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Beschreibung von Cod. Guelf. 382 Helmst.
Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil III: Cod. Guelf. 371 bis 460 Helmst., beschrieben von Bertram Lesser (in Vorbereitung).

Kanonistische Sammelhandschrift

Papier — 245 Bl. — 28,5 × 21–22,5 cm — Nord- und Mitteldeutschland — 14. Jh., 4. Viertel – 15. Jh., Mitte

Aus zehn Teilen zusammengesetzt: I 1r44v, II 45r85v, III 86r111v, IV 112r143v, V 144r175v, VI 176r182v, VII 183r194v, VIII 195r220v, IX 221r233v, X 234r245v. Lagen: VI+1 (13). V+1 (24). VII (38). IV–2 (44). VI (56). VIII (72). VI+1 (85). V (95). VIII (111). 2 VI (135). IV (143). 2 VI (167). IV (175). IV–1 (182). 2 VI (206). VII (220). VII–1 (233). VI (245). Tintenfoliierung modern: 1245, die leeren Bl. zwischen Bl. 227 und Bl. 234 mitgez., aber nicht foliiert.

Unverzierter spätgotischer Holzdeckelband (VD Eiche, HD Buche), Halbbezug aus Ziegenleder, identische Ausführung wie bei Cod. Guelf. 381 Helmst. Auf dem VD Titelschild (16 × 14 cm, Papier, rubriziert): [Decisio]nes Ro[te]. Conclusiones Ro[te]. Regule cancellarie. Processus iudiciarius. Festa pallacii [!] apostolici. Diversa instrumenta et formule iuris. Defensorium iuris. Regule iuris communes. Constitucio Urbani contra prescribentes clericos. Articuli leges legales condempnati per canones. Leges correcte. Constitucio Su[scepti] regiminis. Constitucio Execrabilis et alie diverse constitutiones. Processus brevis Judiciarius. Ars notaria Petri de Uncola. Festa pallacii [!]. Tractatus Baroli [!] de observancia. Exacta legum sive Vocabularius legum. Exacta de reempcionibus. Questio de iuramentis. Littera confirmacionis statutorum provincialium provincie Maguntinensis. Epistola reformacionis cleri. Recommendacio et promocio doctorisandi [!]. Einbandgestaltung identisch mit Cod. Guelf. 381 Helmst. Fragmentarische Beschriftung auf dem Oberschnitt: de[cisiones rote] et alii XXIII. An Bl. 44, 85, 143 und 233 rotgefärbte lederne Registerzungen als Blattweiser. Einband 1976 restauriert, Bünde und Holzdeckel ausgebessert, Lederüberzug und Schließenriemen erneuert, neue Vorsatzbl. eingefügt. Originale Rückenhinterklebungen und Überzugfragmente in der Einbandreste-Sammlung.

Fragment: Rückenhinterklebungen. Raum Braunschweig. 15. Jh., 1. Hälfte. Pergament. 1 Bl. 13 × 13 cm. Das Bl. ist zur Verwendung als Rückenhinterklebung in zwei Teile zerschnitten und aufgrund der Ablösung erheblich beschädigt; die Ausmaße des Schriftraums sind nicht mehr ermittelbar. Jüngere gotische Kursive von einer Hand. Schreibsprache: Mittelniederdeutsch (Ostfälisch). Urkunde für den Braunschweiger Rat. Nurmehr fragmentarisch zu entziffern: weddergen gunstlick fordern vnd wedercoffen dat wollen got Secret . Rest des Dorsalvermerks: amen vnd vorsichtigen Borg rathmannen to Brunswik vnsern [be]sundern gu

Herkunft: Die Schriftheimat der einzelnen Faszikel ist sehr heterogen; neben dem Braunschweiger Raum und Hildesheim kommt auch die Universität Leipzig als Entstehungsort einzelner Stücke in Frage. Eine genauere Lokalisierung ist jedoch nicht überall möglich. Inhaltlich auffallend ähnlich sind die Hs. Cod. Guelf. 30.1 Aug. 2° aus dem Augustiner-Chorfrauenstift Marienberg, und Graz, UB, Ms. 708 aus dem Besitz des Juristen Henricus de Lobenstein (Graz, 428–430). — Die Teile gelangten in Leipzig und Braunschweig in den Besitz Gerwins von Hameln, 2r Wappen und Gebetsbitte wie in Cod. Guelf. 381 Helmst. Wahrscheinlich schrieb er auch einige Abschnitte selbst; ein genauer Nachweis möglicher autographer Partien ist hier jedoch nicht möglich. Er zählte auch die Blätter, gliederte die Texte mit zahlreichen Marginalien und Rubriken und ließ sie in Braunschweig zu einer Sammelhs. binden; außerdem schrieb er die Inhaltsangabe 1r. Zusammen mit seiner übrigen Bibliothek übergab er den Codex 1495 der Liberei von St. Andreas in Braunschweig. — Im frühen 18. Jh. von Hermann von der Hardt in die Universitätsbibliothek Helmstedt überführt, vgl. dazu bei Cod. Guelf. 381 Helmst. Im Handschriftenkatalog der Helmstedter Universitätsbibliothek von P. J. Bruns (1797, BA III, 51) unter Nr. 113 erstmals ausführlich beschrieben.

Heinemann Nr. 417. — Lehmann Gerwin van Hameln, 581 Nr. 18. — Dolezalek 2 (unter der Hs.). — Haucap-Nass Gerwin von Hameln, 175–178 Nr. 11. — Lesser Gerwin von Hameln, 75, 88, 91, 98–103.

I

Papier — 44 Bl. — 28,5 × 22,5 cm — um 1390

Wasserzeichen: Dreiberg, darüber zweikonturige Stange, darüber zweikonturiges Kreuz (nicht nachweisbar). Dreiberg im Kreis, darüber einkonturiges Kreuz: Briquet 11854 (1388). Pfeil und Bogen: WZIS IT6900-PO-123546 (1387). Unziales M, zweikonturig (nicht nachweisbar). Lagen: VI+1 (13). V+1 (24). VII (38). IV–2 (44). Schriftraum: 22–23 × 15–16 cm, einspaltig, 38–45 Zeilen. Jüngere gotische Kursive von einer Hand. Zahlreiche Marginalien und Korrekturen der anlegenden Hand. Am Beginn der einzelnen Quaestionen Cadellen.

1r Tabula. Desciciones Rothe [!]. Conclusiones Rothe [!]. Regule Cancellarie Johannis papae XXII … — … Littera confirmacionis statutorum provincialium provincie Maguntinensis. Item statuta Maguntinensia. Epistola reformacionis cleri. Collaciones promovendi doctoris tres. Ähnlich wie die Aufschrift des Titelschildes (s. oben), durch Gerwin von Hameln nachgetragen. Der letztgenannte Bestandteil, die drei Promotionsreden, sind im Codex gegenwärtig nicht enthalten; ob sie verlorengegangen sind oder der betreffende Eintrag im Inhaltsverzeichnis und auf dem Titelschild fehlerhaft ist, kann nicht mehr entschieden werden. – 1v leer.

2r42v Guilelmus Horborch: Decisiones novae Rotae Romanae (partim). (2r) Prologus. In nomine domini Amen. Anno nativitatis eiusdem MCCCLXXVIo Ego W[ilhelmus] de Horborch Almannus decretorum doctor minimus … — … et aliorum superveniencium et melius sciencium. Am Beginn des Textes (2r) rubrikartige Inhaltsangabe Gerwins von Hameln: Descisiones [danach del.: Conclusiones] Rote. (2r42v) Textus. Prima est quod appellacione pendente a diffinitiva post ipsius desercione … — … ut frequenter tolluntur per formam litterarum apostolicarum preterea in litteris pauperum. Der Auszug umfasst 218 gez. Kapitel (Kap. 61 und 194 doppelt gez.), die den Kapiteln 1–251 im Druck entsprechen. Die Kapitel 28, 29, 41–44, 53, 55, 56, 58, 71, 80, 84, 111, 113, 124, 132, 137, 138, 147, 149, 166 und 191 des Drucks fehlen, einige Kapitel sind zusammengezogen, die Kapitel 12 und 13 der Hs. haben keine Entsprechung im Druck. Der Prolog ist gegenüber dem Druck gekürzt, die Additiones des 15. Jh. fehlen ganz. Verweise auf andere Quaestionen sind der Zählung der Hs. angepasst, laut einer Marginalie auf Bl. 42v befand sich der Rest des Textes in einem anderen Band: Vide ulterius in alio libro et vide questionem 303.Bl. 35v ohne Textverlust leer, Vermerk: nichil deficit. Vollständig in Cod. Guelf. 115 Helmst., 274r–401r. Druck: GW 81978203, 82058208 u. ö., vgl. mit GW 8202. Literatur: Schulte 2, 69f. Nr. 2; DDC 5, 1076–1077; HQL 1, 556–563; Tříška Repertorium, 533; G. Dolezalek, Die handschriftliche Verbreitung von Rechtsprechungssammlungen der Rota, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Kanonistische Abteilung 58 (1972), 1–106, hier 86 (Hs. genannt); A. Fliniaux, Contribution à l’histoire des sources de droit canonique. Les anciennes collections de "Decisiones Rotae Romanae", in: Revue historique de droit français et étranger, 4e série, 4 (1925), 61–93, 382–410 (75–77 Abdruck des Prologs); Kintzinger, 249 Anm. 135 (Hs. genannt); A. Santangelo Cordiani, La giurisprudenza della Rota romana nel secolo XIV, Milano 2001 (Università degli studi di Milano, Facoltà di giurisprudenza. Pubblicazioni dell’Istituto di storia del diritto italiano 26), 117f. (Hs. genannt); CALMA 5, 49 Nr. 1.– 43r44v leer.

II

Papier — 41 Bl. — 28,5 × 21,5 cm — um 1445

Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Augen und Nasenlöchern, darüber einkonturige Stange, darüber Stern: WZIS DE6300-PO-75917 (1443, weitere Typen nicht nachweisbar). Lagen: VI (56). VIII (72). VI+1 (85). Der als Bl. 82 gez. Schaltzettel misst nur 17 × 12 cm. Schriftraum: 21–22 × 13–13,5 cm, einspaltig, je nach Hand 36–42 Zeilen. Bastarda von drei Händen, Hand 1: 44r52r, außerdem Rubriken und Nachträge 82r; 44r52r Textualis als Auszeichnungsschrift für die Rubriken. Hand 2 (Gerwin von Hameln): 52v68r; Hand 3: 68r81v. Am Beginn der einzelnen Quaestionen Cadellen.

45r82r Conclusiones decisionum Rotae Romanae (partim). (45r81v) Textus. ›Conclusiones Rote. De Appellacionibus‹. [A]uditor cause appellacionis et negocii principalis in partibus interposite statim potest inhibere … — … de stilo qui facit ius determinatum falsi [!] quam gravi. Ad huiusmodi … (Text bricht ab).Deficiunt adhuc duo sexterni et ultra‹. Der Text enthält 19 Textgruppen mit 18 Titeln, die erste Gruppe hat keinen Titel. Ungedruckt. (82r) Supplementum. Defectus titulorum. De restitucione in integrum. De execucione sentencie. De taxacione expensarum … — … De donacionibus. De iniuriis. De sentencia excommunicacionis. Nachweis der verlorenen Tituli. Literatur: Dolezalek Die handschriftliche Verbreitung (s. oben), 15–17, 86 Hs. genannt. – 82v85r leer, 85v Blattzählung von der Hand Gerwins von Hameln, die nicht mit der aktuellen Blattzahl übereinstimmt und offenbar auch die Blattverluste berücksichtigt: Ic LXXXXII folia.

III

Papier — 26 Bl. — 28,5 × 22,5 cm — um 1400

Wasserzeichen: Dreiberg, darüber einkonturige Stange, darüber einkonturiges lateinisches Kreuz: WZIS IT6900-PO-150885, IT6900-PO-150957 (beide 1399). Dreiberg im Kreis, darüber einkonturige Stange, darüber einkonturiges lateinisches Kreuz (nicht nachweisbar). Lagen: V (95). VIII (111). Schriftraum: 22–24 × 12,5–16 cm, einspaltig, je nach Hand 34–42 Zeilen. Bastarda von drei Händen, dazu 86r108v Textualis als Auszeichnungsschrift, Hand 1: 86r96v; Hand 2: 96v111v; Hand 3: Nachtrag auf Bl. 108v. Zahlreiche Marginalien und Korrekturen der anlegenden Hände. Am Beginn jedes Abschnitts der Urkunden und Kanzleiregeln Cadellen, 102v federgezeichnete Initialen R und C mit einfachem Palmettenfleuronnée und Schraffurmustern im Binnenfeld.

86r108v Regulae cancellariae apostolicae. Regule date in cancellaria per dominum Iohannem papam XXII. Infrascripte sunt regule restrictive tradite de mandato sanctissimi in Christo patris et domini domini Johannis pape XXII … — … in Romana curia vel ubicumque alibi ac decrevit irritum et inane quidquid in contrarium contingerit attemptari. Die Sammlung enthält die Kanzleiregeln der in der Rubrik (s. unten) genannten acht Päpste, Zählung und Reihenfolge weichen gelegentlich vom Druck ab, die Textabweichungen sind insgesamt gering. Die Kanzleiregeln Bonifatius’ IX reichen nur bis Nr. 59, Nr. 64 wurde von anderer Hand nachgetragen, Nr. 60–63 und 65–87 fehlen. — Am Beginn und Schluss des Textes rubrikartige Vermerke Gerwins von Hameln: (86r) Regula Cancellarie Johannis pape XXII Regula Cancellarie Benedicti pape XII Regula Cancellarie Clementis pape VI Regula Cancellarie Innocencii pape VI Regula Cancellarie Urbani pape V Regula Cancellarie Gregorii pape XI Regula Cancellarie Urbani pape VI Regula Cancellarie Bonifacii pape IX, VIII paparum und (108v) Expliciunt regule cancellarie VIII paparum. Edition: Ottenthal, 1–73. Literatur: A. Meyer, Die geplante neue Edition der spätmittelalterlichen päpstlichen Kanzleiregeln, in: Stagnation oder Fortbildung? Aspekte des allgemeinen Kirchenrechts im 14. und 15. Jahrhundert. hrsg. von M. Bertram, Tübingen 2005 (Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts in Rom 108), 117–131, 129 und 131 Hs. genannt; A. Meyer, Emil von Ottenthal revisited: Unterwegs zu einer erweiterten Neuedition des spätmittelalterlichen Regulae cancellariae apostolicae, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Kanonistische Abteilung 122 (2005), 218–236 (233 und 235 Hs. genannt).– 109rv leer.

110r111r Pileus de Prato: Epistula missiva de transitu eius ab oboedientia Urbani VI papae ad oboedientiam Clementis VI papae (Avignon, 14.7.1387). Nobiles potentes et amici carissimi non erubescam deprehendere errorem meum … — … doleo hactenus ambulasse. Scriptum Avinione XIIII die Julii. ›Errores contenti in quodam rotulo confacto a quodam heretico perfido‹. Pileus de Prata wurde am 28.9.1378 von Urban VI zum Kardinal kreiert und trat zusammen mit dem im vorstehenden Rechtfertigungsschreiben genannten Galeotus Tarlatus de Petramala am 13.6.1387 in Avignon zur Obödienz von Clemens VI über, der beide in ihrer Würde bestätigte. Ungedruckt. Dazu Eubel, 22; H. V. Sauerland, Aktenstücke zur Geschichte des Papstes Urban VI., in: Historisches Jahrbuch 14 (1893), 820–832, hier 827–831; F. Bliemetzrieder, Sermo des Bischofs Petrus Girardi bei der Übergabe des Kardinalshutes an Pileus de Prata und Galeotto de Petramala (1386/87), in: Studien und Mitteilungen aus dem Benediktiner- und dem Cistercienser-Orden 30 (1909), 52–60, hier 58f.

111rv Innocentius IV papa: Bulla 'Etsi animarum affectantes' (prima pars tantum, Neapel, 21.11.1254). Urbanus [!] episcopus servus servorum Dei dilectis filiis universis religiosis salutem et apostolicam benedictionem. Etsi animarum affectantes salutem universos et singulos qui christiana professione censentur … — … remedium pollicentur si apud eorum ecclesias eligant sepulturam ac tandem eos ad suum propositum talibus persuasionibus protrahentes … (Text bricht ab). Edition: Eubel Epitome, 259–261 Nr. XXX, hier bis 260. Literatur: Thomson Checklist, 481 Nr. 1826.

IV

Papier — 32 Bl. — 28,5 × 22 cm — Leipzig — um 1435

Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Augen, darüber zweikonturige Stange, darüber Blume: WZIS DE8100-PO-69508 (1434, weiterer Typ nicht nachweisbar). Lagen: 2 VI (135). IV (143). Von Bl. 112 etwa drei Viertel abgerissen. Schriftraum: 24–25 × 16,5–18 cm, einspaltig, je nach Hand 48–65 Zeilen. 112r132r Bastarda von einer Hand; 132r143v Bastarda und jüngere gotische Kursive von zahlreichen, oft schwer unterscheidbaren Händen. Zahlreiche Marginalien der anlegenden und späterer Hände.

112r132r Johannes Urbach: Processus iudiciarius. (Text setzt ein) … Nam Mulier [com]probatur [suf]ficiebat [concor]dia. Fuit Cum igitur ex cu[piditate] … — … atque condemnetis iusticia exigente. Salvo iure corrigendi addendi etc. ut est moris. Et sic est finis deo gracias. Am Beginn Textverlust. Auch in Cod. Guelf. 270 Helmst., 127r–179r; 294 Helmst., 25r–76v; 352 Helmst., 72ra–109ra (gekürzt); 30.1 Aug. 2°, 158r–212r. Druck: Ioannis Urbach Processus iudicii qui Panormitani ordo iudiciarius a multis dicitur, hrsg. von T. Muther, Halle 1873, 1–322. Literatur: Stintzing, 239–256; Schulte 2, 301f. Nr. 120; Coing, 195f.; H. Boockmann, Aus den Handakten des Kanonisten Johannes Urbach (Auerbach). Die Satira des Johannes Falkenberg und andere Funde zur Geschichte des Konstanzer Konzils, in: DA 28 (1972), 497–532 (510 Hs. genannt); HQL 1, 395; Fowler-Magerl Ordo, 123f.; Fowler-Magerl Ordines, 72, 98, 108; 2VL 10, 117–121.

132r Festa palatii apostolici. Festa pallacii [!]. Januarius habet dies XXXI. Primo a festo circumcisionis usque ad crastinum epiphanie exclusive … — … vigilia nativitatis domini cum diebus sequentiis ad finem. Item omnia festa principalia [illius] loci ubi dominus noster papa cum sua curia residet. Text in drei Spalten und auf dem Rand des Bl. nachgetragen. Druck: GW 9857–9860, M20239, M45623; vergl. mit GW M20239, 1rv.

132v143v Formulae iuris. ›Libellus in causa iniuriarum‹. Coram vobis venerabili viro domino T. de Marnholte decano ecclesie sancte Marie virginis Hallensis iudice et conservatore … — … a domino nostro apostolico. XXXI modi. Die von mehreren Händen geschriebene Formelsammlung gehört offenbar als Appendix zum Text von Johannes Urbach und enthält insgesamt 78 Formulare diverser juristischer Texte. Die erwähnten Namen belegen, dass die Stücke großenteils der konkreten Praxis der Leipziger juristischen Fakultät entstammen; der Bl. 132v erwähnte T[heodericus] de Marnholte wurde im Sommersemester 1423 in Leipzig immatrikuliert (Matrikel Leipzig 1, 76) und war später Domkanoniker in Hildesheim und Halberstadt vgl. die Anniversarnotiz in Cod. Guelf. 83.30 Aug. 2°, 196v. Genannt wird außerdem Arnoldus de Hesede, vgl. zu ihm Cod. Guelf. 294 Helmst., 78v–81v; dort 99r–121v eine analoge Formelsammlung. Ungedruckt.

V

Papier — 32 Bl. — 28,5 × 21,5–22 cm — Braunschweig — 1445–1450

Wasserzeichen: Traube mit zweikonturigem Stiel (nicht nachweisbar). Ochsenkopf, mit Augen, Nase und weiteren Gesichtsmerkmalen (nicht nachweisbar). Ochsenkopf, mit Augen, Nase und weiteren Gesichtsmerkmalen, darüber einkonturige Stange, darüber Blume (nicht nachweisbar). Ochsenkopf mit Augen, darüber einkonturige Stange, darüber Stern: WZIS AT3800-PO-76175, AT3800-PO-76261 (beide 1444). Lagen: 2 VI (167). IV (175). Schriftraum: 24–25 × 16–17 cm, einspaltig, je nach Hand 36–48 Zeilen. 144r166v Bastarda von der Hand des Notars Theodericus Retis aus Braunschweig. 167r175v Bastarda und jüngere gotische Kursive von mehreren, schwer unterscheidbaren Händen, darunter auch Hand 1. 144r156r rubriziert, rote Lombarden, Nota-Vermerke und Zeigehände.

Herkunft: Der Faszikel mit normativen Rechtstexten und Urkundenformularen wurde 1445–1450 von dem Notar Theodericus Retis in Braunschweig als Hilfsmittel für die praktische Notariatstätigkeit angelegt.

144r159v Gerardus de Rheinau: Defensorium iuris. (144r) Titulus. ›Hic incipit defensorium iuris‹. Hic incipit defensorium iuris compositum per Gherardum monachum de Rivo sancte Marie Ordinis Cisterciensis collectum ex diversis tractatulis iuristarum quibus hoc concordat precipue ex libro intytulato Fugitans [!] quem composuit magister Nepos de Monte Albano. Item ex iudiciario magistri Bartholomei Brixsigensis [!] et Tancredi Bononiensis similiter ex libro cavillacionum vel alias doctrina advocatorum quem composuit Johannes de Deo Hispanus. (144r159v) Textus. ›Deus adiuva nos in tribulacione. Capitulum primum‹. Quia bone rei dare consilium et presentis vite subsidium et eterne remuneracionis premium exspectatur XII q. II 'Bone rei' [C.12 q.2 c.74] … — … non fuit contestata perit instancia iudicii etc. Amen. Explicit defensorium iuris compositum quem composuit Johannes de Deo Hispanus. Explicit sub anno domini Mo CCCCo XLVo indictione octava per me Theodericum Retis feria III post dominicam Invocavit [16.2.1445] etc. in Brunswik. (Colophons 17761). – Das ausführliche Explicit mit den Quellenangaben auch in anderen Hss. (Fritzlar, DB, Ms. 130, 154vb; Fritzlar, 238), Abdruck bei Schulte 2, 314 Nr. Nr. 127. Zum Text vgl. Cod. Guelf. 288 Helmst., 13r–41r.

159v161r Bonifatius VIII papa: Regulae iuris libri VI decretalium (Ⅵ 5.12.). ›Regulae iuris‹. Beneficium ecclesiasticum non potest licite sine institucioine canonica optineri … — … qui verba legis complectens contra legis utitur voluntatem. ›Expliciunt regule iuris libri VI‹. Druck: Friedberg 2, 1122–1124.

161r162r Tabula iuris. ›Sequuntur regule iuris communes cum allegacionibus suis‹. Agentes et consentientes pari pena constringuntur extra de officio iudicis delegati 'Quia quesitum' [X 1.29.1] … — … ad illam declinet quod homo faciliter in se per experigenciam [!] potest cognoscere. Identisches Incipit in den umfangreicheren Autoritätensammlungen in München, BSB, Clm 4756, 154r–183r (Sottili Nr. 116) und München, UB, 4° Cod. ms. 803, 149r–197r (München UB 5, 242). Alphabetische Sammlung von Sentenzen aus den geistlichen (vor allem den Dekretalen) und weltlichen Rechtstexten mit Allegationen. Ungedruckt.

162rv Urbanus V papa: Bulla 'Quia sicut displicenter' (Rom, 10.12.1367). ›Constitucio domini Urbani pape quinti contra proscribentes clericos et ecclesiasticas personas‹. Urbanus episcopus servus servorum dei ad perpetuam rei memoriam. Quia sicut displicenter accepimus nonnulli diversarum parcium principes … — … fieri oporteat mencionem. Nulli. Datum Rome IIII ydus Decembris nostri anno quinto. Regest: Lecacheux Urbain V Nr. 2590. Hier Datierung fehlerhaft. Textidentisch ist die am 10.12.1383 (IIII ydus Decembris pontificatus nostri anno sexto) von Urban VI ausgestellte Bulle 'Quia sicut displicenter' in: Bullarum Taurinensis editio 4, 588f.

162v164r De differentia inter ius canonicum et civile. ›Articuli legales condempnati per canones‹. Cum leges humane in quantum iuste procedunt et derivantur ab eterna lege proverbiorum VIII per me reges regnant et legum conditores iusta decernunt [Prv 8,15] … — … quo ad matrimonium carnale et spirituale et in iuramentis XX qu. III [!] 'Puella' [C.20 qu.2 c.2] XXII qu. IIII 'Tribus' [C.22 qu.4 c.19]. Auch in Lüneburg, RB, Ms. Hist. C 2° 45, 114v–117r (Lüneburg 1, 208f.). Anonyme Kompilation aus der populären Schrift "De differentiis legum et canonum" von Galvanus de Bononia (Druck: Tractatus Universi Iuris Duce & Auspice Gregorio XIII. Pontifice Maximo in unum congesti…, Vol. I: De iure cognoscendo et interpretando, Venedig 1584, 189ra–190rb, dazu CALMA 4, 41 Nr. 3), und dem "Tractatus de differentia inter ius canonicum et civile" von Bartolus de Saxoferrato (?, Druck: Bartoli a Saxoferrato consilia, 402–416, dazu CALMA 2, 153 Nr. 113; Lange/Kriechbaum 2, 682–733 Nr. 68, bes. 701 Nr. 2e und 731). In dieser Form ungedruckt.

164r165v Gregorius XI papa: Bulla 'Salvator humani generis' (Avignon, 8.4.1374). ›Iste sunt leges correcte per iura allegatis [!]‹. Gregorius episcopus servus servorum [dei] venerabilibus fratribus archiepiscopis suffraganeis salutem etc. Reverenciam exstirpacionem erroris exaltacionem fidei catholice prout continetur in nostris litteris inde confectis quorum tenor talis est: Gregorius etc. ad perpetuam rei memoriam. Salvator humani generis … — … ad elemosinas et alia pia opera prohibent. Nulli ergo hominum. Datum Avinione VI ydus Aprilis pontificatus nostri anno quarto. Quo circa etc. Enthält nur den Text der Bulle ohne Poenformel und die 14 inkriminierten Artikel; die zweite inserierte Fassung der Bulle an den Kaiser fehlt. Auch in Cod. Guelf. 30.1 Aug. 2°, 282ra–283rb (textidentisch); 112.3 Extrav., 190v (Fragment). Druck (zuletzt): Bullarum Taurinensis editio 4, 573–576; Kirche und Staat, Bd. 2: Von 1122 bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts, hrsg. von E. Eichmann, Paderborn, München 1914, ND 1968 (Quellensammlung zur kirchlichen Rechtsgeschichte und zum Kirchenrecht 2), 159–163 Nr. 46 (hier 159–161, 162f.). Literatur: C. G. Homeyer, Johannes Klenkok wider den Sachsenspiegel, in: Abhandlungen der Preussischen Akademie der Wissenschaften Berlin, Historisch-philologische Klasse, Berlin 1855–1856, 377–432, hier 394–402; CALMA 4, 434 Nr. 1.

165v166r Johannes XXII papa: Bulla 'Suscepti regiminis' (Extravag. Jo. XXII. 1.2; 1317). Auch in Cod. Guelf. 381 Helmst., 243v–244r. Druck: Friedberg 2, 1205f.; Extravagantes, 182–186 Nr. 7.

166rv Johannes XXII papa: Bulla 'Execrabilis' (Extravag. Jo. XXII. 3.un., Avignon, 19.11.1317). Auch in Cod. Guelf. 381 Helmst., 244r–245r. Druck: Friedberg 2, 1207–1209; Extravagantes, 190–198 Nr. 9.

167r Excerpta iuris. ›De secundis nupciis‹. Exzerpte aus Rechtstexten (z. B. X 1.6.56) nicht nur zum angegebenen Thema.

167r Instrumentum de beneficio. ›Conservacio beneficii‹. Urkunde vom 21.3.1330 zur Verleihung von Pfründen im Kollegiatstift St. Crucis in Hildesheim.

167v168r Instrumentum notarii publici pro rectore ecclesiae parochialis in Magna Stenvelde. Notariatsinstrument von Theodericus Retis, ausgestellt in Braunschweig am 9.10.1445.

168r Bodo de Witten: Instrumentum publicum exhortativum. ›Sequitur monicio cum oracione superhabundanter [!]‹. Der Aussteller gibt am 23.2.1445 dem Klerus der Diözese Halberstadt und der Erzdiözese Magdeburg eine Bestimmung bekannt.

168r169r Instrumentum cuiusdam notarii publici. Öffentliches Instrument eines ungenannten Notars für Nicolaus Havek, Kanoniker von St. Cyriacus in Braunschweig vom 8.12.1445.

169rv Henningus Hameln: Testamentum cum instrumento notarii publici (Braunschweig, 23.6.1439). ›Sequitur constructio testamenti‹.

169v Johannes Bodeker praepositus in Stoterlingenburg: Instrumentum publicum de constitutione (17.4.1445). ›Instrumentum constitucionis‹.

169v170r Johannes von Anhalt Dompropst in Merseburg: Urkunde über die Pfarrei in Schöppenstedt (1444). ›Sequitur forma vulgaris littere querele‹. Schreibsprache: Mittelniederdeutsch (ostfälisch).

170r Johannes Bodeker praepositus in Stoterlingenburg: Urkunde für Dompropst Busso von Halberstadt(26.4.1444). ›Sequitur alia forma‹. Schreibsprache: Mittelniederdeutsch (ostfälisch).

