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Beschreibung von Cod. Guelf. 352 Helmst. (Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil II: Cod. Guelf. 277 bis 370 Helmst. Mit einem Anhang: Die mittelalterlichen Handschriften und Fragmente der Ehemaligen Universitätsbibliothek Helmstedt, beschrieben von Bertram Lesser. Wiesbaden 2022.)
Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil II: Cod. Guelf. 277 bis 370 Helmst. Mit einem Anhang: Die mittelalterlichen Handschriften und Fragmente der Ehemaligen Universitätsbibliothek Helmstedt, beschrieben von Bertram Lesser (im Erscheinen).
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Programms Erschließung und Digitalisierung handschriftlicher und gedruckter Überlieferung

Juristische Sammelhandschrift

Papier — 302 Bl. — 29,5 x 21–21,5 cm — Leipzig und Prag (?) — 1350–1425

Aus drei Teilen zusammengesetzt: I 1ra–143vb; II 144r–197v; III 198r–302v. Der ältere Teil II wurde zwischen die zusammengehörenden und gleichzeitig entstandenen Teile I und III gebunden. Lagen: V+1 (11). 6 V (71). 8 VI (167). VII (181). 2 IV (197). 2 VI (221). 7 V (291). V+1 (302). Auf dem Kopfsteg (links) der ersten Rectoseite der meisten Lagen Kustoden in römischen Zahlen, erhalten II (12r) – XXV (262r). Lagenmitte jeweils mit Pergamentfalzen verstärkt. Tintenfoliierung modern: 1302.

Gotischer Holzdeckelband, mit unverziertem, rotgefärbtem Schafsleder überzogen. Fünf Doppelbünde, Kapital an Kopf und Schwanz mit ungefärbten Lederriemen umflochten. Zwei Langriemenschließen samt Dornen verloren, Gegenbleche mit Riemenresten vorhanden. Auf VD und HD je fünf Schonernägel in Hutform. Dazu auf dem VD Titelschild (Papier, 10,5 × 5 cm) der Bibliothek des Augustiner-Chorherrenstifts Georgenberg: Ordo iudiciarius Montis sancti Georgii martiris. D.

Fragmente:
  1. VS und HS. Norddeutschland. 15. Jh., 1. Hälfte. Papier. 2 Bl. 28 × 20,5 cm. Beide Bl. sind kopfständig eingeklebt. Schriftraum: 20,5 × 14 cm, zweispaltig (jede Spalte 6,5 cm breit), 44–46 Zeilen. Jüngere gotische Kursive von einer Hand. VS, HS Thaddaeus Dini: Sermones de tempore. Enthalten sind auf dem VS der Schluss der Predigt Schneyer 5, 521 Nr. 21 (T34) sowie der Beginn von Nr. 22 (T36), auf dem HS der Schluss der Predigt Schneyer 5, 521 Nr. 24, Nr. 25 (vollständig) sowie der Beginn von Nr. 26 (T39–39/3). Vgl. Schneyer 5, 519–523; Kaeppeli 3662.
  2. Vorderes Vorsatz. Naumburg. 1418. Pergament. 1 Bl. 28,5 × 23 cm. Das als vorderes Vorsatz genutzte, kopfständig mitgeheftete und um die erste Lage gehängte Bl. ist als 1r–v gez. Schriftraum: 25 × 23 cm, einspaltig (seitlich beschnitten), 41 Zeilen. Jüngere gotische Kursive von einer Hand. 1r Heraldische Darstellung. In goldenem Schild ein roter Ring, besteckt mit drei roten, zu den Ecken des Schildes ausgerichteten Lilien. Der Wappenschild ist umgeben von einem mit dem Zirkel geschlagenen, mit roten und purpurnen Blüten besetzten bordürenartigen Kreis, der von kunstvoll verschlungenen grünen Blattranken umwunden ist. Eine identische Darstellung in Cod. Guelf. 420 Helmst., VS, der Wappenschild in einem farbig gefüllten Dreipaß auch in Cod. Guelf. 247 Helmst. (Fußsteg 1r). Da sich alle drei Codices bzw. deren Teile wenigstens zeitweise in Leipzig befunden haben, ist nicht mehr sicher feststellbar, ob das Wappen bereits dort oder erst später im Stift Georgenberg angebracht wurde. Ein gleiches Wappenbild führten die im Spätmittelalter nachweisbare Adelsfamilie von Börßum (unweit Goslar) oder der Adlige Lippold von Steinbeck, vgl. B. Marnetté-Kühl, Mittelalterliche Siegel der Urkundenfonds Marienberg und Mariental. Braunschweig 2006 (Corpus sigillorum von Beständen des Staatsarchivs Wolfenbüttel 1 = Quellen und Forschungen zur braunschweigischen Landesgeschichte 42), 513 Nr. A347. Eine eindeutige Identifikation ist anhand des bislang publizierten Materials nicht möglich. 1v Henricus Stecken: Instrumentum notarii publici (Naumburg, Augustiner-Chorherrenstift St. Mauritius, 23.11.1418). In nomine domini Amen. Anno nativitatis eiusdem Millesimo Quadringentesimo decimo octavo … vicesimatercia die mensis Novembris … in mei notarii publici et testium infrascriptorum [presencia] constitutus discretus vir Hinricus Raneberg perpetuus vicarius in ecclesia sanctorum Petri et Pauli … Nuenburgensis diocesis et rector altaris sancti Salvatoris in ecclesia sancti Wenslai in Nuenborg … — … Petro Welnicz priori Hinrico Stebin custode Hinrico Kreman canonico monasterii sancti Mauricii extra mu[ros][Nue]nburgensis testibus ad premissa vocatis specialiter et rogatis. Unter dem Text befindet sich das Testimonium des ausstellenden Notars Henricus Stecken: Et ego Hinricus Stecken clericus Halbirstadensis diocesis publicus [sacra imperiali] auctoritate notarius omnia huiusmodi … in fidem et testimonium omnium et singulorum premissorum. Links daneben sein Notariatssignet in Gestalt eines Wagenrades mit sechs Speichen, das auf einem aus schwarzen und weißen Quadraten gebildeten ("geschachten") Treppenturm steht, in dessen Basis die Buchstaben A S übereinandergestellt sind.
  3. Hinteres Vorsatz. Dobrilugk, Zisterzienserkloster. 1414. Pergament. 1 Bl. 27,5 × 21 cm. Das als hinteres Vorsatz genutzte, mitgeheftete und um die letzte Lage gehängte Bl. ist als Bl. 302r–v gez. Schriftraum: 21 × 21 cm, einspaltig (seitlich beschnitten), 42 Zeilen. Jüngere gotische Kursive von einer Hand. 302r Johannes Colmis: Instrumentum notarii publici (Dobrilugk, Zisterzienserkloster, 8.8.1414). In nomine domini Amen. Anno nativitatis eiusdem Millesimo Quadringentesimo decimoquarto … die XVIII mensis Augusti in monasterio Dobirlug ordinis Cisterciensis Misnensis diocesis … in mei notarii publici et testium infrascriptorum [presencia] constituti personaliter venerabilis in Christo pater et dominus Luppoldus abbas necnon dominus [Nico]laus priorNicolaus subpriorNicolaus Granarius et Nicolaus Finsterwalden nomine tocius conventus monasterii in Dobirlug predicti … Henricum Krachmeise presentem et … huiusmodi procuracionis in se sponte recipientem … — … presentibus discretis viris … et Mychaele Kestener in Sornow plebanis et Stephano Heseler de Herczberg … Misnensis diocesis testibus ad premissa vocatis specialiter et requisitis. Luppold von Köckritz amtierte 1386–1416 als Abt von Dobrilugk, vgl. Brandenburgisches Klosterbuch. Handbuch der Klöster, Stifte und Kommenden bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts, bearbeitet von H.-D. Heimann u.a., Bd. 1, Berlin 2007 (Brandenburgische historische Studien 14), 434. Der unter anderem im Text genannte Leipziger Student Heinrich Krachmeise immatrikulierte sich zum WS 1412 (vgl. Matrikel Leipzig 1, 40). Unter dem Text befindet sich das Testimonium des ausstellenden Notars Johannes Colmis: Et ego Iohannes Colmis clericus coniugatus Misnensis diocesis publicus imperiali auctoritate notarius omnia predictorum … signavi rogatus et requisitus in fidem et testimonium omnium et singulorum premissorum. Links daneben sein Notariatssignet in Gestalt einer viereckigen Tafel auf einem dreistufigen Podest, in deren Zentrum der Majuskelbuchstabe A von mehreren kreuz- und rautenförmigen Zierelemenenten umgeben ist. 302v Wilhelmus de Ahusen: Forma instrumenti. Nos P prepositus Jo prior ceterique capitulares canonicorum regularium monasterii sancti N in N ordinis sancti Augustini diocesis N tenore presencium recognoscimus publice profitentes quod discreto viro domini N confratri nostro presencium exhibitori ex certis causis animos nostros ad hoc moventes licenciam contulimus … — … presentes recognovimus litteras sigilli nostri impressione duximus roborandas. Sub anno domini M CCCC XXIII. Alle Personennamen und Ortansgaben sind abgekürzt bzw. anonymisiert, das zugrundeliegende Originaldokument ist nicht mehr zu ermitteln. Über dem Text steht der Besitzvermerk (s. unten).

Herkunft: Die drei Teile des Codex schrieb bzw. erwarb Wilhelmus Sartoris aus Rosdorf-Mengershausen bei Göttingen, Konventuale im Augustiner-Chorherrenstift Georgenberg bei Goslar (vgl. unten, 68v), während seines Studiums an der Universität Leipzig, wo er sich zum Wintersemester 1419 als Mitglied der natio Saxonum immatrikulierte, vgl. Matrikel Leipzig 1, 63; 302v entsprechender Besitzvermerk: Dominus Wylhelmus canonicus regularis est possessor huius libri cum … Daneben schrieb er während des Studiums noch Teile von Cod. Guelf. 167 Helmst. und 168 Helmst. Er ist nicht, wie bislang angenommen (Theuerkauf, 169–172), mit dem späteren Georgenberger Propst Wilhelmus de Ahusen identisch, der seine Kurzvita in dieser Hs. auf Bl. 301v nachtrug. Vgl. dazu ausführlich Schevel, 346–375. — Wilhelmus Sartoris dürfte die drei Teile des Codex nach dem Studium ins Stift Georgenberg mitgebracht haben; nach Ausweis der als Vorsatz verwendeten Fragmente wurden sie dort in der vorliegenden Form zusammengebunden und in die Konventsbibliothek integriert. — Seit 1603 mit der übrigen Georgenberger Codices in der Wolfenbütteler Hofbibliothek; eine recht ausführliche Beschreibung von Liborius Otho vgl. im Gesamtkatalog von 1614 (Cod. Guelf. A Extrav., p. 131 [127]) unter Nr. E 6 der Libri Juridici in folio. 1618 nach Helmstedt überführt; 1644 im Katalog der Helmstedter Universitätsbibliothek (Cod. Guelf. 27.2 Aug. 2°, 25r) als Aegidii de Fuscarys ordo Judiciarius. Processus Judiciarius compositus in studio Parisiensi etc. unter den Juridici MSSti in folio nachgewiesen; auf dem VS die entsprechende Helmstedter Signatur J. 37. Im Handschriftenverzeichnis von 1797 (BA III, 52) unter Nr. 143 aufgeführt.

Schönemann, 77 Nr. 8.14. — Heinemann Nr. 387. — Waitz/Holder-Egger, 419. — Flajšhans Činnost, 22. — Theuerkauf, 169–171. — Krämer, 300. — Dolezalek 2 (unter der Hs.). — Lesser Gerwin von Hameln, 92, 94f. — Schevel, 99, 130, 171, 248f., 253f., 342, 346, 350, 352–355, 357, 364–369, 371–374, 381, 493, 496, 498, 502, 542 mit Abb. 37, 551 mit Abb. 49 und 557–559 mit Abb. 55–57.

