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Beschreibung von Cod. Guelf. 51 Weiss.
Die illuminierten Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil 1: 6. bis 11. Jahrhundert, beschrieben von Stefanie Westphal (in Bearbeitung)

Hieronymus, In Ieremiam prophetam libri VI

Weißenburg, Benediktinerkloster — um 825

Provenienz: 1r Benediktinerkloster Weißenburg, Besitzeintrag: Codex sanctorum Petri et Pauli apostolorum in Wißenburg (ehemals Spiegel des Vorderdeckels). 2r Weißenburger Signaturenbuchstabe: .C. (14. Jh.). In Majuskeln am oberen Blattrand Ieronimus super Ieremiam. VI s(olidi) (15. Jh.). Die Handschrift gelangte über Heinrich Julius von Blum 1690 in den Besitz des Herzogs Anton Ulrich von Braunschweig.

Pergament — 132 Bl. — 28,5 × 23 cm

Lagen: III+1 (7). Iv (15). V (25). 9 IV (98). III (104). 3 IV (128). II (132). Lagenbezeichnungen in römischen Zahlen mittig am unteren Blattrand I-XVII. Neuere Tintenfoliierung (Bl. 102–110 doppelt gezählt), daher: Bl. 1–110 neuere Tintenfoliierung, Bl. 111–132 neuere Bleistiftfoliierung. Schriftraum: 22,5 × 18 cm, einspaltig, 30 Zeilen. Karolingische Minuskel von mehreren Händen. Incipits und Explicits der Bücher in roten und/oder schwarzen, zeilenweise farbig wechselnden Überschriften in Capitalis Rustica oder Capitalis Quadrata. Zitatenzeichen.

Roter Ledereinband (Nigerziegenleder; Neubindung 1969).

INHALT

2r131v Hieronymus: In Ieremiam prophetam libri VI(CSEL 59, 393, 11–405, 7; Siegfried Reiter in den Prolegomena zu CSEL 59, 60, 81; PL 24, 679–900). 132r132v Officium exceptis lectionibus de sancta Maria Magdalena. Gesangsteile, mit Neumen. Beginnt mit der Vesperantiphon (CANTUS 206081). Es folgen Invitatorium, Antiphonen, Responsorien und Versikel zu den drei Nokturnen und Laudes. 132v Hymnus (AH 50 Nr. 268). Der Beginn auch in 49 Weiss., 127vb.

AUSSTATTUNG

Zwei Initialen

Initialen: Zum 5. Buch (90r; 2,2 cm) und zum 6. Buch (11v); 4,5 cm) jeweils eine Hohlinitialen. Die Initiale auf 90r unverziert. Im Binnenfeld die Buchstaben AM. Auf 11v die Initiale mit ungelenk gezeichneten, doppelt konturierten Palmetten im Binnenfeld. An Fäden hängend, zwei Kleeblätter. Als Stammfüllung eine Schnallenverzierung. 2r zum Textbeginn eine farbig hinterlegte Initialmajuskel.

Farben: Rote und schwarze Schreibfarbe. Das Binnenfeld der Initialsmajuskel auf 2r orange gefüllt.

STIL UND EINORDNUNG

Bischoff und Butzmann geben beide die Handschrift nach Weißenburg, bei leicht differierender Datierung (Butzmann Weißenburg, 188, Mitte 9. Jh.; Bischoff Katalog 3, Nr. 7400, (1.)/2. Viertel 9. Jh.). Der spärliche, sehr allgemeine Buchschmuck lässt keine ausführlichen Stilvergleiche zu, jedoch finden sich sowohl für die Schnallenverzierung (51 Weiss., 11v; vgl. u.a. 14 Weiss., 1v; 4 Weiss., 220v) als auch für die an Fäden hängenden Kleeblätter (51 Weiss., 11v; vgl. 49 Weiss., 1v) Parallelen im Weißenburger Skriptorium. Letztere besonders bei den Handschriften der sogenannten Waldmann-Gruppe (vgl. 62 Weiss., 10.11. Aug. 4°, 61 Weiss., 46 Weiss., 4 Weiss., 19 Weiss., 20 Weiss., 37 Weiss., 63 Weiss. und 44 Weiss.).

Wolfenbüttel Weiss., Nr. 4135 (Heinemann Nr.). — Lesne, 707. — Butzmann Weißenburg, 188. — Kleiber Otfrid von Weißenburg, 134, 136. — Krämer, Bd. 1,1.2, 824. — Bischoff Katalog 3, Nr. 7400. — Westphal Buchmalerei Weißenburg, 361.


Abgekürzt zitierte Literatur

AH Analecta hymnica medii aevi, hrsg. von G. M. Dreves und C. Blume, Bd. 1–55, Leipzig 1886–1922, Registerbd. 1–3, hrsg. von M. Lütolf, Bern u. a. 1978
Bischoff Katalog 3 B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts (mit Ausnahme der wisigotischen), Teil 3: Padua–Zwickau, aus dem Nachlass hrsg. von B. Ebersperger, Wiesbaden 2014
Butzmann Weißenburg H. Butzmann, Die Weissenburger Handschriften, Frankfurt/M. 1964 (Kataloge der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel. Die Neue Reihe 10)
CANTUS CANTUS: A Database for Latin Ecclesiastical Chant. Indices of chants in selected manuscripts and early printed sources of the liturgical Office (https://cantusdatabase.org/)
CSEL Corpus scriptorum ecclesiasticorum Latinorum, Bd. 1–, Wien 1866–
Kleiber Otfrid von Weißenburg W. Kleiber, Otfrid von Weißenburg. Untersuchungen zur handschriftlichen Überlieferung und Studien zum Aufbau des Evangelienbuches, Bern/München 1971 (Bibliotheca Germanica 14)
Krämer S. Krämer, Handschriftenerbe des deutschen Mittelalters, Bd. 1–3, München 1989–1990 (Mittelalterliche Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz. Ergänzungsband 1)
Lesne E. Lesne, Histoire de la proprieté ecclésiastique en France, Lille 1938
PL Patrologiae cursus completus. Series Latina, Bd. 1–221, hrsg. von J. P. Migne, Paris 1844–1865
Westphal Buchmalerei Weißenburg S. Westphal, Karolingische Buchmalerei aus dem elsässischen Kloster Weißenburg, in: Die Handschriften der Hofschule Karls des Großen. Individuelle Gestalt und Europäisches Kulturerbe, Tagung Trier 2018, Trier 2019, 357–391
Wolfenbüttel Weiss. Die Handschriften der Herzoglichen Bibliothek zu Wolfenbüttel, Abt. 3: Die Weissenburger Handschriften, beschrieben von O. von Heinemann, in: Die Handschriften der Herzoglichen Bibliothek zu Wolfenbüttel, Abt. 2 Teil 5, Wolfenbüttel 1903, 268–443

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der illuminierten Handschriften der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel Teil I (6.–11. Jh.).
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