170r171r Thidericus rector parochialis ecclesiae ville N. Hildensemensis dioecesis: Instrumentum appellationis. ›Appellacio contra karolinum‹. Der Aussteller bezeugt eine Appellation des Dekans Dethardus Slether gegen die Maiestas Carolina Karls IV (7.8.1445).

171r Siegfridus de Hoym: Instrumentum publicum ad clerum dioecesis Halberstadensis de concilio Basiliensi. Der Aussteller gibt am 23.8.1445 dem Klerus der Diözese Halberstadt eine Bestimmung des Basler Konzils bekannt.

171rv Bodo de Witten: Instrumentum publicum ad clerum dioecesium Halberstadensis et Hildeshemensis de concilio Basiliensi. Der Aussteller gibt am 15.1.1446 dem Klerus der Diözesen Halberstadt und Hildesheim eine Bestimmung des Basler Konzils bekannt.

171v172v Textus iuridicus de ecclesiis collegiatis. ›Hec iura pro notabilia sunt habenda‹. In quibusdam ecclesiis sunt quedam officia vel beneficia que vocantur abbacie vel prepositure … — … appensione fecimus communiri. Actum et datum Hildensem Anno domini Mo CCCCo XXIo.

172v173v Epistula de permutatione beneficii. Aussteller, Adressat, Ort und Datum ungenannt.

173v174r Albertus Holteker: Instrumentum publicum de citatione iudicis. ›Citacio iudicis apostolici‹. Ausgestellt am 25.7.1448.

174r Albertus Holteker: Instrumentum publicum de citatione. ›Sequitur citacio a iudice papali‹. Ausgestellt am 25.7.1448.

174rv Martinus V papa: Instrumentum publicum de forma conquesti. ›Sequitur forma conquesti‹. Für den Dompropst von Halberstadt, ausgestellt am 16.1.1431, Name des Beklagten getilgt (C.).

174v Albertus Holteker: Instrumentum publicum ad clerum dioecesium Halberstadensis et Hildeshemensis de concilio Basiliensi. ›Sequitur de Carolini [!]‹. Der Aussteller gibt am 26.10.1448 dem Klerus der Diözesen Halberstadt und Hildesheim eine Bestimmung des Basler Konzils zu den Reichsgesetzen bekannt.

174v175r Hermannus de Wend: Epistula relaxatoria. Entlastungsbrief für den Priester Conradus Naseman vom 25.10.1448.

175r Rudolfus Vrese: Instrumentum publicum de mandato generali. ›Sequitur forma mandati generalis‹. Der Aussteller gibt am 12.3.1449 dem Klerus der Diözese Hildesheim ein Mandat des Basler Konzils bekannt.

175rv Siegfridus de Hoym: Instrumentum. Urkunde vom 2.4.1449 in einer Streitsache des Tyle Kump in Dorstadt und anderer.

175v Johannes plebanus in Helmstedt: Instrumentum publicum de procuratorio. ›Sequitur de procuratorio‹. Urkunde für den Helmstedter Bürger Johannes Kremer vom 14.2.1408. Zwischen den hier genannten Urkunden sind z. T. noch weitere, kürzere Formeln eingefügt; alle hier genannten Texte sind ungedruckt.

VI

Papier — 7 Bl. — 28,5 × 22 cm — um 1390

Wasserzeichen: Dreiberg, darüber einkonturige Stange, darüber einkonturiges lateinisches Kreuz: WZIS IT6900-PO-150680 (1392, weiterer Typ nicht nachweisbar). Lagen: IV–1 (182). Schriftraum: 22–23 × 14–14,5 cm, 177v179r Zwei-Spalten-Klammerform (Textspalte ca. 11 cm, marginale Kommentarspalte unregelmäßig 5–5,5 cm breit), je nach Hand 34–48 Zeilen. Bastarda von zwei Händen, Hand 1: 176v, 177v182v; Hand 2: 177r. Keinerlei Buchschmuck.

176r leer.

176v Bonifatius IX papa: Forma litterae de resignatione beneficii. ›Papa concedit vicecancellario resignationem quam quis intendit facere de beneficio Textus. Bonifacius etc. venerabili fratri nostro episcopo Penestrino sancte Romane ecclesie vicecancellario salutem etc. Apostolice sedis providentia circumspecta ad idem … — … nos enim ex nunc irritum decernimus. Datum. Nota. Circa dictam formulam nota quos si fiat pro absento … — … littere de novo taxande. Adressat der hier als Formular verwendeten Originalurkunde war vermutlich Franciscus Moricotti, Erzbischof von Pisa und Bischof von Palestrina, am 28.9.1378 von Urban VI zum Kardinal kreiert, Vizekanzler der Heiligen Römischen Kirche, † 6.2.1394, vgl. zu ihm Eubel, 22. Beide Stücke ungedruckt.

177r Bonifatius IX papa: Forma litterae de receptione in consortio cappellanorum. ›Forma capellanatus honoris‹. Bonifatius etc. Dilecto filio N Capellano nostro salutem et apostolicam benedictionem. Virtutibus clarens et meritis … — … pleniorem graciam invitemur. Nulli ergo Si quis autem Datum Rome apud sanctum Petrum N etc. Subscripcio: Cardinalis Bulcanus domini nostri pape Camerarius decrevit processu temporis super premissis. Der erwähnte Kardinal Marinus Bulcanus wurde 1385 von Urban VI zum Kardinal kreiert, † 8.8.1394, vgl. zu ihm Eubel, 24. Druck: Tangl, 345.

177v–182v Ps.-Johannes Andreae: Ordo iudiciarius 'Antequam' cum commento. (177v182v) Textus. [A]ntequem dicatur de processu iudicii notandum est quid sit iudicium … — … laudem et gloriam querere et captare non debet sed magis profectum illorum quos informat. Die als Formulare eingefügten Urkunden werden nur anzitiert. (177v179r) Commentum. Nota circa ordinem iudicii imperator rescripta [!] accedat iudicis rei rescriptis … — … multis maliciis et reus iudici subicitur et obligatur actori. Kommentar in Zwei-Spalten-Klammerform (Powitz, 65f.). ›Explicit forma brevis de processu iudicii‹. In der Hs. Budapest, OSZK, Clmae 155, 138r–162v (Budapest, 131f.) Johannes de Lignano zugeschrieben, vgl. McCall, 430f. Druck ohne Kommentar: Andreae Summula, 1–39; O. Riedner, Die geistlichen Gerichtshöfe zu Speier im Mittelalter, Bd. 2, Paderborn 1915 (Veröffentlichungen der Sektion für Rechts- und Sozialwissenschaft der Görres-Gesellschaft zur Pflege der Wissenschaft im katholischen Deutschland 26), 5–48 Nr. 1. Literatur: Stintzing, 202–220; Schulte 2, 225 Nr. 68.12.IV; Coing, 148f.; HQL 1, 390; Fowler-Magerl Ordo, 151–153; Fowler-Magerl Ordines, 115.

VII

Papier — 12 Bl. — 28,5 × 22 cm — Braunschweig — um 1400

Wasserzeichen: Dreiberg, darüber einkonturige Stange, darüber Kreuz (nicht nachweisbar). Lagen: VI (194). Schriftraum: 23–24 × 15–16 cm, einspaltig, nur 193va194vb zweispaltig (Spalten 8 cm breit), 40–44 Zeilen. Bastarda von einer Hand. Am Beginn der einzelnen Abschnitte Cadellen.

Herkunft: Der Faszikel dürfte aufgrund der Parallelüberlieferung des enthaltenen Textes in Braunschweig entstanden sein.

183r193r Petrus de Unzola: Commentum in Rolandini de Passageriis tractatulum notularum. Notaria est ars scribendi et dictandi per quam humani [!] fragilitates roborantur … — … in unum rescriptis prout possibile est iuxta humanam naturam gracias honorem et laudem humiliter atque devote reddo domino nostro Ihesu Christo in secula seculorum Amen. ›Explicit lectura magistri Petri de Uncola [!] super tractatulo notularum deo gracias‹. Identische Textfassung in Cod. Guelf. 71.5 Aug. 2°, 49r–59r, aus dem Braunschweiger Kollegiatstift St. Blasius, vgl. Haucap-Nass St. Blasius, 216 Nr. 33. Ungedruckt. Literatur: Savigny 5, 551; Coing, 159f.; HQL 1, 354f.

193va194va Festa palatii apostolici. Wie oben, 132r, Schluss mit ausführlicheren Angaben zu besonderen Festen: Item quando legatus pape a latere intrat curiam vel recedit. Item quando imperator intrat. Item quando est generale consistorium. Item quando est festum principale in terra ubi est curia Romana. Item festum coronacionis pape.194vb leer.

VIII

Papier — 26 Bl. — 28,5 × 21,5 cm — um 1410

Wasserzeichen: Horn: Piccard VII/1, 150 und 151 (beide 1410/1411). Lagen: VI (206). VII (220). Auf dem Kopfsteg von Bl. 196v212r Blattzählung 1m–17m. Schriftraum: 21,5–22 × 14,5–15 cm, zweispaltig (Spalten 7 cm breit), 33–35 Zeilen. Bastarda von einer Hand. 195ra212rb,, 215va220vb rubriziert, rote Lombarden.

195ra196rb Bartolus de Saxoferrato: Tractatus de ritu iudiciorum ad practicam. Memorie iudicis qui tribunali cuilibet preest occurrent infrascripta servanda … — … nam tunc non auditur appellans de iure et iudex ipsam appellacionem non recipiet etc. ›Explicit tractatus super stilo et observancia curie imperialis per dominum Bartolum de Saxoferrato compilatum [!] etc. Sequuntur vocabula legum etc‹. Am Beginn des Textes (195r auf dem Kopfsteg) rubrikartige Inhaltsangabe Gerwins von Hameln: Tractatus Bartoli de observancia iudiciali iuxta stilum Romane curie. Auch in Cod. Guelf. 529 Helmst., 49r–50v; 567 Helmst., 1r–2v. Druck: GW 3665, 106rb110vb; Bartoli a Saxoferrato consilia, 397–400; Bartoli a Saxoferrato ... Omnia, quae extant, opera … Tomus decimus: Consilia, quaestiones, et tractatus…, Venetiis 1590, 144v–145r. Literatur: J. L. J. van de Kamp, Bartolus de Saxoferrato 1313–1357. Leven, werken, invloed, beteekenis, Amsterdam 1936, 75 (Hs. genannt); Casamassima Note, 194, 206 und 236 Nr. 173 (jeweils Hs. genannt); F. Calasso. Art.: "Bartolo da Sassoferrato", in: Dizionario biografico degli italiani, Bd. 6: Baratteri–Bartolozzi, Rom 1964, 640–669 (659 Hs. genannt); E. Casamassima, Codices operum Bartoli a Saxoferrato recensiti, Bd. 1: Iter Germanicum, Firenze 1971, 207 Nr. 173, 267 (jeweils diese Hs.); Dolezalek 2 (unter dieser Hs.); CALMA 2, 155 Nr. 149; Lange/Kriechbaum 2, 682–733 Nr. 68.

196va215ra Epitome 'Exactis regibus'. ›Incipiunt exacta legum‹. (196va212rb) Textus. Exactis a romana civitate regibus constituti sunt consules duo … — … Venerabili die solis quem rite dominicum dixere maiores respirent habeant federis intervalla subeat animos incuria [!] penitudo [C. 3,12,9,1]. ›Expliciunt exacta legum deo gracias‹. Am Beginn des Textes (196vb auf dem Kopfsteg) rubrikartige Inhaltsangabe Gerwins von Hameln: Vocabularius legum. Die einzelnen Bl. sind auf dem Kopfsteg der Rectoseite (Ausnahme: 196v als 1a gez.) separat gez.; die Zählung ist registerrelevant. (212va214rb) Tabula. Assesores. 2 Arbiter. Advocatus … — … Zenodochus 3. Zenon 3. Zenodochium 3. Zenia 10. Der Text weicht vom Druck ab, einzelne Paragraphen sind gekürzt oder fehlen ganz (z. B. IX § 25–64, 68–80), die letzten drei Paragraphen haben keine Entsprechung in der Ausgabe, das Register ist ungedruckt. Auch in Cod. Guelf. 270 Helmst., 38va–94r. Edition: Die Epitome exactis regibus, hrsg. mit Anhängen und einer Einleitung von M. Conrat (Cohn), Berlin 1884, ND Aalen 1965, 1–148. Seckel, 376–385; Coing, 146f.; HQL 1, 260; H. Lange, Römisches Recht im Mittelalter, Bd. 1: Die Glossatoren, München 1997, 421–425. (214vab) leer. Darunter: (215ra) Supplementum. Pirati [!] dicuntur spoliatores navium qui in mari magnis navibus vehentur … — … si non solveret tributum incideret in commissum extra de condicionibus appositis capitulo 1 [X 4.5.1]. Einträge zu den Lemmata Pirata, Crimen petulatus und Conditio. Ungedruckt. – 215rb leer.

215va–220vb Tractatus de contractibus (prima pars tantum). Abbas sancti Jacobi de consensu conventus vendidit Petro ementi de omnibus monasterii sui bonis ius percipiendi singulis annis census … — … unde dicendum est quod si quis emit ultra dimidiam iusti precii quod non aget ex[empto] (Text bricht ab). Durch Blattverlust fragmentiert. Am Beginn des Textes (215va auf dem Kopfsteg) rubrikartige Inhaltsangabe Gerwins von Hameln: Incipit tractatus de reempcionibus. Zum Text und zur Parallelüberlieferung vgl. Cod. Guelf. 352 Helmst., 296rb–301rb.

IX

Papier — 13 Bl. — 28,5 × 21,5 cm — um 1440

Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Augen, darüber einkonturige Stange, darüber Blume: WZIS DE8085-PO-65516 (1438, weiterer Typ nicht nachweisbar). Ochsenkopf mit Augen, darüber zweikonturige Stange, darüber Blume: WZIS DE5925-PO-69839 (1439). Lagen: VII–1 (233). Schriftraum: 21,5 × 14 cm, zweispaltig (Spalten 6 cm breit), 40–43 Zeilen. Bastarda von einer Hand.

221r–v leer.

222ra227rb Quaestio de iuramentis. Utrum creature racionali cui prohibita est peccare per nomen creatoris in causa liceat iurare. Et arguitur quod non … — … patet responsio ex hiis que sunt dicta in conclusione secunda et in conclusione sexta. Ungedruckt. – 228r233r leer, 233v Blattzählung von der Hand Gerwins von Hameln: XXXIII folia, von ihm auch die rubrikartige Inhaltsangabe 222ra: Questio de iuramentis.

X

Papier — 12 Bl. — 28,5 × 22 cm — Hildesheim — 15. Jh., Mitte

Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Augen und Nasenlöchern, darüber einkonturige Stange, darüber Stern: WZIS CH0780-PO-75508 (1451), DE2910-PO-75860 (1454). Lagen: VI (245). Schriftraum: 22–23 × 15–16 cm, einspaltig, 42–50 Zeilen. Jüngere gotische Kursive von einer Hand; Marginalien, Lesevermerke und Anmerkungen (Bastarda) von der Hand Gerwins von Hameln.

