Evangeliar
Hildesheim / Helmarshausen, Benediktinerkloster (?) — 10. Jh., Ende / um 1200
Provenienz: Die Handschrift gelangte zu einem unbekannten Zeitpunkt in das Kanonissenstift Lamspringe (vgl. Hervorhebung von Adrianus im Reliquienverzeichnis auf 191r; hierzu vgl. Heinemann we evangelien boyken up den halven myt sulvern vorgulden vorhawen bilden und eddeln stenen, ebenso hier in den Amtsinventaren von 1572 (ein geschrieben evangeli buch uf pargamein mit silbern clausuren) und 1573 (evangelium buch auff einer halbe mit silberbleche beslagen). Zu den Nennungen vgl. , 113, 127f. Zusammen mit der gesamten Konventsbibliothek von Lamspringe seit 1572 im Besitz der Bibliotheca Julia in Wolfenbüttel. Dort 1614 im Gesamtkatalog von Liborius Otho (Cod. Guelf. A Extrav., p. 163 [158]) unter Nr. C 18 der Sacra Biblia et bibliorum sacrorum partes geführt (Quatuor Evangelistæ latinè manuscripti in gros 4° pergament mit 5 verguldeten pockeln der vier Evangelisten forne. Hinten sind de pockeln hinweg). In der Universitätsbibliothek Helmstedt seit 1618 (im Handschriftenkatalog der Universitätsbibliothek von 1644 [Cod. Guelf. 27.2 Aug. 2°, 3v], genannt als Quatuor Evangelia Latinè, In membrana, In bretter, Vorn mit vier silbernen übergüldeten wapen der vier Evangelisten (unter den Theologici [MSSti] in folio beschrieben; im Handschriftenverzeichnis von 1797 - BA III, 52; geführt unter der Nr. 405).
, Nr. 462). Im Frühjahr 1573 findet das Evangeliar in einem Lamspringer Beschwerdebrief ErwähnungPergament — 191 Bl. — 25,5 × 18,5 cm
Lagen: I (2). 11 IV (90). II+1 (95). 6 IV (143). III+1+1 (151). 5 IV (191). Moderne Tintenfoliierung. Schriftraum: 17 × 12-12,5 cm, einspaltig, 22-23 Zeilen. Karolingische Minuskel von 8 Händen. Mittleres Schriftniveau. Hand 1: 3r-10v; Hand 2: 11r-58v; Hand 3: 59r-66v; Hand 4: Nachtrag 58v und 67r-90v; Hand 5: 91r-104r; Hand 6: 104r-158r; Hand 7: 158r-175v; Hand 8: 176r-191r. Die Reliquienverzeichnisse 1r, 2r und 191r von mindestens zwei weiteren, etwas späteren Händen (Hildesheim, Dom-Museum, DS 34) und im Kostbaren Evangeliar (Hildesheim, Dom-Museum, DS 18) nachweisen. Aufgrund der noch vorherrschenden Unregelmäßigkeiten im Schreibstil dürfte das Wolfenbüttler Evangeliar noch vor den beiden genannten Handschriften, also gegen Ende des 10. Jh. in Hildesheim geschrieben worden sein (zur paläographischen Einordnung vgl. , 118). Die Capitula mit vergrößerten, hervorgehobenen Satzmajuskeln in Capitalis Rustica oder Unzialis, auf den ersten Blättern rubriziert. Explicits und Incipits in rubrizierter Capitalis Rustica.
). Im Text zahlreiche interlineare und marginale Korrekturen. Eigenheiten der Schrift lassen sich, nach M. Müller im Hezilo-Evangeliar (Prachteinband (Ende 10. Jh.), bestehend aus 1,5 cm starken Eichenholzbrettern mit umlaufenden Leisten aus feuervergoldetem Kupfer. Diese auf der Seite der Schließen verziert mit einem Mäander und einem t-förmig verlaufendem Band vor punziertem Grund. Vorder- und Rückdeckel einrahmend eine 2,5 cm breite Leiste, ebenfalls aus feuervergoldetem Kupfer. 28 × 18,5 cm.
