Arator, De actibus apostolorum
Westdeutschland — 11. Jh., 2. Hälfte
Provenienz: 54r Liber Sanctorum Cosme et damiani In lisbergn. Tollenti maledictio. Servanti benedictio. Quicumque abstulerit vel curtaverit folium anathema sit (12./13. Jh.; gleiche Inschrift in Cod. Guelf. 314 Gud. lat.). Der Eintrag belegt, dass sich die Handschrift im 12./13. Jh. in der Benediktinerabtei Liesborn befunden hat. Der Codex wurde dort nachweislich von Bernhard Rottendorff (1594-1671) erworben ( , 125f.) und gelangte über ihn in die Sammlung Gude (vgl. , 272).
Pergament — 54 Bl. — 15,9 × 10,6 cm
Lagen: 5 IV (40). III (46). IV (54). Als Hinterspiegel ein Pergament mit Text (15. Jh.). Neuere Tintenfoliierung. Die unteren Blattecken (Bl. 1-47) abgenagt. Schriftraum: 12,7 × 7,3 cm, einspaltig, 22 Zeilen. Karolingische Minuskel von zwei Händen. Hand 1: Bl. 2-46; Hand 2: Bl. 47-54. Die Zeilenanfänge mit vergrößerten Majuskeln, teils mit roten Begeleitstrichen. Zu den Versanfängen 1-2zeilige rubrizierte, unverzierte Initialen. Incipits und Explicits rubriziert und in Capitalis Rustica.
Roter Schafledereinband (17. Jh.).
INHALT
2rv Epistola ad florianum (. , 149f.) 2v-3r : Epistola ad vigilium (. , 1f.) 3r-53v : De actibus apostolorum 3r-28r liber I; 28r-53v liber II. ( , 9-148). 53v-54r : Codicis historiae apostolicae ad Vigilium papam oblationis et recitationis in nonnullis codicibus addita relatio (3v-12r mit lateinischen Interlinearglossen. , 185f.).
AUSSTATTUNG
Eine zoomorphe Figureninitiale.Initiale: Auf 28r zum zweiten Buch, eine zoomorphe Figureninitiale (S-Initiale) als Anfangsbuchstabenersatz des in rubrizierter Capitalis nachfolgenden Wortes (S)piritus (Spiritus accensam verbo radiante lucernam sub modio lucere vetans, "Secernite Saulum" dixit "in oris opus". (Der Geist, der verhindert, dass die durch das strahlende Wort angezündete Lampe unter dem Scheffel leuchtet, sagte "Trenne, Saul, das Werk deines Mundes" (richtig?####). Die Initiale als ein stehender, rückwärtsgewandter Vogel mit ausgebreiteten Flügeln. Den Kopf umgibt ein Kreuznimbus. Dieser, sowie der Wort- und Textzusammenhang geben den Vogel als Taube des Heiligen Geistes zu erkennen. 2 × 4,5 cm. Abb. 28r+.
Farben: Die Taube als Federzeichnung in Tintenfarbe (Schreibfarbe) und Rot.
STIL UND EINORDNUNG
Der genaue Entstehungsort der vorliegenden Arator-Handschrift ist aufgrund fehlender, aussagekräftiger Stilkriterien (kein Initialschmuck vorhanden; fehlende paläographische Analyse) nur grob mit Westdeutschland einzugrenzen. Die einheiliche, sorgfältige Schrift verweist auf ein gut aufgestelltes Skriptorium. Der Codex befand sich nachweislich kurz nach seiner Entstehung in der Bendiktinerabtei Liesborn (12./13. Jh.), sein Entstehen in der angrenzenden Region ist nicht auszuschließen., Nr. 4627. — — , 39.
Abgekürzt zitierte Literatur
Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der illuminierten Handschriften der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel.