pour ses bois, qu'ils prairies,
qu'ils ne soyent gastè & pasturè.
6. Pour mettre son fils, dans la
communautè de Zerbst.
An schwester Sybille geschrieben,
touchant un affaire de conscience.
An præsidenten auch rescrit.
Paß von Reinstedt, nach
Quedelinburgk.
1 wispel gersten, auf 2 karn.
Freitag♀ den 19. December
An herrvattern geschrieben.
Jch bin hinauß hetzen geritten, vndt
habe einen hasen vffm lager gefangen.
Christian Reiche, zue Padeborn, habe ich
6 Scheffelschffl pachtgersten, nachgelaßen,
er soll mir aber die schuldigen
7 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: rogken, (darundter 5 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w:
weizen gewesen, ihme aber vor
rogken, nachgelaßen worden.)
Es seindt vnß 5 Crabahten, auf der
seytte begegnett, haben sich gar
erbar angestellett, als ich sie be-
sprechen laßen, hernacher aber als
ich bey der malzeitt gewesen,
haben sie Stammers pferde vndterm flecken
außgespannett. Jch habe sie verfolgen laßen[.]
Nota Bene[:] Mia moglie s'è spaventata
da un grido che Corrado Bavaro
faceva per scacciar fuora lj canj.
Die pferde seindt den Crabahten
wieder abgeiagtt worden, nach
der malzeitt.
Paß von Reinstedt,
nach Quedlinburgk.
Auf 2 wagen, vndt 2 karn,
geladen, | 12 scheffel | weizen, |
1 wispel | — — | gersten, |
1 wispel | — — | hafer. |
J'ay fait payer l'amende aux
querelleux de Rieder, & d'icy.
Pour doubler un collet de buffle
4 aulnes de velour rouge cra-
moisy.
2 aulnes de sattin cramoisy,
pour y faire les manches.
2 aulnes de sattin rouge, pour
doubler les manches.
|| [[Handschrift: 164r]]
400 aulnes de pomettes de soye rouge.
4 aulnes des galons gancèz d'argent.
4 douzaines de buttons, d'argent.
3 loht, de soye rouge pourf coudre.
5 loht, blanche soye pour coudre & steppen.
4 douzaines d'esguillettes.
4 aulnes de la toile blanche pour fourrer
les chausses.
2 aulnes, & ½ de drap rouge, pour
une paire de haut de chausses.
200 aulnes de galons d'argent pour
border le collet, avec les costèz,
des chausses.
Es ist ein Quacksalber, vndt gauckler
auß hollstein alhier gewesen. hatt
vnß allerley künste gelernett,
vndter andern, wie man Motten
kan auß den kleidern bringen,
wann man nemlich ein warm
haußbacken brodt, in ein Tuch wickellt
vndt es in einen kasten legtt, da die
motten inne seyn, so sterben Sie alle darvon.
|| [[Handschrift: 164v]]
Zu verhindern aber, das keine Motten
in einen kasten, zun kleidern kommen,
muß man von den stückern nehmen,
die die schmiede von den pferde-
hüffen pflegen außzuwürcken,
vndt abzustoßen, vndt solche
in die kleiderkasten oder kleider-
schräncke legen, so soll keine
Motte hinein kommen.
Er kan auch den scharbock vndt
das zahnwehe ohne vertreiben,
vndt zerbrochene gläser wieder
gantz machen. Viel poßen mitt
dem kartenspiel treiben.
Vndter andern gibt er vor, wann
man Eberwurz, vndt brodt so
man auf der gaßen findett,
nimbt, vndt zusammen zu pulver
stößt, auch mitt Nüchternem speichel
benezt, vndt in einem Tüchlein einem
|| [[Handschrift: 165r]]
pferde ans Mundtstück hengett, so
soll daßelbige nicht können müde
werden, wann es schon den gantzen
tagk geritten wirdt, auch nicht
verschlagen, wann <man> es gleich zu hastig
trincken leßet.
Er nahm auch, ein starckes weittes
Nota Bene wapenglaß, vndt nahm einen schwee-
ren kupfernen Mörßel, legte
auf den <vmbgekehrten> Mörsel plat drauf, einen
sawerteig, Nahm darnach pappier
vndt steckte es an, warf es also
brennend ins glaß, vndt fluchs
hernach stellet er das vmbgewen-
dete glaß, mitt dem Mundtloch
auf den vmbgewendeten Mörsel,
so zog das glaß wann man es
mitt der handt faßen thete (als ich
selber mitt verwunderung gethan)
den schweeren Mörser also vnzer-
brochen in die höhe, vndt klebte gar
fest an dem Sawerteig, so lange die
hitze im glase blieb.
Er kan sonsten allerley
künste, wie die keckler pflegen,
vndt theils medicinalia.
