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Beschreibung von Cod. Guelf. 630b Helmst. (geplant: Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil V: Cod. Guelf. 616 bis 927 Helmst., beschrieben von Bertram Lesser.)
Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil V: Cod. Guelf. 616 bis 927 Helmst., beschrieben von Bertram Lesser (in Vorbereitung).
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Programms Erschließung und Digitalisierung handschriftlicher und gedruckter Überlieferung

Theologische Sammelhandschrift

Papier — 260 Bl. — 21,5 x 16 cm — Magdeburg — 15. Jh., 2. Hälfte

Aus drei Teilen zusammengesetzt: I 1r12v; II 13r248v, III 249rII*v. Lagen: VI (12). VII (26). VIII (42). 15 VI (222). VI+2 (236). 2 VI (258)! Bleistiftfoliierung modern: 1258, die beiden letzten leeren Bl. ungez.

Spätgotischer Holzdeckelband, mit ungefärbtem Schafsleder überzogen. Streicheisenlinien (Fünf- und Dreilinieneisen). Einzelstempel Blüte, Vierblatt mit Zwischenblättern: EBDB s002019. Ornament, pflanzlich: EBDB s003213. Blatt, gefiedert, im Rhombus: EBDB s000459. Lilie, Mittelblatt rhombisch, unterer Abschluss lilienförmig: EBDB s006012. Rosette, ein Blattkranz, sechsblättrig: EBDB s007888. Sämtlich aus der Cluser Werkstatt "Johannes von Brakel" (EBDB w000352); der Einband wurde allerdings nach 1525 von Brakels anonymem Nachfolger angefertigt. Drei Doppel- und zwei Kapitalbünde. Eine Riemenschließe mit Fensterlager, Schließenhaken und -lager jeweils verziert mit einem bärtigen menschlichen Kopf mit Zipfelmütze, darüber zwei Sterne. An Bl. 1 Rest einer Registerzunge aus rot gefärbtem Leder als Blattweiser.

Fragment: VS. Norddeutschland. 12. Jh., 4. Viertel. Pergament. 1 Doppelbl. 21 × 15,5 cm. Das nicht aus der Lagenmitte stammende Doppelbl. ist so mitgeheftet, dass das linke Bl. als Spiegel an den VD geklebt und daher nur mit der Versoseite sichtbar ist, während das zweite Bl. als Vorsatz dient. Schriftraum: 18 × 12 cm, einspaltig, 20 blindliniierte Zeilen erhalten. Regelmäßige Carolino-Gothica von einer Hand. Rubriziert, rote Satzmajuskeln. Am Beginn der einzelnen Capitula und Collectae rote Initialmajuskeln in Capitalis- und Unzialformen, in der Regel über zwei Zeilen, mit vegetabilen Silhouettenornamenten. VS, Irv Collectarium (Proprium de tempore, pars hiemalis). Enthält folgende Kurzlesungen (Capitula) des Weihnachtsfestkreises: (VS) Ad … privatis diebus capitulum mit Is 45,8; Is 11,1–3; Is 2,2; Is 40,10; Is 4,2 und Is 11,1. Es folgen (Ir) in epiphania domini Is 42,1; Is 61,1; Is 62,2 und So 3,10. In octava epiphaniae ad vesperas mit Exultet desertum et exultent solitudines Iordanis et populus meus videbit altitudinem domini et maiestatem dei (vgl. Is 35,1–2); Ad VI mit Is 41,18; (Irv) Ad IX mit Za 13,1. (Ir) Aliud IX mit Domine deus meus honorificabo te laudem tribuam nomini tuo qui facis mirabiles res consilium tuum antiquum verum fiat (vgl. Is 25,1); Dominica infra octavam epiphanie mit Rm 12,1; Dominica post octavam epiphanie mit Rm 12,6–7; Dominica II [post octavam epiphaniae] mit Rm 12,16–17 und Dominica III [post octavam epiphaniae] mit Rm 13,8.

Herkunft: Die enthaltenen Texte belegen, dass die drei Teile des Codex in Magdeburg angefertigt wurden; der offenbar planvoll arbeitende Hauptschreiber verfügte offenbar über Verbindungen zum Domkapitel, vielleicht zum Personenkreis um Thomas Cornucervinus (Hirschhorn, † vor 1493, seit 1441 Leibarzt der Magdeburger Erzbischöfe und des Domkapitels); zumindest geht die in Teil II enthaltene Abschrift des 'Idiota de sapientia' direkt auf das Exemplar des Cornucervinus zurück, vgl. die unten gen. Literatur sowie H. G. Senger, Thomas Hirschhorn, ein Magdeburger Gelehrter des 15. Jahrhunderts, in: Historisches Jahrbuch 100 (1980), 217–239, hier 232–234 Nr. 10. Beziehungen zum Franziskanerkonvent sind aus inhaltlichen Gründen ebenfalls anzunehmen (vgl. bei Cod. Guelf. 550 Helmst.). Eine genauere Lokalisierung ist aufgrund fehlender Besitzvermerke nicht möglich. — Der Band gelangte nach Ausweis des Einbandes zu einem unbekannten Zeitpunkt in das Benediktinerkloster Clus. Über den Weg dorthin (möglicherweise über Verbindungen innerhalb der Bursfelder Kongregation) ist nichts bekannt. — Von dort wurde der Codex am 3.2.1624 mit einem Großteil der klösterlichen Buchbestände in die Universitätsbibliothek Helmstedt überführt. 1644 in deren Handschriftenkatalog (Cod. Guelf. 27.2 Aug. 2°, 17v) als Dialogus super libertate ecclesiastica inter Hugonem Decanum et Olypherium Burgi magistrum. Tractatus de Cruore in Wilsenak. Thomae de Aquino responsiones ad 36 articulos sibi missos, cum brevi declaratione fidei christianae. Thomae de Aquino brevis compilatio Theologiae. Excerpta de tractatu de solutione apparentium contrarietatum sacrae scripturae unter den Theologici [MSSti] in quarto nachgewiesen; im Handschriftenverzeichnis von 1797 (BA III, 52) unter Nr. 783 ausführlich beschrieben.

Heinemann Nr. 680. — Lesser Clus, 220. — Lesser Johannes von Brakel, 121.

I

Papier — 12 Bl. — 21,5 × 16 cm — 15. Jh., 4. Viertel

Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Augen, darüber Schlange an Kreuz, ohne Beizeichen: WZIS DE5655-PO-70904 (1482, ein weiterer Typ nicht nachweisbar). Lagen: VI (12). Schriftraum: 16,5 × 10,5 cm, einspaltig, 42–48 Zeilen. Kleine schlaufenlose Bastarda von einer Hand. Rubriziert, rote Lombarden.

1r11r Henricus Urdemann: Dialogus super libertate ecclesiastica. Incipit dyalogus super libertate ecclesiastica inter Hugonem decanum et Oliverium burgimagistrum et Cathonem secretarium interlocutores Thenenses. Hugo. Dic michi Oliveri verum est quod audio consulatum Thenensem clero abstulisse antiquissima privilegia et credere hoc posse de iure … — … deus vertat bene et spem ad bonum effectum deducat et quam celeriter legato presente. Omnia consilio prius experire quam armis. Ut ne quid nimis. Deo gracias. Wie bei den beiden bislang bekannten weiteren handschriftlichen Textzeugen in Aachen, StB, Ms. 96, 145r–165v (Aachen, 95f., Hs. genannt) und Stuttgart, WLB, Cod. poet. et phil. 4° 47, 193r–218r (Stuttgart 1,2, 118), handelt es sich auch hier um die Abschrift eines Inkunabeldrucks, in diesem Falle um den von Lukas Brandis um 1478 in Lübeck aufgelegten Druck GW M48926, 1r11v (vergl.), dessen Textgestaltung z. T. nachgeahmt wird. Druck: GW M48917–48928; O. Zaretzky, Der erste Kölner Zensurprozess. Ein Beitrag zur Kölner Geschichte und Inkunabelkunde. Mit einer Nachbildung des Dialogus super libertate ecclesiastica, Köln 1906 (Veröffentlichungen der Stadtbibliothek in Köln. Beihefte 6), 6–29 (Einleitung), 60–91 (krit. Textausgabe nach den Inkunabeldrucken). Literatur: H. Höing, Dr. jur. Heinrich Urdemann (ca. 1420–1485). Kurienprokurator, Offizial, Stiftsdechant und kaiserlicher Rat. Zur Karriere eines vorreformatorischen Klerikers in Bocholt, Köln und Rom, in: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein 218 (2015), 105–150, bes. 127–129; CALMA 5, 539 Nr. 1. – 11v12v leer.

II

Papier — 236 Bl. — 21,5 × 16 cm — 15. Jh., 3. Viertel

Dreiberg, darüber zweikonturige Stange, darüber zweikonturiges Kreuz: WZIS DE9045-PO-151559 (1465), DE4860-Ms1523_114 (15. Jh., 3. Viertel). Ochsenkopf mit Augen, darüber zweikonturige Stange, darüber Halbkrückenkreuz: WZIS DE6300-PO-69298 (1466), DE8100-PO-69299 (1465). Ochsenkopf mit Augen, darüber zweikonturige Stange, darüber zweikonturiges Kreuz, darüber einkonturiger Stern: WZIS DE6405-PO-68792 (1467, zwei weitere Typen nicht nachweisbar). Ochsenkopf mit Augen, darüber einkonturige Stange, darüber Blume, darunter Beizeichen – Marke aus Schaft, zwei Kreuzsprossen und Dreieck: WZIS AT3800-PO-66203 (1466). Lagen: VII (26). VIII (42). 15 VI (222). VI+2 (236). VI (248). Kustoden in arabischen Ziffern auf dem Fußsteg der ersten Rectoseite der Lagen, erhalten, z. T. fragmentarisch ab Bl. 139: 310. Die Bl. 232 und 235 sind nachträglich hinzugefügte Schaltzettel von etwas geringerer Größe (21,5 x 15,5 bzw. 21,5 x 14 cm). Schriftraum: 16,5–17 × 10,5–11 cm, einspaltig (nur 37ra–41vb zweispaltig, Spalten ca. 4,5–5,5 cm breit), je nach Hand 29–53 Zeilen. Bastarda und jüngere gotische Kursive von drei Händen, Hand 1 (Bastarda): Haupttext 14r–41v, 43r–116v; 127r–231v, 233r–234v, 236r–248r; Hand 2 (Bastarda): 42r–v und 248v; Hand 3 (jüngere gotische Kursive, gleiche Hand wie in Teil III): Nachträge (13r, 42v, 248v) und marginale Kommentare (17v–18r, 47r, 51v–53v, 101v–102r, 133v, 178v–179r, 182r, 228v–229v, 231r–237r, 242r). Rubriziert, rote Lombarden, teils in schwarzer, rot gefüllter Umrisszeichnung.

