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Beschreibung von Cod. Guelf. 542 Helmst.
geplant: Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil IV: Cod. Guelf. 462 bis 615 Helmst., beschrieben von Bertram Lesser.
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Programms Erschließung und Digitalisierung handschriftlicher und gedruckter Überlieferung

Theologische Sammelhandschrift

Papier — 283 Bl. — 21,5–22 × 14,5–16 cm — Norddeutschland — 15. Jh., 3. Viertel

Aus drei Teilen zusammengesetzt: I 1r168v; II 169ra259v; III 260r282v. Lagen: 5 VI (60). VII (74). V (84). 7 VI (168). VI+1 (181). 6 VI (253). III (259). VI (271). VI–1+1 (283). Die Mitte der ersten und letzten Lage des Codex ist mit einem Pergamentfalz verstärkt. Das heute hinten eingeheftete, mit 283 gez. Bl. gehört ursprünglich laut der Nachricht in Bruns Beyträge, 83, an den Beginn des Codex vor 1r, wo es nachträglich hinzugefügt wurde (der noch erkennbare Rest des Wasserzeichens ist wohl Teil eines Ochsenkopfs mit einkonturiger Stange und Buchstabe T, der gut in die erste und zweite Dekade des 16. Jh. passt). Dies belegen auch die Wurmfraßschäden am unteren Rand des Bl., die mit den entsprechenden Spuren am Beginn des Buchblocks bzw. am VD korrespondieren. Bleistiftfoliierung modern: 1283, der heute abgelöste HS ist mitgez. Auf Bl. 1–280 zeitgenössische, nach der Schenkung 1511 hinzugefügte Tintenfoliierung von der Hand des Cluser Buchbinders Johannes von Brakel: 1282, Zählfehler: Bl. 14, 66 und 277 übersprungen, 143 doppelt gez.

Spätgotischer Holzdeckelband (Eiche) mit Halbbezug aus alaungegerbtem weißem Schweinsleder. Streicheisenlinien. Einzelstempel Rautengerank mit Besatz, gefiedert: EBDB s004014. Knospenstaude, Knospe spitz zulaufend, mit Krause: EBDB s001267. Sämtlich der Werkstatt "Kleinfigurenmeister, Braunschweig" (EBDB w000213) zugeschrieben. Drei Doppelbünde. Eine Riemenschließe mit Fensterlager in flacher, wenig gekerbter Vogelkopfform. Auf der Oberkante des vorderen Bezugs Titelaufschrift (vgl. HS, von der Hand des Johannes Schorkop?): Viridarium consolacionis. Auf dem unüberzogenen Teil des VD Signaturschild der Konventsbibliothek Clus (Papier, 3,5 x 2 cm) mit der rubrizierten Aufschrift D 41.

Fragmente:
  1. VS. Norddeutschland (?). 15. Jh. Papier. 1 Bl. 21,5 × 14,5 cm. Durch Wurmfraß an einigen Stellen perforiert, geringfügiger Textverlust. Schriftraum: 20 × 13 cm, einspaltig, 54 Zeilen. Jüngere gotische Kursive von einer Hand. Keinerlei Buchschmuck. VS Johannes de Lignano: Tractatus de horis canonicis (prima pars tantum). Repeticio Johannis de L[ignano] super capitulum 'Dignum' s… Rubrica de celebratione missarum in Clementinis [Clem. 3.14.2]. Ad honorem illius cuius perfecta opera et inseparabilia sancte et individue trinitatis et eciam matris unigeniti filii dei incarnati laudem et gloriam licet ebes et rudis … — … secus ubi certa consuetudo non sit nec apparet ordinatio. Druck: Tractatus Universi Iuris Duce & Auspice Gregorio XIII. Pontifice Maximo in unum congesti…, Vol. XV: De beneficiis, pars II, Venedig 1584, 558ra–559vb, hier 558ra–b. Literatur: Schulte 2, 257–261 Nr. 93.9; DDC 6, 111f.; McCall, 419f. – Möglicherweise war der HS ebenfalls mit einem heute verlorenen Bl. dieser Abschrift beklebt. Sie wurde vermutlich von Johannes Schorkop für die Abfassung seines eigenen Traktats zu diesem Thema benutzt, der praktisch einen Kommentar zu Lignanos Text darstellt, vgl. unten, 26r33v.
  2. Falze. Norddeutschland (?). 13./14. Jh. Pergament. Der auf dem VS angebrachte Falz besteht aus einem quer herausgetrennten Teil eines nicht aus der Lagenmitte stammenden Doppelbl. und misst noch 22 x 4 cm. Die Textspalte (mit Majuskelspalte) ist jeweils 6 cm breit; erhalten sind jeweils 4–5 liniierte Zeilen. Vom entsprechenden Falz des HS ist nur noch ein Abklatsch erhalten. Die beiden als Heftverstärkung dienenden Falze in der Mitte der ersten und letzten Lage stammen aus einem anderen Codex; ihr Inhalt ist anhand des erhaltenen Materials nicht mehr zu ermitteln. Kleine und regelmäßige Semitextualis von einer Hand. Rubriziert, rote Lombarden. Irv Matthaeus Vindocinensis: Tobias (partim). Der Falz enthält noch die Verse 1204–1208 und 1235–1239 sowie 1373–1376 und 1401–1405 gemäß der Edition: Mathei Vindocinensis Opera, edidit F. Munari, vol. 2: Piramus et Tisbe – Milo – Epistulae – Tobias, Roma 1982 (Storia e letteratura. Raccolta di studi e testi 152), 159–255, hier 212f. und 219f. Der Text findet sich auch in Cod. Guelf. 87.5 Aug.2°, 25vb–39vb; 303 Gud. lat., 161r–199r.
  3. Vorsatz. Clus, Benediktinerkloster. 1511. Papier. 1 Bl. 21,5 × 15 cm. Das Bl. ist an der Vorderkante gewellt und gebräunt, unten Wurmfraß. Schriftraum: 20 × 13 cm, einspaltig, 33 Zeilen. Breite, schlaufenlose Bastarda von der Hand des Johannes von Brakel (vgl. bei Cod. Guelf. 533 Helmst.). Keinerlei Buchschmuck. 283r Johannes de Braclis: Tabula donationis. Anno domini M D IX obiit dominus Johannes Schorcop licenciatus canonicus ecclesie sancti Blasii in Brunswick qui cupiens reficere animas fratrum suorum in Clusa … — … Decadicon magistri Johannis Clenkok contra XXI errores speculi Saxonum. Die von dem Cluser Buchbinder (und wohl auch Bibliothekar) Johannes von Brakel geschriebene Übersicht enthält neben dem Schenkungsvermerk auch eine Liste der 13 von Schorkop nach Clus gegebenen Bücher, wobei unter Nr. 13 die vorliegende Hs. mit einer genauen Inhaltsübersicht präsentiert wird. Druck des gesamten Textes: Bruns Beyträge, 83f. (editio princeps nach dieser Hs., Konzept in dem Sammelkonvolut BA III, 52a, ungez.); H. Herbst, Der Braunschweiger Stiftsherr Johannes Schorkop und seine Bibliothek, in: Archiv für Kulturgeschichte 29 (1939), 78–92 (79–81 und 84f. Hs. genannt), hier 79f. Über dem Text steht noch der Besitzvermerk: Liber sancti Georgii in Clusa. Die Datierung des Vermerks ergibt sich aus einer Notiz in der Cluser Hauschronik zur Schenkung Schorkops, abgedruckt ebd., 78 Anm. 2. – Das heute hinten eingeheftete, mit 283 gez. Bl. gehört ursprünglich an den Beginn des Codex, vgl. oben. – 283v leer.

Herkunft: Die drei Teile des Codex wurden nach der Mitte des 15. Jh. im norddeutschen Raum geschrieben, wobei der erste Faszikel großenteils von dem späteren Besitzer des Gesamtbandes, Johannes Schorkop († 1509) geschrieben worden ist, der sich 1457 an der Universität Rostock immatrikulierte. Da der erste Teil der Hs. inhaltlich durchaus in den universitären Kontext passt, könnte Schorkop ihn während seiner Studien angelegt haben; eine genauere Lokalisierung der Schriftheimat ist jedoch nicht zuletzt aufgrund der Lücken in Schorkops Biographie und Itinerar nicht möglich. Schorkop nahm den Band mit nach Braunschweig, wo er 1467 erstmals als Kanoniker des Blasiusstiftes nachgewiesen ist, vgl. Herbst Der Braunschweiger Stiftsherr Johannes Schorkop (s. oben), 81–86; Reidemeister Genealogien, 126 Nr. 48-IV.11; E. Döll, Die Kollegiatstifte St. Blasius und St. Cyriacus zu Braunschweig, Braunschweig 1967 (Braunschweiger Werkstücke 36), 177 und 311. — Die Hs. gelangte zusammen mit Cod. Guelf. 906 Helmst. im Jahre 1511 als testamentarisches Legat Schorkops ins Benediktinerkloster Clus, vgl. oben sowie Herbst Der Braunschweiger Stiftsherr Johannes Schorkop (s. oben), 79f. (Abdruck des Bücherverzeichnisses), zur Identifikation der Bände vgl. Lesser Clus, 212f. — Am 3.2.1624 wurde der Codex von Clus in die Universitätsbibliothek Helmstedt überführt. 1644 in deren Handschriftenkatalog (Cod. Guelf. 27.2 Aug. 2°, 19r) ausführlich unter den Theologici MSSti in quarto beschrieben; im Handschriftenverzeichnis von 1797 (BA III, 52) unter Nr. 732 aufgeführt.

Bruns Beyträge, 83f. — Schönemann, 79 Nr. 10.7. — Heinemann Nr. 590. — Herbst Der Braunschweiger Stiftsherr Johannes Schorkop (s. oben), 79–81 und 84f. — Herbst Klus, 87. — Goetting 2, 187. — Krämer, 287. — Kurz 5/2, 512f. — B. Lesser, Helmstedter Professoren als Handschriftenbibliothekare, in: Das Athen der Welfen. Die Reformuniversität Helmstedt 1576–1810, hrsg. von J. Bruning und U. Gleixner, Wiesbaden 2010 (Ausstellungskataloge der Herzog August Bibliothek 92), 262–269, hier 269. — Lesser Johannes von Brakel, 108, 110. — Lesser Clus, 212, 219.

I

Papier — 168 Bl. — 22 × 16 cm — um 1465

Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Augen, darüber zweikonturige Stange, darüber Blume, weiteres Beizeichen an Stange: WZIS AT3800-PO-69925, AT3800-PO-69929 (beide 1465). Dreiberg, darüber zweikonturige Stange, darüber zweikonturiges Kreuz: WZIS DE3285-PO-151594 (1463, weiterer Typ nicht nachweisbar). Ochsenkopf mit Augen, darüber einkonturige Stange, darüber Blume (zwei Typen, nicht nachweisbar). Lagen: 5 VI (60). VII (74). V (84). 7 VI (168). Schriftraum: 18 × 12 cm, meist ein-, aber stellenweise auch zwei- (37ra48vb) und dreispaltig (151rv), je nach Hand 30–40 Zeilen. Jüngere gotische Kursive von zwei Händen, Hand 1 (Johannes Schorkop): 1r36v und 49r168v, dessen Hand auch in Cod. Guelf. 906 Helmst.; Hand 2: 37ra48vb. Rubriziert (nicht durchgängig), rote Lombarden.

