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Beschreibung von Göttingen, Staats- und Universitätsbibliothek, 2° Cod. Ms. jurid. 90g
Patrizia Carmassi: In Vorbereitung: Katalog der mittelalterlichen lateinischen Handschriften der SUB Göttingen, beschrieben von Patrizia Carmassi.

Formelbücher (Fragmente)

Pergament — V, 16, II Bl. — Italien (?) / Frankreich — 14. Jh. Erste Hälfte

Die Handschrift besteht aus zwei verschiedenen Teilen: I. 1r-12v. II. 13r-16v. Vorsatzblätter und Nachträge aus Papier. Wasserzeichen: 1. Buchstaben/Ziffern - mehr als drei Buchstaben (Worte/Namen) - Anfangsbuchstabe B - BLAUW - frei, mit Beizeichen - Buchstaben - D und C: WZIS DE3270-jurid90g_I*. 2. Buchstaben/Ziffern - mehr als drei Buchstaben (Worte/Namen) - Anfangsbuchstabe P - PRO PATRIA - frei, ohne Beizeichen: WZIS DE3270-jurid90g_II*. 3. [in Bearbeitung]: WZIS DE3270-jurid90g_I. 4. Figuren, anthropomorphe - ganze Figur - allegorische Figur - Pro Patria - frei, ohne Beizeichen: WZIS DE3270-jurid90g_II. 5. [in Bearbeitung]: WZIS DE3270-jurid90g_III. Lagen: 1 Bl. (I). 8 I (12). II (16). 1 Bl. (VI). 1 Bl. (VII). Moderne Foliierung der Pergamentblätter mit arabischen Zahlen (schwarze Tinte), unregelmäßig ausgeführt. Vorsatzblätter nicht foliiert. Darunter wird hier auch der Brief Eichhorns mitgezählt (s. u.). Pergament stark verwellt, mit Knicken und Falten aus der Wiederverewendung. Flecken, z. T. großflächig, Schimmelflecken, auf fol. 1-2 auch braune Flecken von Reagenzien. An manchen Stellen Risse und kleine Löcher. Einige Löcher durch Japanpapier stabilisiert. Lose Blätter von Japanpapier auch zwischen den meisten Pergamentblättern. Tinte gelegentlich ausgeblichen und abgerieben.

Moderner Pappeinband des 19.-20. Jh. Pappdeckel mit Überzug aus hellem Papier. Aufgeklebter Papierzettel mit aktueller Signatur oben links auf dem VD. Dort auch Spuren von einem verlorenen Zettel unten links. VS und HS aus hellgrünem Papier, gleich wie das erste und letzte Vorsatzblatt. Auf VS moderne Signatur (Bleistift) und bibliothekarische Angabe (Acquisitionzahl?) in schwarzer Tinte: 68.99.4.I.9421. Dazu aufgeklebter Auszug aus Meyers Katalog zu dieser Handschrift. Auf HS moderne Prüfangaben (Gewicht), von 1979 bis 2006. Überzug stark verschmutzt, mit Flecken, Kratzern, Abrieb und Fehlstellen. Heftfaden gerissen. Buchschnitt verwellt und vergraut.

Herkunft: Erwerb: Nach Meyer, Göttingen 1, S. 330, erwarb die Universität die Handschrift im Jahr 1868 von einem "Dr. Pape" in Celle. Vgl. zu dieser Person Verhandlungen des Dritten Deutschen Juristentages, erster Band, Berlin 1862, Nr. 175: "v. Pape, Ober-Appellationsgerichts-Vice-Präsident, Celle"; K. Gunkel, Zweihundert Jahre Rechtsleben in Hannover. Festschrift zur Erinnerung an die Gründung des kurhannoverschen Oberappellationsgerichts in Celle am 14. Oktober 1711, Hannover 1911, S. 467, 477; W. Sellert, Ludwig Windthorst als Jurist. "Der Weg des Rechts ist der einzige Weg, der zum Ziele führt", Göttingen 1991, S. 27, Anm. 116. Der vollständige Name lautet Georg Friedrich Franz Gerhard von Pape († 1877). Dieser war in den Jahren 1841-1857 Oberappellationsrat und 1859-1867 Vizepräsident des Oberappellationsgerichts in Celle, wo er auch wohnte. Am 1.1.1867 wurde er in den Ruhestand versetzt. Vgl. auch Beschreibung von 8° Cod. Ms. jurid. 163b und Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek, Bibliotheksarchiv, Manual 1868, S. 99.

Göttingen 1, S. 329-330. — P. Herde, Audientia litterarum contradictarum. Untersuchungen über die päpstlichen Justizbriefe und die päpstliche Delegationsgerichtsbarkeit vom 13. bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts, 1, Tübingen 1970 (Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts in Rom 31), S. 81-83.

— Ir-v leer. (IIr) leer, bis auf moderne Titelangabe (schwarze Tinte): Formulae Instrumentorum. — IIv-IIIv leer.

IVr-Vv Carl Friedrich Eichhorn: Brief. Der mitgeheftete Brief wurde vom Juristen und Rechtshistoriker Carl Friedrich Eichhorn (1781-1854) in Göttingen am 09.06.1818 verfasst. Dieser war zu dieser Zeit (seit 1816) ordentlicher Professor an der Universität Göttingen für deutsches und kanonisches Recht. Vgl. K. S. Bader, Art. Eichhorn, Karl Friedrich, in Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 378-379. Im Brief bedankt sich Eichhorn, die Formeln ausgeliehen bekommen zu haben, und beschreibt kurz ihren Inhalt: "Sie sind augenscheinlich für den Gebrauch eines bischöflichen Officialats oder Vicariats aufgesetzt, da alles, was ich davon habe lesen können, die Ausübung der geistlichen Jurisdiktion, oder kirchliche Geschäfte und besonders bischöflicher Delegirter oder Abgeordneter betrifft". Er verweist auch für ähnliche Formeln auf eine Helmstedter Handschrift, die er in Göttingen gesehen hatte. Es handelt sich um Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek, Cod. Guelf. 441 Helmst., vgl. Beschreibung von B. Lesser: Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil III: Cod. Guelf. 371 bis 460 Helmst., beschrieben von Bertram Lesser (in Vorbereitung).

Pars I

Pergament — 12 Bl. — 26 × 21 cm — Italien (?) — 14. Jh. Erste Hälfte

Größere Löcher und Risse mit Textverlust. Einspaltig. Ca. 32-36 Zeilen. Schriftraum: 20-22 × 15,5-16,5 cm. Bastarda von drei verschiedenen Händen: 1. fol. 1r-4v (Zeile 18); 2. 4v (Zeile 19)-10v; 3. 11r-12v. Rubriziert. Zwei Zeilen hohe, rote Lombarden, gelegentlich mit kleineren Punktverdickungen und Aussparungen. Repräsentanten. Texte für die Rubriken in brauner Tinte am Rande gelegentlich sichtbar. Auf fol. 10v: Reklamante mit Rahmen und Dreiblatt-Verziehrung.