13r De regnis regibusque diversis notae. Regnum iudaycum duravit annis quingentis VC et tribus annis mensibus sex et cessavit tempore regis Sedechie qui per Nabugodonosor interfectus fuit … — … a translacione imperii in teutunicos DCXLo anno domini vero M CCCC XL. Insgesamt sieben vom Schreiber des dritten Handschriftenteils nachgetragene historische Notizen zur Geschichte der Reiche Israel und Judäa, zur Verkündigung und zur Geburt Christi und abschließend zur Wahl Friedrichs III. zum römisch-deutschen König 1440. Eine Vorlage der in dieser Form nur hier überlieferten Notizen konnte bislang nicht ermittelt werden. – 13v leer.

14r24r Eberhardus Waltmannus: De adoratione et contra cruorem. In nomine domini nostri Ihesu Christi Amen. Ad tangendum cultum deo debitum nobis pro salute necessarium et ad distingwendum cultum indebitum … — … sed potius diligencia continuandi huiusmodi ne questus cuotidianus minuatur et. Item nota de adoracione extravagans: Invaluit consuetudo etc. Require alibi etc. Explicit tractatus desuper cruore in Wilsnack confectus etc. Der Vermerk am Schluss verweist auf den thematisch zugehörigen Brief Waltmanns an Johannes de Capestrano vom 16.10.1452, der sich als vollständiger Text mit ebendiesem Initium und der gleichen Überleitung in Cod. Guelf. 153 Helmst., 287rb–288ra, befindet. Es ist nicht auszuschließen, dass sich Require alibi direkt auf diesen Band bezieht. Auch in Cod. Guelf. 153 Helmst., 280ra–287rb; ein Auszug in 17.20 Aug. 4°, 219r–v. Druck (fehlerhaft): R. Damerau, Das Gutachten der theologischen Fakultät Erfurt 1452 über "Das heilige Blut von Wilsnack", Marburg 1976 (Studien zu den Grundlagen der Reformation 13), 14–30. Literatur: Breest, 236f., 254f. (236 Hs. genannt); Meier Wilsnack, 59 mit Anm. 33 (ohne Kenntnis dieser Hs.); Zumkeller, 233 Nr. 484 (ohne Kenntnis dieser Hs.); C. Zika, Hosts, processions and pilgrimages: Controlling the sacred in fifteenth-century Germany, in: Past and Present 118 (1988), 25–64, hier 56f. (56 Hs. genannt); Ziesak, 63 und 118 Nr. 38 (darunter Nr. 11 Hs. genannt); Ziesak Bestandsaufnahme 243f. Nr. 40 (darunter Nr. 12 diese Hs.); Tatarzyński Dzieła, 223f. Nr. 4 (nach 153 Helmst., ohne Kenntnis dieser Hs.); C. Zika, Exorcising our demons. Magic, witchcraft, and visual culture in early modern Europe, Leiden, Boston 2003 (Studies in medieval and reformation thought 91), 179–191 187 (Hs. genannt); C. W. Bynum, Wonderful blood. Theology and practice in late medieval northern Germany and beyond, Philadelphia, Pa. 2007 (The Middle ages series), 32, 39f., 278 und 282 (278 Anm. 47f. und 282 Anm. 91–95 jeweils Hs. genannt).

24r De VII aetatibus mundi nota. Septem etates. Prima etas ab Adam usque ad diluvium continens annos DCLXI … — … sed ut etas decrepita ipsa morte tocius seculi servanda. Septima etas est in alio seculo post resurrectionem corporum. Die Gliederung der sieben Weltalter und ihre Dauer sind breit und variant überliefert, hier vergl. mit Beda Venerabilis: De temporum ratione, cap. 66; Druck: CC SL 123B, 463f.

24v De causis XII bellum iustum gerendi nota. Numeri 31 Nicolaus de Lira. Sciendum autem quod iustum bellum videtur motum in sacra scriptura pluribus causis. Una est contra terram in qua deus blasphematur per ydolatriam … — … de sodomis a deo subversis ubi perierunt parvuli. Et in peccato apostasie Deuteronomio 13 capitulo. Wie in der Rubrik angegeben, handelt es sich eum einen weitgehend wörtlichen Auszug aus Nicolaus de Lyra: Postilla litteralis et moralis in librum Numeri, cap. 31,8. Drucke: Gosselin D1 Nr. 12–21, hier Nr. 21 (Bd. 3, 264, vergl.). Literatur: Glorieux Répertoire 2, 217 Nr. 345f5; Stegmüller RB 5832.

24v25r Tabulae dominicales. De dominico die. Hec est dies quam fecit dominus [Ps 117,24] dies dominica dies sanctificata dies benedicta dies leta dies laudabilis … — … in hoc die dispergit et congregabit iaciet nec revocabit rogabitur et donabit. Der kurze Text gehört zu den seit dem Frühmittelalter breit und variant überlieferten sog. Sonntagslisten, die in wechselnder Anzahl und Abfolge die Ereignisse der Heilsgeschichte zusammenstellen, die an einem Sonntag stattgefunden haben oder stattfinden werden. Die vorliegende Liste umfasst 13 mirabilia von der Erschaffung der Engel bis zum Jüngsten Gericht. In dieser Form ungedruckt; ältere Sonntagslisten vgl. in: Visio Sancti Pauli. The history of the Apocalypse in latin together with nine texts by T. Silverstein, London 1935 (Studies and texts 4), 195 (als Schluss der Redaktion IIId der Visio Pauli); CC SL 108B, 175–186. Literatur: C. A. Lees, The 'Sunday letter' and the 'Sunday lists', in: Anglo-Saxon England 14 (1985), 129–151, bes. 144.

25rv De virtutibus feriae VI nota. Nota quod multa facta sunt in sexta feria. In sexta feria intravit Israel in terram promissionis … — … in sexta feria sanctus Paulus decollatus est. Eine Liste mit 10 Ereignissen der Heilsgeschichte, die an einem Freitag stattgefunden haben. Literatur: C. A. Lees, Theme and echo in an anonymous old english homily for easter, in: Traditio 42 (1986), 115–142, bes. 128–130; S. Ivanov, A note on the calendar of the Liber floridus, in: Traditio 70 (2015), 145–158, bes. 150–154 mit mehreren dem vorliegenden Text ähnlichen Beispielen.

25v Isidorum ad Florentinam sororem suam capitulum 70m: Quod iudei in fine mundi credituri sunt. Transeuntibus quippe istis carnalibus iudeis postea in novissimis temporibus filii eorum in Christo credituri sunt … — … ascendensque de terra hoc est carnali terrenaque spe ad promissa celestia. David: Convertentur ad vesperam et famem pacientur ut canes [Ps 58,7] etc. Hec ille. Mit Ausnahme des abschließenden Zitats weitgehend wörtlicher Auszug aus: Isidorus Hispalensis: De fide catholica contra Judaeos, lib. 2,5,1–3 und 6–9. Druck: PL 83, 508B–C und 509B–510C. Literatur: Díaz y Díaz, 35 Nr. 113; CPL 1198.

26rv Nota de quinque fortissimis temptacionibus quas maligni spiritus in extremis hominum tempore agonie succendunt in hominibus. Spiritus maligni temptant homines in extremis vite de quique. Primo de fide katholica temptant hominem fortiter … — … agonisante ne ibi deviet quia fides est clippeus et vexilla eterne salvacionis et omnium aliorum fundamentum etc. Fünf Formen teuflischer Versuchungen des Menschen vor seinem Tod und die jeweiligen Heilmittel (remedia) dagegen, z. T. mit Exempeln illustriert. In marg. sind von späterer Hand kommentierende Ergänzungen hinzugesetzt. Die Quelle des nur hier nachgewiesenen und ungedruckten Textes konnte bislang nicht ermittelt werden; zitiert wird u. a. der Sentenzenkommentar ("Ordinatio") des Johannes Duns Scotus.

27r28v Thomas de Aquino: Epistola ad ducissam Brabantiae. In nomine domini Amen. Excellencie vestre recepi literas ex quibus et piam sollicitudinem circa regimen subditorum vestrorum et devotam dilectionem quam ad fratres nostri ordinis habetis plenarie intellexi … — … quin magis suadeam peritorum sentenciam magis esse tenendam. Valeat dominacio vestra per tempora longa. Expliciunt responsiones fratris Tome [!] de Aquino ad questiones ducisse Brabancie. Die zugehörige Tabula vgl. unten, 40va. Auch in Cod. Guelf. 122 Helmst., 93va–95rb; 44.24 Aug. 2°, 352ra–353vb; 59.1 Aug. 2°, 9rb–11ra. Ausgaben: RETM T1450-740/5–150; Divi Thomae Aquinatis Opuscula philosophica, cura et studio R. M. Spiazzi, Turin, Rom 1973, 249–252; Sancti Thomae Aquinatis doctoris Angelici opera omnia, iussu impensaque Leonis XIII. P. M. edita, Bd. 42, Rom 1979, 375–378 (mit dieser Hs., 310f. genannt, Sigle Wb3); Busa S. Thomae Aquinatis opera 3, 594f. Literatur: Glorieux Répertoire 1, 95 Nr. 14bu.

28v32r Thomas de Aquino: Responsio ad magistrum Johannem de Vercellis de XLIII articulis. Incipiunt responsiones fratris Tome [!] de Aquino ad articulos magistri Johannis ordinis fratrum predicatorum. In nomine domini nostri Ihesu Christi Amen. Reverendo in Christo patri fratri Johanni magistro ordinis fratrum Predicatorum frater Tomas [!] de Aquino cum debita reverencia seipsum ad obedienciam promptum. Paternitatis vestre literas feria quarta ante pascha recepi dum missarum solempnia agerentur … — … plures eorum sint preter limites theoloyce facultatis sed ex vestra iniunctione factum est mchi debitum quod proprii officii professio nullatenus requirebat. Expliciunt responsiones fratris Thome de Aquino ad articulos magistri Johannis ordinis fratrum predicatorum. Die zugehörige Tabula vgl. unten, 40va41rb. Auch in Cod. Guelf. 44.24 Aug. 2°, 352ra–353vb; 59.1 Aug. 2°, 9rb–11ra. Ausgaben: RETM T1450-800/5–135; S. Thomae Aquinatis Opuscula theologica, cura et studio R. A. Verardo, Vol. I: De re dogmatica et morali, Turin, Rom 1975, 211–218; Sancti Thomae Aquinatis doctoris Angelici opera omnia Bd. 42 (s. oben), 327–335 (mit dieser Hs., 310f. genannt, Sigle Wb3); Busa S. Thomae Aquinatis opera 3, 640–642. Literatur: Glorieux Répertoire 1, 96 Nr. 14ck.

32r33r Thomas de Aquino: Responsio ad lectorem Bisuntinum de VI articulis. Incipit responsio eiusdem ad fratrem Gerardum Bisuntinum in nomine dei. Carissimo in Christo patri Gerardo Bysuntino ordinis fratrum Predicatorum frater Thomas de Aquino eiusdem ordinis cum fraterna dilectione sautem. Recepi vestras literas quosdam articulos continentes super quibus vobis per me rescribi petebatis … — … que ad presens michi occurrunt articulis a vobis propositis respondenda pro quo michi si placet oracionum suffragia rependatis. Expliciunt iste responsiones cum laude dei. Die zugehörige Tabula vgl. unten, 41rb. Auch in Cod. Guelf. 44.24 Aug. 2°, 351rv–352ra; 59.1 Aug. 2°, 8rb–9rb. Ausgaben: RETM T1450-810/5–140; S. Thomae Aquinatis Opuscula theologica Vol. I (s. oben), 243f.; Sancti Thomae Aquinatis doctoris Angelici opera omnia Bd. 42 (s. oben), 355f. (mit dieser Hs., 310f. genannt, Sigle Wb3); Busa S. Thomae Aquinatis opera 3, 646f. Literatur: Glorieux Répertoire 1, 97 Nr. 14ct.