1r16r Thomas de Tuderto: Tractatus de arte sermocinandi. Incipit ars sermocinandi seu collaciones faciendi secundum magistrum Thomam de Tuderto ordinis fratrum heremitarum sancti Augustini. Ars sermocinandi et eciam collaciones faciendi prima facie in septem partes dividitur quarum prima versatur circa thematis divisionem … — … ubi ego sum illic etc. Et ego sum miser vester orate pro me quod vobis concedat qui vivit et regnat in secula seculorum Amen. Nach Auskunft von G. Karpp, Leipzig, dem ich für die Überlassung seiner Ergebnisse sehr herzlich danke, gehört die Abschrift zur mitteldeutschen "Prag-Leipziger" Textfamilie p. Die Praefatio und der Epilog fehlen. Als Ganzes bislang vermutlich ungedruckt; der immer wieder zitierte Druck, der 1550 in Todi erschienen sein soll, konnte bislang nicht verifiziert werden, vgl. dazu D. E. Rhodes, Two new Italian printing centres of the sixteenth century, in: The British Library Journal 7 (1981), 172–176, hier 174. Teilausgabe: A. Alberte, Retórica medieval. Historia de las artes predicatorias, Madrid 2003, 269–284 Nr. 8.7 (zum Text ebd., 141–143). Eine kritische Neuausgabe wird von G. Karpp vorbereitet. Literatur: Caplan Hand-list 8 Nr. 16 (Hs. genannt); Charland, 92f. (93 Hs. genannt); Zumkeller, 388f. Nr. 830 (389 Hs. genannt); S. Wenzel, Medieval Artes praedicandi: A synthesis of scholastic sermon structure, Toronto, London 2015 (Medieval Academy Books 114), 24f. Nr. 24.

16r18r Johannes Schorkop (?): Tractatus de oratione dominica et benedictione sacerdotali. [D]iscipuli rogabant dominum ut eos orare doceret sicut Johannes Baptista suos discipulos ut patet Mattheo quinto. Tunc Christus docuit eos istam oracionem … — … ad te suas consolaciones tibi immittendo et det tibi pacem vas perturbacionis auferendo. Eine knappe Auslegung des Vaterunsers, des Credo und der Benedictio sacerdotalis (Nm 6,24), möglicherweise von Johannes Schorkop selbst verfasst. In dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.

18v19r Johannes Schorkop (?): De proprietatibus dei. Nota quod Johannes Damascenus libro primo capitulo XVI describit quid est deus definiendus: Deus immaterialiter existens incircumscriptibilis est quia loco non continetur … — … et patet capitulo XX de nominibus transsumptis diversis ut habetur in primo libro de naturis rerum etc. Die lose gereihten Passagen wurden vermutlich von Johannes Schorkop aus der Enzyklopädie "De proprietatibus rerum" des Bartholomaeus Anglicus, lib. I, capp. 16, 14, 20 u.ö., exzerpiert, vgl. die Ausgabe: Bartholomaeus Anglicus: De proprietatibus rerum, vol. 1: Introduction générale, Prohemium, Libri I–IV, édition latine sous la direction de C. Meier u.a., Turnhout 2007 (De diversis artibus. Collection de travaux de l'Académie Internationale d'Histoire des Sciences 78 = N.S. 41), 75–81.

19v Johannes Schorkop (?): Quaestio de locatione Christi secundum humanam naturam. Pro quorundam dubiorum solucione quesita respondeo sicut invenitur in dictis venerabilis Bonaventure quod Christus racione divine nature est in omnibus locis. Quia divina natura est immensa et infinita unde nullum locum sibi determinat … — … situm qui non convenit deo patri sed quantum ad excellenciam omnium bonorum quia scilicet residet in potioribus bonis patris. Vermutlich von Johannes Schorkop selbst aus mehreren Bonaventura-Zitaten (u. a. Bonav. sent. III dist. 22,1,2, Druck: Bonaventurae opera 3, 454f.) exzerpiert. Darunter die vier Verse Walther I 11154.

20r21r Canones poenitentiales. Que pena secundum canones sunt pro peccatis singulis iniungenda? Respondetur secundum Ebr. capitulo XXII 'Que penitencia'. Regulariter pro quolibet mortali peccato debet septennis penitencia imponi XXXIII questio II 'Hoc ipsum' [C.33 qu.2 c.11] … — … si fieri potest explere debet XXVI q. VII 'Sacerdotes penitencia' [C.26 qu.7 c.6] de penitencia distinctione I 'Nonnulli vero' [de poen. d.1 c.55] sed ex causa poterit moderari. Den Hauptteil des in dieser Form ungedruckten Traktats bildet eine Liste von 46 Bußfällen, die entnommen sind aus: Henricus de Segusio (Hostiensis): "Summa super titulis decretalium", Druck (u.a.): Henrici de Segusio Cardinalis Hostiensis Summa aurea …, Basileae 1573 (VD16 H 2165), ad X 5.38 cap. 60, Sp. 1460–1465, dazu Rep. font. 5, 439f.; CALMA 5, 506f. Nr. 8. Vgl. auch P. J. Payer, The origins and development of the later Canones penitentiales, in: Mediaeval Studies 61 (1999), 81–105, hier 88–91; Bloomfield 4465. Der Text ist variant und häufig überliefert, weitgehend wörtlich übereinstimmend in Graz, UB, Cod. 675, 254rb–255rb (vergl., dazu Graz 1, 406–408; Online-Katalogisat). Die in beiden Abschriften vorhandene Allegation am Beginn konnte nicht aufgelöst werden.

21r24v Johannes Schorkop (?): Quaestiones diversae. Die lose gereihte Quaestionensammlung (einzelne Stücke weisen inhaltliche Analogien zu anderen Quaestionensammlungen auf, z. B. zu den Sentenzenkommentaren des Albertus Magnus, Bonaventura oder Thomas de Aquino u.a.) enthält im einzelnen folgende Stücke:
(21r) Quaestio de peccatoribus a deo audiendis. Queritur utrum deus exaudiat peccatores orantes. Respondetur secundum Tomam [!] articulo XVI … — … ad oracionem que exaudiri debet scilicet ut pro se petat necessaria ad salutem pie et perseveranter. Der Anfang entnommen aus: Johannes Herolt: Sermo in dominica rogationum (T34), vgl. Schneyer/Hödl: Johannes Herolt (Discipulus) OP Nr. 75 .
(21r) Quaestio de peccatoribus. Queritur utrum peccator videndo corpus Christi peccet. Respondetur secundum Tomam [!] et Petrum: Dictum est quod non peccat … — … ut in conspectu et usu frequenti remaneat tante sanctitatis. Die Quelle ist nicht sicher bestimmbar.
(21r) De poenitentia. Augustinus: Quecumque veritas cogat peccatori ad penitenciam? Nec temporis brevitas nec vite enormitas nec hore extremitas … — … virum habuerunt ad infernum descendunt. Als vermeintliche Augustinus-Zitate gekennzeichnet; in dieser Form nicht nachweisbar.
(21v) Quaestio de salvatione Salomonis. Queritur de Salomone utrum salvatus sit an non. Ad quod sciendum quod tribus ydoneis testibus Ieronimo Ambrosio Augustino salvatus esse testatur … — … dimissus ab illis a seipso depositus est a regno. Besteht aus entsprechenden Zitaten der genannten Autoritäten, in dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.
(21v) Quaestio de aeternitate mundi. Queritur an mundus sit eternus. Solucio circa hoc triplex fuit opinio … — … qui posuit mundum non esse ab eterno sed solum in potentia agentis et hec est vera. In dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.
(21v) Quaestio de tristitia angelorum. Queritur an angeli tristentur de malicia nostra. Solucio: Angeli gaudent de bonis nostris … — … unde gaudere possunt tristari non possunt. In dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.
(21v) Quaestio de scandalo. Queritur quid sit schandalum [!]. Solucio: Scandalum grece obex dicitur latine obex vero in corporalibus proprie habet similitudinem in spiritualibus … — … qui bona docuit et fecit et cum philosophi audito verbo suo scandalizati sunt. In dieser Form bislang nur hier nachgewiesen. Unter dem Text die vier Verse Schaller/Könsgen 11732 = Walther I 13810, vgl. zu diesen P. Lehmann, Pseudo-antike Literatur des Mittelalters, Leipzig, Berlin 1927 (Studien der Bibliothek Warburg 13), 29.
(22r) Exemplum de IV portis civitatis Athenarum. Nota: Flavianus de Ateniensibus sic dicit quod cum ipsi sanctis legibus caruerunt hos versus schulptos invenerunt: Ter triplex ternam senis undin [?] quere vicenam … — … ecce quomodo carencia legis fuit ad ruinam civitatis. Textidentisch in Lüneburg, RB, Ms. Miscell. 4° 57, 57v (Lüneburg 1, 89); Kopenhagen, KB, GKS 465 2°, 1v (Kopenhagen, 376f.). Nach letzterer Hs. gedruckt in: P. Lehmann, Skandinavische Reisefrüchte. Neue Folge, 2. Nachlese, in: Nordisk tidskrift för bok- och biblioteksväsen 25 (1938), 155–172 und 243–258, hier 160.
(22r) Exemplum de quadam civitate et bona iustitia. Quidam rex fecit civitatem sibi qui non plus desiderabat nisi quod sibi subditi pacifice et quiete et iocunde viverent … — … populum iusto iudicio nec in alteram partem declinent. Sic Trayanus. Alia membra declarantur conversis duobus foliis ubi reperitur hoc signum Z21. Der abschließend gegebene Verweis bezieht sich auf den zweiten Text 24r. Ähnlich in Berlin, SBBPK, Ms. theol. lat. fol. 622, 237v und Berlin, SBBPK, Ms. theol. lat. oct. 637, 366r–367v (Berlin 2,2, 93 und 121). In dieser Form ungedruckt; das im Zentrum stehende Gedicht vgl. bei Walther I 11487.
(22v) De IV rebus requisitis ad miraculos. Johannes Andree super capitulum 'Gloriosus deus' de reliquiis et veneracionibus sanctorum libri VI. Ad miraculum quatuor requiruntur: Primo quod non fiat ab arte neque a spiritu maligno neque arte magica … — … quarto quod sit ad corroboracionem fidei. Die modifizierte und gekürzt wiedergegebene Quelle der vier Sätze ist die Glosse zu VI 3.21.1 des Johannes Andreae, hier vergl. mit dem Druck GW 4860, 114vb115ra. In dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.
(22v) De VIII partibus coeli et terrae quibus corpus Adae creatum fuit. De octo partibus celi et terre fuit Adam factus. Prima pars fuit de limo terre inde fuit caro eius … — … si de luce mundi et de spiritu sancto castus corde et corpore bonus et pius circa deum et homines. In dieser Form bislang nur hier nachgewiesen. Zu den acht einleitenden, bereits in modifizierte Form aus der Karolingerzeit bekannten Sätzen vgl. K.-D. Fischer, De coelo vita – de terra mors. Zwei Zeugnisse zur physischen Anthropologie aus dem frühen Mittelalter, in: Worte, Bilder, Töne. Studien zur Antike und Antikerezeption, Bernhard Kytzler zu ehren, hrsg. von R. Faber und B. Seidensticker, Würzburg 1996, 213–229, bes. 223f.; H.-W. Goetz, Gott und die Welt, Teil I, Bd. 3: IV. Die Geschöpfe: Engel, Teufel, Menschen, Göttingen 2016 (Orbis mediaevalis 16), 372–376, bes. 376 mit Anm. 48 (Text). Eine andere Überlieferung aus den "Joca monachorum" vgl. unten, 48va–b.
(22v) Quaestio de resurrectione. Queritur si vox tube sit causa nostre resurrectionis videtur quod non quia Damianus dicit: Crede resurrectionem futuram divina virtute divino nutu et voluntate … — … tubam sonare nichil aliud est quam iudicem filium demonstrare. Modifiziert aus: Thom. Aquin. in IV sent. 43,1,2, Druck: Busa S. Thomae Aquinatis opera 1, 630f.
(22v23r) Quaestio de animis resuscitatis. Queritur si anime quandoque exeunt de istis receptaculis. Videtur quod non quia in libro sapiencie dicitur quod non revolabit anima secundum quo recepta est … — … impetrent quo ad purgatorium secundum quod tangit Gregorius quarto dyalogorum. In dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.
(23r) Quaestio de reprobis. Queritur an reprobi videant gloriam beatorum. Videtur quod non quia oportet visum esse dispositum … — … deflectetur ad penas ita quod de sanctorum gloria minime cogitabunt. In dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.
(23r) Quaestio de elementis. Queritur an elementa debeant innovari. Videtur quod non quia densum et rarum sunt qualitates elementorum … — … utrum aqua sicut cristallus aer ut celum ignis ut luminaria celi. In dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.
(23v) Quaestio I de igne conflagrationis. Queritur si ignis conflagracionis sit idem specie cum igne nostro. Videtur quod non qui II Petri ultimo dicit glossa quod ignis ille quatuor elementa consumet sed nichil se ipsum consumit … — … quod ignis conflagracionis idem erit in specie cum igne elementorum. In dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.
(23v24r) Quaestio II de igne conflagrationis. Queritur an ignis ista consumabit elementa. Videtur quod sic quia ut dicit glossa Bede secunda Petri tercio quod duo ex toto consumet scilicet aquam et ignem … — … quod substancia omnium elementorum manebit et eciam qualitates sed non secundum usum. In dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.
(24r) Quaestio III de igne conflagrationis. Queritur an ignis iste precedat vel sequatur iudicium. Videtur quod sequatur quia in libro de civitate dei dicitur: Circa iudicium has tres res dicimus esse venturas … — … sic patet quod ignis precedet adventum iudicis concomitatur et sequatur. In dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.
(24rv) Exempla de bona iustitia. Nota in vita beati Gregorii refert commentator super primum eticorum quod est una insula in qua erat templum Appollinis … — … sequitur vulneracio sagitte intoxicate id est peccati mortalis. Das einleitende Verweiszeichen gehört zum Text oben, 22r. In dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.