Herkunft: Auf fol. 3r wird B[enedictus] papa XI (amt. 1303-1304) erwähnt. Seine Amtszeit gilt als Terminus post quem für die Verfassung des Textes. Auch einige von Barraclough edierte Formeln datieren um 1300. — Frühneuzeitliche Inschriften am Seitensteg für die Wiederverwendung der Doppelblätter in der zweiten Hälfte des 16. Jh.: fol. 1r / 2v: 1567 / Oldenstadt; 3v / 4r: Ambts Boudendieck Schatzregister / Anno 1564; 6v / 5r: Schatzregister zur / Oldenstadt de anno 66; 7v: Oldenstadt Bodendick 65; 11v / 12r: Oldenstadt (später gestrichen) / 1563. Diese Inschriften belegen, dass die Doppelblätter als Umschläge für die Aufbewahrung von Verwaltungsakten wiederverwendet wurden. Darin kommen die Namen Oldenstadt und der des heutigen Bad Bodenteich (Landkreis Uelzen) vor. In Oldenstadt wurde im 10. Jh. ein Nonnenkloster gegründet, das 1133 in ein Benediktinerkonvent umgewandelt wurde. Im Zuge der Reformation übergab der Protestant gewordene Abt Heino Gottschalk 1529 dem Herzog von Braunschweig-Lüneburg die Verwaltung des Klosters St. Johannes zu Oldenstadt. In diesem Zusammenhang wurde ein Großteil der Bücher und Handschriften 1535 vom Kloster in die Ministerialbibliothek Uelzen gebracht. In der zu diesem Anlass verfassten Liste kommt auch der Titel Formulare Instrumentorum in der Gruppe der Bücher des kanonischen Rechts vor. Diese Inhaltsangabe stimmt mit dem anzunehmenden ursprüglichen Codex überein, aus dem die einzelnen Lagen einige Jahre später herausgenommen und - wahrscheinlich in Celle - wiederverwendet wurden. Vgl. W. Grotefend, Verzeichnus der buecher, so zur Oldenstadt gewesen vnd gehen Vlzen gethan worden 1535, in Zeitschrift des historischen Vereins für Niedersachsen 21/22, 1856 (Hannover 1859), S. 122–131, hier S. 125. Ob der Titel in der Liste richtiger Formulae instrumentorum zu lesen war, kann nicht verifiziert werden. Einige Handschriften aus der ehemaligen Benediktinerabtei gelangten in die Herzog August Bibliothek. Vgl. Cod. Guelf. 309, 350, 424, 691, 692, 703, 712, 870 Helmst., dazu Beschreibungen von B. Lesser, in Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek, Teil II, III, IV (in Vorbereitung). Zur Geschichte des Klosters siehe G. Osten, Art. Oldenstadt, in Germania Benedictina, 6, S. 389–400, zur Bibliothek S. 397; P. Mößlein, Monasterium quoddam nomine Ullishusun. Die Geschichte der ehemaligen Klosterkirche in Oldenstadt Uelzen von ihren karolingischen Anfängen bis zur Reformation, Uelzen 2006 (Quellen und Darstellungen zur Geschichte von Stadt und Kreis Uelzen 5). Wie die Handschrift nach Oldenstadt kam, bleibt unbekannt. Wahrscheinlich geschah dies im Rahmen des Studiums des Ius canonicum im Ausland von einem der späteren Mönche.

