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> Vorbemerkung zur Datenbank
Vorbemerkung zur Datenbank
Dass diese Datenbankversion der Bibliographie zur Geschichte
des Buchwesens der Öffentlichkeit zugänglich
gemacht werden kann, verdankt sich ihrem Verfasser, Erdmann
Weyrauch, der dafür gesorgt hat, dass die WBB von Anfang
an in elektronischer Form aufgebaut wurde. Es war Beginn der
'90er Jahre durchaus nicht selbstverständlich, bibliographische
Projekte datenbankgestützt durchzuführen, und es
zeugt von Mut und Weitsicht, sich bei einem Unternehmen dieser
Größenordnung auf eine neue Technik einzulassen,
die in den Anfängen noch alles andere als etabliert und
selbstverständlich war. Man hört denn auch eine
gewisse Befriedigung und Erleichterung aus den Schlussworten
der Vorbemerkung zum siebten
und achten Band der Bibliographie heraus, denn im Jahr
1998 beginnt sich die Entwicklung hin zu reinen Datenbanklösungen
klar abzuzeichen. Die Bibliographie, das wird hier erkannt,
ist in ihrer gedruckten Form an eine Grenze gestoßen,
die erst mit den Mitteln der EDV überschritten werden
kann, und folgerichtig endet Weyrauch, wiederum sehr prophetisch,
mit einem Abgesang: "So ist am Ende die WBB selbst schon
Geschichte".
Obwohl Weyrauch den Gedanken einer reinen Datenbankversion
schon konzipiert hatte, war sie zunächst einmal nur ein
System, das die Drucklegung erleichterte. Den Schritt zu einem
Nachschlagewerk, das über Internet angeboten werden könnte,
ließ der damalige Technikstand noch nicht zu, und an
die Möglichkeiten, die das Internet heute bietet, war
noch nicht zu denken. Daraus ergab sich eine Reihe von Eigenheiten,
die für die Konversion nachteilig waren. Dazu zählt
vor allem die Einbringung von Steuerzeichen für die Formatierung
und spezielle Zeichcodierungen für den Druck, die nicht
vollständig bereinigt werden konnten.
Den Anstoß zur Umsetzung gab ein eher archivisches
Problem. Das verwendete Datenbankmanagmentsystem advanced
revelation nutzt das Betriebssystem DOS. Es stand zu befürchten,
dass einerseits unter neueren Betriebssystemen das Programm
nicht mehr laufen würde und dass andererseits die Experten,
die sich noch mit dem System auskannten - Herr Weyrauch hat
dankenswerterweise noch kurz vor seiner Pensionierung die
Umwandlung begleitet -, nicht mehr zur Verfügung stünden.
So gelang es noch, gewissermaßen kurz vor Toresschluss,
anhand alter Handbücher und Dokumentationen des Systems
die Daten zu exportiert, in eine MySQL-Datenbank zu überführen
und als solche für die Nachwelt zu sichern.
Mit der Überführung in ein modernes Datenbanksystem
gewinnt die WBB beträchtlich an Benutzerfreundlichkeit.
97.768 selbstständige und unselbstständige Titel
können nach vielfältigen Kriterien durchsucht werden.
Der Zugang über die Systematik oder Sachbegriffe wird
durch Suchlinks und verlinkte Übersichten wesentlich
erleichtert. Trotz der Einschränkungen, was den Charakter
der Datenbank als Instrument zur Vorbereitung der Druckausgabe
anlangt, werden die Vorteile der mit einer Fülle von
neuen Suchmöglichkeiten ausgestatteten elektronischen
Version die kleineren Mängel mehr als aufwiegen, und
die Hoffnung besteht, dass die elektronischen Version neue
Zugangswege bahnt zu der für dieses Zeitsegment sicher
umfangreichesten Bibliographie zur Geschichte des Buchwesens
im deutschen Sprachraum.
Wolfenbüttel; im August 2006
Thomas Stäcker
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