25r33v Johannes Schorkop (?): Tractatus de horis canonicis. Duodecim questiones infrascripte tanguntur in ista repeticione secundum ordinem etc. Prima quid sint hore canonice et unde dicantur … — … tales forme a deo prohibantur emisse ut in capitulo 'Cum Marthe' [X 3.41.6] licet materia plenius tractatur v. de temporum etc. Et sic est finis deo laus. Der vermutlich von Johannes Schorkop selbst verfasste, zumindest aber marginal erläuterte Kommentartraktat basiert auf dem gleichnamigen Werk des Johannes de Lignano (vgl. oben, VS), dessen Struktur (12 Fragen) und Argumentation er aufnimmt und ergänzt. In dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.

34r36r De XL rebus licitis vel concessis tempore interdicti. Hec concessa sunt et possunt fieri tempore interdicti. Predicari potest verbum dei in ecclesia tempore interdicti eciam excommunicatis et interdictis ad missam … — … fieri non possunt in loco interdicto de quibus habetur libro decreti in capite [!] XXXIII questione II 'Latorem' [C.33 q.2 c.15]. Et tantum de illo. Die aus den Grundlagenwerken des kanonischen Rechts extrapolierten Sätze sind in marg. mit arabischen Zahlen gez.

36rv Nota de interdicto. Nota si civitas castrum vel villa interdicitur edificia et opida [!] vel ab extremitate muris civitatis adiacencia eciam sunt interdicti … — … nupcias celebrare quod si factum fuerit separentur. In dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.

36v Versus. Insgesamt sieben Versgruppen: Nota ut iudeis parcitur: Walther I 15302 (fünf Verse, auch in Cod. Guelf. 1042 Helmst., VS); Quatuor mox fit commixtio carnis: Walther I 15300 (vier Verse); Walther II 12976 (zwei Verse, auch in Cod. Guelf. 18.3 Aug. 4°, 101v); Walther I 6260 (zwei Verse); Walther I 3034 (2 Verse); Walther II 21922a (drei Verse); Duracio pene Ade in inferno: Walther I 1295 (fünf Verse).

37ra42rb Honorius Augustodunensis: Elucidarius (partim). Discipulus dicit: Quomodo recipit dominus animam. Respondit magister: Sicut sponsus sponsam cum magna multitudine militum ita Christus cum magna copia angelorum ad sponsam suam id est ad animam accipiendam venit … — … voluptatem sanitatem immortalitatem in anima autem sapienciam amiciciam concordiam potestatem honorem securitatem et gaudium. Quod nos tribuere dignetur pater et filius et spiritus sanctus Amen. Explicit. Die modifizierte und z. T. gekürzte Abschrift umfasst lib. III,1–88. Auch in Cod. Guelf. 203 Helmst., 45rb–65ra; 59.9 Aug. 2°, 225ra–241va; 72.1 Aug. 2°, 1ra–31va; 589 Novi, 1r–36v. Nur lib. I und II modifiziert in Cod. Guelf. 278 Helmst., 153va–159rb; Auszüge in Cod. Guelf. 615 Helmst., 159va–b Druck: PL 172, 1109A–1176D, hier 1157A–1169D; Y. Lefèvre, L’Elucidarium et les Lucidaires. Contribution par l’histoire d’un texte à l’histoire des croyances religieuses en France au Moyen Age, Paris 1954 (Bibliothèque des Écoles Françaises d’Athènes et de Rome 180), 359–477, hier 443–465. Literatur: Bloomfield 5423; H. Düwell, Noch nicht untersuchte Handschriften des Elucidarium von Honorius Augustodunensis, in: Scriptorium 26 (1972), 337–342 (342 Hs. genannt); 2VL 4, 122–132, hier 124 und 129; Garrigues I, 27–33 und 116–118; D. Gottschall, Das "Elucidarium" des Honorius Augustodunensis, Untersuchungen zu seiner Überlieferungs- und Rezeptionsgeschichte im deutschsprachigen Raum mit Ausgabe der niederdeutschen Übersetzung, Tübingen 1992 (Texte und Textgeschichte 33), 306 Nr. 325 (diese Hs.); Rep. font. 5, 555f.; Flint, 129–131 und 162 (Handschriftenliste als Ergänzung zu Gottschall); R. Luff, Wissensvermittlung im europäischen Mittelalter. "Imago-mundi"-Werke und ihre Prologe, Tübingen 1999 (Texte und Textgeschichte. Würzburger Forschungen 47), 20–58, 22 Abdruck des Prologs; Sharpe, 180 Nr. 494.10; CALMA 6, 233f. Nr. 8.

42rb43va Visio Pauli (redactio mutata abbreviataque). Hec est visio sancti Pauli apostoli et est valde horribilis timeamus ergo penas inferni. Quando Paulus fuit in carne et in mundo tulit illum Michael in celum et ostendit illi fundamentum celi super flumen aque magnum … — … prodest nobis hoc refrigerium quam omne tempus vite nostre quod cum fuimus super terram. Diese Abschrift ist in der Forschung bislang unbekannt; sie ist aufgrund des Inhalts und der Textmerkmale den in der Forschung als Redactio I bzw. A bezeichneten Fassungen zuzuordnen, weicht aber im Einzelnen von den bekannten und edierten Textzeugen ab. Druck: H. Brandes, Visio S. Pauli. Ein Beitrag zur Visionsliteratur mit einem deutschen und zwei lateinischen Texten, Halle/S. 1885 (Festschriften der Gesellschaft für Deutsche Philologie 5), 65–71. Literatur: T. Silverstein, Visio Sancti Pauli. The history of the Apocalypse in latin together with nine texts, London 1935 (Studies and texts 4), bes. 41–43 und 153–155 (Text); M. E. Dwyer, Contributions to the textual history of the medieval latin redactions of the Visio Pauli, PhD Diss. masch., 2 vols., University of Tasmania (UTAS), Hobart 2004, vol. 1, 11–33 (Online-Publikation); L. Jiroušková, Die Visio Pauli. Wege und Wandlungen einer orientalischen Apokryphe im lateinischen Mittelalter unter Einschluss der alttschechischen und deutschsprachigen Textzeugen, Leiden, Boston 2006 (Mittellateinische Studien und Texte 34), 175–177, 200–205 (Textbeispiel), 304f. u. ö.

43va48va Auctoritates patrum sacraeque scripturae. Alia notabilia. Jeronimus. Septem sunt schale [!] quibus ascenditur ad regnum celorum: Castitas mundi contemptus seculi humilitas obediencia paciencia fides spes et caritas … — … Salomon: Stultus si tacuerit sapiens reputabitur [Prv 17,28]. Umfangreiche Sammlung kürzerer Sentenzen aus patristischen und biblischen Texten, vgl. dazu Kurz 5/1, 450 (Hs. genannt). . Dazwischen ein längerer Einschub: (44rbvb) Quoddam miraculum de uno peccatore penitente ut sciatis quantum valeat contricio peccatorum. Iuvenis quidam habens cognatum episcopum factus est monachus … — … iam enim ingredior per te in gaudium domini mei Ihesu Christi. Modifiziert aus: Caesarius Heisterbacensis Dialogus miraculorum 2,2, Druck: Caesarii Heisterbacensis monachi ordinis Cisterciensis Dialogus miraculorum, hrsg. von J. Strange, Bd. 1, Köln 1851, 59f.; Caesarius von Heisterbach: Dialogus miraculorum. Dialog über die Wunder, eingel. von H. Schneider, übers. und komm. von dems. und N. Nösges, Teilbd. 1, Turnhout 2009 (Fontes christiani 86,1), 350–358.

48va–b Joca monachorum (partim). Dic michi quis fuit mortuus et non natus? Adam. Quot annos vixit Adam? Novingentos et XXX … — … baptismum sumpsit in sexta feria crucifixus in sexta feria etc. Gehört zur Textgruppe P. Ein abweichender Auszug auch in Cod. Guelf. 433 Helmst., 173va–b. Edition: Das mittellateinische Gespräch Adrian und Epictitus nebst verwandten Texten (Joca Monachorum), hrsg. und untersucht von W. Suchier, Tübingen 1955, 130–133 (weicht erheblich ab); PLS 4, 931–933. Literatur: Stegmüller RB 8671; F. Ploton-Nicollet, Ioca monachorum et Pseudo-Interpretatio sancti Augustini, in: Archives d’histoire doctrinale et littéraire du Moyen Age 74 (2007), 109–159 (ohne Kenntnis dieser Hs.).

48vb Ps.-Beda Venerabilis: De XV signis diem iudicii praecedentibus. Quindecim signa invenit beatus Ieronimus in annalibus hebreorum fieri XV diebus ante diem iudicii. Prima die erigit se mare in altum XL cubitis … — … quintodecima ardebit terra usque ad inferni novissima et postea imminebit dies iudicii. Diese Fassung auch in Cod. Guelf. 269 Helmst., 68ra; die Version des Petrus Comestor vgl. in Cod. Guelf. 310 Helmst., 204va; 672 Helmst., 32ra. Drucke dieser Fassung: PL 94, 555B–D; Collectanea Pseudo-Bedae, edited by M. Bayless and M. Lapidge from the contributions of D. Banham et al., Dublin 1998 (Scriptores Latini Hiberniae 14), 178f. Nr. 356–371. Literatur: G. Nölle, Die Legende von den fünfzehn Zeichen, in: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur 6 (1879), 413–476, hier 418f., 424f. (sog. Typ II), 461f. Nr. 4 (Abdruck des Textes); BHM 652; CPPM 411 (diese Version); 2VL 2, 1013–1020, hier 1015f.

49r63r Felix Hemmerli: Contra validos mendicantes. In nomine domini Amen. Reverendo in Christo patri et domino domino Hinrico dei et apostolice sedis gracia episcopo Constantiensi domino michi metuendissimo Felix cantor Thuricensis cum recommendacione sui utriusque hominis sospitatem. Et cum debita recommendacione perspicaciter speculari salubriter presentem attendere epistolam … — … intende prospere procede et regna in eo qui regnat per infinita secula seculorum benedictus. Datum Thurici anno domini M CCCC XXXVIII kalendas Januarii indictione prima. Explicit epistola Felicis. Auch in Cod. Guelf. 19.12 Aug. 4°, 277r–296v. Druck: GW 12187, a1rb5v. Literatur: Rep. font. 5, 408–410 (409 Hs. genannt); 2VL 3, 989–1001, hier 994 Nr. III.1; CALMA 3, 331 Nr. 4.

63r64v Felix Hemmerli: Recapitulatio contra eosdem mendicantes. Incipit Recapitulacio. Quia beghardi et lolhardi begine et begutte ex constricta et a longe introducta malicia nolebant hactenus intelligere ut bene agerent obdurantes aures suas … — … valeant et non perdant per eum qui est largitor omnium bonorum per infinita secula seculorum Amen. Auch in Cod. Guelf. 19.12 Aug. 4°, 296v–298v. Druck: GW 12187, b5vb6r. Literatur: Rep. font. 5, 408–410 (409 Hs. genannt); 2VL 3, 989–1001, hier 994 Nr. III.2; CALMA 3, 333 Nr. 36.

65r73v Tabula librorum originalium in libro 'Manipulus florum' Thomae Palmerani de Hibernia adhibitorum. Notandum quod libros originalium sanctorum et doctorum quantum ad principium et fines ac parcialium librorum numerum hic signare curavi Libri beati Dyonisii. Ecclesiastica ierarchia secundum duas translaciones … — … Libri Senece nec enim ulli flumini dulcior gustus etc. Et sic est finis deo laus et gloria trinis. Das Quellenverzeichnis zum "Manipulus florum" des Thomas de Hibernia ist häufig separat überliefert, so auch in Cod. Guelf. 396 Helmst., 208ra–214vb; Frankfurt/M., StUB, Ms. Praed. 17, 217ra–222rb (Frankfurt 1, 37f.). Druck (teilweise): R. H. Rouse, M. A. Rouse, Preachers, Florilegia and Sermons: Studies on the "Manipulus florum" of Thomas of Ireland, Toronto 1971 (Pontifical Institute of Mediaeval Studies. Studies and Texts 47), 251–310. Literatur: R. H. Rouse, The List of Authorities Appended to the "Manipulus florum", in: Archives d’histoire doctrinale et littéraire du Moyen Age 32 (1965), 243–250.

73v Nota de auctoribus glossae ordinariae. Nota quod Rabanus Strabus et Symachus dicunt[ur] ordinarii glosatores biblie … — … in libro de civitate dei dicit de uno qui ridendo exivit de utero matris et vocabatur Sorastes. Liste der Verfasser der biblischen Glossa ordinaria; am Schluss weitere antike und mittelalterliche Autoren einzeln aufgelistet. Offenbar als Anhang zum vorstehenden Text angelegt und in dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.

74r75v De praedestinatione Dei. Augustinus de predestinacione divina. De predestinacione locuturi anxietatibus quibusdam involvimur quia dum conscienciam nostre stoliditatis perscrutamur … — … per diversa fluctuabit et demum sub periculo dimersionis conquacietur. Explicit Augustinus de predestinacione divina etc. Druck: PL 45, 1677–1680. Literatur: Glorieux Pour revaloriser Migne, 33; CPL 383; A. Zumkeller, Die pseudo-augustinische Schrift "De praedestinatione dei", in: Augustinianum 25 (1985), 539–563, hier nach dem ND in: Congresso internazionale su S. Agostino nel XVI centenario della conversione, Roma, 15–20 settembre 1986. Atti, vol. 3: Sezioni di studio V–VI, Roma 1987 (Studia ephemeridis "Augustinianum" 26), 147–157 (154 Nr. 26 Hs. genannt); Kurz 5/1, 184 (Nr. 4 Hs. genannt); CPPM 180.

75v Quaestio de creatione hominis. Questio. Cur deus hominem fecerit qui possit peccare vel quem sit esse dampnaturum … — … octava quia boni per malos excercitantur [!] et probantur et per communes in premio animadvertantur. Nur geringfügig bearbeiteter und modifizierter Auszug aus: Hugo Argentinensis: Compendium theologicae veritatis lib. II cap. 65, Druck: Bonaventurae opera Peltier 8, 122.

75v77r Quaestio de praedestinatione. De predestinacione. De predestinacione tria requiruntur: Primo quare deus antequam omnis creatura peccavit aliquos homines ad eternam beatitudinem predestinavit et aliquos reprobavit … — … electio vel aliquando predestinacio fiat certa quere suo loco etc. In dieser Form bislang nur hier nachgewiesen und ungedruckt.

77v81v Quaestio de videndo deo. Queritur quomodo possit discerni aut si possibile sit deum videri ab homine adhuc in carne mortali constituto presertim cum sacra scriptura sibi plurimum in hac videtur dissentire materia … — … de angelorum et hominum apparicione que nobis omnibus misericorditer concedat dominus noster Ihesus Christus in secula seculorum eternaliter benedictus Amen. In dieser Form bislang nur hier nachgewiesen und ungedruckt.

81v82r Notae de sacra scriptura sensibusque eius. Eine florilegienartige Reihe von verschiedenen Notizen über den Nutzen der Bibellektüre und insbesondere über die vier Schriftsinne, z. B. Birgitta Suecica: Revelationes 3,19,5, Druck: Sancta Birgitta: Revelaciones, Book 3, ed. by A.-M. Jönsson, Stockholm 1998, 147; Honor. Aug. in cant 1,1, Druck: PL 172, 359B–C und die Verse Walther I 10358 (Hs. genannt); 3644 (diese Hs.) und 17728 (auch in Cod. Guelf. 1140 Helmst., 86v; 314 Gud. lat., 25v–26r).

82v83r De rectoribus parrochiarum. In nomine domini Amen. Quia nonnulli in sacris ordinibus constituti presertim parrochiarum ecclesiarum rectores quorum mentes avaricie cecitas sic obnubilavit sub quadam simulata excusacione ignorancie … — … premissa ergo omnia et singula ne ulcio divina in vos deseviat custodire indefesso animo studeatis veluti divinam offensam ac superiorum vestrorum correctionem cupitis evitare etc. In dieser Form bislang nur hier nachgewiesen und ungedruckt.

83rv Tabula articulorum Johannis Wiclef in congregatione universitatis studii Pragensis condemnatorum (Prag, 28.8.1403). Hec Wickleff in Anglia que fuerunt condempnati Ludoniis [!] a triginta magistris. Primo: Substancia materialis panis et vini manet in sacramento altaris. Accidencia panis non manent sine subjecto post consecracionem in eodem sacramento … — … Item dicit omnes religiosos indifferenter introductos a dyabolo. Articuli Wickleff qui est combustus. Die Vorrede fehlt; gegenüber dem Druck sind die Artikel 6 und 7 vertauscht und die Artikel 17, 21, 26, 27, 33 und 43 sind weggelassen. Edition: Documenta Magistri Ioannis Hus vitam, doctrinam, causam in Constantiensi concilio actam et controversias de religione in Bohemia annis 1403–1418 motas illustrantia, hrsg. von F. Palacký, Prag 1869, ND Osnabrück 1966, 327–331 Nr. 1. Unter dem Text zwei sentenzenartige Notizen: Tres gradus pacis: Humiliter audire faciliter tacere prudenter respondere; daneben: Gregorius: Securum est mulierem non audire securius non videre securissimum non tangere. Letzteres ist pseudepigraph und wird verschiedenen Autoren zugeschrieben, vgl. dazu Walther I 17450 sowie unten, Cod. Guelf. 596 Helmst., 412v oder München, BSB, Clm 10157, 2rb (München BSB 4,1, 122).

84r Dictum de celebratione missae. Beda Venerabilis. Sacerdos sit sine peccato mortali et in bono proposito qui si celebracionem dimittit … — … animas in purgatorio degentes suffragio et venia. Hec ille. Mit ähnlichem Incipit, aber längerem Text in Cod. Guelf. 422 Helmst., 106va–b. Ungedruckt.

84r Ps.-Bonaventura: Tabula de considerandis a celebraturis missam. Nota de missa. Ante missam sit intencionis discussio ne propter vanam gloriam propter verecundiam ex conswetudine celebret … — … augmentum dilectionis inseparabilitatem unionis acceleracionem visionis. Unter der schematisch angeordneten Tabula mit gegenüber dem Druck vertauschter Textreihenfolge stehen folgende Notizen: Frater et reverendus pater Bonaventura cardinalis Romane ecclesie hanc tabulam prescriptam compilavit pro utilitate plurimorum. Daneben finden sich die drei Verse: Littera subtracta vel sillaba murmure facta | Dicto confracta sine sensu voce peracta | Cristus pensabit penam pensando parabit. Identisch in Darmstadt, ULB, Hs. 778, 262r (ebenfalls nach der Tabula des Pseudo-Bonaventura, vgl. Darmstadt 5,1, 104; Walther I 10359). Darunter die Notiz: Doctrina perutilis et necessaria de hiis que debent esse in sacerdote missam digne celebranti. Nam aliter accedens et celebrans reus erit corporis et sangwinis domini nostri Ihesu Christi [I Cor 11,27] ac si Christum occiderit punietur ut dicit glossa I ad chorinthios XIo. Textidentisch nochmals in Cod. Guelf. 597 Helmst., 146v (ebenfalls mit der Schlussnotiz, jedoch ohne die Verse); abweichend nochmals ebd., 1r; 669 Helmst., 244v–245r (schematisch verkürzt); 1277 Helmst., 40r; 33.1 Aug. 2°, 405v; 38.18 Aug. 2°, 213v; 83.2 Aug. 2°, 254v. Druck: GW M14225, bVIIIra (in Textform, vergl.); B. Bonelli, Sancti Bonaventurae ex ordine Minorum… operum omnium … supplementum in tria volumina distributum, Bd. 3, Tridenti 1774, Sp. 256–259. Literatur: Janauschek, 52 Nr. 182; Franz Messe, 463 mit Anm. 1; Distelbrink 200f. Nr. 225; CALMA 2, 466 Nr. 114.

84r Nota de missa. Augustinus. Mallem sustinere in inferno penam anime Cayphe Herodis atque Pilati quam unius sacerdotis indigne celebrantis … — … recognocione morientis et ad infernum descendentis. Das nicht von Augustin stammende und nachträglich hinzugefügte Dictum u. a. auch in Eichstätt, UB, Cod. st 109, 123v (Eichstätt 1, 33).

84v85v Quaestio utrum BMV in originali peccato fuerit concepta. Dubitatur. Dubitatur utrum beata virgo sit concepta in originali peccato et videtur breviter quod non per quatuor raciones … — … dicunt aliqui quod peccatum originale causatur a superflua delectatione parentum in cogitu [!] etc. In dieser Form bislang nur hier nachgewiesen und ungedruckt.

85v Notae diversae. Unter dem vorhergehenden Text drei Versus: Missa Pater noster aqua confiteor generale | Unctio dona preces benedictio cor[p]us amorque | Cor merens os accusans venialia delet. Nicht in den Repertorien, vgl. z. B. Augsburg, UB, Cod. II.1 2° 163, 82v (Augsburg UB 1,2, 236); Halle, ULB, Qu. Cod. 96, 284rb (Halle, 119). Daneben ein Auszug aus dem 'Asceticon' des Isaias Gazaeus (Logos XIII,23): Tres sunt virtutes quas difficile acquiritur homo: Lugere semper considerare propria peccata et habere pre oculis exitum vite sue. Druck: R. Draguet, Les cinq recensions de l'asceticon syriaque d'Abba Isaïe, Bd. 1: Introduction au problème isaïe: Version des logoi I-XIII avec des parallèles grecs et latins, Louvain 1968 (Corpus scriptorum Christianorum orientalium 293 = Scriptores Syri 122), 237.

85v86r Nota de praeceptis VT. Nota in veteri testamento que precepta sunt moralia quedam figuralia alia sacramentalia alia cerimonialia. Moralia dicunt[ur] que mores informant et sunt ymitabilia … — … ut illud: Non induere veste lino lana contexta et non arabi in bove et asino simile etc. Nur geringfügig bearbeiteter und modifizierter Auszug aus: Stephanus Tornacensis: dist. V, Druck: Die Summa des Stephanus Tornacensis über das Decretum Gratiani, hrsg. von J. F. von Schulte, Giessen 1891, 14f.

86r90v Johannes de Frankfordia: Quaestio de daemonibus coercendis. Queritur utrum potestas cohortandi [!] demones possit fieri per caracteres figuras aut verborum prolaciones et arguitur quod sic quia Salomon fecit exorcismos … — … de experiencia dico quod bene potuit experiencia quod certis verbis prolatis venerunt ut patet. Ad hoc est unum dubium de speciebus etc. Der Text weicht z. T. von der Ausgabe ab, der Schlussabschnitt mit dem Namen des Verf. fehlt. Druck: J. Hansen, Quellen und Untersuchungen zur Geschichte des Hexenwahns und der Hexenverfolgung im Mittelalter, Bonn 1901, 71–82 Nr. 15, hier bis 81. Literatur: Meier Werke, 86; 2VL 4, 599–603, hier 601.

90v98v Henricus Toke: Sermo in concilio Basiliensi habitus (Basel, 29.6.1436). In nomine domini nostri Jhesu Christi Amen. Reverendissimi patres et domini non me presumpcionis temeritas sed Christi caritas cum precepto maiorum hanc docendi kathedram scandere fecit … — … usque ad futuram gloriam hoc prestare dignetur dominus noster Ihesus Christus in cuius spiritu congregati estis nunc et semper cum patre et eodem spiritu sancto benedictus Amen. Basilee per doctorem Hinricum Token. Ungedruckt. Literatur: 2VL 9, 964–971, hier 967 (Hs. genannt); Hölzel Heinrich Toke, 20 und 68–70 (Inhaltszusammenfassung, jeweils Hs. genannt); H. Hölzel-Ruggiu, Der Prediger Dr. theol. Heinrich Toke, in: Predigt im Kontext, hrsg. von V. Mertens, H.-J. Schiewer, R. D. Schiewer und W. Schneider-Lastin, Berlin 2013, 523–543 (529 Hs. genannt); CALMA 5, 523 Nr. 32 (Hs. genannt).

98v99r De VII gaudiis coelestibus BMV. Legitur quod beatus Thomas Cantuariensis archiepiscopus septem gaudia temporalia beatissime virginis Marie cottidie cum magna devocione repetebat … — … ac eiusdem virginis feliciter perveniamus eterna qui cum patre et spiritu sancto vivis et regnas per omnia secula seculorum Amen. Wie in den meisten anderen Abschriften besteht der Text aus einer Prosalegende, dem zugehörigen Hymnus de VII gaudiis BMV und einer Collecta (O dulcissime domine Ihesu Christe qui beatissimam genitricem tuam gloriosam virginem Mariam perpetuis gaudiis in celo letificasti …), hier ergänzt durch einen zum Hymnus gehörigen Versiculus (CAO 8063). Druck: J. Morris, The life and martyrdom of Saint Thomas Becket, archbishop of Canterbury ad legate of the Holy See, London 1859, 384–386 (vollständiger Text, Prosalegende engl., Hymnus, Versikel und Collecta lat.); Meersseman 2, 203f. Nr. 11 (Prosalegende abweichend, dazu Hymnus und Collecta); AH 31 Nr. 189 (Hymnus, Prosalegende im Apparat).

99r Nota de lumine dei ex postilla Nicolai de Lyra super Psalmos deprompta. Nicolaus de Lira super psalmos ibi: 'Et in lumine tuo videbimus lumen' dicit sic ibidem in sua postilla. Et in lumine tuo videbimus lumen [Ps 35,10] id est in lumine creato glorie videbimus lumen tue essencie quod videri non potest ab intellectu creato … — … cognicionem suam naturalem quantum possibile est ad te illustra fidei cognicione etc. Hec Nicolaus de Lira ibidem. Weitgehend wörtlich entnommen aus der "Postilla litteralis" in Ps. 35,10. Drucke: Gosselin D1 Nr. 12–21, hier Nr. 15 (VD16 B 2583, vol. 3, 136ra, vergl.). Literatur: Glorieux Répertoire 2, 217 Nr. 345f5; Stegmüller RB 5853.

99v Versus de vocibus animantium ex Graecismo Eberhardi Bethuniensis deprompti. Propria quarto modo aliquorum animalium. Drensat olor clangit anser crocitat quoque corvus | Ast pardus fellit vultur pulpat leo rugit … — … Sic catulus latrat hinc murilegusque catillat | Est hominumque loqui quod dicto prevalet omni. Zehn Verse aus: Eberhardus Bethuniensis: Graecismus, cap. XIX, v. 32–41. Druck: Graecismus, 182. Zum Text vgl. ausführlich Cod. Guelf. 539 Helmst., zu den häufig separat überlieferten Versen vgl. Walther I 4744 (Hs. genannt); A. Fijałkowski, Die voces variae animantium in der Unterrichtstradition des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, in: Das Sein der Dauer, hrsg. von A. Speer und D. Wirmer, Berlin, New York 2008 (Miscellanea mediaevalia 34), 447–469 (458 Hs. genannt).

99v Versus de arte mulierum. Nullus homo veterum poterit superesse dierum | Quin confundat eum dum nititur ars mulierum … — … Femina decepit quis modo tutus erit | Nec hodie nec heri nec cras credas mulieri. Edition: Walther Carmina misogynica, 201–204 Nr. 13 (491), mit dieser Hs. (202 genannt, Sigle W). Literatur: Walther I 12392 (Hs. genannt).

100r134r Lumen animae (redactio C). Capitulum primum de altitudine. Philosophus libro sexto animalium: 'In cunctis mortuis aut morituris pectus alcius elevatur'. Cuius racio est nam in morte totus sangwis ad cordis transfluit regionem … — … nam ignis elementaris pestilens factus est primum in magnis estuat avibus etc.
(134r) Tabula capitum. Sequitur registrum eiusdem. 1 De altitudine. 2 De amore 3 De affluencia. 4 De adventu domini … — … 109 De sompno. 110 De errore. 111 De elemosina. 112 De carne. Explicit viridarium consolationis Laurencii cum registro. Die in der Forschung bislang unbekannte Abschrift bietet eine z. T. gekürzte und umgestellte Auswahl aus dem Standardtext der unten gen. Edition. Die hier gebotene Autoren- und Titelangabe ist in der Überlieferung des "Lumen anime" bislang noch nicht nachgewiesen; es handelt sich offenbar um eine Verwechslung des Schreibers mit dem authentischen "Viridarium consolationis" des Dominikaners Jacobus de Benevento, vgl. zu ihm Bloomfield 5058; Kaeppeli 2052 (Hs. genannt); Distelbrink, 211f. Nr. 239; CALMA 6, 549f. Nr. 11. Weitere, im Detail abweichende Exemplare der gleichen Textfassung auch in Cod. Guelf. 695 Helmst., 75r–146v; 77.9 Aug. 2°, 1ra–96rb; 83.17 Aug. 2°, 201ra–239rb, sowie im handschriftlichen Teil des Mischbandes 511.2 Theol. 2°, 5ra–69va. Andere Fassungen vgl. in Cod. Guelf. 42.12 Aug. 2°, 1ra–195vb und 201ra–236rb; 69.23 Aug. 2°, 156ra–184rb; 83.17 Aug. 2°, 239rb–266vb. Auszüge in 69.18 Aug. 2°, 245ra–253vb. Edition (ohne Tabula): The Light of the soul: The Lumen anime C and Ulrich Putsch's Das liecht der sel, edited by N. Harris, Oxford u. a. 2007, 70–460 Text (ohne Kenntnis dieser Hs.). Literatur: Thorndike/Kibre, 1045.9; Bloomfield 2848 und 3915 mit Suppl.; Kaeppeli 567; R. H. Rouse, M. A. Rouse, The texts called Lumen anime, in: Archivum fratrum Praedicatorum 41 (1971), 5–113, bes. 41–59 und 100–106 (ohne Kenntnis dieser Hs.).

134v141r Thomas de Chobham: Summa confessorum (partim). De sortibus et sortilegiis. Notandum est de sortibus et sortilegiis: Sors autem sicut Augustinus ayt non est aliquid mali sed res in humana dubietate divinam indicans voluntatem [Aug. in psalm. 30,2,2] … — … et alia vasa conflatilia possunt conflare et in nudam massam redigere et sic laicis vendere etc. Das offenbar planmäßig angelegte Exzerpt enthält die Abschnitte art. VII dist. I,5, qu. 1–9 (De sortibus et sortilegiis, De generibus veneficiorum et supersticionum, De sciencia demonum, Moveant sacerdotes subditos ne veneficiis se immisceant, Quo casu nigromanticus non peccat, An fidem adhibere sompniis sit peccatum, De sex visionibus sompniorum und Penitencia eorum qui consultant sortilegos) sowie art. V dist. II,3 qu. 9 (Sequitur de officio marcatorum [!]). Vollständig in Cod. Guelf. 449 Helmst., 1ra–115vb; 117.6 Extrav., 227r–348v. Ein weiterer Auszug in Cod. Guelf. 390 Helmst., 4va–12vb. Edition: Thomae de Chobham Summa confessorum, hrsg. von F. Broomfield, Louvain 1968 (Analecta mediaevalia Namurcensia 25), 1–572, hier 466–487 und 301–304. Literatur: Schulte 2, 528 Nr. 2.2; Glorieux Répertoire 1, 276f. Nr. 115a; Bloomfield 1145; Michaud-Quantin, 21–24; Sharpe, 649 Nr. 1723.3.

141r144v Johannes Schorkop (?): Quaestiones disputatae diversae. Die lose gereihte Quaestionensammlung zu den gefallenen Engeln, zu Christus, den Sakramenten und zur Auferstehung u.a. enthält im einzelnen folgende, an die Sentenzenkommentare des Albertus Magnus, Bonaventura oder Thomas de Aquino u. ä. angelehnte und der Struktur der Sentenzenbücher folgende, in der vorliegenden Form bislang aber nur hier nachgewiesenen Stücke:
(141r) Quaestio disputata de angelo malo. Queritur an angelus malus possit velle bonum vel facere. Solucio: Quod nullo modo possit facere … — … totaliter se convertit ita quod non possit se ulterius avertere unde concluditur ad questionem.
(141r) Quaestio disputata de ordine Luciferi. Queritur de quo ordine fuerit Lucifer. Solucio: De superna ierarchia et de superno ordine … — … tercia consorcium angelorum que ei tamquam principi adheserunt.
(141rv) Quaestio disputata de angelis minoribus Lucifero adhaerentibus. Queritur de quo ordine fuerunt minores qui ceciderunt. Solucio: Cum reparacio angelorum debeat fieri ex hominibus … — … in singulis ordinibus secundum meliora naturalia fuissent ordinati.
(141v) Quaestio disputata de peccato minorum angelorum. Queritur quod fuit peccatum minorum angelorum. Solucio: Dicendum quod omnes peccaverunt per superbiam … — … alterius credentes se liberiorem fieri et maiorem sub uno quam alio.
(141v) Quaestio disputata de praelatione daemonorum. Queritur an prelacio sit in demonibus. Solucio: Dicendum quod sicut in bonis angelis ita et in malis est prelacio … — … ordinatus exercitus magis est nocivus quam non ordinatus.
(141v) Quaestio disputata de illusione daemonorum. Queritur an demones possunt illudere sensus nostros. Solucio: Ex permissione divina creatura spiritualis potestatem quandoque habet super corporalem … — … donec per beatum Petrum restituta est ei facies sua. Hiis respondetur ad questionem.
(141v) Quaestio disputata I de descensu Christi. Queritur an Christus descendit ad infernum. Solucio: Infernus nominat michi duo scilicet locum et supplicium … — … secundum quod dicit michi locum non secundum quod dicit michi supplicium.
(141v142r) Quaestio disputata II de descensu Christi. Queritur an Christus descendit ad infernum inferiorem. Solucio: Quadruplex distingwitur infernus inferiorem scilicet dampnatorum … — … in istum quartum infernum superiorem descendit Christus et quos illic purgatos invenit eduxit.
(142r) Quaestio disputata de natura Christi in triduo mortis. Queritur an Christus fuerit homo in triduo. Solucio: Duplex fuit hic opinio. Opinio magistri est quod fuerit homo … — … ideo Christus non fuit homo in triduo donec caro fuit anime reunita.
(142r) Quaestio disputata de carne BMV sanctificata. Queritur an caro beate virginis fuerit sanctificata ante infusionem anime. Solucio: Quadruplex est gradus sanctificacionis … — … eadem die secundum magistros sic fuit in beata virgine quia eadem die fuit sanctificata.
(142r) Quaestio disputata de latria. Queritur quid sit latria. Solucio: Ad hoc nomen latria tria concurrunt scilicet actus exterior … — … describitur sic latria est cultus soli deo debitus.
(142rv) Quaestio disputata de carne Christi. Queritur an caro Christi sit adoranda adoracione latria. Solucio: De carne Christi est loqui dupliciter … — … coniuncta est sic adoranda est latria propter unionem persone ad carnem.
(142v) Quaestio disputata de adoratione BMV. Queritur si beata virgo sit adoranda latria. Solucio: Beata virgo consideratur dupliciter scilicet in quantum est persona sanctissima … — … nullo modo debetur sibi latria quia beata virgo est pura creatura.
(142v) Quaestio disputata de adoratione imaginum. Queritur an imagines sunt adorande et debeant esse in ecclesiis. Solucio: Imagines dupliciter possunt considerari scilicet in quantum sunt res vel in quantum sunt signa … — … finaliter in illum qui in cruce pro nobis pependit ut fuit Ihesus Christus etc.
(142v) Quaestio disputata de malis. Queritur an mali sumant corpus Christi. Solucio: Sicut in baptismo fiunt tria scilicet quod est sacramentum … — … duo bene accipit peccator sed tercium non.
(142v) Quaestio disputata de sacramento. Queritur quid sit sacramentum. Solucio: Naturalis similitudo actualis institucio spiritualis sanctificacio … — … ex sanctificacione conferens visibilem graciam quo ad tercium.
(142v) Quaestio disputata de frequentia communicationis. Queritur utrum frequenter sit communicandum. Solucio: Quicumque habet securitatem consciencie et tranquilitatem pectoris et fervorem caritatis … — … est semel in anima secundum illam decretalem 'Omnis utriusque sexus' [D 1.1.1].
(143r) Quaestio disputata de animali. Queritur si brutum animal sumat corpus Christi. Solucio: Duplex est opinio. Quidam dicunt sicut brutum audit oracionem … — … sumit tantum corporaliter et non spiritualiter.
(143r) Quaestio disputata de ordine. Queritur quid sit ordo. Solucio: Hugo dicit quod ordo sit signaculum in quo potestas spiritualis traditur … — … potestas stat pro habitu interiori et officium pro exteriori.
(143r) Quaestio disputata de baptismo. Queritur si melior sit baptismus per meliorem datus. Solucio: De baptismo est loqui dupliciter vel quantum ad substancialia … — … et sic melior est baptismus per meliorem datus.
(143r) Quaestio disputata de forma unctionis. Queritur que sit forma unctionis. Solucio: Duplex est forma substancialis et accidentalis. Substancialis forma huius sacramenti est deprecativa … — … prima confert ad causalitatem sacramenti secunda ad declaracionem ministri.
(143r) Quaestio disputata de remissione peccati. Queritur si veniale possit dimitti sive mortali. Solucio: Duplex est ordo in peccatis aliter se enim habent mortalia … — … mortale se habet per modum habitus veniale per modum disposicionis.
(143r) Quaestio disputata de modis animae. Queritur quot modis anime possunt iuvari. Solucio: Gregorius posuit quatuor modos … — … aut elemosinis carorum aut ieiuniis cognatorum.
(143r) Quaestio disputata de satisfactione. Queritur utrum unus possit pro alio satisfacere. Solucio: Duplex est effectus satisfactionis scilicet excisio causarum peccatorum … — … et sic alius possit pro eo satisfacere et debet etc.
(143v) Quaestio disputata de absolutione. Queritur utrum quilibet sacerdos possit absolvere et ligare subditum alterius. Solucio: Sacerdos solvens subditum alterius aut est eo superius … — … si est in articulo mortis positus.
(143v) Quaestio disputata de iterata confessione. Queritur si confessio debeat iterari. Solucio: In sex casibus iteratur duo sunt ex parte confessionis … — … quia quidam dicunt quomodo tenentur quidam quod tenentur.
(143v) Quaestio disputata I de debito coniugali. Queritur si tempore menstruorum debeat reddit debitum. Solucio: Duplex hic opinio. Prima dicit quod aliud est reddere aliud exigere … — … non est mortale peccatum exigere et reddere.
(143v) Quaestio disputata II de debito coniugali. Queritur si tempore lepre debeat reddi debitum. Solucio: Duplex est hic opinio Alani et Ganifredi [!]. Alanus dicit quod tempore lepre debeat reddi debitum sed sanus coniux non tenetur cohabitare propter periculum infectionis … — … et tunc sanus coniux tenetur ad utrumque.
(143v) Quaestio disputata III de debito coniugali. Queritur an actus coniugalis qui sit causa explende libidinis sit peccatum mortale. Solucio: Aliquis potest querere delectacionem in uxore dupliciter … — … talis concubinatus qui sic fit causa saciande libidinis semper est mortale peccatum.
(144r) Quaestio disputata IV de debito coniugali. Queritur utrum diebus ieiuniorum et processionum et solempnitatum debeat reddi debitum. Solucio: Dies ieiuniorum processionum et solempnitatum instituti sunt propter elevacionem mentis … — … vel in contemptum dei non peccaret mortaliter sed venialiter.
(144r) Quaestio disputata V de debito coniugali. Queritur si tempore impregnacionis debeat reddi debitum. Solucio: Tempore conceptus reddere debitum est dupliciter vel cum periculo aborsus vel sine periculo … — … non solum in officium multiplicande prolis sed eciam in remedium vitande fornicacionis.
(144r) Quaestio disputata de simonia. Queritur si symoniacus sit hereticus. Solucio: Hereticus dicitur dupliciter vel qui errat in articulum fidei … — … unde non erret in intellectu sed in affectu.
(144r) Quaestio disputata I de baptismo Johannis Baptistae. Queritur ad quid fuerit institutus baptismus Johannis et an conferat graciam. Solucio: Propter tria fuit institutus scilicet ad prefiguracionem baptismi Christi et sic fuit sacramentum … — … nec conferebat graciam nec imprimebat caracterem.
(144r) Quaestio disputata II de baptismo Johannis Baptistae. Queritur si baptisati baptismo Johannis debeant rebaptizari. Solucio: Duplex est opinio. Prima dicit quod baptisati baptismo Johannis non erant rebaptisandi si habebant fidem trinitatis … — … quia baptismus Johannis non remittebat peccatum nec imprimebat caracterem.
(144rv) Quaestio disputata de resurrectione. Queritur an sit ponere resurrectionem. Videtur quod non quia Johannes dicit donec alteratur celum homo non resurget … — … anima est spiritus intellectualis in se et in suo corpore ad beatitudinem ordinatus etc. Is vorlangen frolich | So bin ick selden trobich. Die beiden Verse bilden den Beginn eines mnd. Liedes, vgl. Das Rostocker Liederbuch. Nach den Fragmenten der Handschrift neu hrsg. von F. Ranke und J. M. Müller-Blattau, Halle 1927 (Schriften der Königsberger Gelehrten Gesellschaft, Geisteswissenschaftliche Klasse, 4. Jg., H. 5), ND Kassel u.a. 1987 (Documenta musicologica. Reihe 2, 18,1), 250 Nr. 31 (Text), 285 Apparat (Hs. genannt, Abdruck der beiden Verse). – Alle Quaestionen in dieser Form ungedruckt.

145r149r Epistula Luciferi (redactio recentior longiorque). Legitur in epistola quadam missa per Luciferum domino Clementi VI sub anno domini M CCC L ut infra sequitur. Lucifer princeps tenebrarum et tristicie profunda regens Achirontis imperia dux erebi rex inferni rectorque Iehenne universis sociis regni nostri … salutem qua Ioab salutavit Abner. Quare vobis optamus nostris mandatis qui ex patre dyabolo estis et opera patris vestri facitis … — … cum dictis filiabus nostris impenditis nobis nobismetipsis impensum reputamus. Datum apud centrum terre in nostro pallacio [!] tenebroso … presentibus catervis mille millenis millibus demonum ad hoc specialiter vocatorum ad nostrum consistorium dolorosum sub nostri terribilis sigilli caractere in robore premissorum. Valeatis itaque cum illa felicitate qua vos desideremus et intendimus permanere sine fine etc. Entgegen der Ankündigung in der Rubrik handelt es sich nicht um die ältere und kürzere Fassung des Textes, die vermutlich dem Zisterzienser Petrus de Ceffona zuzuschreiben ist, vgl. dazu Überlieferung und Literatur bei Cod. Guelf. 678 Helmst., 32r–34r. Hier liegt vielmehr die von einem unbekannten Verfasser erheblich erweiterte, jüngere Fassung dieses Textes vor, die sich mit Modifikationen und Auslassungen auch in Cod. Guelf. 160 Helmst., 196rb–200rb; 217 Helmst., 229ra–234ra; 38.7 Aug. 2°, 303ra–306ra, und 83.5 Aug. 2°, 273ra–276va, findet. Druck (weitgehend übereinstimmend mit dieser Hs.): M. Flacius Illyricus (ed.), Epistola Luciferi …, Magdeburg 1549 (VD16 E 1696), A5rC2r; G. Zippel, La Lettera del Diavolo al clero, dal secolo XII alla Riforma, in: Bullettino dell'Istituto Storico Italiano per il Medio Evo 70 (1958), 125–180, hier 166–174 Nr. II. Literatur: Rep. font. 9, 127; Roth 20 Nr. 1 (Hs. genannt); Hohmann, 411 Nr. 119*; K. J. Heilig, Zu zwei "Teufelsbriefen" des 14. und 15. Jahrhunderts, in: Historisches Jahrbuch 52 (1932) 495–500, hier 495f.; P. Lehmann, Die Parodie im Mittelalter. Mit 24 ausgewählten parodistischen Texten, Stuttgart 21963, 66–68; H. C. Feng, Devil’s Letters: Their History and Significance in Church and Society 1100–1500, PhD Diss. masch. Northwestern University Evarston/Ill. 1982 (Microfilmkopie: Ann Arbor, Michigan 1982), pass., bes. 424–430 zum Text (159, 205, 425 und 454 Hs. genannt); P. Herold, Teufelsbriefe als Instrument mittelalterlicher "höllischer" Propaganda. Ein Beitrag zu den erfundenen Briefen des Mittelalters, in: Propaganda, Kommunikation und Öffentlichkeit (11.–16. Jahrhundert), hrsg. von K. Hruza, Wien 2002 (Forschungen zur Geschichte des Mittelalters 6), 169–187, hier 184.