1r-12v Formulae. (1r-2v) Rolandinus de passageriis: Summa totius artis notariae. Auszüge. per me notarium infrascriptum dictam rem venditam sibi pro dotibus suis obligatam … — … Idem dominus abbas sub hac. Auszüge aus den Formulae in Pars I,1: De emptione et venditione, vgl. Edition, fol. 52v-57v. (1r) ›Instrumentum (?) de concessionibus et ... empitheotis (?)‹ (1v) ›Instrumentum concessionis in emphiteosim factae a monasterio‹. (2v) ›Instrumentum revocationis emphiteoce concessionis‹. Am Fußsteg ein Streifen Pergament abgeschnitten. Edition: Verglichen mit Summa totius artis Notariae Rolandini Rodulphi Bononiensis [...], Venetiis 1583. Literatur: HQL 1, S. 269, 276, 354-355. Rolandino e l'ars notaria da Bologna all'Europa. Atti del Convegno internazionale di studi storici sulla figura e l'opera di Rolandino, Bologna, città della cultura, 9-10 ottobre 2000, hg. von G. Tamba (Per una storia del notariato nella civiltà europea 5). M. Bertram, I manoscritti delle opere di Rolandino conservati nelle biblioteche italiane e nella Biblioteca Vaticana, in ibid., S. 683-718. G. Dolezalek, La diffusione delle opere di Rolandino in Germania e nelle zone contigue, in ibid., S. 739-757. (3r) ›Instrumentum qualiter renunciatur ...‹ (4r) Auf dem Kopfsteg: Tractatus de pensionibus. (4v) ›Super eodem‹. ›Super eodem‹. (5r-5v) Rolandinus de passageriis: Summa totius artis notariae. (5r) ›Sententia interlocutoria contra reum contumacem‹. ›Citatio rei ut veniat defensurus tenutam ex interlocutoria‹. ›Relatio nuncii referentis se non invenisse de bonis rei‹. ›Pronunciatio facta a iudice quod non invenitur de bonis rei de quibus detur tenuta interlocutoria‹. ›Forma banni dati reo quando de bonis eius non invenitur Unde detur tenuta ex interlocutoria ...‹ (5v) ›Forma banni dati reo quando de bonis eius non invenitur unde detur tenuta interlocutoria‹. ›Quando habita tenuta actor petat eam Unde de bonis debitoribus sibi adiudicari insolutum scribas petitionem suam hoc modo‹. ›Proclamatio ut compareant alii creditores ius habentes‹. ›Si compareat aliquis ius habens in ipsius bonis et ea defendere nolens ita scribens‹. Edition: Verglichen mit Summa artis notariae Do. Rolandini Rodulphini [...], Lugduni 1559, S. 699-702. (6r-6v) Ordo iudiciarius. (6r) ›De sententiis‹. (6v) ›De appellacionibus‹. Edition: Vgl. Ordo Judiciarius, in The Black Book of the Admiralty, hg. von T. Twiss, Vol. 1, London 1871 (Scriptores rerum Britannicorum 55,1), S. 178-220, hier S. 199-203. (7r-12v) Formularium notariorum curiae Romanae. (7r) ›Super eodem‹. ›Super eodem‹. (7v) ›... quacumque‹. Rubrik unvollständig wegen Risses. (8r) ›Littere autentice iuramenti prestiti per episcopum post consacracionem‹. Barraclough, Public Notaries (s. u.), Nr. 327, S. 230. ›Instrumentum qualiter procurator episcopi promittit pecuniam domino papae ad subsidium expensarum‹. Barraclough, Public Notaries (s. u.), Nr. 328, S. 230. (8v) ›Procuratorium limitatum seu caudatum‹. Barraclough, Public Notaries (s. u.), Nr. 329, S. 231. ›Tractatus de dotibus. Instrumentum dotis constitute in re mobili extimata‹. Barraclough, Public Notaries (s. u.), S. 231. (9r) ›Quando dispensatur cum illo qui extrahit sibi testiculum‹. Barraclough, Public Notaries (s. u.), Nr. 292, S. 218. (9v) ›Quando episcopus dispensat cum aliquo de mandato pape super defectu natalium‹. Barraclough, Public Notaries (s. u.), Nr. 294, S 219. ›Dispensat episcopus cum rectore parochialis ecclesie usque ad septimum ad ordinem subdiaconatus‹. Vgl. Barraclough, Public Notaries (s. u.), Nr. 295, S. 219. (10r) ›Protestatio instructorum nomine ecclesie et canonicorum‹. Barraclough, Public Notaries (s. u.), Nr. 324, S. 229. (10v) ›Protestatio facta in vicecancelleria pro iudicibus impetrandis in causa‹. Barraclough, Public Notaries (s. u.), Nr. 325, S. 230. ›Notificatio acceptacionis facte per procuratorem de ecclesia vacante‹. Barraclough, Public Notaries (s. u.), Nr. 326, S. 230. (12v) ›Processus de dignitate vel personatu quem vel quam duxerit acceptandum‹. Barraclough, Public Notaries (s. u.), Nr. 4, S. 136. Edition: G. Barraclough, Public Notaries and the Papal Curia X. A calendar and a study of a Formularium notariorum curie from the early years of the 14th century, London 1934. Literatur: P. Herde, Beiträge zum päpstlichen Kanzlei- und Urkundenwesen im dreizehnten Jahrhundert, Kallmünz, Opf. 1967² (Münchener historische Studien. Abteilung Geschichtliche Hilfswissenschaften 1), S. 227, Anm. 400, mit Erwähnung dieser Handschrift. H. Müller, Entscheidung auf Nachfrage. Die delegierten Richter als Verbindungsmitglieder zwischen Kurie und Region sowie als Gradmesser päpstlicher Autorität, in Römisches Zentrum und kirchliche Peripherie. Das universale Papsttum als Bezugspunkt der Kirchen von den Reformpäpsten bis zu Innozenz III., hg. von J. Johrendt und H. Müller, Berlin 2008 (Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. N.F. 2), S. 109-131. L. Fowler-Magerl, Ordo iudiciorum vel ordo iudiciarius. Begriff und Literaturgattung, Frankfurt am Main 1984 (Ius commune. Sonderhefte, Texte und Monographien 19). L. Fowler-Magerl, Ordines iudiciarii and libelli de ordine iudiciorum (from the middle of the twelfth to the end of the fifteenth century), Turnhout 1994 (Typologie des sources du moyen âge occidental 63).