Herkunft: Wie die textidentische und wahrscheinlich vom gleichen Schreiber stammende Fassung in Hildesheim, DB, Hs. 787, 171r–181v (Hildesheim 2, 97–99) vermutlich in Hildesheim selbst entstanden, vgl. auch die Marginalie 237r.

234r Nicolaus de Cusa: Littera confirmationis statutorum concilii provincialis Moguntini (Mainz, 3.12.1451). ›Littera confirmationis statutorum provincialium provincie Maguntinensis per reverendissimum patrem dominum Nicolaum cardinalem et legatum facta‹. Nicolaus miseracione divina tituli sancti Petri ad vincula ad perpetuam rei memoriam. Ad hoc tendit omnis sollicitudinis nostre intencio ut credita legatio in republica christiana uberes fructus pariat … — … ubi sic fuerit oportunum. Datum Maguncie die veneris III Decembris anno a nativitate domini Mo CCCCo L primo pontificatus anno quinto. Auf dem Kopfsteg Notiz Gerwins von Hameln: et per generale consilium [!] Basiliense facta. Perlegi. Alle Texte dieses Faszikels in modifizierter Abfolge auch in Cod. Guelf. 30.1 Aug. 2°, 3ra–19ra. Edition: Acta Cusana 1, 1334–1336 Nr. 2065 (mit dieser Hs.). Literatur: H. J. Mierau, Synoden als Ort kirchenrechtlicher Debatten: Der Nürnberger Streit über die Seelsorge der Bettelorden, Nikolaus von Kues und die Bamberger Synode von 1451, in: Proceedings of the Twelfth International Congress of Medieval Canon Law, hrsg. von U.-R. Blumenthal, K. Pennington und A. L. Larson, Città del Vaticano 2008 (Monumenta Iuris Canonici Ser. C, 13), 935–964 (947 Hs. genannt).

234r238r Statuta concilii provincialis Moguntini anno MCCCCLI habiti. Reverendissimus in Christo pater et dominus Theodoricus archiepiscopus Maguntinus super propositis pridem et avisatis … — … ut speratus reformacionis fructus laudabiliter exinde perveniat. Langfassung (Redaktion II 2 a mit Ergänzungen) der Mainzer Überlieferung. Die im Statutentext erwähnten Mainzer Synodalakten, Konzilsdekrete und Kapitel des Corpus iuris canonici sind an der entsprechenden Stelle jeweils eingefügt. Druck: Acta Cusana 1, 1323–1334 Nr. 2064, 1324f. Hs. genannt; dort ausführlich zur Überlieferung und Textgestalt, die neun inserierten Dokumente werden in der Edition an der entsprechenden Stelle mit Titel, Druckort und Literatur nachgewiesen. Dazu außerdem E. O. Kehrberger, Provinzial- und Synodalstatuten des Spätmittelalters. Eine quellenkritische Untersuchung der Mainzer Provinzialgesetze des 14. und 15. Jahrhunderts, und der Synodalstatuten der Diözesen Bamberg, Eichstätt und Konstanz, Stuttgart 1938, 32–35. Im laufenden Text befinden sich zahlreiche Marginalien Gerwins von Hameln, die auf die zugehörigen Urkunden 238r240v verweisen: (234v) Verweis auf den Text unten, 241r–245v: Libellus in fine est ascriptus et incipit: 'Postulat a me' etc. et est hic legendus. Im einzelnen sind eingefügt:
(234v235r) Statutum de Iudaeis (Aschaffenburg, 1292). ›Statutum de iudeis de quo supra fit mencio sequitur et est tale. Ex concilio Aschaffenborgensi domini Petri‹. Licet olim in generali concilio provide fuerit institutum ut utriusque sexus de gente iudeorum … — … publice prefatum statutum lingua materna exponere non obmittant. Hier aus den Mainzer Synodalstatuten von 1310 (Provinzialkonzil unter Erzbischof Peter von Aspelt) übernommen. Druck: Concilia Germaniae…, Bd. 4: A Anno MCCXC. Ad MCCCC, hrsg. von J. F. Schannat und J. Hartzheim, Köln 1761, 14f., nochmals 208f.; Mansi 25, 333f.
(235r) Gregorius IX papa: Bulla de usuris Iudaeorum (Ⅹ 5.19.12). ›Capitulum de Iudeis de quo supra fit mencio sequitur et est tale‹. Druck: Friedberg 2, 814f. Literatur: CALMA 4, 430 Nr. 1.
(235rv) Decretum concilii Basiliensis de concubinariis. (Sessio 20, Basel, 22.1.1435). ›Decretum concilii Basiliensis de concubinariis et est tale‹. Sacrosancta generalis synodus Basiliensis in spiritu sancto legittime congregata universalem ecclesiam representans ad perpetuam rei memoriam. Quicumque clericus cuiuscumque status … — … tam salutaribus monitis quam aliis canonicis remediis omni studio laborent. Druck: COD 485–487.
(235v236r) Statutum de contuberniis (Fritzlar, 1244). ›Statutum provinciale de contuberniis sequitur et est tale. Ex concilio Fritslariensi domini Siffridi‹. Licet multa super continencia sanctorum clericorum hactenus emanaverint instituta … — … eos denunciamus excommunicacionis vinculo subiacere. Aus den Mainzer Synodalstatuten von 1310 (Provinzialkonzil unter Erzbischof Peter von Aspelt) übernommen. Druck: Concilia Germaniae…, Bd. 4 (s. oben) 189; Mansi 25, 314.
(236r) Statuta de concubinariis (Mainz, 1261). ›Ex Concilio Maguntinensi domini Wernheri‹. Item sacerdos qui concubinam in domo publice ausu sacrilego presumpserit … — … ad quos donacio spectat personis ydoneis assignentur. Aus den Mainzer Synodalstatuten von 1310 (Provinzialkonzil unter Erzbischof Peter von Aspelt) übernommen. Druck: Concilia Germaniae…, Bd. 4 (s. oben) 189; Mansi 25, 314f. Darunter Verweis auf den Text unten, 239v–240r: Hic legendum et continuandum est decretum domini Cardinalis quod est infra versus quatuor folia ad signum et incipit 'Nicolaus' quod est declaracio huius canonis synodalis.
(236v) Bonifatius VIII papa: Bulla 'Provide attendentes' (Extravag. com. 5.10.2, Anagni, 31.5.1302). ›Constitucio Bonifacii pape octavi super modo ponendi interdicta sequitur et est talis‹. Datierung verderbt. Auch in Cod. Guelf. 311 Helmst., 46rb–va, dort zum Text.
(236v) Decretum concilii Basiliensis de interdicto. (Sessio 20, Basel, 22.1.1435). ›Decretum Concilii Basiliensis super modo ponendi interdicta sequitur et est talis‹. Sacrosancta generalis synodus Basiliensis in Spiritu Sancto legittime congregata universalem ecclesiam representans ad perpetuam rei memoriam. Quoniam ex indiscreta interdictorum promulgacione … — … in pendentibus locum habeat. Datum in sessione publica huius sancte Synodi in ecclesia maiori Basiliensis solempniter celebrata XI kalendas Februarii anno a nativitate domini Mo CCCCo XXXo quinto. Druck: COD 488. (237r) Verweis auf den Text unten, 238v–239r: Hic legenda et continuanda est bulla domini pape que est infra versus duobus foliis ad signum. Außerdem: Hanc executorium Karoline dominus noster Hildensemensis sua ecclesia nondum habet.
(237rv) Clemens V papa: Bulla 'Dudum' (Clem. 3.7.2; Vienne, 1311/1312, partim). ›Sequitur paragraphus 'Statuimus' in Clementina 'Dudum' de sepulturis de quo in dicto statuto sit mencio et est talis‹. Statuimus eciam et ordinamus auctoritate predicta ut in singulis civitatibus et diocesis in quibus loca fratrum ipsorum consistere dinoscuntur … — … et non per provincias deputari confessiones nullatenus auditure. Druck: Friedberg 2, 1163; COD 367. (237v) In marg. Verweis auf den Text unten, 239r–v: Hic continuandum et legendum est statutum Bambergensis synodi quod est infra ad signum post unum folium [folgt Verweiszeichen].