149r150v Tractatus de VII adinventionibus diaboli. Cursor levis explicans vias suas [Ier 2,23] id est: Non debet esse depressus onere peccati et si est depressus tunc debet explicare vias suas hoc est debet confiteri peccata sua … — … quanto diucius in peccato vivit tanto magis in vita a deo peccati conswetudine recedit etc. et sic est finis. In dieser Form bislang nur hier nachgewiesen und ungedruckt.

150v Johannes Schorkop (?): Nota de arboribus solis et lunae ex libro de natura rerum Thomae Cantimpratensis hausta. Arbores solis et lune in ammiracionem precipuam arborum ponimus eo quod scriptura divina et multe scripture de eis tangere videantur … — … poma speciem gerunt ypocritarum quorum opera pulchra et bona videntur sed intus pleni sunt dolo et omni iniquitate. Hec solitarius de imagine mundi per incepcionem eiusdem libri etc. Wörtlicher Auszug aus Thomas Cantimpratensis: Liber de natura rerum 10,3 und 4, Druck: Thomas Cantimpratensis: Liber de natura rerum. Editio princeps secundum codices manuscriptos, Teil 1: Text, praef. H. Boese, Berlin, New York 1973, 316.

151r Tabulae IV. Insgesamt vier übereinandergestellte schematische Darstellungen: Zuoberst die Artes liberales, beschrieben in den sieben Versen Walther I 10843 (Hs. genannt); darunter eine Übersicht über die Philosophia mit den Teilgebieten Naturalis und Moralis, unter denen jeweils die entsprechenden, ins Lateinische übersetzten Werke des Aristoteles aufgezählt sind; darunter sind jeweils vier Theologi (die lateinischen Kirchenväter Hieronymus, Augustinus, Gregorius und Ambrosius), Juriste (Innocentius III papa, Hostiensis, Guillelmus Durandus und Johannes Andreae) und quatuor Medici (Hippocrates, Galenus, Avicenna und Averroes) aufgelistet. Am Schluß befindet sich schließlich eine Aufstellung über das Geschehen in den acht (gez. sieben) Weltaltern von der Schöpfung bis zur Auferstehung: In principio prime etatis facta est mundi creacio … In principio septime [!] etatis facta est corporum resurrectio. Vgl. zu letzterem Text Berlin, SBBPK, MS. Phill. 1880, 1v (Berlin 12,1, 327), sowie zu den hier acht Weltaltern, die u. a. von Jacobus de Voragine beschrieben wurden, vgl. J. Zahlten, Das Ende und der Anfang. Zum Zusammenhang von Weltaltermodellen, menschlichem Lebensalter und Sechstagewerk in der mittelalterlichen Kunst, in: Ende und Vollendung. Eschatologische Perspektiven im Mittelalter, hrsg. von J. A. Aertsen und M. Pickavé, Berlin, New York 2002 (Miscellanea Mediaevalia 29), 348–370, hier 351–353.

151v Tabule librorum capitumque bibliae sacrae. Die einfache Liste nennt in drei Spalten die Bücher der Bibel und dazu jeweils die Zahl der zugehörigen Kapitel. Am Schluss stehen folgende Summarien: Vetus testamentum habet novingenta capitula et 38 et 150 psalmos Summa capitulorum et psalmorum veteris testamenti 1088. Novum testamentum habet 200 et 60 capitula. Summa totalis 1348.

152r161r Alexander de Villa Dei: Summarium biblicum cum commento interlineari. (152r161r) Textus. Sex prohibet peccant Abel Enoch et archa fit intrant … — … Plangent exultent iudicantur civitas alpha. Expliciunt capittula biblie versifice scripta. (152r161r) Commentum. Opera dierum 1 | fructus ligni vite 2 | Adam et Eva transgrediendo 3 | a Cayn occiditur 4 | transfertur in paradisum 5 | Noe spacio centum annorum propter diluvium 6 | Noe et filii eius 7 … — … 18 omnes amatores terre super babilonem cum iudicatur | 19 contemptores mundi super eam | 20 omnes mortui secundum scripta in libris suis | 21 celestis Iherusalem describitur cum ornatu | 22 et o principium et finis etc. Parallelüberlieferung mit abweichender Glossierung auch in Cod. Guelf. 294 Helmst., 84r97v; 355 Helmst., 1r–10r; 710 Helmst., 111r119r; 59.9 Aug. 2°, 42v–54v; 25.1 Extrav., 493v–498r. Ein Fragment (Blattverlust) in Cod. Guelf. 557 Helmst., 1r–2v. Der Text wurde in Cod. Guelf. 280 Helmst. und 375 Helmst. als Hilfsmittel zur Zählung bzw. Kennzeichnung der biblischen Bücher und ihrer Kapitel benutzt. Drucke: GW 4271, 4274, 4275; VD16 B 2584, A3v–A8v (abweichender Kommentar); Deutsche Bibelübersetzungen des Mittelalters, hrsg. von H. Reinitzer, Bern u. a. 1991 (Vestigia bibliae 9/10), 385–399 (397f. Teildruck Genesis, abweichender Kommentar); RETM A2350-10/5–15 (Liste der Drucke). Literatur: Stegmüller RB 1182,1; Walther I 17610; CALMA 1, 177f. Nr. 10; 2VL 11, 59–61.

161v Versus de laude mulierum. Ach promere non valeo amorem mulierum | Que diligunt omnimode per amorem verum … — … Si inter tot milia sit una vel centum | Non ob hoc de omnibus sumas argumentum. Edition: Walther Carmina misogynica, 243–246 Nr. 6b (509), nur diese Hs. (245 genannt, Sigle W, die beiden letzten Strophen als vermutlicher Nachtrag im Apparat). Literatur: Walther I 289 (nur diese Hs.).

161v Versus probrosi in mulieres. Non reputo laudabilem amorem mulierum | Que diligunt solummodo propter dona rerum … — … Earum exerciciis fortiter resistamus | Vix unam aut rarissimam castam inveniamus. Edition: Walther Carmina misogynica, 240–243 Nr. 6a (508), mit dieser Hs. (241 genannt, Sigle W). Literatur: Walther I 12157 (Hs. genannt).

162r167r Dialogus Salomonis et Marcolfi. Marcolfus follus. Cum staret rex Salomon super solium David patris sui plenus sapiencie et diviciis vidit quemdam hominem Marcolfum nomine a parte orientis venientem … — … recede ab oculis meis numquam rediturus ibi. Tunc Marcolfus a rege et ab omni familia regis confusus recessit numquam de cetero rediens ad curiam Salomonis. Explicit Marcolfus follus. Enthält den Prolog, Teil I sowie die Kapitel 1–12 des zweiten Teils; der folgende, frei bearbeitete Schlussabschnitt benutzt zwar cap. 13, weicht jedoch erheblich von der Ausgabe ab. Edition: Salomon et Marcolfus. Kritischer Text mit Einleitung, Anmerkungen, Übersicht über die Sprüche, Namen- und Wörterverzeichnis hrsg. von W. Benary, Heidelberg 1914 (Sammlung mittellateinischer Texte 8), 1–45, hier bis 38 (Text ohne Kenntnis dieser Hs.). Literatur: Lehmann Parodie (s. oben), 172–176; 2VL 2, 80–86; S. Griese, Salomon und Markolf. Ein literarischer Komplex im Mittelalter und in der frühen Neuzeit. Studien zu Überlieferung und Interpretation, Tübingen 1999 (Hermaea N.F. 81), 31–59 (ohne Kenntnis dieser Hs.).

167r Nota historica de Salomone et Marcolfo. Nota quod legitur in scolastica historia quod Yran [!] rex Tyri sicud legitur in historia misit regi Salomoni post multa tempora CXX talenta auri … — … postea per quemdam iuvenculum filium Andemonis qui solvebat ei omnia probleumata [!] Salomonis recuperavit ab eodem Salomone multam pecuniam et dicunt quidam quod iste fuit Marcolfus etc. In dieser Form bislang nur hier nachgewiesen. Vgl. zur historisierenden Gleichsetzung des Abdimus mit Marcolfus bei Wilhelm von Tyrus die Stellen bei Griese Salomon und Markolf (s. oben), 301, 303 und 341.

167v168r Johannes Schorkop (?): Quaestio disputata de praedestinatione. Queritur utrum predestinacio possit iuvari precibus sanctorum. Et videtur quod non. Aut enim oracio funditur pro omnibus universaliter aut pro quibusdam specialiter … — … porrigo alteri et non accipit non ideo non accipit quia non do sed non do ideo non accipit. Benutzt werden vor allem die Ausführungen des Durandus [de Sancto Porciano] in seinem Kommentar zu den Sentenzen des Petrus Lombardus (lib. 1 dist. 41 qu. 3, vergl. wurde D. Durandi a Sancto Portiano … in Petri Lombardi sententias…, Venedig 1571, 110va–111rb), und des Anselmus Cantuariensis: De casu diaboli, cap. 3 (daraus stammt das abschließende Zitat, vergl. wurde Anselmi opera 1, 236). In dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.

168rv Johannes Schorkop (?): Quaestio disputata de salvatione iusti. Queritur circa hoc apostoli I Petri quarto: 'Si iustus vix salvabitur' [I Pt 4,18] utrum sit difficile iustum salvari. Et videtur quod non quia Luce secundo dicitur quod non est impossibile apud deum omne verbum [Lc 1,37] … — … per misericordiam divinam que vult nos per multa certamina et per multas tribulaciones regnum celorum possidere etc. In dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.

168v Quaestio disputata de potestate diaboli. Dubium est an ne dyabolus habeat potestatem miracula faciendi. Respondetur secundum Augustinum quod potest facere mira sed non miracula … — … quia ille solus habet potentiam naturam transmutandi qui solam habent virtutem ipsam creandi. Benutzt wurde u. a. Vincentius Bellovancensis: Speculum morale 2,2,1, Druck: Vincentius Bellovacensis 3 (Speculum morale), 759. In dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.

168v Epistula consolatoria. Antidotum cordiale salutis eterne a religioso de Riddageshusen transmissum venerabili domino doctori Johanni Schwulber tempore quasi agonie mortis. Recipis contricionem cordis confessionem oris satisfactionem operis pro peccatis tuis … — … oportet responderi in iudicio extremo coram domino nostro Ihesu Christo. Valetis feliciter etc. Mores holtmores [!]. Wohl in Braunschweig nachgetragen; in dieser Form bislang nur hier nachgewiesen und ungedruckt. Der Adressat des Schreibens, Dr. med. Johannes Swulber († 1455), war Kanoniker an St. Cyriakus, seit 1438 Scholaster und schließlich ab 1440 auch Kanoniker am Blasiusstift. Vgl. zu ihm Döll Die Kollegiatstifte (s. oben), 217 und 310; M. Kintzinger, Pfründe und Vertrag. Zur Förderung Graduierter in Herzogtum und Stadt Braunschweig im 15. und 16. Jahrhundert, in: Braunschweigisches Jahrbuch 69 (1988), 7–56, hier 45. Das ungewöhnlichste Zeugnis zu Swulbers Biographie befindet sich in der Blasiushs. Cod. Guelf. 83.7 Aug. 2°, 331va–341vb, nämlich sein von Swulbers Mitkanoniker, dem Astronomen Bertoldus Holste, fachmännisch erstelltes Horoskop (als constellacio tempore nativitatis magistri Johannis Swulber medicine doctoris betitelt), in dem 331vb auch sein genaues Geburtsdatum, der 21.7.1399, vermerkt ist.