33r36v Thomas de Aquino: Responsio ad lectorem Venetum de XXXVI articulis. Incipiunt responsiones fratris Tome [!] de Aquino ad XXXVI articulos sibi missos. Lectis litteris vestris in eis inveni articulorum multitudinem numerosam super quibus a me vobis responderi infra quatriduum vestra caritas postulabat … — … valeat caritas vestra diu et pro hoc labore oracionum michi suffragia rependatis. Expliciunt responsiones ad triginta sex articulos et brevis declaracio fidei christiane edita a fratre Toma [!] de Aquino ordinis fratrum Predicatorum quantum ad quosdam articulos quos impugnant Greci Armeni et Sarraceni de quo deus noster dominus Ihesus sit nunc et eternaliter benedictus Amen. Die zugehörige Tabula vgl. unten, 41rbvb. Auch in Cod. Guelf. 44.24 Aug. 2°, 347vb–351rb; 59.1 Aug. 2°, 3va–8rb. Ausgaben: RETM T1450-830/5–140; S. Thomae Aquinatis Opuscula theologica Vol. I (s. oben), 211–218; Sancti Thomae Aquinatis doctoris Angelici opera omnia Bd. 42 (s. oben), 336–346 (mit dieser Hs., 310f. genannt, Sigle Wb3); Busa S. Thomae Aquinatis opera 3, 638–640. Literatur: Glorieux Répertoire 1, 96f. Nr. 14cl.

37ra41vb Tabulae ad opera Thomae Aquinatis spectantes. Zweispaltig angelegt, in fortlaufender Reihenfolge sind enthalten:
(37ra40ra) Incipiunt registrum brevis compilacionis libri theologie doctoris sancti Thome de Aquino. Prima pars de unitate dei. 1. Que sit auctoris intencio. 2. Qui sit ordo dicendorum. 3. Quod deus sit. 4. Quod deus est omnino immobilis … — … 9. De secunda peticione in qua postulatur regnum dei quod nobis finaliter est sperandum. 10. Quod possibile est hominem ad regnum celorum pervenire. Der Wortlaut der Kapitelüberschriften und ihre Abfolge bzw. Gliederung weichen z. T. von der Ausgabe ab. Druck: Sancti Thomae Aquinatis doctoris Angelici opera omnia Bd. 42 (s. oben), 78–81. – 40rb leer.
(40va) Incipit registrum responsionum beati Thome de Aquino ad quasdam questiones ducisse Brabancie. 1. Utrum liceat aliquo tempore et quomodo exactionem facere in iudeos … — … 8. Iudei signum distinctum a christianis cogentur deferre. Explicit hoc registrum beati Tome [!].
(40va41rb) Incipit aliud registrum eiusdem doctoris sancti Tome [!] de Aquino quarundam responsionum ad articulos magistri Johannis ordinis fratrum predicatorum. 1. An deus moveat aliquod corpus immediate. 2. An omnia que moventur naturaliter moventur ministerio angelorum movencium corpora celestia … — … 42. An in inferno sit vermis corporalis. 43. An possit sciri distancia superficiei terre usque ad centrum eius. Explicit.
(41rb) Incipit aliud registrum eiusdem doctoris sancti Tome [!] quarundam responsionum ad articulos fratris lectoris Gerardi Bisuntini ordinis predicatorum. 1. Utrum stella que magis apparuit figuram habuit crucis. 2. Utrum eadem stella habebat figuram hominis … — … 6. An circumstancie peccati trahentes in alterum genus vel notabiliter aggregantes teneatur homo confiteri et eciam innotescendo personam cum qua peccavit. Explicit hoc registrum.
(41rb–vb) Incipit aliud registrum eiusdem doctoris sancti Tome [!] de Aquino quarundam responsionum ad XXXVI articulos sibi missos. 1. An angeli sunt motores celestium corporum. 2. Quod aliqui estimaverunt hoc infallibiliter esse probatum … — … 36. An omnes cogitaciones cordis que habent ymagines in fantasia vel quas concomitantur alique passiones in corpore demones scire possunt etc. Explicit hoc registrum cum laude dei omnipotentis etc.

42r Johannes Brugmanus: Lied auf die Ewigkeit (mnd. Fassung). Doctor Hinricus Toke composuit supra terminum Ewich. Van frouwden wille wij singen | Der hilligen drevaldicheit … — … So mogen wij wol varen | Och ewich iss so langk. Die vorliegende Fassung des vielfach und mit variantem Strophen- und Textbestand überlieferten, zumeist dem niederländischen Franziskaner Johannes Brugman zugeschriebenen Liedes enthält sechs Strophen. Auch wenn Heinrich Toke wohl nicht der Verf. des Liedes ist, so dürfte er den Text zumindest bearbeitet haben. Druck: F. van Duyse, Het oude nederlandsche lied. Wereldlijke en geestelijke liederen uit vroegeren tijd. Teksten en melodieën, Bd. 3, 's-Gravenhage 1907, 2405–2409 Nr. 620 (zwei längere Fassungen); Hölzel Heinrich Toke, 99–101 (nach dieser Hs., 20 und 99 genannt, 99f. Text). Literatur: Kleineidam 1, 289–292 Nr. 31 (291 Hs. genannt); Wentz/Schwineköper 1,1, 529–533 (532 Hs. genannt); 2VL 9, 964–971; M. de Bruin, J. Oosterman, Repertorium van het Nederlandse lied tot 1600 = Repertory of Dutch songs until 1600, Amsterdam 2001 (Studies op het gebied van de cultuur in de Nederlanden 4), Bd. 1, 399 Nr. T4627 (Hs. genannt), Bd. 2, 761 Nr. H259 (diese Hs.); Nederlandse liederenbank Nr. 29352 (diese Hs.); D.E. van der Poel, C. de Morrée, Authorial and editorial roles in song manuscripts of the Devotio Moderna, in: The dynamics of the medieval manuscript. Text collections fram an european perspective, hrsg von K. Pratt u.a., Göttingen 2017, 367–388 (373f. Hs. genannt).

42rv Versus. Enthält eine zweispaltig angelegte Reihe von Distichen und Versgruppen, zunächst das Distichon Walther II 22965 (Vers 2 modifiziert: Convertunt animas …). Folgt:
(42r) Versus de exemplis sanctorum. Si declinasti crebro si sepe labasti | Non spernas ideo te sociare deo … — … Zacheum cupidus immundus carne Mariam | Hec deus exempla mundo concessit habenda. Insgesamt 7 in den Repertorien nicht nachgewiesene Verse; die ersten drei entnommen aus Warnerius Basiliensis: Paraclitus, vv. 91f. und 39, vgl. P. W. Hoogterp, Warnerii Basiliensis Paraclitus et Synodus, in: Archives d'histoire doctrinale et littéraire du Moyen Age 8 (1933), 261–433, hier 288 und 285; die vier übrigen entsprechen mit Modifikationen dem Abdruck in: A. Schultz, Aus Handschriften der k. und Universitätsbibliothek Breslau, in: Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit NF 20 (1883), Sp. 14–16 und 39–42, hier 42; vgl. zu diesen auch Walther I 13982.
(42r) Versus de doctrina sacra. Frater semper tuere sacra lectio sit tibi cure | Nam per doctrinam poteris vitare ruinam … — … Est quasi vile pecus ignorans et quasi cecus | Precipue regere qui debet sive docere. Insgesamt 4 in den Repertorien nicht nachgewiesene Verse; der erste ist modifiziert, die letzten drei sind weitgehend wörtlich entnommen aus dem Lehrgedicht "Floretus", hier vergl. mit der Ausgabe Liber Floretus, nach der Hs. Utrecht, U.B. 283 hrsg. von A. Orbán, Kastellaun 1979 (Beihefte zum Mittellateinischen Jahrbuch 16), 16 Z. 335 und 31 Z. 655, 658 und 659; vgl. zum Text bei Cod. Guelf. 808 Helmst., 172r–197v. Im Anschluss folgen die Verse Walther II 19045, 25286, 5216a und 11230c, dazu folgendes, in den Repertorien fehlendes Distichon: Emenda vitam frater carissime qui tam | Peccasti graviter disce salutis iter. Danach ein kurzer Prosaabschnitt: Cogitacio mala non polluit mentem dum racio non consentit.
(42v) Versus de virtute. Virtus nulla valet sicut sapiencia quantum | Est virtus modica quam non paciencia firmat | Vivit prudenter paciens mala multa frequenter. Drei in den Repertorien nicht nachgewiesene Verse, der zweite ähnelt Walther II 33663b.
(42v) Versus de meditatione. Ad quid venisti quid es eris atque fuisti | Ad quid venisti meditans fer opus "leue Christi". Zwei in den Repertorien nicht nachgewiesene Verse; der zweite offenbar abgeleitet von Walther II 447.
(42v) Versus de crucifixo Iesu. Aspice qui transis quia tu michi causa doloris | Pro te sum natus pro te sum carne velatus … — … Desine do veniam dic culpas retraho penam | Dilige grates dic benefac ad celica tende. 7 Verse, vgl. Walther I 1598. Ähnliche, in Umfang und Anordnung jedoch abweichende Versgruppen z. B. in Ansbach, StB, Ms. lat. 4, 159rb (Ansbach 1, 17); Augsburg, UB, Cod. II.1.2° 79, Vorsatz (Augsburg UB 1,1, 307); Köln, HA, GB 8° 155, 168r (Köln HA 3, 151); Weimar, HAAB, Oct. 58, 59v (Weimar 1, 332).

42v De divitiis nota. Isidorus dicit: Divicie sepe generant lites. Seneca: Quietissime viverent homines si illa duo pronomina meum et tuum de medio tollerentur. Divicie generant superbiam. Augustinus: Vermis diviciarum est superbia. Unde difficile est quod homo dives non sit superbus. Item divicie faciunt hominem gulosum et communiter luxuriosum. Bernhardus: Periclitatur castitas in deliciis humilitas in diviciis pietas in negociis veritas in multiloquio caritas in hoc nequam seculo. Weitgehend wörtlich mit den Autoritäten entnommen aus Johannes Herolt (Discipulus): Sermo XCIV in dominica IV post Pentecosten (T44), Abschn. II,7. Druck: Discipulus redivivus seu Sermones Discipuli dominicales, quadragesimales et festivales cum Promptuario exemplorum…, Collectum à P. Fr. Bonaventura Elers…, Augsburg 1728, 785.