I

Papier — 143 Bl. — 29,5 × 21,5 cm — Leipzig, Universität — um 1420

Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Augen, darüber einkonturige Stange, darüber Stern: WZIS DE5655-PO-67591 (1422), DE5655-PO-67597 (1421). Mohrenkopf mit Krone, ohne Kreis: WZMA AT5000-315_302, AT5000-537_4 (beide um 1415/20). Ochsenkopf mit Augen, darüber zweikonturige Stange, darüber zweikonturiges Kreuz: WZMA AT5000-RB1_1_216 (1417, auch unten in Teil III), AT8900-366_137 (1417/19, auch unten in Teil III). Buchstabe A, kleine Ausführung, darüber Kreuz: WZIS DE7800-PO-26497 (1419). Buchstabe G, aufrecht, Cauda blattförmig: WZIS IT1650-PO-27560 (1420, auch unten in Teil III), IT1650-PO-27563 (1418). Traube mit zweikonturigem Stiel, daran einkonturiges Kreuz (nicht nachweisbar). Lagen: V+1 (11). 6 V (71). 6 VI (143). Schriftraum: 22–25 × 14–17 cm, 72ra–109rb, 118va–119va und 142va–143vb zwei-, sonst einspaltig (Spalten 7 cm breit), je nach Hand 34–52 Zeilen. Jüngere gotische Kursive von sieben Haupt- und mehreren Nachtragshänden, Hand 1 (Wilhelmus Sartoris): 2r–71v, 109rb–110v, 111r, 112r, 116v, 117r, 119v und 133v–142r (schrieb außerdem auch unten, Teil III, sowie Cod. Guelf. 167 Helmst., 37r–119r, 141r–150v und 163r–220v sowie Cod. Guelf. 168 Helmst., 53r–138r und 139r–226v); Hand 2: 72ra–109ra; Hand 3: 112v–116v; Hand 4: 118va–119va; Hand 5: 120r–133v; Hand 6: 142r–v; Hand 7: 142va–143vb. Rubriziert, rote Lombarden.

Herkunft: Der Faszikel wurde zusammen mit Teil III zwischen 1419 und 1423 an der Universität Leipzig von Wilhelmus Sartoris (s. oben) und anderen geschrieben.

1r–v Fragment (vorderes Vorsatz, s. oben).

2r–68v Aegidius de Fuscarariis: De ordine iudiciario. Incipit ordo iudiciarius per dominum Egidium de Fuscariis doctorem decretorum secundum consuetudinem ecclesie Romane et Bononiensis. In nomine domini nostri Ihesu Christi Amen. Ego Egidius de Fuscariis civis Bononiensis decretorum doctor licet indignus ad instanciam quorundam meorum scholarium et ad erudicionem novorum advocatorum militancium in iure canonico … — … sub brevitate qua potui terminavi ad laudem et gloriam trinitatis cui sit honor et gloria in secula seculorum. Explicit iste liber scriptus a Wylhelmo Sartoris [gestr.] de Mengherchusen canonico regulari monasterii sancti Georgii prope Goslariam anno domini Mo CCCCo XXIo in vigilia purificacionis Marie [1.2.1421] hora decima post prandium in Liptzk in domo doctoris Tylich (Colophons 5991). Die Kapitelteilung weicht z. T. von der Ausgabe ab. Das zugehörige Register s. unten, 142va–143vb. Edition: Der Ordo Iudiciarius des Aegidius de Fuscarariis, hrsg. v. L. Wahrmund, Innsbruck 1916 (Quellen zur Geschichte des römisch-kanonischen Prozesses im Mittelalter 3,1), ND Aalen 1962, 1–270 (XXI Hs. genannt). Literatur: Savigny 5, 520–526; Schulte 2, 139–142 Nr. 25.1 (141 Hs. genannt); Hove, 491; HQL 1, 367, 369, 384, 390, 394; Fowler-Magerl Ordines, 69, 72; CALMA 1, 59 Nr. 5.

68v De commissionibus nota de Apostillis super Infortiato et Digesto Novo Dini Mugellani deprompta. De materia commissionis pene vel purgacionis Dynus in lege 'Si insulam' Digestis de verborum obligacionibus [D. 45,1,84] sic distinguit … — … tunc admittitur purgacio et usque ad litem contestatam ut in lege 'Si insulam' Digestis de verborum obligacionibus. Der Text ist gegenüber der Originalapostille des Dinus gekürzt. Druck (abweichend): Dinus super infortiato et digesto nouo. Clarissimi profundissimique iuris utriusque interpretis … Dyni de Muxello apostille super infortiato…, Lyon 1513, Z IIII. Literatur zum Autor: Savigny 5, 447–463, bes. 453f.; Lange/Kriechbaum 2, 445–461 Nr. 48, bes. 457 Nr. 1b; CALMA 3, 83 Nr. 1.

69r–70r Conradus de Soltau: Collatio pro confirmatione Ruperti Romanorum regis coram Bonifatio IX papa (Rom, nach 8.2.1401). Peticio confirmacionis imperatoris electi. Sanctissime pater et domine metuendissime devotissimus sanctitatis vestre filius princeps invictissimus dominus Rupertus Augustus ad pedes eiusdem sanctitatis vestre se suum quod est tocius orbis regnum sincerissima devocione commendat … — … tanto tempore fletu et planctu anxiata se senciat letanter consolatam Amen. Druck: Raynaldus Annales 17, 253f. Nr. 6–8 ad ann. 1401; RTA 4, 19–21 Nr. 3. Literatur: L. Schmitz-Kallenberg, Conrad von Soltau, Jena 1891, 45–47; Tříška Repertorium, 82; 2VL 11, 880–886, hier 881.

70r–71r Johannes Hus: Quaestio de sanguine Christi (partim). Sequitur questio pulchra et determinacio eiusdem. Utrum Christus omnem sanguinem qui de corpore suo effluxit in eodem corpore hora resurrexionis glorificavit … — … questio ut proponitur in forma est katholice tenenda. Direkt anschließend folgende Subskription: Questio suprascripta est disputata per egregium sacre theologie professorem magistrum Stanislaum de Znoyma et determinata per honorabilem baccalaureum theologie magistrum Iohannem de Hussinecz [postea factum hereticum in Praga add. alia manus supra lin.] contra errores et seductionem populi et signanter illorum de Marchia et monachos qui dicunt sanguinem Christi se habere et sentire corporaliter et visibiliter etc. Die Abschrift enthält, dem juristischen Charakter der Sammlung gemäß, lediglich die Quaestio, nicht den zugehörigen Traktat. Zu Stanislaus de Znoyma vgl. auch Cod. Guelf. 367 Helmst., 9ra–13va. Der Text gehört zur Magdeburger Rezension. Ebenfalls nur die Quaestio mit abweichendem Explicit in Cod. Guelf. 19.6 Aug. 2°, 84r–85r; der gesamte Traktat in Cod. Guelf. 152 Helmst., 153vb–160va; 669 Helmst., 152r–166v. Edition: Magistri Johannis Hus Opera omnia, Bd. 1.3, hrsg. von W. Flajšhans, Prag 1903, ND Osnabrück 1966, 3–37, hier 3–8 (IX Hs. genannt, Sigle V). Literatur: Flajšhans Činnost, 151 Nr. LXXXIV (Hs. genannt); V. Novotný, M. Jan Hus: Život a učení, Bd. 1,1: Život a dílo, Prag 1919 (Laichterův výbor nejlepších spisů poučných 46), 147–149 (148 Hs. genannt); Bartoš Činnost Hus, 53–55 Nr. 29.27 (Hs. genannt); F. M. Bartoš, P. Spunar, Soupis pramenů k literární činnosti M. Jana Husa a M. Jeronýma Pražského, Prag 1965, 108f. Nr. 60 (Hs. genannt); Tříška Repertorium, 258; Rep. font. 6, 335f.; Ziesak, 107 Nr. 19.

71r Henricus VII episcopus Merseburgensis: Instrumentum renuntiationis episcopatus. Humillime subiectionis et obediencie constanciam cum devotissimis pedum osculis beatorum. Beatissime pater dum alias ante annum et ultra sicud altissimo placuit manus eius me tetigit … — … et romane ecclesie filios devotos devociores reddetis et indubie prompciores. Datum. Formular ohne Intitulatio, Inscriptio und Datum. Die Salutatio lässt auf einen hochgestellten kirchlichen Empfänger schließen, im Text genannt wird der Merseburger Koadjutor und spätere Bischof Otto comes de Honstein, zu dessen Gunsten der Aussteller die Resignation ankündigt. Die bislang unbekannte und ungedruckte Urkunde dürfte daher vor die Resignation Heinrichs am 7.9.1403 zu datieren sein.

71v Forma instrumenti. Universis sancte matris ecclesie militantis filiis venerabilibus patribus ac dominis abbatibus prioribus prepositis decanis … frater R abbas etc. salutem et post huius vite naufragia in celesti curia feliciter triumphare. Cum per prevaricacionem ligni vetiti homo a statu beatitudinis descendisset … — … consimili obsequio vicissitudinem promptis annuis impendemus. Datum. Formular ohne Intitulatio und Inscriptio. In dieser Form bislang nur hier nachgewiesen, ungedruckt.

71v Indultum fraternitatis. A. abbas totusque conventus etc. B et C clericis etc. devotarum oracionum communionem in Christo sempiternam. Pia et devota vestre salutis affectio nobis directa humiliter exposcit … — … remitti presentem literam propter exequias vestras in nostra fraternitate peragendum. Datum. In dieser Form ungedruckt. Ein weitgehend identisches Formular bietet eine Verbrüderungsurkunde des Benediktinerinnenklosters Arendsee in der Altmark vom 21.10.1393, gedruckt in: Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellenschriften für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten, hrsg. von A. F. Riedel, Haupttheil 1: Geschichte der geistlichen Stiftungen, der adlichen Familien, so wie der Städte und Burgen der Mark Brandenburg, Bd. 17, Berlin 1859, 11 Nr. XV.

72ra–109ra Johannes Urbach: Processus iudiciarius. Rex pacificus cunctorum causa effectiva et finalis de summa trinitate capitulo I [X 1.1.1] … — … de absolucione ad cautelam et quando et qualiter fiat notatur in capitulo 'Apostolice' de excepcionibus [X 2.25.9] et plene in capitulo 'Solet' de sentencia excommunicacionis libri sexti [VI 5.11.2]. Finitus est iste processus anno domini 1419 in die Gorgonii sancti martiris [9.9.1419] in Liptzk (Colophons 5991). Die Kapitel 46–61 wurden offenbar bewusst weggelassen. Alle Herrschernamen und Zeitangaben in den Formularen sind für das Jahr der Abschrift (1419) aktualisiert. Druck: Urbach Processus, 1–322, hier bis 284. Zum Text und zur Parallelüberlieferung vgl. Cod. Guelf. 294 Helmst., 24r–76v.

109rb Forma consilii iuridici. Quod in causa vertente inter N actorem ex una et N reum ex altera partibus necesse non sit … — … et Jo[hannes] An[dreae] de proba[tione] C 1. In dieser Form nicht nachweisbar, ungedruckt. Darunter Verweis: Contrarias informaciones huic vide infra et verte tria foliamina (sc. 112r).

109v–110r Libellus contra detestantem bona monasterii vigore cuiusdam testamenti a monacho facti. Coram vobis honorabili viro domino officiali curie episcopalis N sindicus seu procurator nomine sindicatus seu procuratorio venerabilium virorum dominorum prepositi prioris et conventus tocius canonicorum regularium monasterii sancti N agencium … — … et vestrum officium benignum inquantum opus est desuper humiliter implorat. Trotz der ersetzten Namen lässt das Incipit darauf schließen, dass dem Formular eine reale Urkunde des Leipziger Augustiner-Chorherrenstiftes St. Thomas zugrundelag, das der Universität eng verbunden war. In dessen gedrucktem Urkundenbestand ist sie nicht auffindbar. In dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.

110r Libellus super iniuria. Coram vobis honorabili viro domino N preposito N iudice et subconservatore causis seu causarum infrascriptis a venerabili viro domino N decano etc specialiter deputato subdelegato … — … per posicionibus et articulis salvo iuris addendi minuendi etc. ut est moris [et stili]. Dat eciam. Der Text ist durch die Rubrik Articuli super eodem gegliedert. In dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.

110v Libellus cessionis. Coram vobis honorabili viro domino Jo[hanni] N decano ecclesie Merseburgensi iudice et conservatore principali communium privilegiorum et bonorum venerabilium virorum magistrorum doctorum et scolarium alme universitatis studii Liptzensis … — … ac aliis nostris beneficiis in omnibus sunt semper salvis ut est moris et stili. In dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.

110v Super eodem alia forma. Coram vobis honorabili viro domino Jo[hanni] N decano ecclesie Merseburgensi iudice ordinario cause et parcium infrascriptarum procurator et procuratorio nomine discreti N clerici Halberstadensis diocesis scolaris et actu membri universitatis antedicte … — … salvo iuris addendi minuendi corrigendi est ut moris etc. In dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.

110v Primaria. N dei et apostolice sedis gracia archiepiscopus etc. dilectis nobis in Christo preposito priorisse et conventui monasterii sanctimonialium in N nostre diocesis … — … monasterii vestri reddamur prompciores. Datum. In dieser Form bislang nur hier nachgewiesen und ungedruckt.

111r Alexander V papa: Privilegium in favorem universitatis Lipsiensis (Pistoia, 19.12.1409). Copia privilegiorum studencium Liptziensium. Alexander episcopus servus servorum dei venerabili fratri episcopo Merseburgensi et dilectis filiis Merseburgensis ecclesie decanis … Attente consideracionis indagine perscrutamur … — … et alia qualibet magistris edita non obstante. Datum Pistorii XIIII kalendas Januarii pontificatus nostri anno primo. Edition: Urkundenbuch der Universität Leipzig von 1409 bis 1555, hrsg. von B. Stübel, Leipzig 1879 (Codex diplomaticus Saxoniae Regiae 2,11), 5–7 Nr. 3.

111v Ista sunt privilegia medicorum notabilia in lege 'Ambiciosa' Digestis de decretis ab ordine faciendis [D. 50,9,4]. Primum est quod civilia onera suscipere non tenentur … — … et allegat decretalem ad hoc propositum etc. Eine Begründung von 16 studentischen Privilegien aus Sätzen des Zivil- und Kirchenrechts, vermutlich aus einer entsprechenden Vorlesung o. ä. Ungedruckt.

112r Informaciones quod instrumentum cessionis sit edendum in iudicio ante litis contestacionem. Quia summum in rebus bonum est colere iusticiam cum devotissimam XII q. II [C.12 q.2 c.8] et in iudicando cordi magis debet esse custodia veritatis quam obediencia voluntatis III q. VII [C.3 q.7 c.4] … — … talis prout pars actoris replicando assit etc. Ungedruckt.

112v–116v Johannes de Noet: Collatio iuridica de capitulo 'Quanto divina' de iudiciis. Quanto divina gracia [X 2.1.3]. Hec decretalis nec summam nec divisionem recipit. Continetur autem capitulo precedenti … — … satis ex questionibus et posicionibus responsatum. Et sic est finis anno domini millesimo quadringentesimo indictione octava pontificatus sanctissimi in Christo patris et domini nostri Bonifacii divina providencia pape noni anno undecimo per reverendum eximium decretorum doctorem Iohannem de Noet crastino sancti Luce [19.10.1400] etc. Et sic est finis. Der aus Brüssel stammende Verf. hatte 1386–1432 den Lehrstuhl für die Dekretalen an der Universität Heidelberg inne und war mehrfach Rektor, Vizerektor und Vizekanzler der juristischen Fakultät. Die vorliegende Collatio ist ungedruckt. Literatur: Drüll, 264f.; Tříška Repertorium, 284.

116v Forma dispensacionis. Venerabili in Christo patri dei gracia archiepiscopo N vel eius vicariis in spiritualibus Iordanus miseracione divina episcopus Sabinensis salutem et sinceram in domino caritatem. Ex parte N subdyaconi vestre dyocesis … — … alioquin huiusmodi gracia quoad beneficium ipsum nullius penitus sit momenti. Datum. Ein weitgehend identisches Dispensformular des gleiche Ausstellers mit abweichenden Namen gedruckt bei König Orsini, 114f. Nr. 10. Zum Aussteller vgl. auch Cod. Guelf. 279 Helmst., 291v.

116v Stephanus de Novaria: De bonis apostatae monasterio cuidam relictis. Informaciones quod monasterium succedit apostate composite a Stephano de Novaria in concilio Basiliensi. Bona per apostatam relicta ad monasterium pertinent quia per ingressum monasterii quicquid ille habebat fuit deo dedicatum … — … facit regula 'Delictum' de regulis iuris libri VI [VI 5.12.reg. 76]. Zum Autor vgl. P. Ariatta, Appunti su Stefano Caccia con lettere e orazioni inedite, in: Novarien 28 (1998/1999), 79–91; T. Daniels, Diplomatie, politische Rede und juristische Praxis im 15. Jahrhundert. Der gelehrte Rat Johannes Hofmann von Lieser, Göttingen 2013 (Schriften zur politischen Kommunikation 11), 62 mit Anm. 265.

117r Stilus romane curie in causis prophanis terminorum. In prima instancia. Ad libellandum ad octavam diem ad respondendum libello ad primam diem … — … ad articulandum qui servetur ad sextam diem. Es handelt sich dabei offenbar um sinngemäße Zitate aus den von Papst Martin V. erlassenen "Regulae cancellariae apostolicae", cap. 29–31, Druck bei Tangl, 156f. – 117v–118r leer.

118va–119va Johannes de Deo: Concordantia titulorum decretalium cum decreto. De constitucionibus tractatur in II et III decreti per totum et IIII decreti canone I et III … — … ubi de ista materia plene notatur a magistris. Die in den Text integrierten Überschriften der betreffenden Tituli sind jeweils rot geschrieben. Ungedruckt, vgl. zum Text Schulte 2, 97f. Nr. 9E.

119v Forma cessionis bonorum mobilium.In nomine domini Amen. Anno etc. in mei notarii etc. personaliter constitutus providus vir W opidanus oppidi Stendal Halberstadensis dyocesis ex certa sua sciencia sponte pure libere et irrevocabiliter … — … acta sunt hec Stendal in cimiterio ecclesie sancti Nicolai sub anno indictione etc. quibus supra presentibus discretis viris domino N dicte Halberstadensis dyocesis etc. Ungedruckt.

120r–133v Arnulfus magister: Summa minorum. Processus iudiciarius compositus in studio Parisiensi. Ut nos minores in iure aliquo modo possimus instrui in cotidiano frequenti et modico usu causarum … — … sigillo vestri episcopi sigillatam vel roboratam. Datum anno domini Mo CCo etc. Explicit summa que appellatur 'Ut nos minores' de facto et usu curie composita a magistro Arnulpho canonico Parisiensi super processu ordinis iudiciarii deo gracias Amen. Scriptor opus siste quoniam liber explicit iste (ähnlich Colophons 23378). Der Textbestand entspricht dem der Hs. Leiden, UB, B.P.L. 146, 113r–130v (Leiden 3, 80). Die Editoren beider Ausgaben nutzten diese Hs. nicht. Edition: Die Summa minorum des Magister Arnulphus, hrsg. von L. Wahrmund, Innsbruck 1905 (Quellen zur Geschichte des römisch-kanonischen Prozesses im Mittelalter 1,2), ND Aalen 1962, 1–58 (das letzte Beispielformular fehlt); Die Summa Ut nos minores. Nach der Leidener Handschrift herausgegeben von J. G. C. Joosting, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Kanonistische Abteilung 17 (1928), 153–227, hier 162–227 (vollständig). Literatur: Stintzing, 198–201 und 220–229; Hove, 491; Fowler-Magerl Ordo, 144; Fowler-Magerl Ordines, 32, 70. 132r auf dem Fußsteg folgende Notiz von der Hand des Schreibers Wilhelmus Sartoris: Anno domini 1100 promulgatus est liber decretorum. Anno domini 1234 promulgate sunt decretales. Anno domini 1298 promulgatus est sextus. Anno domini 1316 promulgate sunt Clementine.

133v Sentencia diffinitiva in causa beneficiali. In nomine domini Amen. Nos N officialis in causa seu causis vertentibus coram nos inter honorabilem virum dominum N parte ex una et discretum virum dominum N parte ex altera … — … lata est hec sentencia. Anno domini etc. presentibus etc. In dieser Form ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.

133v–134r Appellacio a certa sentencia. Coram vobis honorabili viro domino N officiali ego N animo appellandi et apostolos petendi propono et dico: Quod licet orta pridem questione coram vobis … — … publicum vel publica conficias instrumenta. Acta sunt hec. In dieser Form ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.

134r Citacio iudicis appellacionis cum inhibicione. Officialis curie N discreto domino rectori ecclesie sancti N in N salutem in domino. Noveritis quod nuper discretus dominus presbiter N diocesis quamdam cedulam sive notam appellacionis coram nobis produxit … — … datis anno officii nostri sub sigillo. In dieser Form ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.

134r Epistula nuncupatoria de devastatione monasterii sanctae Mariae in Rudnicz (Střekov, 22.6.1421). Universis et singulis patribus et dominis venerabilibus abbatibus prepositis prioribus seu quibusvis censeantur nominibus … frater Iohannes prepositus totusque conventus monasterii sancte Marie in Rudnitz … — … misericordiam tribuunt sempiternam. Datum in Strzekow castro exilii nostri diverticulo Mo CCCCXXI X kalendas Julii. Druck: Neuwirth, 98–102 (nach dieser Hs.). Literatur: I. Zibermayr, Zur Geschichte der Raudnitzer Reform, in: Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung, Ergänzungsbd. 11, Wien 1929, 323–353, hier 339f.; F. Machilek, Datum tempore exilii nostri in materia fidei. Zur Emigration von Welt- und Ordensgeistlichen aus Böhmen in der Hussitenzeit, in: Gesellschaftsgeschichte. Festschrift für Karl Bosl zum 80 Geburtstag, hrsg. von F. Seibt, Bd. 1, München 1988, 206–226, hier 220 (Hs. genannt).

134v Forma recognicionis super debito. In nomine domini Amen. Anno a nativitate eiusdem Mo CCCC IX indictione II die etc. pontificis etc. in mei notarii publici testiumque infrascriptorum ad hoc specialiter vocatorum et rogatorum presencia personaliter constitutus honorabilis et discretus vir dominus N … — … prefatus magister D sibi fieri petiit unum vel plura publicum vel publica instrumentum vel instrumenta. Per me notarium rescriptum. Acta sunt hec etc. Das Formular ist zwar auf das Jahr 1409 datiert, aber alle weiteren Daten der Urkunde sind getilgt oder generalisiert, so dass das zugrundeliegende Dokument nicht mehr zu ermitteln ist. Ungedruckt.

135r–136v De illicita professione in religione ante XIV annum vitae casus III. Drei inhaltlich zusammengehörende Abschnitte:
(135r–v) Informaciones iuris de religione intrare ante XIV annum. Quidam minor XIIII annis expresse fuit professus certum et approbatum religionis ordinem et in eodem perseveravit scienter et sponte usque ad XIIII anni complecionem et amplius per sex menses … — … defensiones prefatas de iure competere contra metum supra allegatum. Hanc conclusionem confirmant IIII doctores legum scilicet Franciscus de Amelia et Oliverius de Cerzeto Egidius de Benavento et Alanus de Gars sacri palacii Romani auditores causarum. Zu Franciscus de Amelia (Domscholaster in Toul) vgl. E. Cerchiari, Capellani Papae et Apostolicae Sedis auditores causarum Sacri Palatii Apostolici seu sacra Romana Rota ab origine ad diem usque 20 sept. 1870, Bd. 2: Syntaxis capellanorum auditorum, Rom 1920/1921, 25 Nr. 108; zu Oliverius de Cerzeto (Domkanoniker in Poitiers, † 1356) vgl. L. Vallière, Diocèse de Poitiers, Turnhout 2008 (Fasti Ecclesiae Gallicanae 10), 319 Nr. 440; zu Aegidius de Benaventa (Gil Álvarez Carillo de Albornoz, 1338–1351 Erzbischof von Toledo, ab 17.12.1350 Kardinalpresbyter von S. Clemente, † 1367) vgl. Eubel 1, 18 Nr. XXIII.14, 514; Cerchiari Capellani Papae et Apostolicae Sedis (s. oben), 25 Nr. 116; Diccionario de historia eclesiástica de España, Bd. 1, hrsg. von Q. Aldea Vaquero u.a., Madrid 1972, 51–55; zu Alanus de Gars († 1348) vgl. Cerchiari Capellani Papae et Apostolicae Sedis (s. oben), 25 Nr. 114.
(135v) Item super eodem. Quidam minor XIIII annis expresse fuit etc. ut supra in themate. Modo queritur an hec defensiones contra predictum metum allegatum sint admittende de iure … — … extra de hiis que vi me[tusve] causa fiunt capitulo primo [X 1.40.1]. Darunter Notiz: Isti casus fuerunt missi Avenione pro consiliis et sunt iura porrecta ut supra et infra patebit.
(135v–136v) Item alius casus. Quidam minor XIIII annis professus fuit de sancto expresse ordine fratrum Thetunicorum [!] sancte Marie Iherusalimitanorum suscipiendo nichilominus habitum … — … et pro conclusione prima fecit capitulo 'Ad nostram' extra de regularibus [X 3.31.8]. Hanc conclusionem tenent supradicti quatuor doctores legum. Zu den vier Rechtsgelehrten s. oben, 135r–v. In dieser Form ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.

136v–138r Jacobus Radewitz, Johannes Tylichius: Causae controversae exemplares. Enthält folgende jeweils direkt aufeinander bezogene Stücke:
(136v) Jacobus Radewitz. Informaciones super procuratore commensali iudicis non admittendo. Venerabilis dominus N quod M vester clericus et commensalis concinnus non possit sibi assumere procuracionis in causa coram vobis vertente inter N et N … — … sed et vobis ipsi racioni supradicto. Jaco[bus].
(136v–137r) Johannes Tylichius. Replicacio contra idem. Replicando contra quasdam exceptis nuper coram vobis honorabili viro domino N pro parte N … M procurator providi viri N proposuit et dicit quod licet iudex de iure poterit recusari … — … admittendum fore racione partem adversam in expensis condempnando. Jo[hannes] Til[lich].
(137r) Johannes Tylichius. Item informaciones iuris de homicidio. Casus: Presbiter quidam laico se socians animo ludendi causa et iocandi quemdam alium tunica spoliarunt prope domiculum quo iste iturus erat … — … in susceptis ordinibus ministrare ut in fine dicti capituli ad audienciam. Jo[hannes] Tilich decretorum doctor.
(137r–v) Jacobus Radewitz. Item super eodem. In presenti causa videtur quod iste A qui exuit alium puta B veste sua etc. sit factus irregularis quia dedit causam mortis ipsius B … — … et Petrus in glossa finali et ostendit ibidem. Jaco[bus] de Jenis doctor decretorum.
(137v) Johannes Tylichius. Item de religioso qui reiecit a se prelatum per modum defensionis. Prelatus regularis invasit percuciendo pugno suum subditum proprie defendendo se simpliciter manibus eum a se reiecit queritur an iste sit excommunicatus … — … vel prior si habuerit auctoritatem simpliciter sine remissione. Jo[hannes] Til[lich] doctor.
(137v) Johannes Tylichius. Informaciones super testamento sub contradictione condito. Quidam condidit testamentum inter cetera quidam articulus est insertus qui sic sonat: Nu salmen geben Lucken vnd Bernharden myner docter kynder offt se leben daz men se moghe in dat closter gheuen … — … et capitulo 'Abbate sane' de re iudicata in glossa IIII super verbo 'Largicione' libri VI [VI 2.14.3]. Jo[hannes] Til[lich] doctor.
(138r) Johannes Tylichius. Informaciones de privilegiatis religiosis de intermittendis ad divina tempore interdicti. Quidam religiosi privilegiati tempore interdicti possunt admittere ad divina procuratores iuratos … — … quia non loco tantum sed ordini privilegium est concessum … privilegium non potest ad duos referri. Jo[hannes] Til[lich]
(138r) Informaciones iuris super contractu empcionis. Reverendus dominus officialis pro informacione breviori habet compendiosa considerata negocii qualitate vestre perspicuitate offeruntur et quia dubia scilicet varia de quolibet modicum sub breviloquio paratur … — … ut est petitum de iure. Cetera suppleat discrecio presidentis. Den Textschluss vgl. auf dem Fußsteg von Bl. 137v. Zu Johannes Tylichius (Tillich, † ca. 1426), wohl ab WS 1409/10 in Leipzig immatrikuliert, 1413 kanonistische Promotion, bis mindestens 1421 dort Rechtslehrer, außerdem Propst des Augustiner-Chorherrenstiftes St. Mauritius bei Naumburg, vgl. Gramsch, 1915f. Nr. 647; Wejwoda, 103 Nr. 2. Zu Jacobus Radewitz (auch: Rodewitz) aus Jena, ab 1411 bis 1429/31 in Leipzig als Jurist nachgewiesen, vgl. Gramsch, 1512–1515 Nr. 501; Wejwoda, 103f. Nr. 3; CALMA 7, 98 (dieses Werk fehlt). Die anonymisierten, vermutlich im akademischen Unterricht verwendeten Fallbeispiele sind in dieser Form ungedruckt und bislang nur hier nachgewiesen.

138v–142r Johannes Andreae: De modo observandi interdictum. Sequitur tractatulus domini Jo[hannis] An[dree] de ecclesiastico interdicto. De modo observandi interdictum memoriale quoddam simplicibus colligendo. Sciendum primo quod quando universitas civitas vel populus vel locus vel terra est ecclesiastico interdicto supponenda … — … si eos crediderint observandos ne ex contemptu levi in peccatum veniant mortale. Mit identischem Incipit und Explicit in Leipzig, UB, Ms 930, 79r–83v (Leipzig 3, 55; Seckel, 259); mit leicht abweichendem Incipit in Cod. Guelf. 679 Helmst., 216r–227r. Druck: GW 1728, 5r12r (vergl.). Vgl. zum Autor Schulte 2, 205–229 Nr. 68, bes. 223; DDC 6, 89–92; Lange/Kriechbaum 2, 658–665 Nr. 66. Zu den Fassungen und verschiedenen Autorenzuschreibungen des Werkes vgl. Frankfurt 2, 92f.; R. Weigand, H. Thurn, Johannes Zantfurts Rechtsgutachten über das kirchliche Interdikt und sein Verhältnis zu Johannes Auerbach, in: Würzburger Diözesangeschichtsblätter 53 (1991), 105–113, bes. 108–110.

142r–v Johannes Winterberg: Instrumentum notarii publici (Merseburg, 23.1.1421). Informaciones emancipacionis. Nicolaus dei gracia episcopus Merseburgensis iudex et conservator iurium privilegiorum libertatum bonorum et rerum venerabilium dominorum magistrorum doctorum et scolarium alme universitatis studii Lypczensis … A sede apostolica specialiter deputatus notum facimus universis et singulis … — … acta sunt hec anno indictione pontificatu die mense hora et loco presentibus ibidem discretis viris Hardmanno de Olstete etc. Notarielles Transsumpt einer Urkunde des Bischofs Nikolaus Lubich von Merseburg (1411–1431, vgl. Gatz Bischöfe, 437) vom 23.1.1421 für die Universität Leipzig; alle weiteren im Text erwähnten Namen mit Ausnahme des ausstellenden Notars und des ersten Zeugen sind abgekürzt, so dass das zugrunde liegende Originaldokument nicht mehr sicher zu ermitteln ist. Ungedruckt.

142va–143vb Registrum circa Egidium de Fuscariis. Advocatus actoris quomodo proponat primo termino parte I capitulo XVII … — … Yconomicus quomodo constituitur pars IIII capitulo LIX. Zweispaltig angeordnet, gehört zum Text oben, 2r–68v. Ungedruckt.

II

Papier — 54 Bl. — 29,5 × 21 cm — Prag (?) — 14. Jh., 3. Viertel

Wasserzeichen: Hirschgeweih ohne Beizeichen (zwei Typen, nicht nachweisbar). Lagen: 2 VI (167). VII (181). 2 IV (197). Schriftraum: 25,5 × 16,5 cm, einspaltig, 40–44 Zeilen. Haupttext in regelmäßiger älterer gotischer Kursive von einer Hand, dazu wenige Nachträge (181v) und Marginalien weiterer Hände. Zahlreiche marginale Stichworte, Ergänzungen, Notazeichen und Zeigehände. Rubriziert.

Herkunft: Entstehungszeit und Inhalt lassen die Schriftheimat des Faszikels im Umkreis der Universität Prag vermuten, von wo er mit nach Leipzig gebracht worden sein könnte, vgl. auch bei Cod. Guelf. 381 Helmst.

144r–181r Collectio legum iuris civilis secundum ordinem alphabeti. De arbitriis. Dicit lex: Si aliquis veniat contra sentenciam arbitri pena committitur Digestis de arbitro lege 'Celsus' [D. 4,8,23]. Item arbitrium non debet esse in persona unius arbitri et non in persona alterius … — … quid ei aut donatum fuerit non usu fructuario sed domino proprietatis acquiritur Institutionibus: Per quas personas nobis acquiritur § 'De hiis autem' [I. 2,9,4] et § 'Itaque si servus'. Die vermutlich im akademischen Umfeld angelegte Sammlung enthält 18 alphabetisch angeordnete Gruppen von Gesetzen des römischen Zivilrechts, jeweils stereotyp eingeleitet mit der Formel Dicit lex und gekennzeichnet mit dem entsprechenden Buchstaben des Alphabets auf dem Kopfsteg der ersten Rectoseite jeder Gruppe. Vielfach wurden eine oder mehrere Seiten für Nachträge freigelassen, die an einigen Stellen auch vorgenommen wurden. Im einzelnen: (144r–146v) A, (147r) B, (147v) leer, (148r–150r) C (mit nachträglich marginal ausgeworfenen Stichworten), (150v–151v) D, (152r–v) leer, (153r–v) E (mit nachträglich marginal ausgeworfenen Stichworten), (154r–155r) leer, (155v–157r) F, (157v) G, (158r–159r) H, (159v) leer, (160r–164r) L, (164v) leer, (165r–166v) M, (167r–v) N, (168r) leer, (168v) O, (169r–171v) P, (172r) Q, (172v–173v) R, (174r) leer, (174v–176r) S, (176v) leer, (177r–179v) T und 180r–181r V. Ungedruckt und bislang nur hier nachgewiesen.

181v Tractatus de venarum minutione (partim). Due vene recte auris quarum utraque valet ad memoriam bonam et ad mundificandum vultum … — … due vene in angulis oculorum in utraque parte iuxta nasum valent contra caliginem sive obscuritatem … (Text bricht ab). Unter dem erhaltenen Text eine roh federgezeichnete männliche Gestalt in Frontalansicht als Aderlassmann. Offenbar sollte der fehlende Text an den entsprechenden Stellen rund um die Figur angeordnet werden. Warum die Abschrift nicht vollendet wurde, ist unbekannt. Der fragmentarische Text enthält die Angaben zu den Lassstellen an Ohren, Schläfen, Stirn und Augenwinkeln; er entspricht weitgehend den Ausgaben: K. Sudhoff, Beiträge zur Geschichte der Chirurgie im Mittelalter. Graphische und textliche Untersuchungen in mittelalterlichen Handschriften, Teil 1, Leipzig 1914 (Studien zur Geschichte der Medizin 10), 175–180, hier 175f. Nr. 3, 4, 2, 1 und der Beginn von Nr. 7; K. Goehl, J. G. Mayer, Variationen über den Phlebotomie-Traktat ›Venarum minutio‹. Die Vorlage des sogenannten ›24–Paragraphen–Textes‹, in: Editionen und Studien zur lateinischen und deutschen Fachprosa des Mittelalters. Festgabe für Gundolf Keil zum 65. Geburtstag, hrsg. von dens., Würzburg 2000 (Text und Wissen 3), 45–65, Text 55–59, hier 55 Nr. 4, 3, 1, 2 und der Beginn von Nr. 5. Vgl. Thorndike/Kibre, 937.15.

182r–197v Rubricae selectae Codicis Iustiniani. Rubrice de primo libro. De Iustiniano codice confirmando. Summa rei publice tuicio de stirpe duarum rerum armorum atque legum veniens vimque suam exinde muniens felix Romanorum genus omnibus anteponi nacionibus omnibus et dominari tam preteritis efficit temporibus … — … per colonum preiudicium possessioni invito vel inscio domino imponi non potest [C. 11,48,17]. Enthält eine unvollständige Zusammenstellung der Rubriken und Einzelgesetze des Codex Iustinianus, und zwar: (182r–184r) Rubrice de primo libro (C. 1, 1–7, 9, 12, 14, 17–19, 21–24, 40, 51), (184r–187r) De libro secundo. De edendo (C. 2, 1–4, 7, 9, 11, 12, 18–21, 24, 27, 28, 30, 32, 34, 35, 40, 42, 44–46, 48, 50, 52–56, 58). (187r–189r) De libro tercio. De iudiciis (C. 3, 1, 6, 5, 7, 9, 11–13, 15, 19, 20, 22, 24, 27, 28, 31–35, 40, 42). (189r–192v) De libro quarto. De rebus creditis et de iure iurando (C. 4, 1, 4–7, 10, 12–28, 30, 32, 34, 37–39, 44, 45, 48–50, 51, 54, 55, 62, 65, 66). (192v–194v) Incipit liber quintus. De sponsalibus et arris (C. 5, 1, 3, 4, 9, 10, 12, 14–17, 27, 28, 30, 31, 35–39, 42, 43, 51, 54, 57, 59, 71–73), am Ende: Explicit quintus. (194v–195v) Incipit liber sextus. De fugitivis servis et libertis mancipiisque civitatum (C. 6, 1, 2, 20, 22–24, 29, 36, 37, 40, 42). (195v–196r) De libro septimo. De testamentaria manumissione (C. 7, 2, 10, 16, 19, 22, 26, 27, 33, 35, 39, 41), am Ende: Explicit septimus. (196r–197r) De octavo libro. Qui potiores pignore habentur (C. 8, 17, 25, 27, 35, 36, 38, 40, 42, 52, 55), am Ende: Explicit octavus. (197r) Incipit nonus. Qui accusare non possunt (C. 9, 1, 2, 9, 18, 46, 47). (197v) Decimus liber. De bonis vacantibus (C. 10,10, 12, 52). (197v) De undecimo libro. De agricolis censitis et colonis (C. 11,48). Liber XII fehlt; unter den einzelnen Rubriken (marginal gekennzeichnet mit dem Stichwort Rubrica und der Buchzählung) sind ebenfalls nicht immer alle leges aufgelistet. Ungedruckt, in dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.

III

Papier — 105 Bl. — 29,5 × 21,5 cm — Leipzig, Universität — um 1420

Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Augen, Nase und weiteren Gesichtsmerkmalen, darüber einkonturige Stange, darüber Stern, Kontur der Nase unten offen: WZIS CH0780-PO-81116 (1417, weiterer Typ nicht nachweisbar). Ochsenkopf mit Augen, darüber zweikonturige Stange, darüber zweikonturiges Kreuz: WZMA AT5000-RB1_1_216 (1417, auch oben in Teil I), AT5000-731B_47 (1420/25), AT8900-112_281 (1423), AT8900-366_137 (1417/19, auch oben in Teil I). Buchstabe G, aufrecht, Cauda blattförmig: WZIS IT1650-PO-27560 (1420, auch oben in Teil I). Mohrenkopf mit Krone, darüber Blume: WZMA AT8900-183_157, AT8900-183_158 (beide 1423). Traube mit zweikonturigem Stiel, daran einkonturiges Kreuz (nicht nachweisbar). Mohrenkopf mit Krone, ohne Kreis (nicht nachweisbar). Pfeil und Bogen, um 90° gedreht (nicht nachweisbar). Lagen: 2 VI (221). 7 V (291). V+1 (302). Schriftraum: 23–24 × 14–16 cm, 272ra–301rb zwei-, sonst einspaltig (Spalten 7,5 cm breit), je nach Hand 36–52 Zeilen. Jüngere gotische Kursive von vier Haupt- und mehreren Nachtragshänden, Hand 1 (Wilhelmus Sartoris): 198r–259v und 261v–285rb (abzüglich einiger kürzerer eingeschobener Nachträge 203r–204r u.ö.), 292rb–301rb (schrieb außerdem auch oben, Teil I, vgl. dort); Hand 2: 260r–261r; Hand 3: 285va–292ra; Hand 4 (Wilhelmus de Ahusen): 261r–v, 301v und 302v. Zahlreiche marginale Nota-Vermerke und Maniculae der anlegenden und späterer Hände. Rubriziert, rote Lombarden.

Herkunft: Wie Teil I ebenfalls im Umfeld der Universität Leipzig entstanden.

198r–204v Collectio formarum aliarumque materiarum processus iudiciarii. Die hauptsächlich zu Prozeßzwecken angelegte Formelsammlung enthält im einzelnen folgende Stücke:
(198r) Forma super manumissione.Nos Albertus etc. tenore presencium recognoscimus publice protestando quod Iohannes nostri monasterii litonem ex probis et honeste condicionis parentibus legitime genitum cum ipse milicie ascribi desiderat … — … ad ordines non processerit sacros sibi huiusmodi gracia sit nullius penitus momenti. In cuius rei etc. Anonymisiert, ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.
(198r–v) Processus super Karalino [!] et forma. Hinricus scolasticus ecclesie sancti Mauricii extra muros Hildensemensis iudex et subconservator quorumdam papalium et imperialium constitucionum libertatum et privilegiorum venerabilibus circumspectis et discretis viris universis prelatis capitulis et clero civitatum et diocesis Mindensis … — … nobis in eisdem liquide rescribatis. Datum anno domini etc. prima die mensis Maii nostro sub sigillo presentibus appenso etc. Da das Datum getilgt ist, kann die dem Formular zugrunde liegende Urkunde nicht mehr eindeutig ermittelt werden. Neben dem Scholaster des Hildesheimer Mauritzstiftes ist im Text u. a. noch genannt: Henricus Prekel parochialis ecclesie rector in Bedingen dicte Mindensis diocesis.
(198v–199v) Item processus super eodem. Wernerus dei gracia decanus ecclesie sancte Marie Hamburgensis Bremensis diocesis executor ad infrascripta … venerabilibus dominis et viris abbati et conventui monachis monasterii sancti Michaelis Hildensemensis ordinis sancti Benedicti … — … nostrique sigilli appensione fecimus communiri. Datum etc. Et ego quia huiusmodi apostolicarum presentacionum … vel aliquis eorum in vestris ecclesiis etc. Die meisten Namen sind getilgt. Da das Datum getilgt ist, kann die dem Formular zugrundeliegende Urkunde nicht mehr eindeutig ermittelt werden. Darunter wohl zum Text gehörende Kommentarnotiz von späterer Hand mit Manicula des Schreibers: Nota quod sentencia contraria non citatum non confessum non convictum lata est irrita seu irritanda … capitulo ultimo.
(199v) Nota versus in quibus habetur quod in uno quoque librorum decretalium docetur unde. Iudex iudicium clerus connubia crimen | Pars prior officia dat ecclesieque ministros … — … Quarta docet fieri sponsalia coniugiorum | Ultima de viciis et penis tractat eorum. Dazu Walther I 9895, der Vers für den Inhalt des zweiten Buchs der Dekretalen (Altera pars testes et cetera iudiciorum) fehlt.
(199v) Instrumentum introductionis. In nomine domini Amen. Anno etc. discretus vir N subdelegatus a venerabili viro domino executore deputato super gracia facta prout multis infrascriptis sive designatis plenius continetur constitutus … — … hoc presens publicum instrumentum. Anonymisiert, ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.
(199v–200r) Instrumentum admissionis. In nomine domini Amen. Anno etc. constitutus coram venerabili viro domino subexecutore sive subdelegato reverendus in Christo pater dominus episcopus N venerabilis abbas monasterii N auditisque literis … — … In hiis scriptis acta sunt hec etc. In cuius rei testimonium etc. Anonymisiert, ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.
(200r) Forma cessionis.Albertus dei gracia et apostolice sedis gracia abbas monasterii sancti Michaelis Hildensemensis ordinis sancti Benedicti Hildensemensis iudex et subconservator … In supreme dignitatis speculo disponente domino … — … servetis sacratissimum interdictum ita quod nulla ecclesiastica sacramenta etc. Albert Gripetan amtierte 1394–1417 als Abt des Benediktinerklosters St. Michael in Hildesheim (Niedersächsisches Klosterbuch 2, 696). Die meisten übrigen Namen sind anonymisiert. Darunter nachgetragen ein zweizeiliger Auszug aus einer Urkunde vom 12.6.1420 ohne näheren Kontext als Forma inventarii.
(200v) Versus memoriales. Vier thematisch gesonderte Versgruppen:
(200v) De distictione libri II decreti versus memoriales. Tempora labuntur vernantibus invida formis | Dives te ledit res tua nam miser es … — … Multa recondis cur ut moriens ea des | Da celer est siquidem tutum da preveniens te. Fünf Hexameter, Walther I 19123. Darunter eine kurze Erläuterung zum Verständnis der Verse: Nota in hiis versibus quot sunt dictiones tot sunt cause et quot sunt litere in quadam dictione tot sunt questiones in qualibet causa …
(200v) Item distinctio decreti patet in hiis versibus. Distinguit C et I dant causas X tria et VI | Penitet V versum sed consecrat V quoque sursum. Nicht in den Repertorien, aber ähnlich in Augsburg, UB, Cod. II.1 2° 114, 182vb (Augsburg UB 1,2, 100).
(200v) De distinctione librorum V decretalium versus memoriales. Dazu Walther I 5219, von späterer Hand nachgetragen.
(200v) Nota versum de excepcionibus contra instrumentum. Litera bulla stilus manus altera rasio filum | Hec faciunt scriptum domini pape viciatum. Aus: Andreae Summula, 31.
(200v) Transsumptum rescripti.Iohannes de Alten officialis curie Hildensemensis ad universorum noticiam deducimus et deduci volumus per presentes quod coram nobis ac notario publico et testibus infrascriptis constitutus personaliter honorabilis vir dominus Wilhelmus Brun clericus Monasteriensis diocesis … — … videlicet graciose sequitur de verbo ad verbum et est talis: Innocentius episcopus servus servorum dei dilecto … (Text bricht ab). Die inserierte Papsturkunde und der Schluss des Dokuments sind nicht mehr ausgeführt; da die Datierung fehlt, sind die zugrundeliegende Urkunde bzw. das Transsumpt nicht mehr zu ermitteln.
(200v–201r) Procuratorium (16.10.1410). In nomine domini Amen. Anno nativitatis eiusdem Millesimo CCCC Xo indictione terciadecima mensis Octobris die decimasexta … in mei notarii publici infrascripti testiumque infrascriptorum presencia personaliter constitutus honorabilis vir magister Hinricus de Eynen baccularius in decretis … — … discretis viris Hinrico N et Tyderico N clericis Hildensemensis dyocesis testibus ad premissa vocatis specialiter et rogatis. Mit Ausnahme des Adressaten sind die Namen weggelassen, bei den Zeugen fehlen die Nachnamen, so dass das zugrundeliegende Originaldokument nicht mehr zu ermitteln ist.
(201r–v) Forma appellacionis. Coram vobis A notario publico et testibus hic presentibus ego N de Quiden presbiter Halberstadensis diocesis animo et intencione appellandi et provocandi propono allego et dico … — … et aliis iuris beneficiis et remediis semper salvis. Anonymisiert, ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.
(201v) Forma procurationis. Subscripta interrogatoria dat offert et exhibet procurator et nomine procuratorio providi viri N … et petit testes singulos contra ipsum pro parte domini N actoris … — … cetera suppleat discrecio exanimantis. Anonymisiert, ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.
(201v–202r) Excepcio in causa beneficiali super presentacione. Honorabilis domine officialis contra presentacionem domini N quod presentacio de persona sua facta fuit et est … — … his completis librum claude et ad gaudium te converte. Anonymisiert, ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.
(202r) Nota versus ad inveniendum rubricas decretalium et primo circa primum librum. Summum constitue rescriptum consue postul | Electus transla usuque renuncia supplen … — … Privi purga canon pur vul in dampnaque penis | Peniteat senten ver plus regula iuris. Walther I 18797. Fünf hexametrische Merkversgruppen, jeweils für ein Buch des Liber extra: lib. I acht Verse, lib. II fünf Verse, lib. III neun Verse, lib. IV fünf Verse und lib. V acht Verse. Mit Interlinearkommentar auch in Cod. Guelf. 565.2 Novi, 190r–191r; jeweils auf die fünf Bücher der Dekretalen verteilt auch in Cod. Guelf. 525 Helmst., 37ra–38va. Druck: GW M23131, a3rb.
(202v) Forma triplicationis. … contra replicacionem in causa professi. Trip[lican]do contra duplicacionem novissime per talem coram vobis domino officialis curie etc. productas sindicus et procurator dominus P proponit et dicit et protestatur … — … prout in suis exceptis peritum est. Sequitur ad quod est responsum. Bei der Triplicatio handelt es sich im Verlauf des Zivilprozesses um die zweite Erwiderung des Angeklagten auf die Einwürfe des Klägers in der Schrittfolge: Anklage – exceptio des Angeklagten – duplicatio bzw. replicatio des Klägers – triplicatio des Angeklagten. Anonymisiert, ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.
(202v) Forma duplicationis. Honorabilis domine officialis curie ego N rector parrochialis ecclesie N propono et allego contra illa que nuper ex parte N per modum duplicacionis sunt producta et dico quod illa michi non debent obstare … — … illa que prius allegavi hic et eciam in alia cedula et eciam quia propono possessionem. Anonymisiert, ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.
(202v) Forma alia sequitur scilicet excepcionis. Excipiendo contra quamdam pretensam literam pro parte domini N professi mandataris s. t. contra et adversus honorabiles viros dominos prepositum et conventum monasterii predicti coram vobis honorabili viro officiali curie N oblatam … — … ac aliis iuris beneficiis sibi semper salvis. Anonymisiert, ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.
(203r–v) Nota casus sequentes et bonos. Casus papales in quibus papa non consuevit dispensare notantur in capitulo 'Proposuit' de concessione prebende [X 3.8.4] … — … que reservata sunt sedi apostolice tantum que ab aliis impune presumi non possunt notantur de excessibus prelatorum in capitulo 'Sicud unire' [X 5.31.8] in I glosa. Auch in Leipzig, UB, Ms 930, 260v–261v (Leipzig 3, 56; Seckel, 259f.). Ungedruckt.
(203v) Nota de habitu monachali portando. Canon dicit quod semper monachus debet uti habitu suo XXIII distinctione 'Sanctimoniales' [D.23 c.24] et alius canon dicit quod eciam in lecto [C.20 q.1 c.16] … — … de sentencia excommunicacionis in glossa 'Numquam'. Von anderer Hand nachgetragen.
(204r) Procuratorium ad insinuandum graciam et recipiendum canonicatum (Würzburg, 12.2.1424). In nomine domini Amen. Anno domini Mo CCCC XXIIII indictione V … die XII mensis Februarii hora IX vel quasi in civitate Herbipolensi in curia N plebani ecclesie parochialis sancti N in maiori stupa … Honorabilis vir dominus N canonicus ecclesie Herbipolensis in mei notarii publici ac testium infrascriptorum presencia personaliter constitutus … — … et concessioni premissioni stipulacioni ceterisque premissis omnibus et singulis etc. Das Dokument ist mit Ausnahme von Ausstellungsort und -datum anonymisiert.
(204v) Forma duplicacionis in causa professi. Duplicando contra replicacionem pro parte domini N coram vobis domino officiali curie N … sindicus et procurator prepositi et conventus monasterii sancti N proponit et dicit et primo protestatur de eius confessione … — … ad dandum huiusmodi responsum non teneri nec obligari etc. Anonymisiert, ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.
(204v) Forma contra excepcionem in causa professi scilicet replicacionem. Coram vobis honorabili viro etc. propono ego N canonicus reverendi ordinis sancti Augustini et rector ecclesie N talis diocesis contra excepcionem domini prepositi monasterii N in N et dico quod michi bene competit actio contra eundem … — … et non permittatis me spoliari. Anonymisiert, ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.