Pars II

Pergament — 4 Bl. — 23 × 17 cm — Frankreich — 14. Jh. Erste Hälfte

Einspaltig bis auf fol. 13v (zweispaltig). 42 Zeilen. Schriftraum: 16,5 × 10,5 cm. Bastarda von einer Hand. Auf dem Kopfsteg fol. 13v-14r: Pars prima. Danach auf dem Kopsteg der Rectoseiten: I. Am Rande Wiederholung einiger Begriffe und Zählung der Formeln von I bis XII. Zwei Zeilen hohe, rote Lombarden. Rote Paragraphenzeichen.

Herkunft: In den formulae (vgl. fol. 13r-v) wird als Absender Clemens episcopus servus servorum dei genannt. Vgl. auch fol 14r, Schlußformel: Datum Rome apud sanctum Petrum VI° Kal Iulii pontificatus nostri anno primo (26.06.1265). Die Sammlung geht auf die Zeit Papst Clemens IV. († 1268) zurück, siehe dazu Herde, Beiträge (s. u.), S. 227, Anm. 400; Herde, Audientia litterarum (s. u.), S. 81-82. Als Empfänger, neben Laien wie imperator, rex, etc. werden viele kirchlichen Amtsträger in französischen Diözesen erwähnt. Vgl. archiepiscopo Rothomagensi [= Rouen], episcopo Beluacensi [= Beauvais], clerico Baiocensi [= Bayeux], venerabili fratri episcopo Baiocensi [= Bayeux], episcopo Par[isiensi], abbas Cluniacensis [= Kloster Cluny], abbate sancti Germani [= Kloster Saint-Germain-de-Prés, Paris]. Neben den paläographischen und Dekorationsmerkmalen, ist auch aus diesem Grund eine Herkuft dieses Teils aus Frankreich höchstwahrscheinlich.