238rv Nicolaus de Cusa: Littera confirmationis statutorum concilii provincialis Moguntini (Mainz, 3.12.1451). ›Confirmacio statutorum provincialium reverendissimi patris domini Nicolai cardinalis et legati‹. Quoniam captas conclusiones per vos reverendissimum in Christo patrem dominum Theodoricum … — … quibus huiusmodi mandata nostra insinuata non fuerint racione previa processuri. Edition: Acta Cusana 1, 1336f. Nr. 2066 (mit dieser Hs.).

238v239r Nicolaus V papa: Bulla 'Iniunctum nobis' (Rom, 28.11.1450). ›Bulla super deliberacionibus que pretenduntur esse graciose in capitulis de qua in supradicto decimo statuto fit mencio sequitur et est talis‹. Nicolaus episcopus servus servorum dei ad perpetuam rei memoriam. Iniunctum nobis desuper quo universis orbis astringimur ecclesiis … — … ad verbum de indulto huiusmodi mencionem. Nulli ergo. Si quis autem. Datum Rome apud sanctum Petrum anno incarnacionis dominice Mo CCCCo quinquagesimo IIII kalendas Decembris pontificatus nostri anno quarto. Druck: Concilia Germaniae…, Bd. 5: Ab anno MCCCC ad MD, hrsg. von J. F. Schannat und J. Hartzheim, Köln 1763, 404–406; Mansi 32, 135f. (beide mit falschem Datum).

239rv Nicolaus de Cusa: Littera de modo ordinandi mendicantes ad audiendum confessionem (Bamberg, 3.5.1451). ›Statuta finita in Sinodo dyocezana [!] Bambergensi et per provinciam Maguntinam observari decreta episcopi et illas … (Text bricht ab)Nicolaus miseracione divina tituli sempiternam. Quoniam officio nostro incumbit … — … iudicem adeat competentem. Datum Bamberg in synodo dyocesana per nos ibidem in ecclesia maiori solempniter celebrata die lune III Maii domini Nycolai divina providencia pape Quinti anno quinto. Auch in Cod. Guelf. 76.26 Aug. 2°, 149v–150r; 17.18 Aug. 4°, 25r–26v. Die vom Kopisten gesetzte Rubrik ergänzte Gerwin von Hameln durch eigene Notizen, strich dann beides aus aus und fügte eine neue Rubrik auf dem Fußsteg ein, die allerdings durch Beschnitt fragmentiert ist. Edition: Acta Cusana 1, 867–870 Nr. 1267 (mit dieser Hs.).

239v240r Nicolaus de Cusa: Littera de celebratione sabbati (Mainz, 4.12.1451). ›Statutum de celebracione sabbati dominice diei‹. Nicolaus miseracione divina tituli sempiternam. Quoniam evidenti experiencia quandoque … — … superiori nostro tantummodo reservamus. Datum Maguncie die quarta mensis Decembris sub anno a nativitate domini Mo CCCCo quinquagesimo primo pontificatus sanctissimi in Christo patris et domini nostri domini Nycolai divina providencia pape quinti anno quinto. Auch in Cod. Guelf. 42.3 Aug. 2°, 263r–v; 76.26 Aug. 2°, 151v–152r. Edition: Acta Cusana 1, 1346–1348 Nr. 2078 (mit dieser Hs.).

240rv Nicolaus de Cusa: Cedula de reformatione fratrum minorum Treveris (Trier, 8.11.1451). ›Cedula [pro] avisamentis per reverendissimum dominum cardinalem et legatum fratribus conventus minorum Treveris tradita‹. Dilectissimi considerantes quod subiecistis vos legacioni nostre apostolice … — … et glorificent patrem vestrum qui in celis est. Auch in Cod. Guelf. 42.3 Aug. 2°, 247r. Edition: J. Koch, Cusanus-Texte IV: Briefwechsel. Erste Sammlung, Heidelberg 1944 (Sitzungsberichte der Heidelb. Akad. d. Wiss., phil.-hist. Klasse, Jg. 1943/3, Abh. 2), 68f. Nr. 17a (mit dieser Hs.); Acta Cusana 1, 1263f. Nr. 1972 (mit dieser Hs.).

240v Nicolaus de Cusa: Cedula de reformatione mendicantium Treveris (Trier, 8.11.1451). Hec cedula seu consimilis fuit lecta ac consulatu Trevirensi coram me H. Pomert. Infra primam dominicam quadragesime vocatis … — … populum contingat avisari ne decipiatur etc. Anschließend Vermerk Gerwins von Hameln: perlegi. Auch in Cod. Guelf. 42.3 Aug. 2°, 247r–v. Anders als in der Edition ist der Ausfertigungsvermerk dem Schreiben vorangestellt. Edition: Koch Cusanus-Texte IV (s. oben), 70f. Nr. 17b; Acta Cusana 1, 1261–1263 Nr. 1971 (mit dieser Hs.).

241r245v Thomas de Aquino: Opusculum de articulis fidei et ecclesiae sacramentis. ›Tenor libelli de quo in supradicto secundo statuto fit mencio sequitur et est talis‹. Postulat a me vestra dilectio ut de articulis fidei et ecclesie sacramentis aliqua vobis pro memoriali transcriberem … — … surget corpus spirituale [I Cor 15,44] ad quam gloriam nos perducat pater et filius et spiritus sanctus Amen. Im Anschluss an die Eingangsrubrik Vermerk Gerwins von Hameln: et est de diversis erroribus contra VII sacramenta. Perlegi; von ihm auch die nicht mit dem heutigen Bestand übereinstimmende Blattzählung auf dem Kopfsteg von 245v: IIc XVII. Auch in Cod. Guelf. 419 Helmst., 167vb–176ra; 30.1 Aug. 2°, 3vb–10rb; 44.24 Aug. 2°, 322vb–328vb. Edition: Sancti Thomae Aquinatis doctoris Angelici opera omnia… Bd. 42, Roma 1979, 245–257. Literatur: Glorieux Répertoire 1, 101 Nr. 14eh; E. Meuthen, Thomas von Aquin auf den Provinzialkonzilien zu Mainz und Köln 1451 und 1452, in: Köln – Stadt und Bistum in Kirche und Reich des Mittelalters. Festschrift für Odilo Engels zum 65. Geburtstag, hrsg. von H. Vollrath und S. Weinfurter, Köln 1993 (Kölner historische Abhandlungen 39), 641–658, 650 Anm. 37 Hs. genannt.


Abgekürzt zitierte Literatur

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Bartoli a Saxoferrato consilia Bartoli a Saxoferrato consilia, quaestiones & tractatus, Basel 1588 (Iurisconsulti coryphaei Bartoli a Saxoferrato opera… 10)
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WZIS Wasserzeichen-Informationssystem. Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart (http://www.wasserzeichen-online.de/wzis/index.php)

Korrekturen, Ergänzungen:
  • Manuscripta Mediaevalia Objektnummer hinzugefügt (schassan, 2019-08-20)
  • Normdaten ergänzt bzw. korrigiert. (schassan, 2015-09-04)

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der mittelalterlichen Helmstedter Handschriften Teil II.
  • Weitere Literaturnachweise im OPAC suchen.
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