Psalmenkommentar des Remigius
Pergament — 280 Bl. — 35 × 29,3 cm — XI. Jh.
Lagen: Quaternionen, darunter eine Binio und eine verstärkte Quaternio. Erhaltene Lagenzählung IIII–XXIII b–n, jeweils von Punkten flankiert. Zwischen 20 und 21 fehlt eine Lage. Von 21 ist nur das untere Drittel erhalten, die Rectoseite war unbeschrieben. 21v zeigt Schrift nur auf Spalte b, wo das Verlorene notdürftig durch ein angenähtes von anderer Hand beschriebenes Pergamentstück ersetzt wurde. Von den unteren Rändern einiger Blätter sind breite Streifen weggeschnitten. Schriftraum 25 × 20 cm. Zweispaltig. 32 Zeilen. Große, kräftige, karolingische Minuskel. Verschiedene, Längen ausgleichende, Grund-und Haarstriche kontrastierende Hände desselben Leitbildes. Meist Wechsel an den Lagenanfängen. Besonders charaktervolle Schrift 159r–166v. Bibelstellen rot. Anfangszeilen in roter Capitalis rustica, Anfangsbuchstaben in großer roter Capitalis. Arbeitsteilung der Schreibstube unzureichend (leere Kolumnen, geflicktes Bl.21).
2r Signaturbuchstabe .C. 1r Codex monasterii sanctorum Petri et Pauli apostolorum in Wißenburg. Feuchtigkeitsspuren am oberen Rand. Beim Schreiben des Besitzvermerkes wurde eine starke Falte im Pergament umgangen. Wiener Liste 2°2.
Becker 48 Nr. 66. —
4089. — E. Lesne, Les livres „Scriptoria" et Bibliothèques du commencement du VIIIe à la fin du Xle siècle, Lille 1938, S. 707.1r ohne Text.
1v (Einspaltig, 32 Zeilen). Officium Mariae. [M]issus est angelus Gabriel.
2r : Expositio in Psalmos et Cantica. (2v unter der ersten Spalte von einer nicht an der Handschrift beteiligten Hand: Remigius super psalterium expositor eximius.Der bei Migne 131, 145 bis 844 gedruckte Text ist interpoliert. Die Hauptquelle des Remigius ist der Psalmenkommentar des . Der vorliegenden Handschrift stehen die Handschriften Reims 132 (E 354) und 133 (B 64), beide X. Jh., nahe. (Praef.). Prophetia divina inspiratio est eventus futurarum rerum aut factis aut dictis. (2vb) Text: Beatus dicitur quasi bene auctus. Vir a viribus … — … (Psalmi) omnis creatura laudet deum. Hoc enim convenit ut creatura. laudet suum creatorem. (266va) (Cantica). Laudabo te vel penitentiam agam propter peccatum meum … — … (Bricht ab:) dum velociter venerit iudicium meum, id est cum… ((Schluß fehlt).) (274v, 275r) leer.
275va Oratio. Domine deus omnipotens, verus, aeternus, unus et trinus.
Darunter: Expositio psalmi 144. Exaltabo te, id est, notum faciam te dominum et regem meum praedicando … — … ferali iam immanitate vastatur.
280v ohne Text, Federproben, darunter Omnium inimicorum suorum dominus.
2r am Rande winzige Zeichnung eines Frauenkopfes.
Abgekürzt zitierte Literatur
O. von Heinemann, Die Helmstedter Handschriften, Bd. 1–3, Wolfenbüttel 1884–1888, ND Frankfurt/M. 1963–1965 (Kataloge der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel. Die alte Reihe 1–3) |
- Lizenzangaben korrigiert (schassan, 2020-04-17)
- Manuscripta Mediaevalia Objektnummer hinzugefügt (schassan, 2019-08-20)