205r–218r Collationes academicae in occasione promotionum iuridicarum universitate Lipsiensi habitae. Bei den folgenden Reden handelt es sich nicht, wie früher angenommen (Theuerkauf, 170) um theologische Predigten, sondern um akademische Festreden, die anlässlich von Examina oder Doktoratspromotionen der juristischen Fakultät der Universität Leipzig gehalten wurden. Folgende Texte sind enthalten:
(205r–206r) Collatio 'Si doctorum'. Si doctorum meorum inapprehensibilem eminenciam contemplarer si defectus meos in sciencia et facundia summa indigne meditarer … — … ornari in patria quod tibi et omnibus hic astantibus et michi concedat trinitas per infinita secula seculorum benedicta Amen. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.
(206r–207r) Collatio 'Invenit pretiosissimas'. Invenit preciosissimas gemmas … [I Par 20,2]. Legitur ad Hebreos quarto capitulo: Adeamus cum fiducia ad tronum gracie et graciam inveniemus in auxilio oportuno [Hbr 4,16] … — … omnibus hic astantibus tibi et michi ipse deus prestare dignetur qui est benedictus in secula sempiterna Amen. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.
(207r–v) Collatio 'Ornatus incedebat'. Ornatus incedebat … [Ex 39,24]. Beatus Petrus in quodam sermone ad populum volens ostendere qualis esse debeat qui in doctoris vult officio ministrare … — … ut post iudicis assistenciam illud ministerium exercicii et potenciam per quam posset digne alios erudire. Per honorabilem etc. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.
(207v–208r) Collatio 'Ambula et esto'. Ambula et esto … [Gn 17,1]. Tulius [!] in prologo sue rhetorice in commendacionem sapiencie et sapientum inter cetera sic scribit: Ad rem publicam plurima commoda veniunt si moderatrix omnium rerum presto est sapiencia [Cic. inv. 1,4,5] … — … quia huius perfectionis lumen aliis relucere non valet nisi ad doctoratus officium recto tramite veniatur. Per honorabilem virum etc. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.
(208r–v) Collatio 'Ascendisti in altum'. Ascendisti in altum … [Ps 67,19]: Exurgat deus [Ps 67,2]. Seneca volens altitudinem viri scientifici demonstrare in epistola CXII ad Lucillum [!] inter alia sic scribit: Ad vitam nichil proficit neque forcior neque temperancior neque elacior ut ille qui philosophiam ascendit [Sen. ep. 111,2] … — … qui ad doctoratus officium est assumptus quod officium quis exercere non debet nisi primo modo debite fuerit licencia impetrata. Idem dicit per honorabilem virum etc. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.
(208v) Collatio 'Probentur primo'. Probentur primo … [I Tim 3,10]. Gregorius volens ostendere promovendos primo virtutem suam legitima et plena debere probacione monstrare … cuidam scribens episcopo sic dicebat: Si quis sacerdocium non ad elacionis pompam sed ad utilitatem adipisci desiderat [Greg. M. epist. 9,219] … — … utriusque respicit predictorum Codice de quadri[ennii] prescrip[tione] lege 'Bene a Zenone' circa finem [C. 7,37,3] et hec de secundo. Socius igitur etc. coapta bene etc. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.
(209r) Collatio 'Cum probatus'. Cum probatus fuerit … [Iac 1,12] et de renunciacione 'Nisi cum pridem' § 'Verum' [X 1.9.10]. Cassiodorus libro secundo epistolarum digne probatos volens ostendere meritis extollendos inter cetera sic dicit: Bene moderatrix rerum omnium antiquitas consideravit ut laboris sui coronam recipiant … — … dignum est ut post suarum examinacionum certamina coronam et premium recipiant concupitum. Eapropter etc. Das einleitende Zitat ähnelt nur entfernt Cassiod. var. 11,38, es stimmt jedoch einschließlich der Stellenangabe überein mit Thomas Palmeranus: Manipulus florum, Art.: Meritum (ab), vergl. mit GW M46954, XIIr. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.
(209r–v) Collatio 'Pater venit'. Pater venit … [Io 17,1]. Attendentes verbum sapientis quod habetur Ecclesiastici III capitulo: Qui honorat patrem iocundabitur in filiis [Sir 3,6] eciam in diebus oracionis sue exaudietur [Sir 3,4] … — … ut per hec tria clarificatus in via una vobiscum clarificari possim in patria quod prestare dignetur pater patrum qui est benedictus in secula Amen. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.
(209v–210r) Collatio 'Perfice eam'. Perfice eam … [Ps 79,16]: Qui regis Israel [Ps 79,2]. Quoniam iuxta Cassiodorum libro IIII epistolarum epistola XXXI ad finem debet perducere que prudentum intencio visa est suscepisse quia sicut perfecta generant laudem [Cassiod. var. 4,31,1] … — … perfectus in via ad patriam ubi summa perfectio reperitur mereamur pervenire quod prestare dignetur qui est benedictus etc. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.
(210r) Collatio 'Abii ad angelum'. Abii ad angelum … [Apc 10,9]. Seneca ad Lu[cilium] de beneficiis dicit: Sicud non est liberalis nec clemens qui sibi ignoscit nec misericors qui malis suis tangitur [Sen. ben. 5,9,1] … — … in via honoris sempiterni fructum merear participare in patria quod dignetur concedere deus qui est benedictus etc. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.
(210r–211r) Collatio 'In sapientia'. In sapiencia et prudencia … [Ez 28,4] et de penitencia di[stinctione] II 'Principium' verbis 'Omnis lapis' [De poen. D.2 c.45 §1]. Per aurum sapiencia et per argentum eloquencia exprimitur ut in paragrapho 'Econtra' XXXVII di[stinctione] canone septimo legimus [D.37 c.7 §2] … — … et contra et sic patet secundum tocius. Igitur etc. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.
(211r–212r) Collatio 'Hic est Johannes'. Hic est Iohannes [Mt 14,2]. Legitur Exodo IIIo: Dominus vocavit Moysen ut mitteret eum ad liberandum filios Israel de captivitate egyptiaca … — … benediceris in patria quam omnibus hic astantibus tibi et michi concedat qui est benedictus in secula Amen. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.
(212r–213r) Collatio 'Quia vos scio'. Quia vos scio melliflue facundie doctorum vestrorum poculis nectareis imbutos paneque eorum asimo [!] sapiencie sustentatos et quia vera et delectabilia audistis hiis diebus timeo quod assueti vite delicate verba mea tamquam insipida fastidienti stomacho respuatis … — … vel superbie presumo incipere lecturam istam sed ut audita a doctoribus meis valeam memorie commendare etc. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.
(213r) Collatio 'Vovete et reddite'. Vovete et reddite … [Ps 75,12]: Notus in Iudea deus [Ps 75,2] et XVII q. 1 in principio [C.17 qu.1 c.1]. Ad dominum deum vota sive voluntates et humana opera sunt totaliter referenda ut verba premissa indicant … — … doctrinam sacram suo conspectu perfrui mereamur quod ipse prestare dignetur qui est benedictus in secula etc. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.
(213r) Collatio 'In nomine domini'. In nomine domini nostri XVIII q. II 'Quam sit' [C.18 qu.2 c.5]. Quia oracione devota placatur deus … — … placatus prestare dignetur qui est benedictus in secula seculorum. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.
(213r–v) Collatio 'Incrementum dat'. Incrementum dat … [I Cor 3,7] XIX di[stinctione] 'Secundum' [D.19 c.8]. Dominus noster Ihesus Christus humani generis salvator ut veritas … — … acquiratis graciam in presenti gloriam in futuro ipso prestante qui est benedictus in secula seculorum Amen. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.
(213v) Collatio 'Revertimini ad me'. Revertimini ad me … [Mal 3,7] et XVI q. 1 'Revertimini' [C.16 qu.1 c.65]. Dominus deus qui premium non postulat sed honorem ut dicit Augustinus eadem causa et questione 'Decime' [C.16 qu.1 c.66]. In verbis premissis quemlibet virum qui ad ipsum recurrat inducit … — … inmarcessibilis glorie coronam eadem causa et questione 'Predicator' [C.16 qu.1 c.64] quam vobis et michi dignetur concedere ipse qui est trinus et unus per infinita secula benedictus Amen. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.
(213v–215r) Collatio academica in festo sancti Augustini (S63). Sermo de sancto Augustino. Lex veritatis fuit in ore eius. Sic legitur Malachie II[,6] et in presentis festivitatis missali officio. Reverendi patres et domini quia predicacio verbi dei adinstar moralis negocii cum magis ad id debet esse vel fieri … — … ipsum devote deprecemur dicentes: O pater pauper spiritu sed dives in virtute | In tuo ora transitu nostra pro salute | Tuo sic provideas gregi pastor bone | Ut te sequentem videas in merito corone prestante domino nostro Ihesu Christo etc. Amen. Den Schluss des Textes bildet das dritte Responsorium in tertio nocturno des Augustinus-Reimoffiziums AH 5 Nr. 46. Da der Kirchenvater im laufenden Text mehrfach (u. a. 215r) als pater noster Augustinus apostrophiert wird, könnte der unbekannte Verfasser der Predigt dem Augustiner-Chorherrenstift St. Thomas in Leipzig angehört haben, das sowohl der juristischen Fakultät der Universität als auch dem Goslarer Stift auf dem Georgenberg nahestand. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.
(215v–218r) Collatio academica in coena domini (T25). Sermo de corpore Christi seu in cena domini. Tu es sacerdos … [Ps 109,4]. Verba ista psalmo 107 [!] sunt exarata et pro exordio sermonis per me figendi existunt tematizata … — … pro omnibus fidelibus defunctis ut deus det eis requiem sempiternam et nobis post mortem vitam eternam. Indulgencias ordinis mei scilicet centum dies pronuncio vobis in nomine patris et filii et spiritus sancti Amen. Die Predigt schließt mit Gebeten für die anwesenden Universitätsmitglieder des Lehrkörpers aller Fakultäten und der Studenten, so dass die Entstehung an der Universität Leipzig als gesichert gelten darf. Die Ordenszugehörigkeit des Verfassers wird nicht erwähnt. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen. Vgl. ähnliche Stücke aus der Universität Heidelberg in Cod. Guelf. 277 Helmst., 89r–105r.

218r–v Recommendacio iuris. Beatus homo … [Ps 93,12]. Deus ulcionum dominus. David prophetarum excellentissimus per excellenciam dictus est propheta sicut 'Paulus apostolus' XXXII q. VII [C.32 q.5 c.11] … — … iuxta notata in Clementinis 'Sepe' de verborum significacione [Clem. 5.11.2] in prima glossa et Digesti de restitutione in integrum [D. 4,1]. In dieser Form bislang nur hier nachgewiesen und ungedruckt.

218v Recommendacio alia. In nomine patris et filii et spiritus sancti Amen LXXIII di[stinctione] 'In nomine' [D.73 c.1]. Si considerarem ingenium et sciencie proprie facultatem non essem ausus tam grande et arduum opus assumere … — … sciencie recommendacione a peritis sepius recitata proprieque virtutis per operacionem cognita. In dieser Form bislang nur hier nachgewiesen und ungedruckt.

219r–221v Repeticio capituli 'Vestra' de cohabitacione clericorum [X 3.2.7]. Prout nunc propter temporis brevitatem ceterorum agendorum congruenciam supersedeo ad actumque meum peragendum properabo. Repetiturus capitulum 'Vestra' [X 3.2.7] situatum sub rubrica de cohabitacione clericorum et mulierum ordinem per repetentes observari solitum et consuetum eciam pro posse observabo … — … scandalum generatur hoc est evitandum ut XII q. I c. 'Clericus' [C.12 qu.1 c.5], Mt XVIII[,7] et per sanctum Thomam secunda secunde questione XLIII articulo quarto [Thom. Aquin. S. th. II.2 qu.43 art.4]. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.

221v–225v Item alia repeticio decretalis 'Ab excommunicato' situatam [!] de rescriptis [X 1.3.41]. In nomine domini Amen. Domini et patres venerabiles doctores eximii magistri scientifici … In hoc actu tria sunt iuxta consuetudinem facultatis iuridice principaliter facienda: Primo etenim est nomen domini Ihesu Christi invocandum … secundo est sciencia iuris canonici commendanda … — … sed obmisso argumento quinto et ultimo causa brevitatis venio nunc ad glossas etc. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.

225v–230v Sequitur capitulum 'Presbyter' de celebracione missarum [X 3.41.1]. In nomine domini Amen XXIII di[stinctione] 'In nomine domini' [D.23 c.1] et LXX di[stinctione] 'In nomine domini' [D.73 c.1]. Reverendi patres ac domini prestantissimi doctoresque eximii repetiturus capitulum 'Presbiter' [X 3.41.1] situatum sub rubrica de celebracione missarum ordinem per repetitores communiter solitum observari pro posse meo etiam observabo … — … et in tantum quantum sonant dummodo racionabiliter concedantur. Patet hec conclusio ex supradictis. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen. – 229v auf dem Kopfsteg ein zum kommentierten Kapitel passendes Distichon aus der "Summa aurea" des Hostiensis: Templa cruor semen piant [id est reconciliant] dubium rogus [id est ignis] atque | Dirutio resecant sed mensam fractio motus, id est mutilacio sive mutacio in aliam formam. Die Verse stammen aus: Henrici cardinalis Hostiensis Summa aurea…, Venetiis 1570, 306vb (lib. III ad X 3.40.4), sie wurden in diversen Dekretalenapparaten kommentiert, vgl. am ähnlichsten Ioannis Andreae in tertium decretalium librum Novella commentaria…, Venetiis 1581, 216ra (ad X 3.40.4). – 230r auf dem Kopfsteg das Distichon Walther II 11390b nachgetragen.

230v–233v Sequitur repeticio capituli 'Sicut te' ne clerici vel monachi seculari negocio se immisceant [X 3.50.8]. In nomine sancte et individue trinitatis patris et filii et spiritus sancti Amen. Venerabiles patres et domini repetiturus decretalem 'Sicut te' [X 3.50.8] situatam sub tytulo 'Ne clerici vel monachi' obmissa continuacione rubrice causa brevitatis … — … doctoribus et magistris bacculariis et scolaribus quarumcumque facultatum hic presentibus offerens me eorundem beneplacitis pro viribus semper et ubique pariturum. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.

233v–237r Repeticio capituli 'Omnis utriusque' de penitenciis et remissionibus [X 5.38.12]. Patres et domini mei venerabiles ut dicit Plato in Thimeo: Omne animal racionale volens opus inchoare et illud ad bonum finem determinare. Debet primo divinam graciam implorare … — … de iurisdictione ecclesie. De ista materia notatur … ibi poteris videre. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.

237r–241r Sequitur repeticio capituli 'Tuis questionibus' de prebendis et dignitatibus [X 3.5.23]. In actu presenti invoco eum qui tocius mundi advocatus est scilicet dominum nostrum Ihesum Christum qui propiciacio est pro peccatis nostris in canone 'Sanum' de penitencia distinctione I [De poen. D.2 c. 40] … — … ad hec XI q. III 'Si quis' [C.11 qu.3 c.2] facit XXIIII q. 1 'Manet' [C.24 qu.1 c.5] etc. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.

241r–243v Repeticio capituli 'Iohannes' de regularibus [X 3.31.5] sequitur. Repetiturus capitulum 'Iohannes' sub titulo de regularibus et transeuntibus ad religionem situatum per modum summe premittam quid sim acturus circa huiusmodi capitulum et quo ordine … — … dissolucio monasterii ex parte ipsius vel contencio fratrum. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.

243v–249r Repeticio capituli 'Si adversarius' de eo qui mittitur in possessionem causa rei servande [X 2.15.4]. Cum autem cuncta sunt facienda in nomine domini XXVI questione ultima 'Non observetis' [C.26 qu.7 c.16] et c. 'Non liceat' [C.26 qu.5 c.3] et omnia recte et competenter geruntur si principium decens sit et amabile deo … — … et tantum de illo. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.

249r–252r Jacobus Radewitz: Repetitio capituli 'Petrus' de homicidio voluntario vel casuali. Repeticio capituli 'Petrus' de homicidiis [X 5.12.17] situati. In nomine sancte et individue trinitatis patris et filii et spiritus sancti Amen. Repetiturus decretalem 'Petrus' situatam sub titulo de homicidiis tria per ordinem faciam: Primo propriam decretalem summando dividendo legendo ipsius materiam notabilem opposicionibus constitucionibus conclusionibus et earum corollariis proposicionibus declarando expediam … — … opponere volens audiam pacienter et respondebo pro posse meo humiliter etc. D. Ja Ra. Die am Schluss des Textes angebrachte Allegation erlaubt aufgrund der Entstehungszeit des Codex die Identifikation des Verf. mit dem Leipziger Juristen Jacobus Radewitz (s. oben, 136v–138r). Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.

252r–255v Repeticio clementine 'Testibus' situate sub titulo de testibus in Clementinis [Clem. 2.8.2]. Ad honorem omnipotentis dei et sue gloriosissime virginis matris Marie tociusque celestis curie repetiturus clementinam 'Testibus' sub titulo de testibus situatam que est in ordine ultima … — … et per hec responsum sit ad questionem et tantum de isto. Sequitur. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.

255v–259v Sequitur repeticio capituli 'Iohannes' de clericis coniugatis [X 3.3.7]. In nomine domini Amen. Quemadmodum venerabiles patres et domini Plato in Thimeo: Omne animal racionale volens aliquod opus inchoare et illud ad bonum finem terminare graciam divinam primo debet implorare … — … de sexto et ultimo sum expeditus per ea que dixi in prima obiectione rubrice. Nunc venio ad audientiam bacculariorum. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.

260r–v Sermo de novo sacerdote. Exaltavi electum … [Ps 88,20]. Verba proposita scripta sunt in psalmo XC et convenienter possunt exponi de isto sacerdote vel quolibet alio officiali misse [!] celebranti. In quibus verbis notandum est quod sacerdotes precellunt omnes homines … — … et sic patet dignitas sacerdotis quia ille quem celi capere non possunt est in manibus sacerdotis. Rogemus. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.

260v–261r De novo sacerdote sermo 'Gloria et honore'. Gloria et honore … [Ps 8,6]. In verbis premissis notantur duo scilicet honor perfecte sanctitatis et gloria mire potestatis … — … et tunc ex sequenti populus domini bonis suis adimplebitur etc. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.

261r Procuratorium religiosorum (Zisterzienserkloster Altzella, 11.3.1422). In nomine domini Amen. Anno nativitatis eiusdem Mo[CCCC] XXII indictione XVI mensis Marcii die XI pontificatus sanctissimi in Christo patris et domini nostri domini Martini divina providencia pape quinti anno eius quinto in monasterio Cellensi in stuba maiori … in mei notarii publici testiumque infrasciptorum presencia … pater et dominus Vincentius abbas Cellensis ordinis Cisterciensis Misinensis diocesis … — … Acta sunt hec indictione mense die … presentibus providis Nicolao Rechenberg Paulo Marthach Petro Kewle et pluribus aliis fidedignis laicis Misinensis diocesis testibus ad premissa vocatis et rogatis. Da der Notarsvermerk fehlt, kann der ausstellende Notar nicht mehr ermittelt werden. Zu Abt Vincentius von Altzelle vgl. M. Schattkowsky, Das Zisterzienserkloster Altzella 1162–1540. Studien zur Organisation und Verwaltung des klösterlichen Grundbesitzes, Leipzig 1985 (Studien zur katholischen Bistums- und Klostergeschichte 27), 38. Die geplante Edition der Altzeller Urkunden ist noch nicht abgeschlossen, das vorliegende Dokument ist bislang ungedruckt.

261v Quaestio de successione religiosi in hereditate paterna. Utrum regularis professus succedere debeat in hereditate paterna et respondeo quod sic secundum iura canonica et leges imperiales et eciam secundum leges nature … — … et intellige quod monasterium succedit loco sui ut notatur … c. in presencia. In den beiden letzten Zeilen des Texten ist zu den Worten si quis ingreditur ein Verweis (Verweiszeichen † und Buchstaben a und b) zu folgendem Nachtrag eingefügt: … et si dicitur monachi mortui sunt mundo C. de episcopis et clericis … ibidem eciam idem notat Franciscus de Zabarellis … Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.

261v Quaestio de sumptibus studentium. Queritur utrum filius existens in studio teneatur defalcare ista que consumpsit et que pater sibi pro sumptibus donavit. Respondeo quod non … — … ne filius pro patre in constitucione habita Digestis familie herciscunde 'Que pater' [D. 10,2,50]. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.

261v Quaestio de successione hereditaria. Queritur utrum in successione premortui patris fratres adulti in divisione hereditatis faciende teneatur impuberes fratres usque ad pubertatem exspectare … — … ut in capitulo 'Raynuntius' [X 3.26.16] et capitulo 'Raynaldus' [X 3.26.18] de testamentis. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.

261v Excerpta de iure hereditario ex 'Rosario' Guidonis de Baisio deprompta. Archidiaconus in rosario suo 1 q. IIII in paragrapho … — … de sepultis in novella ibi videre poteris. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen. Zum Verf. vgl. bei Cod. Guelf. 288 Helmst., 1v.

262r–265v Repetitio capituli 'Is qui' de sepulturis libri VI decretalium. 'Is qui' de sepulturis libri VI [VI 3.12.3]. In nomine domini Amen. Repetiturus capitulum 'Is qui' situatum sub rubrica de sepulturis libri sexti ordine communi observato … — … tenet opinionem primam secundum Jo[hannem] An[dree]. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.

265v–267v Sequitur repeticio capituli 'Iohannes' de homicidiis [X 5.12.23]. In nomine sancte et individue trinitatis patris et filii et spiritus sancti Amen. Venerabiles patres et domini magistri doctores ceterique domini prestantissimi repetendo capitulum 'Iohannes' situatum sub titulo de homicidiis ordinem per repeticionem communiter observari consuetum eciam pro posse meo observabo. Primo namque premissa quadam brevi divini nominis invocacione rubricam de homicidiis sub qua est situatum capitulum meum continuabo … — … et digestis de libe[ris] ag[noscendis] 'Necare' [D. 25,3,4] LVI di[stinctione] 'Si quis absciderit' [D.55 c.4]. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.

268r–271v Sequitur repeticio de servis non ordinandis et eorum manumissione [X 1.18]. Continuatur sic viso de impedimento originis videndum est de impedimento condicionis servilis enim vilitas honorem clericalem non capit … — … est contraria consuetudo infra de coniugio servorum capitulo 'Pluraliter'. Der offenbar als Materialsammlung (oder Vorlesungsmitschrift?) tradierte Text enthält kürzere, z. T. marginal ergänzte, aber auch gestrichene Abschnitte mit Erklärungen, Belegstellen, Kommentaren und Fallbeispielen zu allen acht Unterkapiteln des gen. Titulus aus dem ersten Buch des Liber extra. Ungedruckt, in dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.

271v Appellacio ne valeat electio propter contemptum unius. Cum appellacionis remedium oppressis et ex verisimilibus coniecturis opprimi timentibus a iure sit indultum hinc est quod ego N canonicus regularis monasterii sancti N prope Hallis Magdeburgensis dyocesis … assero dico et propono quod licet fuerim et sum a sedecim annis usque huc dicti monasterii canonicus … — … super huiusmodi appellacionis interposicione unum vel plura conficias instrumentum vel instrumenta. Dem Formular liegt offenbar das konkrete Appellationsdokument eines Regularkanonikers zugrunde, der aus dem bei Halle gelegenen Augustiner-Chorherrenstift Neuwerk stammen dürfte.

272ra–285rb Bartholomaeus Brixiensis: Brocarda iuris canonici. Incipiunt brocardia Damasi Ungari. Quoniam secundum iuris varietatem in multis imminet correctio facienda idcirco ego Bartholomeus Brixiensis brocardica iuris canonum duxi pro viribus corrigenda … — … animum sic non possit aliter probari. Expliciunt brocardia Damasi per Wylhelmum scriptorem. 272v auf dem Fußsteg eine rubrizierte Worterklärung Argumentum dicitur vulgariter eyn orkunde vel eyn vangwort [!] vel bewysinghe. Zum Text vgl. Cod. Guelf. 294 Helmst., 122ra–133va.

285va–292ra Petrus Ilerdensis: Breviarium iuris canonici. Incipit breviarium ad omnes materias in iure canonico et [civili]. Verborum superficie [!] penitus resecata de talento tradito vobis relinquo socii margaritam Quod [!] modis ius naturale accipiatur … — … et utrum ipso iure sint excommunicati transgressores eadem questione [canone] 'Omnes' [C.17 q.4 c.5] et canone 'Sicut' [C.17 q.4 c.12]. Zum Text vgl. Cod. Guelf. 294 Helmst., 137va–143ra.

292rb De procuris casus. Casus est iste: Pro curis exposuit ex parte constituentis XL florenos pro vinalibus ignoranter … — … et ideo manu propria hec scripsi. Der kurze Casus wurde von späterer Hand nachgetragen und ist ungedruckt.

292rb–295va Johannes de Borbone: De materia irregularitatis suspensionis et interdicti. Tractatus de irregularitate etc. Incipit tractatus de materia irregularitatis editus a domino Iohanne de Borbonio utriusque iuris professore et concordat diversas opiniones de hac materia irregularitatis suspensionis et interdicti. Primo autem premitto diffinicionem irregularitatis. Et est talis: Irregularitas est nota seu impedimentum canonicum ex facto seu defectu … — … poterint perpetue degradari vel saltem deponi et omnibus beneficiis spoliari … et capitulo 'Postulasti'. Et ista sufficiant pro summa irregularitatis et interdicti. Ungedruckt. Literatur: Schulte 2, 241 Nr. 82; P. Fournier, Jean de Bourbon, canoniste, in: Histoire littéraire de la France, Bd. 36, Paris 1927, 591–595, bes. 593f.; DDC 2, 972; Rep. font. 6, 290.

295va–296ra Nota iuridica diversa.
(295va–b) De casu delinquendi sacerdotis nota iuridica. Nota quod sacerdos cum notorie delinquid cum aliqua cuius confessionem audivit tamquam sacerdos debet deponi et XV annos peregrinari … — … ubi agat penitenciam de delictis commissis ut notatur XXXIII q. 1 'Si quis sacerdos' [C.30 q.1 c.9]. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.
(295vb) De casu bigamiae nota iuridica. Item pone: Aliquis contraxit cum corrupta que credit maritum suum mortuum et cognoscit eam … — … tenet quod sic de bigamis capitulo primo libri sexti [VI 1.12.1]. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.
(295vb–296ra) De excommunicatione suspensione et interdicto nota iuridica. Nota excommunicacio suspensio et interdictum in multis conveniunt et in multis differunt de quibus pauca tangam. Primo differunt quia sentencia interdicti potest suspendi ad tempus … — … et plures alie differencie possunt notari ut patet subtiliter intuenti. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.
(296ra) De absolutione nota iuridica. Item absolucio ad cautelam potest impendi quando excommunicacio proponitur in vim dilatorie … — … arguitur in capitulo 'Pia' de excepcionibus libri sexti [VI 2.12.1]. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.
(296ra) De excommunicatione post appellationem nota iuridica. Item si aliquis appellavit et post appellacionem excommunicatur licet non prosequatur appellacionem … — … et capitulo 'Per tuas' de sen[tencia] ex[communicacionis] [X 5.39.40]. Ungedruckt, bislang nur hier nachgewiesen.

296rb–301rb Tractatus de contractibus cum approbatione Dini de Radicofanis.
(296rb–301rb) De empcione et vendicione tractatus sequitur. Abbas sancti Iacobi de consensu conventus vendidit Petro ementi de omnibus monasterii sui bonis ius percipiendi singulis annis censum … — … aliquam fraudem seu speciem usurarum etc. In die Dorothee CCCC XXII [6.2.1422] .
(301rb) Dinus de Radicofanis: Approbatio tractatus de contractibus. Ego Dinus per[m]issione divina Ianuensis archiepiscopus hanc conclusionem pono et … ego Wilhelmus rector ecclesie sancti Puranti Vicensis [recte: Pancrati Uticensis] diocesis decretorum doctor hiis allegacionibus tamquam veris assencio et sigillum meum apposui … — … si tamen conscienciam contrariam haberes illam tu depone alias edificares ad gehennam. Mit der Approbation auch in Cod. Guelf. 157 Helmst., 202r–209v; 271 Helmst., 197v–203v; fragmentarisch in Cod. Guelf. 382 Helmst., 215va–220vb; modifiziert in Cod. Guelf. 176 Helmst., 185v–188v. Ungedruckt. Dazu Trusen Rentenkauf, 140–158; zu Dinus de Radicofanis, 1337–1342 Erzbischof von Genua (nicht mit dem Kanonisten Dinus Mugellanus, s. oben, 68v), zu verwechseln, vgl. Eubel 1, 292.

301v Wilhelmus de Ahusen: Informatio iuris de exceptione. Informaciones iuris si excipiens non probat exceptionem … Honorabilis domine iudex in causa vertente inter N et N videtur utique sentencia condempnatoria facienda contra reum prefatum … — … sufficiant ad hec nota de accus[ationibus] 'Super hiis' [X 5.1.16] etc. Ungedruckt und bislang nur hier nachgewiesen.

301v Wilhelmus de Ahusen: Informatio iuris de institutione altaristarum in ecclesia. Informaciones an plebanus possit instituere altaristas in ecclesia sua contra archidiaconum vel episcopum et an archidiaconi ab istis altaristis post mortem possint aliquod postulare et an racione procuracionum ipsi teneatur ad synodalia. Ad primam respondendo conclusive dic quod sicud prelati inferiores episcopo et alii inferiores archidiacono possunt prescribere iura episcopalia … — … est ecclesiasticis onerosa igitur reprobanda secundum modernos. Ungedruckt und bislang nur hier nachgewiesen.

301v Wilhelmus de Ahusen: De vita sua. Anno etc. XXXII ego Wilhelmus de Ahusen vigilia palmarum [12.4.1432] factus fui officialis Hildensemensis … — … electus fui in prepositum monasterii sancti Georgi et in die sanctorum Petri et Pauli post multos labores et expensas confirmatus [29.6.1442] . Wohl autographe Kurzvita des Georgenberger Propstes Wilhelmus de Ahusen (gew. 1442, † um 1460), Druck bei Schevel, 352f. Anm. 2176, und 355–358 zum Schreiber. Von seiner Hand stammt auch die Notiz in Cod. Guelf. 291 Helmst., 174r.

302r–v Fragment (hinteres Vorsatz, s. oben).


Abgekürzt zitierte Literatur

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Korrekturen, Ergänzungen:
  • Manuscripta Mediaevalia Objektnummer hinzugefügt. (schassan, 2019-08-20)
  • Normdaten ergänzt bzw. korrigiert. (schassan, 2015-09-04)
  • Überarbeitung abgeschlossen; gleicher Stand wie im gedruckten Katalog. (lesser, 2023-01-15)

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der mittelalterlichen Helmstedter Handschriften Teil III.
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