Zu zerbrochenen gläsern, dieselbigen
wieder zu machen, gebrauchtt er
1 lot Mastix, <1 lot Agdtstein,>
1 lot weyrauch, <1 loht gummj
Arabicj>
1 lot Sandracj
Dieses alles vndtereinander wol
zerstoßen, vndt vndtereinander
beym feẅer <vber kohlen> wol zergehen
laßen, das es hart wirdt, vndt
alßdann bey <glüenden> kohlen das zerbrochene
glaß, damitt bestrichen, <vndt
ein
wenig
an die
lufft gehalten,> es helt. et cetera
Er kan auch alle flecken, auß
kleidern bringen mitt sonderlicher
seiffe, vndt kan machen, das wann
ihrer zweene fechten, dem wieder-
part, seine wehre zerspringen muß.
et cetera
Neẅe Jahrs brieffe nach Arnß-
pöeck an herzog Joachim ernst vndt fräulein eleonora abgehen laßen.
Paß von heimb nach halberstadt.
16 scheffel | weitzen, | |
16 Scheffelschffl | gersten, | |
1 wispel | —— | hafern. |
Schreiben von herrvattern, vndt
dem Marschalck, wie auch von
schwester Sybillen Elisabeth.
Paß von Radischleben,
nach halberstadt.
1 wispel gersten.
Zeitung das die erobertte WestJn-
dianische silberflotta, noch in hol-
landt ankommen, bringen mitt
46 last silber, iedere last, zue 4 mille
Pfund (libra)℔. gerechnett, ohne andere sachen,
als gewürze vndt Jndianisch holtz.
|| [[Handschrift: 166v]]
Jn der Baya dj Matanca, (so
in der Jnsell Cuba, nicht ferrne
von Havana gelegen,) haben
sie diese silberflotte erobertt,
der Stadische general heißt
Pieter Pietersz, Hayn, der
Admiral heißt Hendrick Cor-
nelisz Lonq, <der
Vice
admiral Banckeres,> perge Der Span-
nischen schiffe seindt bey ein 20 segel
gewesen, wiewol man noch
nicht eigentlich, alle particulariteten
h darvon hatt haben können.
Sonntag☉ den 21. December
Schreiben von Casparo Pfawen,
daß sich das Sulzische, Lünen-
burgische, vndt Marggräfische
Regiment, zwar im amptt
Großen Alßleben einquartirett
|| [[Handschrift: 167r]]
vndt nicht geringen schaden gethan,
sie hatten der Graf von Sultz
aber hette sich trefflich höflich
vndt rhümlich gehalten,
würden heütte auf Ascherßleben
zue.
Geschrieben nach Bernburgk vndt
harzgerode.
Zweymal predigen laßen.
Avis von Schöeningen, daß der gene-
ral zu Stade ist, vndt daß die städte
Nota Bene insonderheitt Braunschweigk, sich
dem general zu keiner contribution
verstatten wollen, sondern vielmehr
erböhtig ihme den kopff zu biethen.
Jnmittelß kan man vor der Wolfen-
büttelischen garnison in Braunschweig
nicht sicher raysen. Der weitze gilt
allda zu Braunschweig 35 Tahler, der
Rocke 28[,] der gerste 24[,] der haber
10 Tahler.
Der Junge Röder, ist einmal
von Goßlar wiederkommen vmb
diesen Mittagk, hat zu Goßlar
in meinem nahmen 9½ wispel,
weitzen, vndt 3 wispel gersten
verkaufft, den weizen zu
30 Thaler, den gersten zue 18 ThalerThlr.
Sie haben aber 2½ scheffel,
vbermaß, an ieglichem hiesigem
wispel haben müßen, da sie
vor diesem nur einen scheffel
bedörfft, dieweil an itzo das
Goßlarische maß, ist größer
gemacht worden.
Bayern ist diesen abendt von heimb
wiederkommen, (welchen ich heütte
morgen dahin geschicktt) mitt be-
richtt, das das fußvolck
vorüber marchirett seye, vndt
|| [[Handschrift: 168r]]
das morgen wils Gott, die Crabahten
von Blanckenburgk sollen nachfolgen
vff Eißleben vndt halle zue. <Das fußvolck aber ist von
Kockstedt, ins Endorffische gezogen.>
Er Bayern hat auch vndterwegens,
einen hasen gefangen.
Montag☽ den 22. December
Rödern den alten, in Gottes
nahmen, nach helffta geschicktt,
den rogken abzuholen.
Wir haben 3<2> compagnien Crabahten
diesen Morgen nach Radischleben
zue, marchiren sehen. Jch
habe zwey Reütter hingeschicktt
alle vnordnung abzuwenden.
Paß von heimb nach Quedlinburg
1 wispel | 6 Scheffelschffl | weitzen, |
2 Wispel (Raum- und Getreidemaß)wisp: | 2 Schefel (Scheffel)schfl | gersten, |
1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: | 12 Scheffelschffl | haffer. |
Paß, von Radischleben, nach
Quedlinburgk.
1 wispel | 20 Scheffelschffl | weitzen, |
1 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: | 8 Schefel (Scheffel)schfl | gersten |
2 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: | —— | hafern, |
Dienstag♂ den 23. December
hinauß hetzen, geritten, einen
hasen vndt einen Fuchs gefangen.
Antworttschreiben von
harzgeroda, vom herzog von Mecklenburg
vndt seiner gemahl, meiner
schwester, das neẅe Jahr vnß
gratulirende.
Dinstags, seindt die Zerbster bier
faß, geahmett oder geeichett
worden, | das erste helt | 5 Aymer, |
das ander | 4 aymer
26 maß, |
|
das dritte | 4 aymer
48 maß, |
Meine herzlieb(st)e gemahlin hat heütte
ein streüßlein von gelben feilken,
Rosemarin vndt andern blumen
gemachtt, vndt mir geschicktt,
dieweil es an itzo ein wochen
oder viere her, gar schö warm
wetter, vndt gleichsamb, frühlings-
zeitt gewesen.
Jch habe heütte ein Rebhüner-
garn so ich bestellet bekommen.
Der bohte ist von Magdeburgk
wiederkommen, mitt bericht das
er hindter Egeln, außgezogen
vndt geplündert worden.
Jedoch haben sie ihm die schreiben
wiedergegeben, vndt nur allein,
den vmbschlagk auffgebrochen,
ihme dem botten aber, sonst, das seinige
genommen.
<Ie me suis fait laver la teste, & faire
le poil.>
1. Faire le faut, quand on est en
dance.
2. Jl n'y a jamais riche mort, nj
pauvre a marier.
3. La vieille branche,
Se plie vers la part que nou-
velle on la panche.5
4. Le malheur est medecin.
5. Les plus courtes follies, sont
les meilleures.6
6. Quj cuide estre sage, il est fol.7
7. Rien de noble ne se fait
sans hazard.8
8. Ce n'est pas merveille, que l'ha-
zard peut tant sur nous,
puis que nous vivons par hazard.9
9. On ne peut mieux braver la
fortune, que de vouloir ce
qu'elle veut.
|| [[Handschrift: 170r]]
10. Mon honneur & ma vie,
Sont deux los de mon bien,
Si l'une m'est ravie;
L'autre ne vaut plus rien.
11. L'homme du tout a soy,
Est plus heureux qu'un Roy.10
12. Contentement suffit.
13. Desir n'a repos.
14. Nostre heur depend de nos actions.
15. La guerre est ma patrie,
Mon harnois ma mayson,
Et en toute sayson,
Combattre, c'est ma vie.11
16. Science de ce quj appartient
a la bataille, nourrit la hardiesse
de la bataille.
17. Les armes sont journalieres.
18. Ce quj est arrivè a cestuicy,
peut aussy bien arriver a
celuy-la.
19. Sage au conseil, vaillant au combat.12
Der alte Röder ist diesen
abendt von helffta wiederkommen,
mitt 7 wispeln rogken, vndt
berichtt, daß die fraw von
Kärstenbruck, den wispel
nicht geringer laßen will,
als vmb 27 Thaler, ohne die
20 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: so sie mir albereitt
vmb 25 Thaler zu meiner
hoffstadt versagett.
Mittwoch☿ den 24. December
Schreiben von herrvattern,
vndt schwester Sybille.
Son Altesse me fait une manifeste
injustice, dont je crie au
Ciel, avec souspirs.
Nota Bene Die WestJndianische compagnie
Nota Bene hat eine treffliche Victorie
Nota Bene erlangtt, vndt ist gewiß ein- || [[Handschrift: 171r]]
kommen. Die beütte wirdt geschätzt
auf 300 Tonnen schatz, sollen
im December außtheilen, 15 vom
hundertt, welches schon beschloßen
gewesen, ehe sie von dieser
Victory gewust. Die OstJn-
dianische Compagnie wirdt 25 vom
hundertt geben im Januario
1629. Die actijen actien
in der WestJndianischen compagnie
können gegenwertig 250
für 100 thun. Ein Rheingraf
in dienst der Staden, ist auf glück
außgeweßt, hat von den Span-
nischen 70000 Gulden (florenus)f. werth beütte
gemachtt, Ein capitän auß Emb-
rich hat 80000 ReichsthalerRthlr: beütte
gemachtt. Jn Brabandt, ist alles
voller meüterey, vndter den
Soldaten vndt Garnisonen.
Jch bin heütte gewarnett
worden, mich vorzusehen vor
den Braunschweigischen
Reichsthalern, dieweil sich
falsche Müntzer, im lande
befünden.
Nachmittags bin ich in die vor-
bereitungspredigt, (wiewol
mitt zimlich schweerem herzen)
gegangen. habe mich auch absen-
tiren wollen vom heiligen Abendtmal,
Jedoch so hat endtlich die wahre
Gottesforcht obgesiegett, vndt
der Menschen vngerechtigkeitt,
vnversöhnliche rachgier,
vndt boßheitt, vberwunden.
Gott dem gerechten Richter
seye alle mein anliegen befohlen.
Gestern abendt habe ich noch ein
wolgestelletes antworttschreiben
vndt neẅen Jahrs gratulation
von der Aeptißinn von Quedelinburgk
entpfangen.
Die Tröstliche zeitung bekommen,
daß meine <Braunschweiger> Reichstahler vndt wilde
Männer noch gut seyen. Die falschen
aber, sehen viel schwärtzer auß,
vndt haben andere warzeichen.
Es hat gestriges tages, der wjndt,
grausamlich gewehett, vndt gestürmett.
Predigt angehörett, vndt communicirt.
Nachmi <in dem flecken Ballenstedt.>
Nachmittags, hieroben, auf dem
schloß, predigen laßen.
Caspar Pfawen, angesprochen,
& luy dit la veritè touchant Son Altesse[.]
Jl m'a confiè son voyage de Vienne,
pource qu'on veut casser la Religion.
Jch habe heütte die trawer vmb
schwester Amene sehliger abgelegett.
Freitag♀ den 26. December
Diesen vormittag, abermals
den Winsium predigen hören,
gleich wie gestern er ebener
maßen nachmittags er auch die
predigtt gethan, damitt es
denen im flecken alhier, nicht zu
viel würde.
Casparus Pfaw ist wiederumb
bey mir gewesen.
J'ay escrit au Mareschal Er-
lach & l'ay sommè de sa promesse
de mesmes que j'ay fait le
President perge perge par la lettre du dit
Mareschal, confièe aux Ambassa-
deurs de biere Servestane.
Au memorable siege recent
de la Rochelle, a valu:
Vn biscuit de ½ livre, 25 livres.
La livre de bœuf, ou de vache, 12 Gulden (florenus)f.
La livre de cheval, six florins (Gulden)f. ou livres.
La livre de chien, vingt solds.
La teste de chien, dix livres.
Vn œuf, huict livres.
La pinte de vin, mesure de la ville
sept livres.
La livre de peau de bœuf, apprestèe
trois livres.
Vne poulle, vingt-quattre livres.
Vn mouton, troiscents livres.
Vne vache deux mille livres.
La livre de sucre, vingt-quattre
livres, ou francs, <holländische Gulden (florenus)f.>
La livre de Castonnade, seize livres.
Vne Mouruë, dix livres.
Vne seiche, six livres.
|| [[Handschrift: 173v]]
La livre de confiture commune 16 Gulden (florenus)f.
La livre de peau de bœuf seiche, 20 solds.
Vne racine de poirèe, huict solds.
Deux feüilles de choux, cinq solds.
Vn oignon, dix solds.
Vne trippe de boeuf trois livres.
Vne trippe de cheval, vingt soulds,
Vne pomme, trente-deux solds.
La pinte de laict, trois livres.
Le boisseau de bled, mesure de la
Rochelle, huict cens livres.
La huictiésme partie du boisseau,
de blèd avec le sang de pigeon,
quattre vingts dix livres.
Le boisseau de vaisse, cent livres,
La livre de viande d'asne, trente-
deux sols.
Vn pastè d'une ruelle de bœuf, cent
livres.
|| [[Handschrift: 174r]]
Vn collet de mouton, vingt sept
livres.
La livre de lart, douze livres.
L'once de pain ordinaire, trente-
deux sols.
L'once de pain de paille fait avec
succre, vingt & deux sols.
Vn reffort cinq sols.
La livre de raisins fraix, dix-
huict livres.
La livre de beurre, dixhuict
livres:
La livre d'huille, 18 livres.
L'once de pain d'Jris avec
succre, vingt-quattre solds.
heütte abends habe ich Rödern vndt Se-
bastian nach Gropstedt, Bayern abe<abgefertigett,>
Bayern erlaübett nach hause zu ziehen.
Samstag♄ den 27. December
Jch habe einen hauffen Neẅen-
iahrsbrieffe vndterzeichnett.
Nota Bene[:] vnsere hunde heülen
vergangene tage vber bißweilen
gar Jämmerlich ohne vrsach,
bevorab in der nacht.
Nihil bonj portendit, Deus avertat.
Bayern ist heütte nach hause gezogen,
fort triste & melancolique.
Der alte Röder, vndt Sebastian,
nach Gröpstedt, korn zu besprechen.
Münster præparirt sich <gar> abzuziehen.
Thomaß, vndt der alte Frie-
derich, seindt nach Zerbst.
Gott gebe ihnen allen, glück vndt
heyll, durch Christum, Amen.
J'ay apperceu cejourd'huy,
que Tomas Benckendorf a esgarè le trinquet
|| [[Handschrift: 175r]]
de la cervelle. etcetera
Jch bin hinauß spatziren gegangen
vormittags, vndt nachmittags hinauß
geritten, da sich meine winde
gar wol gehalten, vndt drey
hasen <nicht gar langende> nacheinander, hetzende, ge-
fangen. Dieses es seindt nun in
allem, 97 hasen, <Wolfs
schützens
rechnung
nach,> welche meine
winde gefangen haben, ohne
waß da ist geschoßen worden
seithero ich alhier bin, das
auch wol wirdt vber ein halb
schock anlauffen. Ein fuchs oder
20 werden meine winde
auch in allem, wol gefangen haben,
ohne was sonsten ist geiagtt,
vndt todtgeschlagen worden.
J'ay fait vendre les peaux de
mouton et de brebis pour 7 Dalers,
les soixante, pour remplir les tiltres
des revenus de ce baillage.
Nota Bene[:] heütte habe ich von harzgeroda
erfahren, das der nähermahlige
keckler, so alhier gewesen, den
herzogk von Mecklenburgk bestohlen
habe, vndt darüber eingesezt
worden seye. Dienet mir zur war-
nung, mich ins künftige vor der-
gleichen gesellen vorzusehen, vndt
ihnen nicht allzuviel zu trawen.
Jn die kirche zweymal.
Münstern habe ich recommendation
schreiben, an Graf Arendt Jost von
Bentheimb, vndt an Adolf Börsteln
in Franckreich mittgegeben.
Jch bin gewarnet worden, wegen
des schönen pferdes, so ich im hei-
mischen gespann habe, vndt von den
Crabahten erkaufft, das es nach
Eißleben gehöre.
Der alte Röder, jst djesen abendt,
spähte, wiederkommen. <Jls ont acheptè a
Gröpstedt 200 Scheffelschffl:
de seigle.>
Der Junge Röder ist diesen Nachmittag
nach hartzgeroda.
Von vergangenem dinstage an, ist
Caspar Mußcketirer, auffs neẅe
von mir alhero auffs hauß an-
genommen, vndt zu Padeborn dimittirt
worden. Er soll aber Monatlich
von mir haben, einen Thaler,
auch speise vndt tranck darbey.
Vor diesem, hatte er wochentlich,
1 Thaler, aber nicht die kost
darbey. Monatlich 5 Thaler
vor diesem, dann vor 1 ThalerThlr musten
sie sich, krautt vndt loht, verschaffen.
Nota Bene Ce seront 20 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: d'orge, & 6 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w:
de seigle que je feray ammener
Dieu aydant, a Wolfenbüttel,
en 30 charrettes, Dimanche.
Montag☽ den 29. December
Jch habe von Münstern seine
jnventaria vndt schlüßel etcetera
abgenommen.
Nota Bene[:] Hier sera assaj tardi, ed hoggi
mattino a buon hora, la mia
consorte hà sentito muoversi
il fanciullo, o frutto del suo
corpo, Jddio benedetto lo faccia
crescere alla sua gloria, e
salute del bambino fanciullo.
Ancora ch'jo habbia <havuto> qualche spe-
ranza ch'e' sarà un figliuolo
maschio, si commincio a persua-
dermj ch'adesso sarà una femina,
poiche la mia moglie dice che
il muovimento s'è fatto, a
man sinistra del suo ventre.
et cetera
Jl 14. stile vecchio, de l'Gienajo,
1629 se piace a Dio, e'sarà la
|| [[Handschrift: 177r]]
metà della gravidezza, jn
caso che habbiano fatto il conto
giusto.
Nach deme Sebastian Janus,
gestriges abends, von Gerpstedt,
wiederkommen, vndt 200
Scheffelschffl rogken, höchstedtisch<es> maßes,
alda erkaufft, (vber die 300
welche zu helffta erkaufft worden)
habe ich ihn heütte, nach helffta
wiedergeschicktt, bey ein 7 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w:
hiesiges maßes, abermals, abzuholen.
Jch habe meine jnventaria Rödern
besehen, vndt von dem Stallmeister,
vberliffern laßen, wegen der Rüst-
kammer.
Christian Kortte Feldtwaibell, ist
von Padeborn anhero kommen, begehrett
noch arzlohn, von Rödern, vndt dem
Ambtmann, wegen seiner schmerzen, er-
gezung, etcetera[.] Jch habe Münstern, vndt den
|| [[Handschrift: 177v]]
küchenschreiber an ihn geschicktt,
ihne mitt dem Ambtmann, vndt
Rödern zu vergleichen. Es hat
aber nichts helfen wollen, sinte-
mal er 11 Thaler Artztlohn,
vndt 60 Tahler vor vnkosten,
das er hat müßen, so lange vom
Regiment blejben, begehrt.
Jch habe ihm endtlich 20 Tahler
biehten laßen, darauff hoffte
ich sie zu vergleichen. Er hat
mich vor meine person laßen
vmb verzeyhung bitten, wo
ferrne er mich hette etwan
im trunck offendirt, wüste sich
zwar nichts zu erinnern. Wir
haben ihn auf der zeügen außage
gewiesen, in diesem paß. Er
begehrett auch mitt gewallt,
einen schein von Mir, ich habe ihm
|| [[Handschrift: 178r]]
aber solchen, biß zue außtrag der
sachen verwaigertt. Der 20
Tahler halben, hat er gespottett,
vndt dieselben nicht annehmen
wollen. Jedoch, meine person, als
seines landesfürsten, in großen
respect, gehalten.
Es ist heütte auf den abendt Jean
abgefertigett worden, des Obersten
Beckers, haußfraw, mitt einem
Neẅen Jahrs præsent zu begaben,
vndt vmb päße etcetera anzuhalten.
Münstern, meinem, gewesenen
Stallmeistern, vndt kammerJunckern,
so mir in allem numehr ins dritte
Jahr aufgewartett, auch Gottes-
förchtig, vndt fromb gewesen,
(quelques fois trop bon ou simple)
habe ich diesen abendt seinen gänzlichen
abschiedt gegeben, vndt 50 Tahler
perge
Dienstag♂ den 30. December
Jch habe hanß wolff Ernst
Rödern, mitt einem knechtt,
vndt schreiben an den Obersten
Jsolan geschickt nach Manßfeldt,
die ab gestriges tages außge-
spannete drey Reinstedtische
pferde von den Crabahten
abzufordern vndt zu recuperiren.
Johann von Münster, ist fortt,
nacher hauß zu verraysen.
Jch bin hinauß hezen geritten,
habe aber 4 mal fehl gehetzt,
vmb der berge vndt püsche willen.
Paß von Reinstedt,
nach Quedlinburg
auf morgen.
3 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w: 20 Scheffelschffl gersten,
auf 2 wagen[,] 4 karn.
Jch bin mitt Meiner herzlieb(st)en gemahlin inß
Forwerck gegangen, die abge iungen
kälber zu besichtigen, deren albereitt
(Gott lob) zwantzig seyn.
Nota: Abschrifft einer citation wegen
der verlaßenen güeter, vndt ledigen
höfe, wie dieselbige von Meinem gnedigen
herzlieben herrenvatter, neẅlicher zeitt,
angeordnett worden.
Demnach Christoff Glockaw, vndt Davidt
Harbortt zu Padeborn, dannen Henrich
Peinertt zu Ballenstedt, sich dermaßen
in schulden vertieffett, daß weder der
principall[,] die erben oder vormünden,
wieder offentliche von der herrschafft
affigirte mandata, vndt verwar-
schawung, sich der gebühr ihrer güther
nicht angemaßett, besondern der herr-
schafft vndt denen daran hafftenden
schuldenerß, zum mercklichen præjuditz
|| [[Handschrift: 179v]]
gantz öde vndt verwüstett liegen laßen,
Gleichwoll aber die herrschafft wegen
deßen hochangelegenen interesse darzue
lenger nicht still sitzen kan, Alß
werden auff empfangenen gnedigen
befhelich[!] hiermitt alle vndt iede
creditores wie die nahmen haben,
vndt so bey denen bemelten dreyen
personen, vndt ihren erben schuldtforderung
haben mögen, krafft empfangenen befehlichs
hiermitt ampts halber offentlichen citirt,
vndt geladen, das sie sämptlichen, vndt
ein ieder insonderheitt, schierßkünfftigen
8. Januarij, des annahenden 1629.
Jahrs, vnfehlbar in dem Fürstlichen Ambtte
Ballenstedt, an gewöhnlicher gerichts-
stelle zu rechter früer tagezeitt,
vnaußbleiblichen zu erscheinen, ihre
schulden, wormitt Jhnen Christoff
Glockaw, Davidt harbortt,
vndt Henrich Peinertt verwandt,
|| [[Handschrift: 180r]]
gerichtlichen vndt in schrifften liquidiren, zu-
gleich der gebühr belegen vndt verificiren
sollen, vndt dann nach angelegter liquidation,
vndt do kein kaüffer sich angeben würde,
vnter ihnen einen kaüffer, so eines oder das
ander guth annehmen möchte, vorzustellen,
deme es alsodann, mitt der creditorn be-
liebung, auff angeldt vndt tagezeitt,
in einen gewißen kauff soll zugeschlagen
werden; Mitt dieser außdrücklichen
verwarnung, weil periculum in
mora, vndt es mitt sothanen güethern,
keinen längeren anstandt haben kan,
das do einer, oder der ander, so bey
denselbigen Namgemachten schuldenerß,
etwas zu fodern, vngehorsamb außen
bleiben, vndt nicht erscheinen würde,
daß er alsodann seiner forderung verlustig
sein solle, Jnmaßen dann, die principaln[,]
Erben vndt vormünden hierzu gleicher ge-
stallt vnaußbleiblichen zu erscheinen hier-
mitt citirett werden, bey straff vnge-
horsambs, wornach sie sich habende zu achten.
Geben auff dem Fürstlichen hause Ballenstedt, den
16. Decembris: Anno 1628.
Jch habe heütte im forwerck auch
erfahren, daß man von 100 schaffen
gemeiniglich 6 schweere steen, wolle
bekomme, wehre von 60 schaffen, 4 steen.
Mein Ambtschreiber, Sebastian Ianus,
ist von helffta, diesen abendt wieder-
kommen, hat abermals, vber 6 Wispel (Raum- und Getreidemaß)w:
rocken gebrachtt, vndt meine kutschen-
pferde auch Ambtsgeschirre wiederumb.
Dieu vueille, que le vieux Röder
retourne aussy bien.
Ein scheffel Quedelinburger maß, gibtt
macht 32 Mezen, ein himpen, 16.
J'ay apprins cela aujourd'huy.
Einen tag, kan eine Mühle so nur
einen gang hatt, ein Malder korn
mahlen, hat sie aber mehr gänge
so gibt sie auch mehr korn.
Allerley conversirt diesen a-
bendt, mitt Sebastian dem Ambtschreiber.
Mittwoch☿ den 31. December
Der kellerschreiber Friederich Weyder,
ist von Zerbst wiederkommen, mitt
schreiben vom Wendelino, vndt Peckmanno,
auch 4 faßen Zerbst[isch]en biers, deren zweene
gekaufft sein worden.
Judicium Johannis Deodatj, Doctoris
et Professoris Theologiæ Geneva 1628
mense Octobris ad amicum perscriptum.
Affectus pridem fuj relatu vestræ fatj-
dicæ Christinæ: cum pietatis argu-
menta indubia omnem excludant
artis Diabolicæ suspicionem: casus
isti naturæ omnem, ab eaque & in ea
morbi vim superent: ætas innoxia
fraudes & technas politicas non admittat:
nihil superest judicandum, quam virtu-
te divina hæc accidere, ad solamen
languentis fidej et patientiæ: vt
adversus præsentia sit fulcrum ali-
quod e futuris. Vsus istorum, meo
|| [[Handschrift: 181v]]
iudicio, legitimus erit, si asserventur
tacite sine jactatione ad hostes, & ad
imperitos improvida evulgatione,
ad usum arcanum & reconditum
conscientiarum languentium
& suspiriorum jam delassatorum.
Legi cum stupore & arcano quo-
dam morsu venerationis. Con-
sentientia plurima & vetusta
& nova collegj. Gratissimum
vtique fuerit & Cotterj visiones
pervidere: quarum jam a
multis plurimæ mihi relatæ. etcetera
Diese visiones habe ich nun fast
alle gesehen, vndt bin vor meine
person gar zweiffelhaftig waß
ich darvon judiciren soll.
Nota Bene Neẅlich vor 2 Monatt ist Cottero
auffs neẅe ein geist erschienen,
der hat einen stecken zerbrochen
|| [[Handschrift: 182r]]
vber Wendelin deßen person ihm auch also
repræsentirett worden.
Zu Amberg an der Jörgen kirche ver-
neẅert sich das dach vndt wirdt
gar roht in forma semicircularj
vndt gegen Mitternacht, wirdt auch
ie länger, ie größer, hat angefan-
gen im Majo, 1628. Nota: anno 1592
hat sich eben dieses dach also ver-
neẅertt, da zu Amberg die reli-
gio orthodoxa eingeführett worden.
Von obgedachter Polnischer Jungfraw
davon Diodatj schreibett, damitt
verhelt sichs also:
Es ist eine adeliche Jungfraw in Pohlen,
welche zum öfftern, eine endtzückung des
gemühts leydett, vndt vom 13. Novemberg Anno
1627 an, biß den 24. Julij, anno 1628
schon 70 mahl endtzücket worden, da<bey>
rundter ihr ein 30 personen, anwesendt
sollen gewesen seyn. Sie siehet 3 engell
|| [[Handschrift: 182v]]
einen alten der sich die ewigkeitt
nennet, vndt einen Jungen Siegmann
den sie den herren nennett, vndt sonst
noch einen der nicht specificirt wirdt,
so ihr nicht allein futura verkün-
digen, sondern auch andern zu weilen
von ihr offenbahret werden, welches
sie auch mitt solchem stylo als in
der schrifft gebraüchlich aufzeichnett,
doch ein halbes oder offt ganzes Jahr,
nach der Offenbahrung, das man sich
der gedächtnüß wundern muß.
Man spühret an ihr kein merck-
zeichen der verrückten sinnen,
alß daß sie am ganzen leib vnem-
pfindtlich ist, vndt spricht das mehr
als in die 19 gesichte sollen erfüllet
werden, welche sie gesehen, vndt
heimlich aufgeschrieben. Die Summa
derselben ist, der fall des Anti-
christj vndt Seiner adhærenten
|| [[Handschrift: 183r]]
werde in bevorstehendem 30sten. Jahre,
sich durch etliche so von Norden vndt Osten
extraordinarie darzu beruffen, seinen
anfang nehmen, die kirche würde friede
haben, vndt von dem zweiffel befreyet seyn,
die vertriebene sollten vmbs 30te. Jahr,
wieder eingeführett, vndt der Teüfel
gebunden sein. Es solle eine große
schlacht mitt dem Antichrist, aber in
einem augenblick gehalten werden,
Sie spricht auch, sie wiße die zeitt
ihres lebens, dörfe es aber niemandt
offenbahren, vndt kenne viel andere
die bey Gott in gnaden sein. Sie seye
mitt befehl belästigett dem Wallsteiner
zu schreiben, deme sie auch nachgekommen,
Sie könne nicht schweigen, ob gleich die
ganze wellt ihr das reden verbiehten
wollte, vndt es bezeügett die erfahrung,
das sie offt die stunde ihres gesichts zu-
vor warhafftig angekündigett hatt,
|| [[Handschrift: 183v]]
vndt bekennett, daß sie wieder zu
sich selber kommen werde. Daß man
von ihr redett, alß seye sie mitt
den paroxismis Epilepticis befallen,
ist nicht ohne, das sie viel vbells,
sonderlich im Majo außgestanden,
zweiffeln aber obs natürlich
zugegangen seye, wegen etzlicher
merckzeichen, denn sie in solchem
fall die rede vndt gehör nur in
der sachen verlohren, so da sein
der zahl verwaigerung vndt auff-
merckung. Zweymahl ist sie
(vndter andern) mitt benehmung des
gesichts, der rede vndt des gehörs,
gestrafft worden, darumb daß sie
vor der zeitt, die offenbahrung
außgesagt, die dazumahl nicht hat
sollen offenbahret werden, zu welchem
elendt dazumahl eine dreytägige
wahnwitzigkeitt gekommen ist.
Sie heißt Christina Po Julianj
Poniatovij Tochter,
Nota Bene Anno 1628 den 13. Januar
Jpsa nominavit Leones, quj vincent
Babylonem, V. T. T. S. D. S. E.
F. V. S. W. vndt dieses ist also
explicirt worden, folgender maßen.
V. | T. | T. | S. | D. |
Vngarn. | Türck. | Tartarn. | Schweden. | Dennemark. |
S. | E. | F. | V. |
Staden. | Engellandt. | Franckreich. | Venedig, |
S. | W. | |
Saxen. | Weymar. | <Nota:> Jch vor meine |
puncten an dieser außlegung, (wie-
wol nicht in allen), vndt wollte
sie (da es nöhtig) etwas anderster
interpretiren.
heütte hat das sommerwetter, im winter,
ein ende, vndt ist ein greülicher dicker Ne-
bell, den gantzen tag, gefallen.
Antworttschreiben vndt gratulationes,
von der Fraw Muhme von Rudel-
stadt, Jtem: von hertzogk Ernst,
vndt herzog Berndten von Saxen
Weymar, meinen vettern, in deme
sie sich zu beharrlicher guter
freündtschafft, vndt correspondentz
anerbiehten. herzog Wilhelm
ist kranck, vndt herzog Albrecht
nicht zur stelle gewesen, habe
derowegen von ihnen beyden,
keine antwortt bekommen. Mein
botte ist vndterwegens zweymal
von Reüttern angesprengt, vndt ge-
plündertt worden.
Der alte Röder ist vom Obersten
Jsolan wiederkommen, hat aber
die pferde nicht außfragen können,
sonst viel complimenten vom<n>
ihme Obersten mittgebracht, vndt
|| [[Handschrift: 185r]]
darneben erzehlett, waß vor eine
greẅliche vngestallte person der
Oberste von angesicht seye.
Diesen abendt seindt neẅe Jahrs-
gesänge gehörett worden.
<Thomaß ist von Bernburg per pedes Apostolorum wiederkommen,
mitt antworttschreiben von Fürst August[,] Vidua Sanderslebensis
vndt Burkhard von Erlach[.]>