42v De locutione dei notae. Nota. Quod deus multipliciter loquitur: Unde allocucio sive locutio dei est occulta inspiracio dei qua mentibus suam voluntatem et suam caritatem invisibiliter ostendit … — … sicut omnium penarum. Die nachträglich vom Schreiber des dritten Handschriftenteils hinzugefügte Exzerptsammlung enthält Zitate aus: De tribus habitaculis, cap. 5 (PL 53, 835D–836A); Ps.-Augustinus: Manuale, cap. 11 (PL 40, 956); Ps.-Bernardus Claraevellensis: De interiori domo cap. 39,80 (PL 184, 547C); Ps.-Augustinus: Manuale, cap. 25, cap. 23, cap. 22 (PL 40, 960–962). Das abschließende, angeblich von Thomas von Aquin stammende Zitat konnte nicht verifiziert werden.

43r116v Thomas de Aquino: Compendium theologiae ad fratrem Reginaldum. In nomine patris et filii et spiritus sancti Amen. Incipit brevis compilacio theologie edita a fratre Thoma de Aquino ordinis fratrum predicatorum. Capittulum primum: Que sit auctoris intencio. Eterni patris verbum sua immensitate universa comprehendens ut hominem per peccata mortuum in celsitudinem divine glorie revocaret breve fieri voluit nostra brevitate assumpta … — … Secundo ostenditur hoc esse possibile ex evidenti exemplo. Multo enim difficilius fuit. Die Kapitelzählung und -anordnung differiert z. T. von der krit. Ausgabe, ist dort jedoch mit angegeben; die zugehörige Tabula vgl. oben, 37ra40ra. Auf einigen Bll. (52r–53v u. ö.) umfangreiche Marginalien, meist kommentierende Ergänzungen aus theologischen Texten, von der gleichen Hand wie die Zusätze auf Bl. 42v, z.B. 53r auf dem Kopfsteg aus dem Breviloquium Bonaventuras (cap. 1,3): Dominus cardinalis Bonaventura in Breviloquio suo dicit quod in divinis sunt due emanationes tres ypostases quatuor relaciones et quinque nociones … (Druck: Bonaventurae Opera 5, 211) u.a. Ausgaben: RETM T1450-630/5–160; S. Thomae Aquinatis Opuscula theologica Vol. I (s. oben), 13–138; Sancti Thomae Aquinatis doctoris Angelici opera omnia Bd. 42 (s. oben), 83–205 (mit dieser Hs., 16 Nr. 81 genannt, Sigle Wb3); Busa S. Thomae Aquinatis opera 3, 601–634. Literatur: Glorieux Répertoire 1, 97 Nr. 14cs; Stegmüller RS 849; Bloomfield 331. – 117r126v leer.

127r212r Frater G.: Contrarietates sacrae scripturae. In nomine domini nostri Ihesu Christi incipiunt quedam extracta de tractatu de solucione apparencium contrarietatum sacre scripture per ordinem biblie. Primo de Genesi. Cum in scripturis divinis absque ulla ambiguitate sit summa concordia veritatis … — … ex consideracione premiorum magnorum gaudiorum bonorum que nobis a fideli domino pro fide et laboribus promissa sunt ad que nos perducere dignetur dominus noster Ihesus Christus districtus venturus iudex vivens et regnans deus per omnia secula seculorum Amen. Explicit tractatus de contrarietatibus scripturarum in sacra pagina secundum ordinem tocius biblie. De cuius laudabile fine dominus deus omnipotens sit nunc et in evum semper benedictus Amen. Wie im vorausgehenden Text marginale Kommentarzusätze von der gleichen Hand, z. B. 133v (Petrus Comestor: Historia scholastica), 178v–179r und 182r. Mit identischem Incipit und Explicit in Berlin SBBPK, Ms. Magdeb. 66, 243ra–365vb (Berlin 4,1, 168), sonst nur noch in Basel, UB, A VI 26 und Bernkastel-Kues, Bibliothek des St.-Nikolaus-Hospitals, Ms 15, 1r–144r (Bernkastel-Kues, 10f.), überliefert. Ungedruckt. Literatur: Stegmüller RB 8612.

212r De archa nota. Nichil aliud erat in archa nisi tabule [2 Ch 5,10] testamenti secundi Paralipomenon quinto similiter tertio Regum octavo sed contrarium videtur quia ibi fuit liber Deuteronomius … — … animo custodire non poterat et posita est ad locum securiorem etc. Es handelt sich um ein modifiziertes Zitat aus Henricus Toke: Rapularius, cap. A72. Entnommen aus Cod. Guelf. 139b Helmst., 14va–b. Edition: H. Hölzel-Ruggiu, Der Wolfenbütteler "Rapularius", Hannover 2002 (MGH Quellen zur Geistesgeschichte des Mittelalters 17), 53f. Nr. A 72. Literatur zum Text (jewiels ohne Kenntnis dieser Hs.): Kleineidam 1, 292; Wentz/Schwineköper 1,1, 532; 2VL 9, 964–971, hier 970; Hölzel Heinrich Toke, pass.; CALMA 5, 522 Nr. 19.

212v219v Nicolaus de Cusa: Idiota de sapientia. In nomine domini Amen. Convenit pauper quidam ydiota ditissimum oratorem in foro Romano quem facete subridens sic allocutus est … — … tibi et michi clariorem queso faciat quosuque nos in gloriosam fruicionem veritatis transferat eternaliter remansuros. Amen. Hic explicit ydeota de sapiencia. Dominus Nicolaus de Cusa cardinalis et legatus a latere per totam Almaniam composuit. Die Trennung von Buch I und II ist 216v lediglich durch ein marginales rotes Paragraphenzeichen kenntlich gemacht. Eng verwandt mit der Abschrift Trier, StB, Hs. 1918/1466, 37r–50r. Edition: Nicolai de Cusa Idiota de sapientia, de mente, editionem post L. Baur alteram curavit R. Steiger. Duas appendices adiecit R. Klibansky, Hamburg 1983 (Nicolai de Cusa opera omnia 5), 3–80 (mit dieser Hs., XV–XX ausführlich beschrieben, XLVII genannt, Sigle H). Literatur: Bertalot IHL II 2687; 2VL 6, 1093–1113, hier 1104 Nr. 3b; O. Weijers, Le travail intellectuel à la Faculté des arts de Paris. Textes et maîtres (ca. 1200–1500), Bd. 6: Répertoire des noms commençant par L – M – N – O, Turnhout 2005 (Studia artistarum 13), 161f.

220r239v Nicolaus de Lyra: Probatio adventus Christi (redactio II). In nomine domini nostri Ihesu Christi Amen. Incipit questio magistri Nicolay de Lyra de probacione primi adventus Christi per scripturas a iudeis receptas. Queritur utrum per scripturas a iudeis receptas possit probari misterium Christi in lege et prophetis promissi esse iam completum. Arguitur primo quod sic … — … et plures iam baptizati ad vomitum revertuntur etc. Explicit questio magistralis de probacione per scripturas auctenticas a iudeis receptas quod misterium Ihesu Christi predictum in lege et prophetis sit impletum. Determinata a fratre Nicolao de Lira ordinis fratrum minorum excellentissimo in sacra scriptura doctore. Diese Redaktion auch in Cod. Guelf. 373 Helmst., 1ra–19rb; 207.2 Extrav., 61r–v (nur Textschluss, durch den Verlust einer Lage fragmentiert). Im Text finden sich an verschiedenen Stellen (228v–229v, 231r–239r) wie oben diverse marginale Kommentare; zum als Schaltzettel eingefügten Kommentar-Doppelbl. aus 232r–v und 236r–v s. unten. Entgegen den Angaben in den Repertorien (Gosselin F Nr. 110–121) ist diese Fassung ungedruckt; alle dort genannten Drucke beziehen sich auf die erste Redaktion. Literatur: Glorieux Répertoire 2, 222f. Nr. 345h; Mohan, 465; Stegmüller RB 5982. Als größere Kommentarabschnitte sind auf den Schaltzetteln eingefügt:
(232r233r) Commentum de fatuitate Judaeorum messiam exspectantium. Nota de fatua exspectacione iudeorum circa adventum messie que fatuitas tripliciter ostenditur primo divisione secundo temporis determinacione tercio exempli manifestacione … — … per pedes allisit ad parietem. Ecce confirmacio per exemplum fatuitatis iudeorum in exspectacione messie. Hec habentur in Fortalicio fidei capitulo de fatua iudeorum exspectacione messie libro tercio etc. Mit geringfügigen Modifikationen entnommen aus Alfonsus de Espina: Fortalitium fidei lib. III,8,6, und wie der gesamte Kommentar vom Schreiber des dritten Handschriftenteils nachgetragen. Druck: RETM A2510-10/10–45; GW 1578, CLXIIvbCLXIIIvb (vergl.). Literatur: HISLAMPA, 139f.; CALMA 1, 187 Nr. 1.
(234v235v) Commentum de sceleribus Judaeorum. Super tribus sceleribus Israel et super quatuor non convertam quia vedinderunt iustum pro argento scilicet Ihesum Nazarenum … — … vero mors quevis diversa consumpsit quemadmodum mortes illas doctrine vestre liber exposuit. In Fortalicio vide libro primo thesauro XIIo. Mit geringfügigen Modifikationen entnommene, nicht zusammenhängende Auszüge aus Alfonsus de Espina: Fortalitium fidei lib. I,3,12 und III,4,2. Wie der gesamte Kommentar vom Schreiber des dritten Handschriftenteils nachgetragen. Druck: RETM A2510-10/10–45; GW 1578, XLVIrbXLVIIrb und LXXXIIIra (vergl.).

240r Nicolaus de Lyra: Probatio adventus Christi (redactio I, partim). Hec questio eciam alio loco sic proposita invenitur. Utrum ex scripturis receptis a iudeis possit efficaciter probari dominum Ihesum Christum redemptorem fuisse deum et hominem. Hec questio duo includit unum quod pertinet ad personam Christi … — … ergo ante completum erat misterium Christi et sic patet propositum. In contrarium arguitur ut supra in principio huius tocius questionis etc. Der kurze Abschnitt ist laut der Schlussbemerkung als Anhang zum vorhergehenden Text angelegt. Auch in Cod. Guelf. 31.3 Aug. 4°, 136r–172v (Schlussatz fehlt). Drucke: Gosselin F Nr. 110–121; Biblia sacra cum glossa ordinaria…, Antwerpen 1634, Bd. 6, Sp. 1695–1716, hier 1695 (vergl.). Literatur: Glorieux Répertoire 2, 223 Nr. 345d2; Mohan, 321 und 456; Stegmüller RB 5981.

240r Notabile Nicolai de Lira in dictis contra iudeos ex ewangelio de incarnacione. Descensus filii in utero virginis non est intelligendus per motum localem sed per novum effectum in virgine … — … scilicet quando ibi est bonum necessarium vel supererogacionis etc. Weitgehend wörtlicher Auszug aus Nicolaus de Lyra: Responsio ad quendam Judaeum. Vollständig in Cod. Guelf. 373 Helmst., 19va–39ra. Druck: Biblia sacra cum glossa ordinaria…, Antwerpen 1634, Bd. 6, Sp. 1716–1736, hier 1734 und 1726 (vergl.). Literatur: Glorieux Répertoire 2, 223 Nr. 345i; Mohan, 290; Stegmüller RB 5980.

240v243v Incipiunt testimonia de nativitate domini nostri Ihesu Christi. Albumasar in sexto libro sui introductorii in astrologiam secundum utramque translacionem dicit: Quod ut testantur Perse et Chaldei Egipcii et omnes duces eorum Hermes et Strabus a prima etate docent: Orietur in primo decano virginis virgo munda puella immaculata … — … et fere decem et octo dies sicut potest probari per tabulas annorum etc. Per predicta non intelligo Ihesum Christum dominum nostrum subici fato vel stellis vel necessitatem imponi libero arbitrio sed sidera potuerunt esse signa … quidquid tamen dico et dictum est sic volo ad reverenciam fidei christiane sanctissime reduci ut a veritate katholica non discordet. Amen deo gracias. Es handelt sich hier um ausführliche, mit Ausnahme des erheblich modifizierten Schlussabschnitts weitgehend wörtliche Exzerpte aus Roger Bacon: Metaphysica. Edition: Metaphysica fratris Rogeri ordinis Fratrum Minorum de viciis contractis in studio theologiae, ed. R. Steele, Oxford 1909 (Opera hactenus inedita Rogeri Baconi 1), 1–52, hier 8f., 51, 42–52. Literatur: Thorndike/Kibre, 1282.2; Glorieux Répertoire 2, 62 Nr. 312q; Mohan, 363; Sharpe, 581 Nr. 1545.22.

244r245v Testamenta XII patriarcharum interprete Roberto Grosseteste. Incipiunt testamenta quorundam Iudeorum auctenticorum que deposuerunt filiis suis et amicis in articulo mortis eorum ut maior fides eis adhiberetur. Cum non sit presumpcio quod in tali articulo in quo unusquisque de proximo exspectet iudicium in quo aut dampnatur si mala et falsa egit aut salvatur si bona fecit velit ymmo audetur stante iudicio racionis non impedito dicere vel falsa pronunctiare [!] que cedentur contra reverenciam et honorem sui creatoris et dei benedicti. Testamentum Ruben. Qui noscet legem domini et dividet in iudicium et sacrificia pro omni Israel usque ad consummacionem temporum principis sacerdotum Christi … — … iudicabit omnes gentes quotquot non crediderunt ei in terra apparenti et arguet in electis gencium. Deo gracias expliciunt testamenta quorundam Iudeorum suis filiis tempore mortis et agonie deposita. Der eigentliche Text ist mit geringen Modifikationen entlehnt aus Vincentius Bellovacensis: Speculum historiale lib. I cap. 125–129, der seinerseits die 1242 fertiggestellte Übersetzung von Robert Grosseteste exzerpiert hatte. Diese Fassung vgl. auch in Basel, UB, A VI 26, 105v; Mainz, StB, Hs. I 102, 108va–109vb (Mainz 1, 177); München, BSB, Clm 18656, 14v–15v; München, BSB, Clm 28599, 160r–161r (München BSB 4,10, 221f.); Paris, BN, lat. 3343, 87r–88v; Uppsala, UB, C 665, 13v–15v (Uppsala 6, 245). Zur Parallelüberlieferung, zu Ausgaben und Literatur der vollständigen Fassung vgl. bei Cod. Guelf. 629 Helmst., 120r163v. Druck (zuletzt): Vincentius Bellovacensis 4, 45f. Literatur: H. J. de Jonge, Les fragments marginaux dans le Ms. d des Testaments des XII patriarches, in: Journal for the study of Judaism 2 (1971), 19–28, hier 23f.; ND in: Studies on the testaments of the twelve patriarchs. Text and interpretation, edited by M. de Jonge, Leiden 1975 (Studia in Veteris Testamenti pseudepigrapha 3), 87–96, hier 91f.

245v246v Item aliqua notanda ex quodam tractatu Nicolai de Lira contra quendam iudeum impugnantem ewangelia. Item dicitur Matei [!] tercio quod Ihesus baptisatus confestim ascendit de aqua ecce aperti sunt ei celi et vidit gloriam dei spiritum dei sicut columbam venientem … — … quantum ad secundum sic luceat lux vestra coram hominibus ut videant opera vestra bona et glorificent patrem vestrum qui in celis est etc. Mehrere aneinandergereihte kurze Auszüge aus Nicolaus de Lyra: Responsio ad quendam Judaeum. Zum Text vgl. oben, 240r. Druck: Biblia sacra cum glossa ordinaria…, Antwerpen 1634, Bd. 6, Sp. 1721, 1723, 1731 und 1727f. (vergl.).

246v Item aliud notabile ex quoddam tractatu abbatis Joachim contra iudeos. Quod idem intelligitur nomine verbi et nomine sapiencie sed diversis respectibus dici filium verbum et sapienciam dei. Omnis etenim vox que caret intellectu sonus quidem est sed verbum non est et ob hoc prolata perit ipsa … — … rursum dicit scriptura dominus sapiencia fundavit terram et sapiencia ipsius eruperunt abissi et aliud: Verbum quo celi firmati sunt sed idem etc. In tempore illo non dicetur: Patres comederunt uvas acerbas et dentes filiorum obstupescunt etc. Einschließlich der Schlussrubrik ein kurzer Auszug aus: Joachim de Flore: Exhortatorium Judaeorum lib. I,4 (Text) und lib. II,C. Ein weiteres Exzerpt in Cod. Guelf. 259.1 Extrav., 41r–43v. Druck: Adversus iudeos di Gioacchino da Fiore. A cura di A. Frugoni, Rom 1957 (Fonti per la storia d'Italia 95), 3–101, hier 25–27 (Text) und 59 (Schlussrubrik); Gioacchino da Fiore: Esortazione agli Ebrei Roma. A cura di R. Rusconi. Testo critico e introduzione di A. Patschovsky, Viella 2011 (Opere di Gioacchino da Fiore. Testi e strumenti 24), 50–180, hier 82 (Text) und 124 (Schlussrubrik). Literatur: Rep. font. 6, 262.

247r Arbor divini amoris. Arbor divini amoris. In einem stark schematisierten Stamm mit verschlungenem Wurzelwerk sind von unten aufsteigend zehn Begriffe eingeschrieben. Von jedem geht je ein Ast nach links und rechts aus, der mit je einem inhaltlich verwandten Begriff bezeichnet ist. Die gegenüberstehenden Äste sind jeweils mit einem inhaltlich passenden Halbvers beschrieben, die hintereinander gelesen binnengereimte leoninische Hexameter ergeben, die in den einschlägigen Repertorien nicht verzeichnet sind. Von unten nach oben sind zu lesen: Amor dei verus mit Affectus (links) und Desiderium (rechts), dazwischen Vers: Affectu vero si quod desidero quero; Discrecio mit Dignitas (links) und Honestas (rechts), dazwischen Vers: Dignus sic esto quod conformeris honesto; Devocio mit Simplicitas (links) und Oracio (rechts), dazwischen Vers: Querere quod debet [simplex] oracio prebet; Religio mit Puritas (links) und Tractabilitas (rechts), dazwischen Vers: Sis purus corde tractabilis et sine sorde; Pietas mit Indulgencia (links) und Gracia (rechts), dazwischen Vers: Omnibus indulget [pius] in quo gracia fulget; Dulcedo mit Compassio (links) und Misericordia (rechts), dazwischen Vers: Si bene compateris oppressorum misereris; Clemencia mit Consilium (links) und Pax (rechts), dazwischen Vers: Ut sis consultus sedes cum pace tumultus; Caritas mit Concordia (links) und Paciencia (rechts), dazwischen Vers: Concordes rugit [pax] quod paciencia iungit; Spes mit Perseverancia (links) und Constancia (rechts), dazwischen Vers: Dum persevero constanter quod volo quero und Contemplacio mit Securitas (links) und Requies (rechts), dazwischen Vers: Plaudo securus requiesco non periturus. Die Bekrönung des Baumes bildet Paradisus mit Vita Salus (links) und Gloria Gaudium (rechts), dazwischen der Vers: Hic legitur fructus ubi non est postea luctus. Bislang nur noch in der Hs. New Haven (Conneticut), Yale University, Beinecke Rare Books and Manuscript Library, MS 416, 5v (Beinecke 2, 329), nachgewiesen, danach auch die hier vorgenommenen Textergänzungen; ungedruckt. Die Darstellung ist inhaltlich völlig verschieden und unabhängig von den verbreiteten Darstellungen der Arbor amoris, vgl. dazu in Cod. Guelf. 300 Helmst., 49ra–50rb; 394 Helmst., 388v.

247v Johannes Metensis (?): Turris sapientiae. Hec est turris sapiencie. Fundamentum turris sapiencie est humilitas que est mater omnium virtutum … — … Custos: Increpacio. Iudicium. Vindicta. Tutela. Schematische, grobe Federzeichnung einer zweidimensionalen Gebäudefront, deren unterster Boden auf abstrakt dargestellten Säulen ruht und über leiterartige Treppen erreicht werden kann. Die Beschriftung der Treppen ist darüber angebracht, die Beschriftung der Säulen und Basen fehlt gänzlich. Darüber folgen die von gekernten Quadersteinen eingefassten zwei Tore (porte turris), darüber die vier mit Maßwerkansätzen gestalteten, von dreieckigen Spitzbögen überfangenen zweibahnigen Fenster, die ebenfalls von Quaderreihen eingefasst sind. Über diesem Geschoss befinden sich die beschrifteten und daher nur durch Rahmenlinien symbolisierten Ecksteine und Steinreihen; auf die zeichnerische Widergabe der krönenden Wehr- und Schutztürme wird verzichtet, sie sind nur durch ihre Beschriftung vergegenwärtigt. Die Abfolge der Konstruktionselemente (Steinreihen und Ecksteine, Wehr- und Schutztürme) und ihrer Reihenfolge untereinander weicht z. T. von den Ausgaben ab. Edition: Die 'Süddeutsche Tafelsammlung'. Edition der Handschrift Washington, D.C., Library of Congress, Lessing J. Rosenwald Collection, ms. no. 4, hrsg. von M. Castelberg und R. Fasching, Berlin, Boston 2013 (Scrinium Friburgense 34), 190–198 mit Taf. XII. Literatur: L. F. Sandler, The psalter of Robert de Lisle in the British Library, London 1983, 23–27, 82f. mit Taf. 25, 132 (Textabdruck des Turms der Weisheit), 134–139 (Codices, 139 Nr. 31 Hs. genannt); E. C. Lutz, Spiritualis fornicatio. Heinrich Wittenwiler, seine Welt und sein "Ring", Sigmaringen 1990 (Konstanzer Geschichts- und Rechtsquellen 32), 261; L. F. Sandler, in: The medieval craft of Memory. An anthology of texts and pictures, ed. by M. Carruthers and J. M. Ziolkowski, Philadelphia 2002, 215–225 Nr. 10 (217 Textabdruck); S. Griese, V. Honemann, Zauber – Segen – Katechese. Position und Leistung der xylographischen Einblattdrucke in der Medienwelt des 15. Jahrhunderts, in: Pragmatische Dimensionen mittelalterlicher Schriftkultur. Akten des Internatinalen Kolloquiums 26.–29. Mai 1999, hrsg. von C. Meier, V. Honemann, H. Keller und R. Suntrup, München 2002 (Münstersche Mittelalter-Schriften 79), 233–249, hier 248 (Hs. genannt); K. Gœuriot, La tour de la sagesse. Étude historique d'un exemple d'image "édificatrice" à la fin du Moyen Âge, in: Revue d'histoire ecclésiastique 103 (2008), 363–403 (380–383 Textabdruck nach 2 Hss.); R. Suckale, Klosterreform und Buchkunst. Die Handschriften des Mettener Abtes Peter I.: München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 8201 und Clm 8201d, Petersberg 2012, 110–113, 190f. und Farbtaf. 151; M. Castelberg, Wissen und Weisheit. Untersuchungen zur spätmittelalterlichen 'Süddeutschen Tafelsammlung' (Washington D.C., Library of Congress, Lessing J. Rosenwald Collection, ms. no. 4), Berlin, Boston 2013 (Scrinium Friburgense 35), hier 81–97 sowie 453 Taf. VII, 458 Taf. XII, 476 Abb. 7, 481 Abb. 12 und 492–496 Abb. 23–27 (jeweils zum Turm der Weisheit) und 129–173 sowie 456f. Taf. X und XI, 479f. Abb. 10 und 11, 497–503 Abb. 28–34, 508f. Abb. 39 und 40 und 533–535 Abb. 64–66 (jeweils zum Tugend- und Lasterbaum); S. Griese, Türme der Weisheit. Leseanweisung, Gebäudeallegorie, Tugendlehre, in: Belles lettres. Les figures de l'écrit au Moyen Âge / Figurationen des Schreibens im Mittelalter, hrsg. von M. Uhlig und M. Rohde, Wiesbaden 2019 (Scrinium Friburgense 44), 103–122.

248r Arbor vitiorum (partim). Arbor viciorum. Servio sic Veneri quod honestus nolo teneri | Mens excecatur quam luxuriosus famulatur … — … Me credo tanti quod sim par ipsi tonanti | Nec male concepta ymitando nec male cepta. Unvollständiger Lasterbaum mit Versen: In der Blattmitte ein stark schematisierter, bewurzelter Stamm, dem von oben nach unten die Hauptlaster Luxuria, Gula, Accidia, Avarus [!], Ira, Invidia und ganz unten Superbia einbeschrieben sind, denen jeweils ein charakteristischer Vers beigegeben ist. Aus jedem Laster wachsen nach rechts drei Äste mit schlechten Eigenschaften, die mit je einem Vers charakterisiert werden. Die nach links weisenden Äste sind nicht ausgeführt, so dass insgesamt 21 der sonst 49 Verse fehlen (vgl. unten). Breit überliefert, vgl. neben den in der Literatur gen. Hs. u.a. Frankfurt/M., StUB, Ms. Barth. 62, 1ra (Frankfurt 2, 128); Leipzig, UB, Ms 597, 113va–114ra; Leipzig, UB, 618, 8va–9rb (Leipzig 2,1, 225 und 288); Mainz, StB, Hs. I 31, 180va (Mainz 1, 71); München, BSB, Clm 28256, 99r (München BSB 4,8, 13), München, UB, 2° Cod. ms. 289, 321v (München UB 3,2, 33); Paris, BN, lat. 3630, 29v. Edition: K. Langosch, Arbores virtutum et viciorum, in: Studien zur lateinischen Dichtung des Mittelalters. Ehrengabe für Karl Strecker zum 4. September 1931, hrsg. von W. Stach und H. Walther, Dresden 1931 (Schriftenreihe der Historischen Vierteljahresschrift 1), 117–131, bes. 125–127 Verse Nr. 50–98, hier nur Verse Nr. 50 mit 51–53; 57 mit 61–63; 71 mit 75–77; 64 mit 68–70; 78 mit 82–84; 85 mit 91, 89 und 90 sowie schließlich 92 mit 96–98. Literatur: H. Walther, Das Streitgedicht in der lateinischen Literatur des Mittelalters, München 1920 (Quellen und Untersuchungen zur lateinischen Philologie des Mittelalters 5,2), 117f.; Walther I 17586.

248v Adamus de Sancto Victore: Sequentia de sanctissima trinitate. Sequencia vel composicio sequens fertur edita ab Alberto Magno episcopo Ratisponensi de sancta trinitate. Edition: AH 54 Nr. 161. Literatur: Chevalier 15554; Walther I 14798; CALMA 1, 33 Nr. 3.

248v De Judaeo converso nota. Ex quodam libro qui dicitur Fortalicium fidei. Dicit Augustinus quod audivit quendam literatissimum iudeorum conversum ad fidem [dixisse] quendam quasi prophetam iudeorum in extremis vite prophetasse iudeis … — … quem si iudei conversi ad fidem sumpserunt mox ab illa maledictione paterna sanabitur. Ita scribitur in Fortalicio fidei. Mit geringfügigen Modifikationen einschließlich des Verweises auf Augustinus entnommen aus Alfonsus de Espina: Fortalitium fidei lib. III,7,9, und vom Schreiber des dritten Handschriftenteils nachgetragen. Zu Text und Literatur vgl. oben, 232r. Druck: RETM A2510-10/10–45; GW 1578, CXLIIIIrb (vergl.).

III

Papier — 12 Bl. — 21,5 × 16 cm — 15. Jh., 4. Viertel

Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Augen, darüber zweikonturige Stange, darüber zweikonturiges Kreuz, darüber Reichsapfel: WZIS DE1335-PO-69236 (1480). Lagen: VI (258)! Schriftraum: 18–18,5 × 12,5–13 cm, 256r–257r zweispaltig (Spalten ca. 5,5 cm breit), sonst einspaltig, 46–52 Zeilen. Jüngere gotische Kursive von einer Hand, auch oben in Teil II (Nachträge und marginale Kommentare). Keinerlei Buchschmuck.

249r De fornicatoribus publicis nota. De publicis fornicatoribus. Gregorius omnibus christifidelibus. Si qui sunt presbiteri dyaconi et subdyaconi qui in crimine fornicacionis iacent … — … hec renovacio eciam facta fuit per Nicolaum de Cusa Romane ecclesie cardinalem anno domini Mo CCCCo quinquagesimo in anno iubileo. Der Abschnitt enthält weitgehend wörtlich zwei Canones (D.81 c.15 und D.32 c.5) aus dem Decretum Gratiani und Hinweise auf ihre weitere Gültigkeit und Aktualisierung. Welcher Erlass des Nikolaus von Kues mit der abschließenden renovatio der beiden Canones gemeint ist, konnte bislang nicht ermittelt werden; wenigstens fehlen in seinem während der deutschen Legationsreise 1451 mehrfach modifizierten Reformdekret über die Konkubinarier 'Quamvis sancti patres' direkte textliche Bezüge, vgl. E. Meuthen, Die deutsche Legationsreise des Nikolaus von Kues 1451/1452, in: Lebenslehren und Weltentwürfe im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit. Politik, Bildung, Naturkunde, Theologie, hrsg. von B. Moeller u. a., Göttingen 1989 (Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen. Philologisch-Historische Klasse III/179), 421–499, hier 467–469 Nr. V/6.

249r250r Gerardus Magnus: Quinque dicta seu puncta circa focaristas. Gerardus Magnus que pie vixit ut agnus hec iuris scripta salubria dogmata scripsit Traiecto clero lucide synodo predicando. Hec quinque dicta seu puncta infrascripta et plura alia circa eandem materiam sacrorum canonum et iuris allegaciones et per testimonia sascre scripture et doctores sacre theologie prolixius et diffuse deduxit et probavit in quodam sermone quem in ecclesia Traiectensi publice in synodo predicavit et postmodum conscripsit et tradidit ad scribendum cuique scribere desideranti. Primum quod quicumque presbiteri suspensi excommunicati interdicti depositi aut degradati eciam si heretici et scismatici fuerint dummodo credant et intendant conficere et consecrare … — … sed nullus excommunicandus est nisi propter mortale crimen ergo etc. Als Einleitung dient hier der sonst überlieferte Schlussatz. Edition: T. Brandsma, Drie onuitgegeven werkjes van Geert Groote, in: Ons geestelijk erf 15 (1941) 5–61, hier 54–61 (mit dieser Hs., 15f. genannt, 19f. Nr. 3 beschrieben als "Helmstadt 630"); CC CM 235, 577–597 (mit dieser Hs., 281 genannt, Sigle W). Literatur: J. G. J. Tiecke, De werken van Geert Grote, Utrecht, Nijmegen 1941, 102f., 154f. (155 Nr. 2 Hs. als "630 Helmst." genannt); T. Brandsma, Drie onuitgegeven werkjes van Geert Grote, in: Ons geestelijk erf 15 (1941), 5–61 (19f. Hs. genannt); R. Th. M. van Dijk, Titus Brandsma und die editio critica des gesamten Schrifttums von Geert Grote ( 1340–1384 ). Geschichte eines Editionsprojekts, in: Ons geestelijk erf 73 (1994), 208–247 (235 Hs. genannt); R. Th. M. van Dijk, Prolegomena ad Gerardi Magni Opera omnia, in: Gerardi Magni Opera omnia, Bd. 1, Turnhout 2003 (CC CM 192), 1–744, hier 386f. (Hs. genannt), 457f. (Hs. genannt); CALMA 4, 277 Nr. 13.

250r De poenitentia pro peccatis singulis iniungenda nota. Nota: Si peccator potest implere totam penitenciam a canone statutam debet eam implere ut 26 q. 7 'Sacerdotes' de pe. di. prima 'Nonnulli vero' tamen ex causa possunt augmentare … — … debet facere quod docet Hostiensis exemplo Christi qui numquam legitur gravem penitenciam iniunxisse sed dixit: Vade et noli amplius peccare [Io 8,11]. Entnommen aus: Johannes de Friburgo: Summa confessorum lib. III tit. 34 qu. 125 (Einleitungsteil am Schluss der Quaestio, Haupttext am Beginn); der letzte Satz stammt aus lib. III tit. 34 qu. 135. Druck (vergl.): GW M13587, 273vb276ra und 277va

250rv De IV gradibus amoris dei nota. Nota quod qui perfecte volunt ascendere ad deum debent quatuor gradus amoris ascendere: Primus est amor inseparabilis qui animam ita ligat cum deo ut eius non possit oblivisci … — … non vult mundo vivere sed in Christo vivit et dicit cum apostolo: Vivo ego non iam in me sed Christus [Gal 2,20] etc. Entnommen aus: Sermones 'Sensati' de tempore: Sermo XXXII in festo ascensionis domini (T36). Druck: Paradisus Concionum olim Sermones Sensati dictus complectens omnem doctrinam praedicabilem super Epistolas & Evangelia totius anni…, per R. P. G. Oonselium OP, Antwerpen 1613, 359–361. Literatur: Schneyer 5, 360 Nr. 32.

250v De VII conditionibus contritionis nota. De contricione peccatorum. Nota quod in penitencia imponenda multum considerari debet contricio confitentis. Nam ipsa contricio est maxima pars penitencie … — … igitur quo ad culpam. Penam tamen hic aut in purgatorio solvet debitam. Textbeginn weitgehend identisch mit Johannes Chappuis: Commentum in Summulam de summa Raimundi tr. III cap. 47 (De idoneitate sumentium eucharistiam, Druck: Summula Raymundi septem sacramenta ecclesiastica ingeniose complectens commentariis ac succulentis glossis scientifici viri magistri Joannis Chappius explanata atque enucleata…, Paris 1510, 128r–v); der Hauptteil ist mit Auslassungen und Modifikationen exzerpiert aus Nicolaus de Dinkelspuhel: De tribus partibus poenitentiae cap. 3 (darauf auch im Text verwiesen, Druck: VD16 1532, 69vb70vb).

251r De audiendo viros doctos nota. Nota. Varro dicit: Illum quidem eruditorem elige quem magis mireris in suis quam in alienis [Ps.-Varro sent. 52] … — … si vis ergo doctus fieri virum elige doctum cui obtemperes cuius doctrine acquiescas. Der abschließende Teil belegt, dass die Sentenz aus dem "Sophologium" des Jacobus Magnus, lib. I tr. 1 cap. 10 (Druck: GW M17639, hier 9ra [Beginn] und 8vb [Schluss]) exzerpiert worden ist. Zum Text vgl. Cod. Guelf. 350 Helmst., 2ra–153vb.

251r De principibus eligendis nota. Sydonius in epistola de electione principum. Dicunt enim quidam: Si eligimus humilem vocatur abiectus si erectum superbus … — … quicquid sit tamen virtuosi semper eligendi sunt in principes. Ebenfalls aus dem "Sophologium" des Jacobus Magnus, lib. I tr. 2 cap. 12 (Druck: GW M17639, 26va) exzerpiert.

251r De Luxuria. Seneca: Nichil est tam mortiferum ingeniis ut luxuria. Unde luxuria omnium virtutum est inimica ipsa est via perdicionis … — … et precipue minuit. Ipsa fons et origo omnium calamitatum anime et corporis. Wiederum exzerpiert aus dem "Sophologium" des Jacobus Magnus, lib. II tr. 4 cap. 25 (Druck: GW M17639, hier 107ra [einleitendes Zitat] und 105vb106ra [Hauptteil]).

251r De prelatis et de electione eorundem. Gregorius: Sancti inquit viri cum presunt non in se potestatem ordinis sed equalitatem condicionis attendunt … — … zona continenciam stola pacienciam casula caritatem. Sed heu nunc nec virtutes habent nec de subditis sollicitantur. Der Abschnitt ist aus mehreren Zitaten aus dem "Sophologium" des Jacobus Magnus, lib. III tr. 2 cap. 3–7 (Druck: GW M17639, hier 120ra123ra) exzerpiert worden ist. Darunter ein nicht genauer identifizierbarer Vermerk: Nota breve notabile: Si tempore temptacionis non bene habes usum oracionis signa te cruce et ora ut legitur de sancto Magno.

251r De aeternis gaudiis nota. Sunt certi qui vellent venire de festo ad festum hoc est de gaudio presentis vite ad gaudia felicitatis eterne … — … habet enim multos intercessores et impossibile est preces multorum non exaudire. Mit Ergänzung entnommen aus Speculum amatorum mundi. Zum Text vgl. Cod. Guelf. 804 Helmst., 74r–85r. Druck: Sancti Bernardini Senensis ordinis Seraphici Minorum Opera omnia…, Bd. 3, Venedig 1745, 438.

251v De die iudicii ultimi nota. Bernardus dicit. Veniet dies in qua plus valebunt corda pura quam verba astuta consciencia bona quam marsubia [!] plena … — … odit veritatem quia non vult perdere consuetam voluntatem. Der in Gänze in dieser Form bislang nur hier nachgewiesene Text beginnt mit einem modifizierten Zitat aus Bernardus Claraevallensis: Epistula 1,7, Druck: Bernardi opera 7, 6.

251v De officiis membrorum humani corporis in missa exercendis nota. Nota qualiter homo debet habere in missa quia omnia membra principalia debent in missa coram deo exercere sua officia … — … quilibet fidelis manducet. Die Quelle des Textes konnte bislang nicht genauer bestimmt werden.

251v De VII gradibus humilitatis nota. Nota septem gradus humilitatis secundum Bernardum. Primus est corde et corpore ostendere humilitatem ita quod habeat oculos defixos in terram … — … vel aliquid est quasi in momento nichil est et mittit hominem nudum ad infernum. Mit Modifikationen und Ergänzungen entlehnt aus Thomas de Aquino: Summa theologiae II.2 qu.162 a.4 ad.4. – Darunter ein nicht näher identifizierbarer Merksatz: Nota homo qui vult semper cogitare de deo debet facere quasi nullus esset in mundo nisi ipse et deus et tunc faciliter cogitabit de deo et sic ducet angelicam vitam.

251v252r De VIII erroribus conscientiae nota. De consciencia quomodo errat. Octo modis causatur error consciencie. Primo ex ignorancia unde quando quis errat quid eligendum quid declinandum sit … — … Octavo ex humilitate et cordis puritate. Gregorius: Bonarum mencium est ibi culpam agnoscere ubi culpa non est. Ex Compendio theologice veritatis libro secundo capitulo de consciencia. Mit Modifikationen entnommen aus Hugo Argentinensis: Compendium theologicae veritatis, lib. II cap. 52 (Druck: Bonaventurae opera Peltier 8, 113f.). Zum Text vgl. Cod. Guelf. 679 Helmst., 1ra–191r.

252r De tribus moventibus hominem ad poenitentiam nota. Tria debent hominem movere ad penitenciam. Primum est malicia peccati que tanta est quod si optimus angelus haberet ipsam maliciam peccati per unam horam mox dyabolus fieret … — … sed spe illius ad quod tenditis. Quidquit [!] enim vobis contingit in adversis rebus gaudere debetis. Die Vorlage konnte nicht ermittelt werden; in dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.

252r De tribus impedimentis a visione et cognitione dei nota. Homo per tria impeditur a visione et cognicione dei. Primo quia non intendit ad deum cum enim multa circumstent oculum et visum … — … non bene iudicat quia amor et odium pervertunt iudicium. Gekürzt und modifiziert entnommen aus Petrus de Lemovicis: Liber de oculo morali cap. 11,30 und 11,22f. Druck: De oculo morali aureus libellus Ioannis Gualensis Anglici O. M. Fr. L. Waddingus Hibernus eiusdem instituti recensuit suo Authori vendicavit, Viterbo 1656, 162f. und 154f.

252r De ascensione domini Iesu Christi quaestio. Queritur: Cum dominus ascenderit in celum quomodo ipse idem dominus est nobiscum ex quo sacerdos populum salutando dicit: Dominus vobiscum … — … unde dixit Christus. Ubi duo vel tres congregati sunt in nomine meo in medio eorum sum. Die Vorlage konnte nicht ermittelt werden; in dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.

252rv De gratia dei IV generibus hominum danda nota. Gracia dei datur quatuor generbus hominum. Primo datur verbum dei audientibus quia verbum dei est sicud speculum celorum illuminans intellectum ad veram dei cognicionem … — … Plinius in speculo naturali: Alciora poma arboris semper ceteris sunt minora et cicius cadunt. Die Vorlage konnte nicht ermittelt werden; in dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.

252v De IV signis gratiae in homine nota. Quatuor eciam sunt signa quando homo est in gracia. Primum signum est in cogitacione si libenter recordatur dominicam passionem [!] … — … et sic nec in te nec in ulla re est aliquid amabile vel laudabile preter te. Die Vorlage konnte nicht ermittelt werden; in dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.

252v De vita perfecta quaestio. Queritur que vita sit perfectior inter illas duas vitas scilicet consolare pauperes vel mendicare hostiatim … — … quod Christus non mendicavit. Die Vorlage konnte nicht ermittelt werden; in dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.

252v De uxore perfecta nota. Crisostimus super Matheum dicit: Ille qui vult uxorem ducere debet considerare si habet ambos parentes bonos vel ambos malos vel unum bonum et alterum malum … — … Sapiens mulier edificavit domum suam sed insipiens constructam manibus destruit [Prv 14,1]. Einschließlich der einleitenden Quellenangabe entnommen aus Jacobus de Voragine: Sermo III in dominica II post epiphaniam (T12). Drucke: R. P. Fr. Jacobi de Voragine archiepiscopi Ianuensis ordinis Praedicatorum sermones aurei in evangelia … studio ac labore R. P. Fr. R. Clutii…, Moguntiae 1616, 42. Literatur: Schneyer 3, 222 Nr.22.

252v De sancto Machario abbate nota. De sancto machario abbate legitur: Quod Macharius abbas caput defuncti reperit et cum orasset quesivit cuius caput fuisset … — … Christus predicavit ewangelium miracula fecit sanguine redemit et tamen tot et tanta beneficia parvipendunt. Modifiziert entnommen aus Jacobus de Voragine: Legenda aurea cap. 18. Vgl. zum Text Cod. Guelf. 893 Helmst., 1r–154r.

253r De periculis mundi miseriisque dei nota. Posset quis dicere: Unde homo devenit ad tot pericula mundi et ad tot miserias? Respondetur secundum Bonaventuram libro secundo distinctione secunda … — … vacua esse quam diu est. Die Vorlage konnte nicht ermittelt werden (im Sentenzenkommentar Bonaventuras an der gen. Stelle nicht auffindbar); in dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.

253r De poenitentia nota. Augustinus in libro de vera penitencia dicit: Quod diabolus posset humiliter peccatum suum recognoscere et divinam graciam sic appetere … — … et hoc ideo quia desperabat. Die Vorlage konnte nicht ermittelt werden (im gen. Werk Augustins nicht auffindbar); in dieser Form bislang nur hier nachgewiesen. Darunter ein kurzes Zitat aus Isid. sent. 2,44,8.

253r De omni verbo ocioso reddere racionem. Primo loquuntur verba ociosa aliqui in privatis collacionibus vel ex vanitate vel ex suavitate quadam … — … quia dicit Augustinus: Nunquam esset detractor si non esset auditor. Die Vorlage konnte nicht ermittelt werden; in dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.

253rv De remissione peccatorum nota. Questio bona. Dicis vel cogitas: Sepius audivi quod quandocumque peccator pro peccatis ingemuerit deus remittet sibi omnia peccata. Dico quod verum est … — … et bona exteriora ut propter ea propriam amittat salutem. Eine Vorlage konnte nicht ermittelt werden; in dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.

253v De mulieribus peccatricibus nota. Inter opera caritatis eciam non est minimum errantem ab erroris sui semita revocare [X 4,1,20] … — … certificata sit de morte ut extra de sponsalibus [et matrimoniis] in capitulo 'In presencia' [X 4,1,19]. Enthält neben den beiden z. T. wörtlich, z. T. sinngemäß zitierten Dekretalenstellen weitere Erläuterungen.

253v254r De utilitate passionis Christi nota. Bernardus: Cum prevenit et pulsat aliqua mala cogitacio recurre ad vulnera Ihesu Christi … — … ut corporeis oculis anime pulchritudinem videres derideres omnia que ex terrena substancia decorata esse videntur. Der erste Abschnitt ist entnommen aus Ps.-Hugo de Sancto Victore: De anima 4,10 (PL 177, 181D–182A); der zweite Teil ist einschließlich der Quellenangaben (Haymo super Iohannem, Crisostimus) entnommen aus Sermones 'Sensati' de tempore: Sermo XIV in dominica Sexagesimae (T17), Sermo LIV in dominica XVIII post pentecosten (T60). Druck: Paradisus Concionum olim Sermones Sensati dictus (s. oben), 169f. und 601. Literatur: Schneyer, 359 Nr. 15 und 352 Nr. 55.

254r De quadruplicibus divitiis nobis a Christo datis nota. Nota quod Christus dedit nobis quadruplicia dona et divicias. Primo dedit nobis bona temporalia naturalia sicut potencias anime que sunt tanta bona … — … ubi sanguis de corde aqua de latere anima de corde exivit. Mit Ergänzungen entnommen aus Sermones 'Sensati' de tempore: Sermo XIV in dominica Sexagesimae (T17), Sermo LIV in dominica XVIII post pentecosten (T60). Druck: Paradisus Concionum olim Sermones Sensati dictus (s. oben), 599–609. Literatur: Schneyer, 352 Nr. 55.

254r De tempore vitae nostrae nota. Entnommen aus Aug. civ. 13,10.

254rv De corporibus humanis nota. Nota diligenter quod dominus deus dedit nobis corpora propter tria. Primo ut resistemus delectacioni prave … — … nisi pacienciam et graciarum actiones quia pro bono tuo est. Eine Vorlage konnte nicht ermittelt werden; in dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.

254v Nota hic. De verbis consecrationis sacramenti nota. Quid si sacerdos non recolit se dixisse verba consecracionis vel eciam alia que in consecracione huius sacramenti scilicet corporis et sanguinis Christi dicuntur … — … quod faciendum est in defectu materie ut scilicet resumatur a forma consecrationis. Entnommen aus Thomas de Aquino: Summa theologiae III qu. 83 art. 6 arg. 5 und ad 5.

254v De utilitate confessionis nota. Exemplum quoddam legitur quod quidam magister sacre theoloye nomine Thomas qui erat predicator egregius cum esset moriturus vidit dyabolum … — … membra sunt ligata quod non potest se movere. Cum vero confitetur mox mobilis est ad omne bonum. Gekürzt entnommen aus Arnoldus Leodiensis: Alphabetum narrationum cap. 172. Druck: CC CM 160, 101.

254v255r De receptione sacramenti in gratia nota. Nota quamvis doctores ponunt communiter quod ullus potest scire certitudinaliter utrum quis recipiat sacramentum in gratia vel non … — … promptum et paratum ad bona opera exercenda et in talibus delectari gracia est sacramenti. Eine Vorlage konnte nicht ermittelt werden; in dieser Form bislang nur hier nachgewiesen.

255r De clericis amicos ditandis nota. Nota clericus ditans amicos suos et eis subveniens non ut aliis indigentibus spoliat ecclesiam … — … sed eis tamquam pauperibus est subveniendum. Kurze Erläuterung zu D.31 c.11.

255r De clericis arma portantibus nota. De vita et honestate clericorum capitulo 2 'Clerici'. Clerici arma portantes et usurarii excommunicentur … — … id est longa usque ad talos et multa alia de clericis vide per totum tytulo de vita et honestate clericorum. Erläuterung zu X 3.1.2.

255rv De voto et voti redempcione. Innocencius ponit certas condiciones de voto ut si filius meus liberaretur vel si ab hac infirmitate convaluero etc … — … sine condicione solvi debent licite ergo votum emittitur cum contradictione. Modifiziert exzerpiert aus Innocentius IV: Apparatus super Decretales ad X 3.34.4. Druck: GW M12166, v VIIIvb.

255v De beneficiis ecclesiasticis nota. Nulla ecclesiastica beneficia seu ministeria ecclesie tribuantur alicui seu promittantur antequam vacent … — … quod si fiat non valet nec tenetur sibi tribui infra c. proxi. et infra eodem titulo ex tenore. Zusammengesetzt aus dem Beginn der Dekretale X 3.8.2 und dem zugehörigen Kommentar aus Bernardus Bottonius: Apparatus ('Glossa ordinaria') ad decretalem, vergl. mit dem Druck GW 11487, CCXvb.

255v De pedagiis sive theloneis nota. Pedagia Thelonensium. Nota de quibus rebus debet solvi dacium sive pedagium. Respondetur breviter de omnibus rebus que causa negociacionis conducuntur … — … enim que contra ius sunt pro infectis habenda sunt ut l. 'Non dubium' in fine et C. in lio VI. Mit geringfügigen Modifikationen entnommen aus Johannes Petrus de Ferrariis: Practica nova iudicialis (Practica aurea) forma XXIX glossa IV § 1–3, glossa VIII § 1 und glossa IV § 4. Druck: Praxis Aurea Celeberrimi et Antiqui Iuris utriusque doctoris Ioannis Petri de Ferrariis Papiensis…, Genf 1594, 450f. und 452.

255v De stare vel sedere in ecclesia nota. Nota licitum est quandoque in ecclesia sedere. Tempore oracionis debet quis stare et non sedere quinquagesima distinctione unde psalmus: Stantes erant pedes nostri [Ps 121,2] etc. Weitgehend wörtlich entnommen aus Nicolaus de Tudeschis: Lectura in III librum decretalium ad X 3.1.1. Druck: Panormitanus in tertium decretalium…, Lyon 1527, 2vb.

255v De clericis parochianis inferiorum ecclesiarum nota. Item nota doctores concludunt precipue pavor super capitulum 'Ut dominicis' de parrochiis et alienis parrochianis [X 3.29.2]: Quod clerici possunt esse parrochiani ecclesiae inferioris … — … diebus dominicis et festivis non debent parrochianos alienos admittere ut patet de consecratione d. III c. I et de feriis c. I. Weitgehend wörtlich entnommen aus Nicolaus de Tudeschis: Lectura in III librum decretalium ad X 3.29.2. Druck: Panormitanus in tertium decretalium (s. oben), 196vb197ra.

255v De clericis cogitantibus super bona spiritualia vel temporalia nota. Numquid peccant clerici cogitando super bona spiritualia vel secularia dum dicunt officium. Respondetur si necessitas cogitandi non capit dilacionem … — … nullus est ita fortis quin vexatur variis cogitacionibus. Weitgehend wörtlich entnommen aus Nicolaus de Tudeschis: Lectura in III librum decretalium ad X 3.41.9. Druck: Panormitanus in tertium decretalium (s. oben), 298ra.

255v De ieiuniis quadragesimalibus. In quadragesima interdicuntur ieiunantibus omnia que sunt ex animalibus orta carnem habentibus … — … ieiunia aut voluntaria redimi possunt auctoritate superioris. Hec secundum Innocencium. Modifiziert exzerpiert aus Innocentius IV: Apparatus super Decretales ad X 3.46. Druck: GW M12166, y IIvb.

256ra257rb Ps.-Nicolaus de Lyra: Praerogativa BMV. Ista sunt prerogativa gloriose Marie virginis secundum auctoritates sanctorum doctorum fidelium in unum collecta pro admiracione devocionis fidelium et ipsius gloriose virginis reverencia et honore et laude dulcissimi filii eius domini nostri Ihesu Christi. Bernhardus in quodam sermone: Numquam Christus de virgine gloriosa natus fuisset … — … Suscipe nec detur eis pro culpis pena tam vata | Sed tua gracia det nobis premia grata. Mit ähnlicher Eingangsrubrik in Bologna, Archivio storico della Provincia di Cristo Re dei Frati Minori dell'Emilia Romagna, Fondo manoscritti, Raccolta Celestino Piana, Ms. 7, 59r–62r; gekürzt in Berlin, SBBPK, Ms. theol. lat. qu. 334, 124v–125r (Berlin 1,2, 144). Drucke: Gosselin E2 Nr. 94 und 96; GW M35467M35471, hier vergl. mit M35468, 1r7v. Literatur: Glorieux Répertoire 2, 231 Nr. 345bb; Mohan, 45.

257v De X effectibus aquae benedictae nota. Sanctus Allexander primus papa qui fuit quintus a beato Petro … — … decimus est profugacio pestilentis sive corrumpentis aure invidentis saluti humane [generis]. Exzerpiert aus Johannes de Turrecremata: De efficacia aquae benedictae cap. 5, vgl. Vives Manuscritos, 428 Nr. 121 (diese Hs.). Druck (u. a.): GW M48153M48178; VD16 J 797, J 798 (A IIIrB Ir, vergl.).

257v De poenitentia nota. Nota quod non est facilis via ad satisfaciendum pro penitenciis … — … qui supererogaverunt in operibus penitencialibus quibus non indiguerunt. Die Quelle des kurzen Abschnitts konnte bislang nicht ermittelt werden.

257v De plena remissione peccatorum nota. Nota plena remissio omnium peccatorum sex modis potest acquiri: Primo per baptismum … — … quinto per visitandum ad sanctum Jacobum vel sepulcrum Christi sexto per annum jubileum Rome. Sechs Möglichkeiten der vollständigen Buße und des Erlasses aller Sünden. Die Quelle der kurzen Liste konnte bislang nicht ermittelt werden.

257v De potestate papae dispensandi nota. Nota quod papa potest dispensare in omnibus que non sunt contra articulos fidei vel generalem statutum eclesie … — … capitulo ultimo. Idem credo in gradibus divina lege prohibitis. Hec glossator super capitulum Litteras tuas de restitucione spoliatorum [X 2.13.13]. Mit geringfügigen Modifikationen übernommen aus Bernardus Bottonius: Apparatus ('Glossa ordinaria') ad decretalem X 2.13.13, vergl. mit dem Druck GW 11487, CXXVIIvb.

257v258r De missa in ecclesia ordinum mendicantium diebus dominicis audienda nota. De parrochiis capitulo Ut dominicis [X 3.29.2]. Utrum parrochianus audiens missam in ecclesia Predicatorum vel Minorum vel alia tenetur sub pena peccati mortalis audire missam … — … Octavum in sacramentorum administracione. Nonum in percepcione ablacionum. Der Text enthält eine in dieser Form bislang nur hier nachgewiesene Quaestio zur Dekretale X 3.29.2 sowie eine Liste von neun iura parochialia. Vgl. dazu u. a. L. Hödl, Zum Streit um die Bußprivilegien der Mendikantenorden in Wien im 14. und beginnnenden 15. Jahrhundert. Eine Studie zur Geschichte der alten Passauer Diözese, in: Zeitschrift für katholische Theologie 79 (1957), 170–189, bes. 184. – 258vII*v leer.


Abgekürzt zitierte Literatur

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Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der mittelalterlichen Helmstedter Handschriften Teil IV.
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