13r-16v Formelbuch. numerari non possunt. Item premissa generalitate litterarum que iusticiam continent … — … De subrogatione et addictione iudicis. Fragment. (13r) ›Quis quid et contra quem possit impetrare in cura romana‹. Sciendum quod clerici et persone ecclesiasticae possint impetrare. (13va) Liste mit den darauffolgenden Titeln, durch rote Paragraphenzeichen markiert. (13v) ›Qualiter papa scribat singulis personis salutationes suas‹. In primis quandoque dominus papa scribit patriarchis. Musterbriefe durch einige Notulae unterbrochen. (14r) ›Simplex forma contra clericos et laicos super decimis, terris, debitis etc.‹ ›Quot dioceses poni debeant in litteris apostolicis et ubi‹. ›Nota doctrinalis‹. ›Pro paupere orphano‹. (14v) ›Pro crucesignato‹. ›Protectio crucesignati clerici‹. (15r) ›Conservacio clerici crucesignati‹. ›Protectio crucesignatorum pro viro et uxore‹. ›Conservacio eorundem‹. (15v) ›Conclusiones super revocatoriis‹. (16r) ›De addicione iudicis primo‹. ›De addicione iudicis secundo‹. (16v) ›Super eodem de tercio iudice addito‹. ›Super eodem secundum novam correctionem de tercio iudice‹. ›De addicione quarti iudicis‹. ›De subrogatione et addicione iudicis‹. Edition: Die ersten sechs Zeilen (von "numerari non possunt" bis "cetera sunt legendas") sind den Cap. 86-89 der Kanzleiordnung Papst Nikolaus' III. († 1280) von 1278 entnommen. Vgl. Edition in G. Barraclough, The Chancery Ordinance of Nicholas III. A Study of the Sources, in Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken 25 (1933/34), S. 192-250, hier S. 250. Zur Göttinger Handschrift ibid., S. 202, 219-220. Die Rubriken in Herde, Beiträge (s. u.), S. 227, Anm. 402; Id., Papal Formularies (s. u.), S. 231, Anm. 40-43. Herde nennt allerdings sechs weitere Rubriken (Nr. 18-23). Literatur: P. Herde, Beiträge zum päpstlichen Kanzlei- und Urkundenwesen im dreizehnten Jahrhundert, Kallmünz, Opf. 1967² (Münchener historische Studien. Abteilung Geschichtliche Hilfswissenschaften 1), S. 227-228. Id., Audientia litterarum contradictarum. Untersuchungen über die päpstlichen Justizbriefe und die päpstliche Delegationsgerichtsbarkeit vom 13. bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts, 1, Tübingen 1970 (Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts in Rom 31), S. 81-83. Id., Papal Formularies for Letters of Justice (13th-16th Centuries). Their Development and Significance for Medieval Canon Law, in Id., Diplomatik, Kanonistik, Paläographie. Studien zu den historischen Grundwissenschaften, Stuttgart 2008 (Gesammelte Abhandlungen und Aufsätze. Peter Herde 3), S. 123-149 [221-247], mit Addenda S. 622, hier S. 133. E. J. Polak, Medieval and Renaissance letter treatises and form letters, Vol. 3. A census of manuscripts found in part of Europe. The works on letter writing from the eleventh through the seventeenth century found in Albania, Austria, Bulgaria, France, Germany, and Italy, Leiden 2015, S. 403. U. Pfeiffer, Untersuchungen zu den Anfängen der päpstlichen Delegationsgerichtsbarkeit im 13. Jahrhundert: Edition und diplomatisch-kanonistische Auswertung zweier Vorläufersammlungen der Vulgataredaktion des Formularium audientie litterarum contradictarum, Città del Vaticano 2011 (Littera antiqua 15).

(VIr-v) Moderne Transkription (Bleistift), fehlerhaft, aus dem 19. Jh., vor 1894, da sie bereits von Meyer erwähnt wird. — VIIr-v leer.


Abgekürzt zitierte Literatur

Germania Benedictina Germania Benedictina, hrsg. von der Bayerischen Benediktiner-Akademie München in Verbindung mit dem Abt-Herwegen-Institut Maria Laach, Bd. 1–, St. Ottilien 1994–
Göttingen 1 Die Handschriften in Göttingen, Bd. 1: Universitäts-Bibliothek: Philologie, Literärgeschichte, Philosophie, Jurisprudenz, beschrieben von W. Meyer, Berlin 1893 (Verzeichniss der Handschriften im Preussischen Staate, Abt. 1: Hannover. Bd. 1: Die Handschriften in Göttingen 1)
HQL 1 Handbuch der Quellen und Literatur der neueren europäischen Privatrechtsgeschichte, Bd. 1: Mittelalter (1100–1500): Die gelehrten Rechte und die Gesetzgebung, hrsg. von H. Coing, München 1973 (Veröffentlichung des Max-Planck-Instituts für Europäische Rechtsgeschichte)
WZIS Wasserzeichen-Informationssystem. Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart (http://www.wasserzeichen-online.de/wzis/index.php)

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der abendländischen mittelalterlichen Handschriften der SUB Göttingen Lateinische Handschriften.
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