Vorderdeckel: Die Rahmenleiste verziert mit umlaufender Blattranke vor punziertem Grund. Die Ranke im Verlauf an den Zweigstellen und äußeren Bögen gegliedert durch kleine Spangen und kelchartige Blüten. Als Endmotive dienen gefiederte Palmetten mit zum Teil spitz zulaufendem Mittelblatt. In der Mitte eine vertieft eingesetzte, mit Eisennägeln befestigte Silberplatte (4,5 cm). In den vier Ecken jeweils ein Medaillon (21 × 13,5 cm) aus feuervergoldetem Silber. Auf diesen im Relief die vier Evangelistensymbole gerahmt von einem Perlenband (oben links Matthäus, oben rechts Johannes, unten links Lukas, unten rechts Markus). Matthäus: Engelbüste mit ausgebreiteten Flügeln; in der umhüllten Linken das Buch, das mit der Rechten zusätzlich gehalten wird. Als unterer Abschluss ein Wolkengebilde. Johannes: Der nach links gewandte Adler mit zurückgewandtem Kopf auf einem leeren, ausgerollten Schriftrolle stehend. Auf der linken Seite hinter ihm eine Staude mit Fruchtansatz. Lukas: Der geflügelte Stier nach recht schreitend, den Kopf rückgewandt. Zu seinen Füßen ein unbeschriebenes Schriftband. Markus: Der Löwe nach links schreitend mit rückgewandtem Kopf. Auch hier zu Füßen ausgebreitet ein unbeschriebenes Schriftband. In der Mitte dürfte sich ursprünglich eine Agnus Dei-Darstellung befunden haben (vgl. der Theophanu-Einband des Essener Münsterschatzes, Essen, Münsterarchiv und Münsterschatz, Hs. 3, Mitte 11. Jh.; Abb. VD+.
, 152-154, Nr. 62, Abb. 88). Vgl.Rückdeckel: Rahmenleiste mit umlaufender Blattranke vor punziertem Grund (vgl. Vorderdeckel).Vgl. Abb. HD+.
Ursprünglich zwei Riemenschließen mit Ösenverschluss. Als Rückenüberzug ein schwarzer, rot gemusterter Seidenstoff mit dem oberen Teil eines Adlerflügels (s.u.;
, Abb. 47). Im Zuge der Restaurierung Februar–Juni 1959 in den Werkstätten F. Schoy, Essen-Werden (Buchblock), und E. Treskow, Köln (Goldschmiedearbeiten), wurden die hinteren Kantenbeschläge ersetzt, die Silberplatte abgelöst, geglättet und neu aufgebracht sowie das linke untere Evangelistensymbol (Lc) ausgebessert, hinzu kamen zwei einfache neue Bügelschließen mit Ösenverschluss und Dorn in der Buchdeckelkante. Schließlich wurde als Vorsatz je ein Pergamentblatt vorne und hinten hinzugefügt. Zusätzlich wurde eine gepolsterte Schutzkassette mit einem Überzug aus rotem Nigerziegenleder mit goldener Titel- und Signaturprägung angefertigt, in den auch die Reste des originalen Rückenüberzugs und der Lappenkapitale in einem separaten Schuber eingelegt wurden (weitere Angaben zum Restaurierungsprozess in der Akte BA IV, E 198, s.v. "Schoy").INHALT
1r Fragmentum indicis reliquiaiorum (Anfang 11. Jh., vgl. , 48, Nr. 41). 2rv Index reliquiorum diversorum quibus pignora sanctorum asservabantur (zur enthaltenen Beschreibung eines gläsernen Reliquiares, vgl. ). , Die Reliquiare des christlichen Kultes und ihre Entwicklung, Freiburg/Br. 1940, Neudruck Osnabrück 1971, 109 3rv Prologus in Mt () 590. 3v-6v Capitula Mt (; Druck: 11016 , 18-38). 7r Initialzierseite Mt. 7v-58v Mt. 59rv Prologus in Mc () 607. 59v-61v Capitula Mc () 11016; Druck: , 174-186 col. 2. 61v-90v Mc. 91r Initialzierseite Lc (Vorzeichnung in Blindlinien). 91r-148r Lc. 148rv Prologus in Io () 624. 149rv Capitula Io () 11016; Druck: , 492-506 col. 2, hier bis 500. 150r Initialzierseite Io (Vorzeichnung in Blindlinien). 191r Index reliquiarum diversarum (Anfang 11. Jh.; vgl. ). , 48, Nr. 41 191v leer.
AUSSTATTUNG
Eine ausgeführte und zwei in Blindlinierung angelegte Initialzierseiten.Initialzierseiten: Zu Beginn des Matthäus-Evangeliums eine ausgeführte Initialzierseite 7r (vgl. Abb. 7r+); Gesamthöhe des Initialzierfeldes: 13,6 cm, Initialhöhen: 11,5 cm und 8,9 cm. Zu Beginn des Lukas-Evangeliums (91r; geschätzte Maße - nicht vollständig sichtbar: 18,5 × 12,5 cm) und des Johannes-Evangeliums (150r; gesamt: 17,5 × 12,5 cm, Initialhöhe: 14,4 cm) jeweils eine in Blindlinierung vorgearbeitet, nicht weiter ausgeführte Initiialzierseite von einer 2. Hand. Die Initialen auf 7r als Knollenrankeninitialen, die Initialstämme von Leisten gerahmt und mit Vierpassblüten gegliedert; Initialstammenden mit Flechtbandknoten. Von der Randleiste ausgehend kurze Knospentriebe. Die Rankenverläufe spiralförmig angelegt, an den Zweigstellen gehalten durch kleine doppelbahnige Spangen. Die Rankenenden und gestielt abstehenden dünneren Triebe mit Knospen/Knollen und gekernten Trifolien. Die vorgezeichneten Initialen auf 91r und 150r vermutlich von einer 2. Hand. Hier die Endgeflechte deutlich enger gesetzt. Soweit in der Blindlineatur erkennbar, im Endbesatz einfache kleine Knollen, wie auf 7r, ergänzt auf 91r durch Palmetten (sehr undeutlich zu erkennen). Hier als Stammfüllung vermutlich Pfeil- oder Herzmuster. Als Besatz des oberen Endgeflechtes auf 150r zwei Falbwesenköpfe mit flügel- oder palmettenähnlich abstehenden Ohren.
Farben: Die Initialen auf 7r ausschließlich in Minium gezeichnet.
STIL UND EINORDNUNG
Einband: Die Ranken des Leistenbeschlags und die Evangelistenmedaillons unterscheiden sich in der Datierung. Die Ranken mit ihren kelchartigen Blüten zeigen äußerst enge Beziehungen zu der Rankendarstellung eines kastenförmigen Tragaltars und Reliquienbehälters aus dem Hildesheimer Domschatz, der vermutlich bereits 1061 im Altar des Domes deponiert und zum Kernbestand des umfangreichen Hildesheimer Reliquienschatzes gehörte (Hildesheim, Dom-Museum, DS 26, Hildesheim, um 1000; Hildesheim, Dom-Museum, DS 34, fol. 67r, Hildesheim, 2. Viertel 11. Jh.; , Bd. 2, 512-514, Nr. VII-34 [ ]; , 280-282, Nr. 9 [M. Müller]; von Gerd Bauer und anschließend von M. Müller datiert um 1000 - ) und des Matthäus-Evangeliums im Kostbaren Evangeliar Bischof Bernwards (Hildesheim, Dom-Museum, DS 18, Hildesheim, um 1015; , 280-282, Nr. 9 [M. Müller]; , 184, Nr. 4.9 [M. Brandt]) sind im Detail nicht nachvollziehbar ( , 109). Beide Rankenbeispiele lassen die für den Rankentypus des Wolfenbütteler Einbandes so typischen gefiederten Blätter und die als Gliederungselemente verwendeten kelchartigen Blüten vermissen. Wie auch in der Gesamtgestaltung der Initialzierseiten greifen beide von Müller genannten Evangeliare mit ihrer Rankenverzierung auf den Formenschatz der über Corvey tradierten frankosächsischen Schule zurück (vgl. Knihovna pražské metropolitní kapituly, Cim 2; zur Handschrift und zur Gruppe vgl. Cod. Guelf. 84.3 Aug. 2°). Im Stil weiterentwickelt geben die beiden Hildesheimer Handschriften mit ausgedünnten Verläufen und einfachen Punkverdickungen als Rankenenden den Corveyer Stil aber bereits stark stilisiert wieder. Zwischenstufen in der Corveyer Buchmalerei zeigen die Evangeliare Leipzig, UB, Ms. 76, 72r, Corvey, 1. Hälfte 10. Jh. ( , Nr. IV. 8 mit Abbildung [R. Kahsnitz]) und New York, NYPL, Ms. Astor 1, Corvey, Mitte 10. Jh. (The Splendor of the Word. Medieval and Renaissace illuminated Manuscripts at the New York Public Library, hrsg. von , und , New York 2005, Nr. 27 mit Abbildung [J. Frank]). Dieser Entwicklungsschritt lässt sich in der Ranke der Rahmenleiste des Wolfenbütteler Evangeliars noch nicht feststellen, was für eine Datierung ante quem spricht.
, 478, Nr. VII-22 [ ]; zum Ornamentvergleich , 73). H. J. Schuffels geht davon aus, dass das im Reliquienververzeichnis der Wolfenbütteler Handschrift genannte Reliquiar "auf dessen Deckel das Gotteslamm eingraviert ist" (Reliquiarverzeichnis, vgl. 1r und 191r) mit dem Reliquiar des Hildesheimer Domschatzes übereinstimmt und somit ein Hinweis auf die ursprünglich hildesheimische Provenienz des Einbandrahmens gegeben ist, bevor die Handschrift in das Kloster Lamspringe gelangte (hier 1573 erwähnt, s.u.; , 478, Nr. VII-22 [ ]). Die von M. Müller angeführten Parallelen zum Rankenornament der Incipitseiten zu Beginn des Markus-Evangeliums im Hezilo-Evangeliar (Die Medaillons sind stilistisch deutlich später zu datieren, nämlich in die Zeit um 1200. Ähnliche Ausführungen, jedoch im Relief etwas flacher und weniger detailreich, zeigt der um 1194 in Hildesheim angefertigte Einband des sogenannten Kostbaren Evangeliars aus Hildesheim (Bernward-Evangeliar - Hildesheim, Dom-Museum, DS 18, Hildesheim, um 1015 und um 1194 [Einband]; vgl. Cod. Guelf. 6.1 Aug. 4°, Einband, Werkstatt: Nordharzgebiet/Braunschweig, 2. Viertel 13. Jh.; vgl. H. Wolter-von dem Knesebeck in: , 391-394, Nr. 72 [ , / ], Abb. 169). Stilistisch äußerst enge Parallelen (Haltung und ausgeprägte Bewegung der Symbole, Relieftiefe und Detailfreude) finden sich auf dem Deckel eines Tragaltares, entstanden um 1200 vermutlich im Weserraum (Reliquiar der Hll. Maria und Vitus, Willebadessen, Pfarrkirche; vgl. , 587, 588, Nr. 270). Etwas zurückgenommen in der Beweglichkeit, jedoch ebenfalls auffallend ähnlich zeigen sich die Medaillons eines Evangeliar-Buchdeckels, entstanden in Helmarshausen, im späten 12. Jh. (Trier, Dombibliothek, Ms. 142, Domschatz Nr. 67; vgl. , 506-508, Nr. 193).
, 570-578, Nr. VIII-30 [ , / ]). Im Detail feiner und in den Bewegungen reduzierter erscheinen die Medaillons auf einem Evangelistar-Buchdeckel, dessen Treibarbeiten zur sogenannten "Osnabrücker Gruppe" gehören (Das zugehörige, erhaltene Seidenstofffragment war ursprünglich wohl Teil eines Adlerstoffes (oberer Teil des rechten Flügels), ähnlich der Kasel des hl. Bischofs Albuin (975-1006) im Diözesanmuseum Brixen (briefl. Mitteilung von R. Schorta, Abegg-Stiftung, Riggisberg; vgl. auch
Buchschmuck: Die Initialausstattung der Handschrift mit ihren Knollenranken stimmt nicht mit der Rankenausstattung des Buchdeckelbesatzes überein. Die vermutlich von zwei Händen ausgeführte Ausstattung (vgl. oben, , Die Adlerkasel in Brixen. Ein bedeutendes Zeugnis frühchristlicher Paramentik, in: Am Anfang war das Auge. Kunsthistorische Tagung anlässlich des 100jährigen Bestehens des Diözesanmuseums Hofburg Brixen, hrsg. von , Bozen 2004 [Veröffentlichungen der Hofburg Brixen 2], 297–309; , Abb. 47 und 48). Die Albuinkasel wurde Ende des 10./Anfang des 11. Jh. in Byzanz gefertigt (zur Kasel vgl. Sakrale Gewänder des Mittelalters. Ausstellung im bayerischen Nationalmuseum München 8. Juli bis 25. September 1955, bearb. von S. Müller-Christensen, München 1955, 17). , 118-120) lässt im Buchschmuck Anlehnungen an die Buchmalerei aus Regensburg (1010/1020) und darüberhinaus auch aus weiteren süddeutschen Zentren erkennen, wie es auch für die vier zeitlich anschließenden sogenannten Guntbald-Handschriften der Fall ist (vgl. , 12 und , Ottonische Buchmalerei und bernwardinische Handschriftenproduktion, in: Bernward von Hildesheim, Bd. 1, 191-200, hier 195; Guntbald-Handschriften: Guntbald-Sakramentar, Hildesheim, Dom-Museum, DS 19, Hildesheim, um 1014; Guntbald-Evangeliar, Hildesheim, Dom-Museum, DS 33, Hildesheim, 1011 und das Guntbald-Perikopenbuch, Nürnberg, GNM, Cod. 29770, Hildesheim, 1010 - Bernward-Psalter, Cod. Guelf. 