II

Papier — 91 Bl. — 21,5 × 14,5–15 cm — um 1465

Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Augen und Nasenlöchern, darüber einkonturige Stange, darüber Stern: WZIS AT3800-PO-74997 (1464, weiterer Typ nicht nachweisbar). Traube mit zweikonturigem Stiel (nicht nachweisbar). Der Faszikel ist an der vorderen Kante nicht beschnitten; seine äußeren Seiten (169r und 259v) sind angeschmutzt. Schriftraum: 17–17,5 × 10–11 cm, zweispaltig (Spalten 4,5–5 cm breit, z. T. Rand mit beschrieben), 30–36, meist 33–34 Zeilen. Jüngere gotische Kursive von zwei Händen, Hand 1: 169ra259rb; Hand 2: Nachträge 259r. Rubriziert, rote Lombarden und Seitentitel.

169ra259ra Breviloquium summae confessorum Johannis Friburgensis.
(169ra170va) Tabula alphabetica. Tituli et rubrice cum rubricellis titulorum summe confessoris et de aliquarum rubricarum materia breviter aliquid tactum propter ocium devitandum. Absolucio libro tercio titulo XXXIIIo. Absolucio casuum pertinencium ad solum papam ibidem questio 57 … — … Unctio sacra libro IIIo titulo XXIIIo. Usus clavium libro IIIo titulo XXXIIIIo.
(170va) Prologus. Cum non omnes siby [!] totum abissum corporis seu fontis summe confessorum sufficiant comparare habeant pauperes interim hoc breviloquium … — … per modum deviacionis et ocii de summa Johannis breviter collecti sunt in quo studeant ut non vacent. In quocumque dubitaveris recurre semper ad fontem summe et invenies id quod queris.
(170va184vb) Liber I. Quoniam inter ecclesiastica crimina symoniaca heresis optinet primum locum ut tam periculosa pestis curari possit … — … peticio locum tuum in ecclesia ubi mortuus sepelitur. Ad hoc habentur in summa plura de sepultura et de ista canonica porcione et in hac parte finitur primus liber summe fratris Johannis lectoris de ordine fratrum Predicatorum.
(184vb198rb) Liber II. Sequitur secundus liber eiusdem. Primus titulus de homicidio. In prima parte dictum est de quibusdam criminibus que principaliter committuntur in deum in hac secunda parte de hiis que in proximum specialiter committuntur … — … de precio autem suo potest servus et ancilla elemosinam pro libitu suo dare etc. Vide in summa in eadem rubricella si placet tibi de hac materia plura. Sequitur rubricella de locato et conducto. Sequitur rubricella de emphyteosi et est emphyteota et fleemmam [!]. Et hic fynitur [!] secundus liber confessorum.
(198rb254ra) Liber III. Incipit tercius liber. Titulus primus de qualitate ordinandorum. Expeditis per dei graciam duabus partibus restat ut de tercia prosequamur inquirentes in primis quales debeant esse prelaty [!] … — … quarto in divine protectionis salvacione. De iudyciis [!] peccatorum sequitur rubricella et habentur iby [!] multa bona de dyversis [!] viciis et virtutibus per quem modum sunt peccata seu venialia seu mortalia et quomodo non que propter tedium hic obmisi.
(254ra259ra) Liber IV. Liber quartus de matrimonio. [Q]uoniam in foro penitenciali circa matrimonium frequenter dubitaciones oriuntur ymmo interdum quasy [!] per prolixitates … — … aliqua spectent ad iudicium fori quedam autem ad iudicium poli piguit me hic non necessaria annotare. Pro viatico autem seu deductione temporis et itineris interea istud lege quia ocia dant vicia. Hec autem fuit iniquitas sodomie sed per omnia benedictus deus Amen. Mit identischen Rubriken und Initien bislang nur noch in der aus dem Benediktinerkloster Reinhausen stammenden Hs. Berlin, SBBPK, Ms. theol. lat. qu. 353, 53r–158r (Berlin 1,2, 192, ohne Tabula) nachgewiesen. In dieser Form ungedruckt. Vgl. zum Ursprungstext und seinen Bearbeitungen Schulte 2, 419–423 Nr. 101.7; DDC 6, 103–105, bes. 103f. Nr. 3; Kaeppeli 2340–2344; Bloomfield 5256 und Suppl.; Rep. font. 6, 319f.; 2VL 4, 605–611, hier 608; M. Hamm, Die Entstehungsgeschichte der ›Rechtssumme‹ des Dominikaners Berthold. Ihr Verhältnis zur ›Summa Confessorum‹ des Johannes von Freiburg und zu deren lateinischen Bearbeitungen, in: Die ›Rechtssumme‹ Bruder Bertholds. Eine deutsche abecedarische Bearbeitung der ›Summa Confessorum‹ des Johannes von Freiburg. Untersuchungen I, hrsg. von Ders. und H. Ulmschneider, Tübingen 1980 (Texte und Textgeschichte 1), 35–114, hier bes. 42–53. Die vorliegende Fassung ist in der Forschung bislang unbeachtet geblieben.

259rb Nota de iudice delegato. Si unus iudicum delegatorum moritur … — … expressis omnibus delegacio facta fuerit etc. Eine knappe Zusammenfassung von X 1,29,42.

259r Nota de quaestuariis ex Summa de casibus conscientiae Bartholomaei de Sancto Concordio deprompta. Questuarius. Questores qui discurrunt pro elemosinis prohibentur admitti nisi habeant veras literas apostolicas vel dyocesani … — … et omnia privilegia super predictis vel aliquo eorum revocata sunt in Clementinis de penis abusionibus [Clem. 5,9,2]. Weitgehend wörtlich exzerpiert aus: Bartholomaeus de Sancto Concordio: "Summa de casibus conscientiae", s. v. "Questuarii", Druck: GW 3456, l1val2ra. Wie der folgende Text als Nachtrag hinzugefügt und quer über beide Spalten geschrieben.

259rb Quaestio de metu. Metus quid sit? Respondeo: Metus est instantis vel futuri periculi causa iusta mentis trepidacio [D. 4.2.1] … — … sunt versus: Excusare metus hos posse putaque pavescis | Stupri sive status verberis atque necis. Das abschließende Distichon ist ähnlich Walther II 8407. Eine in dieser Form nur hier nachgewiesene Zusammenstellung kurzer Sätze aus dem römischen und kanonischen Recht. Von anderer Hand quer über beide Spalten nachgetragen.

III

Papier — 23 Bl. — 22 × 14,5 cm — 15. Jh., Mitte

Wassserzeichen: Anker mit einkonturigen Flunken, darunter einkonturiges Kreuz: WZIS NL8370-PO-118262 (1452), DE4500-PO-118287 (1453). Die äußeren Seiten des Faszikels (260r und 282v) sind stark angeschmutzt; Bl. 281 ist längs zu einem schmalen Streifen von 16,5 x 5 cm beschnitten. Schriftraum: 16,5 × 10 cm, einspaltig, 30–32 Zeilen. Bastarda von einer Hand. Keinerlei Rubrizierung, am Textbeginn sowie am Beginn der einzelnen Abschnitte cadellenartig verzierte Satzmajuskeln von Schreiberhand.

260r280r Johannes Klenkok: Decadicon contra XXI errores Speculi Saxonum.
(260r261v) Prologus. Incipit decadicon magistri Johannis Clenckok contra XXI errores Speculi Saxonum. Beatissimo pape Gregorio XIo frater Johannes Clenkok sacre theologie professor immeritus ordinis heremitarum sancti Augustini pedum oscula beatorum. Sicut ewangelica docet parabola salvatoris: Homini triticum in agro fertili seminanti … — … correctioni me subiciens ecclesie sacrosancte. E primo ponam articulos sine [cum suprascr.] reprobacionibus assignans quotam capitulorum libri videlicet speculi Saxonum sicut in eo ponuntur articuli prelibati. Manus enim scriptoris huius mutavit ordinem. Der Zusatz nach dem normalen Explicit fehlt im Druck.
(261v280r) Textus. Primus articulus: Papa non potest nec aliquis alius excommunicare imperatorem postquam consecratus est nisi solummodo in tribus casibus … — … correccioni sancte matris ecclesie sacre theologie doctorum ceterorumque quorum interesse dinoscitur me subiciens solum deum desidero pro mercede. Fiat Amen. Explicit decadicon per reverendum magistrum Johannem Clenkok sacre theologie professorem ordinis heremitarum sancti Augustini editum. Druck: C. L. Scheidt, Bibliotheca historica Goettingensis, worinnen allerhand bishero ungedrukte alte und neuere Schriften und Urkunden, welche zur Erläuterung der Geschichte und Rechtsgelehrsamkeit dienen können, aus bewährten Handschriften ans Licht gestellet werden, Theil 1, Göttingen und Hannover 1758, 63–102. Literatur: Bruns Beyträge, 135f. (Hs. genannt); G. Homeyer, Johannes Klenkok wider den Sachsenspiegel, in: Abhandlungen der Preussischen Akademie der Wissenschaften Berlin, Historisch-philologische Klasse, Berlin 1855–1856, 377–432 (388f. und 410 Hs. genannt); D. Trapp, Notes on John Klenkok O.S.A. († 1374), in: Augustinianum 4 (1964), 358–404 (364 Nr. 528 Hs. genannt, fälschl. Helmst. 242); Rep. font. 6, 619f.; Zumkeller, 247f. Nr. 528 (Hs. genannt); 2VL 4, 1206–1213, hier 1210 Nr. 1f.; Oppitz 2, 877 Nr. 1600. – 280v281r leer. (281v) von Schreiberhand folgende biographische Notiz: Habetur eciam responsio magistri Herbotonis alias Herbordi super decadicon magistri Johannis Clenkok sacre theologie professoris. Iste H. erat prepositus ecclesie sancti Severi et prothonotarius opidi Erfordensis et baccalarius decretorum. Fehlerhaft gedruckt bei Homeyer Johannes Klenkok (s. oben), 410 Nr. 2 (nach dieser Hs.); fälschlich als "Stellungnahme Herbords zu Klenkoks Dekadikon" bezeichnet bei L. Rentmeister, Das Verhältnis zwischen Staat und Kirche im späten Mittelalter am Beispiel der Diskussion um den Sachsenspiegel, Phil. Diss. FU Berlin 2015, Hamburg 2016, 314 (Hs. genannt).282rv leer, zum Text 283r vgl. oben, 283v leer.


Abgekürzt zitierte Literatur

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Anselmi opera S. Anselmi Cantuariensis Archiepiscopi Opera omnia ad fidem codicum recensuit F. S. Schmitt, Vol. 1–6, Edinburgh 1946–1961
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Berlin 1,2 Die theologischen lateinischen Handschriften in Quarto der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin, Bd. 2: Ms. theol. lat. qu. 267–378, beschrieben von G. Achten, Wiesbaden 1984 (Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz. Kataloge der Handschriftenabteilung, Reihe 1: Handschriften 1,2)
Berlin 2,2 Die theologischen lateinischen Handschriften in Folio der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin, Bd. 2: Ms. theol. lat. fol. 598–737, beschrieben von P. J. Becker u. T. Brandis, Wiesbaden 1985 (Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz. Kataloge der Handschriftenabteilung, Reihe 1: Handschriften 2,2)
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Walther Carmina misogynica Carmina misogynica. Frauenfeindliche Proverbien und Gedichte des lateinischen Mittelalters. Aus dem Nachlaß Hans Walthers kritisch herausgegeben und vermehrt von T. Klein, Stuttgart 2015 (Beihefte zum Mittellateinischen Jahrbuch 17)
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Walther II H. Walther, Proverbia sententiaeque Latinitatis medii aevi, Bd. 1–6; P. G. Schmidt, Proverbia sententiaeque Latinitatis medii aevi. Nova series, Bd. 7–9, Göttingen 1963–1986 (Carmina medii aevi posterioris Latina 2,1–9)
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Zumkeller A. Zumkeller, Manuskripte von Werken der Autoren des Augustiner-Eremitenordens in mitteleuropäischen Bibliotheken, Würzburg 1966 (Cassiciacum 20)

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der mittelalterlichen Helmstedter Handschriften Teil IV.
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