113 Noviss. 4°, Hildesheim, zwischen 1014-1022; zu den Guntbald-Handschriften vgl. , 216, 233; , Bd. 1, 285-289 [H. J. Schuffels]; , 51-69 [DS 19], 75-98 [DS 33]; , Nr. 14, 15, 16, 17 [M. Müller]; , hier andere Entstehungsreihenfolge: Evangelistar, Sakramentar, Perikopenbuch und Psalter). Für die etwas jüngeren Guntbald-Handschriften konnten Ähnlichkeiten zur Initialausstattung des Regensburger Sakramentars Heinrichs II. festgestellt werden (vgl. , 122 Anm. 35; zum Sakramentar: München, BSB, Clm 4456, Regensburg, zwischen 1002 und 1014; , Nr. 9, Abb. II-III, 10-17). Die 1. Hand der Wolfenbütteler Handschrift zeigt hingegen Anklänge an die früheste Regensburger Buchmalerei um 1000 (vgl. Prudentius, Carmina, München, BSB, Clm 14395, Schwaben oder Regensburg, vor 993 - , Nr. 2, Abb. 1-3 und Augustinus, Confessiones, München, BSB, Clm 14350, vermutlich Regensburg, vor 993 - , Nr. 3, Abb. 4; theologische Sammelhandschrift, München, BSB, Clm 17740, vermutlich Regensburg, vor 993; , Nr. 5, Abb. 7-8). Handschriften dieser frühsten Regensburger Epoche aus dem Emmeramer Skriptorium unter Abt-Bischof Wolfgang und Abt Ramwolf (975-1000) entstanden nachweislich unter südwestdeutschem und Einsiedler Einfluss und verarbeiteten von dort stammendes Ornamentrepertoire, wie die Vierpassblüte und die gestielt abstehenden dünneren Triebe mit Knospen/Knollen und gekernten Trifolien (hierzu , 83; vgl. Vitae Remigii, Othmari, Galli, München, BSB, Clm 14720, Umkreis Einsiedeln und St. Gallen, vor 993; , Nr. 191, Abb. 415-419). Ebenfalls in den südwestdeutschen Raum, nämlich auf die Reichenau, verweist die auf 91r vorgezeichnete Arkadenrahmung der Initialzierseite. Hier sind Handschriften der sogenannten Anno- und Ruodbrechtgruppe zu nennen (zur Gruppe vgl. , 271-292; , 120). Die in den Blindzeichungen erkennbaren Fabelwesenköpfe mit ihren auffälligen flügel- oder palmettenähnlich abstehenden Ohren (150r) finden sich in einem vermutlich in Regensburg ausgeführten Lektionar aus dem 2. Viertel des 11. Jh. (München, BSB, Clm 14452, 135v; , Nr. 21, Abb. 49). Noch vor den sogennanten Guntbald-Handschriften ist somit ein südwestdeutscher und Regensburger Einfluss auf die Hildesheimer Buchmalerei nachzuweisen.vorläufige Beschreibung in der Handschriftendatenbank der HAB).
, Nr. 462 (Heinemann Nr.). — , 6f., Nr. 134. — , 73. — , Bd. 1,1.2, 473. — , 434. — , 476f., Nr., VII-21 ( ). — , 468, 476. — , 113-127f. — , 162 Anm. 704. — , 157-159, zu Nr. 25 ( ). — , 21f. — , 468, 476. — , 39-41 Nr. 3, 71f. — , 168. — , 24-26. — , 143, 170, 180, Abb. 5-7. — , 168f., Abb. 85. — , Erhaltenes Wissen, vergangene Pracht. Der Transfer von Klosterbibliotheken und Kirchenschätzen im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel (1527/73), in: E. Schlotheuber, B. Emich, W. Brandis (Bearb.), M. von Boetticher, Herzogin Elisabeth von Braunschweig-Wolfenbüttel (1510-1558). Herrschaft-Konfession-Kultur, (Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens, Bd. 132), 94-108. — , 73f. — , 239-241, Nr. IV.1 ( ). — , 109-124, Abb. 43-45. — , 112 Anm. 13. — , 324. — , 321f. — (in Vorb.,Abgekürzt zitierte Literatur
Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der illuminierten Handschriften der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel.