Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Programms Erschließung und Digitalisierung handschriftlicher und gedruckter Überlieferung
Guillelmus de Montibus. Tractatus de poenitentia. Alanus ab Insulis. Boethius
Papier — 347 Bl. — 21 × 14 cm — Northeim, Benediktinerkloster St. Blasius (?) — 15. Jh., Mitte
Aus drei Teilen zusammengesetzt: I Ir–71v, II 72r–154v, III 155r–344v. Lagen: 13 VI (154)! VIII (170). VII (184). 2 VI (208). VII (222). 4 VI (270). IX (288). X (307)! V (317). VI (329). VII+1 (344). Die Mitte der ersten drei Lagen sowie der letzten Lage sind durch Pergamentfalze verstärkt, die offenbar aus einer liturgischen Hs. mit Neumennotation stammen. Aufgrund der geringfügigen Textreste ist eine genaue Identifizierung nicht möglich. Bleistiftfoliierung modern: 1–344, das erste Bl. der ersten Lage ist ungez.; Zählfehler: Zwischen Bl. 142 und 143 sowie zwischen Bl. 296 und 297 ist je ein Bl. übersprungen.
Spätgotischer Holzdeckelband, mit dunkelbraun gefärbtem, gepresstem Schafslederüberzug (Fleischseite außen). Einzelstempel Blume: s002050. Blüte, Vierblatt mit Zwischenblättern: s001834, s001857. Harpyie: s000272. Lilie, Mittelblatt rhombisch, unterer Abschluss lilienförmig: s002600. Ornament Quadratmuster: s003287. Rosette, ein Blattkranz, sechsblättrig: s008021, s008080, s007860. Rosette, ein Blattkranz, siebenblättrig: s007613. Sämtlich aus der Werkstatt "Seesen" ( w000304), die vermutlich ins Northeimer Blasiuskloster zu lokalisieren ist, vgl. dazu bei Cod. Guelf. 554 Helmst. Drei Doppelbünde, Kapital am Kopf mit roten und grünen Fäden, am Schwanz mit ungefärbten Lederstreifen umflochten. Auf dem HD fünf, auf dem VD vier aus einer quadratischen Messingplatte mit gewelltem Rand getriebene Hohlbuckel; als Mittelbeschlag des VD dient eine aus einer Messingplatte getriebene Rosette von 3 cm Durchmesser mit gewelltem Rand, Zierpunzen und einem zentral herausgetriebenen Hohlbuckel. Zwei Riemenschließen mit rechteckigen Fensterlagern in Vogelkopfform, Schließenhaken analog gestaltet. An den vorderen Ecken 2 x 2 gewinkelt umgreifende Eckbeschläge aus Messing, jeweils mit einem dünnen getriebenen Perlstab verziert. Auf dem VD Signaturschild (Papier, 2,5 × 3 cm) der Konventsbibliothek Clus mit der roten Aufschrift: ›E 19‹. Identisch gestaltete Einbände und Beschläge vgl. auch an Cod. Guelf. 20 Helmst. und 588 Helmst.
Herkunft: Die drei Teile des Codex wurden zwischen 1450 und 1460 im südlichen Niedersachsen, nach den Einbandmerkmalen möglicherweise im Benediktinerkloster St. Blasius in Northeim, geschrieben. — Später nach Ausweis des typischen Signaturschildes im Benediktinerkloster Clus. — Am 3.2.1624 mit der übrigen Konventsbibliothek in die Universitätsbibliothek Helmstedt überführt. 1644 in deren Handschriftenkatalog (Cod. Guelf. 27.2 Aug. 2°, 31r) unter den Miscellanei MSSti in quarto gemäß der Titelaufschrift als Alanus de planctu Naturae. Boethius de Consolatione Philosophiae beschrieben; auf dem VS die zugehörige Helmstedter Signatur Misc. 4to 37. Im Handschriftenverzeichnis von 1797 (BA III, 52) unter Nr. 573 aufgeführt.
Nr. 122. — Nr. 715. — , 288. — , 220. — , 83f.
I
Papier — 72 Bl. — 21 × 14 cm — um 1460
Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Augen und Nasenlöchern, darüber einkonturige Stange, darüber Stern: AT8500-3176_33 (um 1455–1457), AT4000-426_70 (um 1457–1460), DE4680-PO-74723, DE6405-PO-75599 (beide 1461, fünf weitere Typen nicht nachweisbar). Ochsenkopf mit Augen und Nasenlöchern, darüber einkonturige Stange, darüber Stern, Stange über Kreis im Kopf: DE2730-PO-77068 (1462), CH0780-PO-77029 (1461). Lagen: 6 VI (71)! Reklamanten, dazu Kustoden in arabischen Zahlen auf den Fußsteg der letzten Versoseite der Lagen, z. T. durch Beschnitt verloren, erhalten 35v: 3us. Schriftraum: 14–17 × 9–10,5 cm, einspaltig, 25–32 Zeilen. Bastarda, z. T. schlaufenlos, z. T. mit Schlaufen, von einer Hand; die kommentierten Verse sind in größerer Schrift abgesetzt. Mit Ausnahme der Bl. 12r–14v und 42v–59v rubriziert, sonst Raum für Rubriken und Initialen ausgespart. 1r rote federgezeichnete Initiale C in Unzialform über 10 Zeilen; als Rahmen dient das umlaufend in Textualis geschriebene Incipit des Textes, das seinerseits von Rahmenlinien mit roten Stricheln eingefasst ist. Der rot konturierte Buchstabenkörper ist mit Palmettenmotiven (links) und bzw. einem schlichten Karomuster mit diagonalen Kreuzschraffen (rechts) gefüllt, die Zwickel zwischen Initiale und Rahmen werden von Halbpalmetten und Knospenähren eingenommen. 2v analog gestaltete federgezeichnete rote Initiale P in Unzialform über 8 Textzeilen ohne Rahmen. Der rot konturierte Buchstabenstamm ist in mit roten Linien abgegrenzte Kompartimente aufgeteilt, die mit vielfältigen federgezeichneten Motiven in Tintenfarbe, wie diversen Blattmotiven, Knospenbüscheln und -ähren, menschlichen Gesichtern und Figuren, Knollenblättern u.a. gefüllt sind. Die Enden des Buchstabenstamms laufen in Drachenköpfe aus, aus denen rote Fadenranken mit komplexem Fibrillenbesatz hervorwachsen. Den Bogen des P bildet ein entsprechend gekrümmter geflügelter zweifüßiger Lindwurm in roter Umzeichnung mit schwarzen Kreis- und Strichmustern auf dem Körper. Die Kontur des gesamten Buchstabens wird von Perlreihen begleitet.
Ir von einer Hand zunächst die Invokation Sancti spiritus assit nobis gracia, darunter die Verse 20170 (ein Vers, auch in Cod. Guelf. 1029 Helmst., 27v, und 795 Novi, 190r) sowie 13762 (4 Verse, diese Hs.) und schließlich die Inhaltsangabe Alanus de planctu nature. Boetius de consulatu philosophico [!]. – Iv leer.
1r–52r : 'Poeniteas cito' sive summa metrica de modo confitendi (cum commento).
(1r–2v) Prologus commenti. ›Circa inicium penitencinarii [!] pro introductione illius materie queritur utrum theoloya‹. Pro introductione illius materie queritur utrum theoloya sit cuilibet homini necessaria. Ad hoc respondetur quod sic … — … aptemur ad divine gracie suscepcionem per quam eternam felicitatem sequimur quod nobis concedat qui sine fine vivit et regnat Amen.
(2v–49r) Textus. Peniteas cito peccator cum sit miserator | Judex et sint hic quinque tenenda tibi … — … Ignis purificans mors egritudo ruborque | Addisce deum colere nomenque suum Christum venerari. Der letzte Vers weicht von den Ausgaben ab.
(2v–52r) Commentum. Iste liber cuius subiectum est penitencia seu modus penitendi dividitur in duas partes principales in prima determinat de penitencia … — … de variis doctorum dictis collegi et ad materiam penitencie applicavi supplicans de singulis bene dictis non michi sed benedicte trinitati et sanctis omnibus referri laudes et graciarum actiones Amen. ›Et sic est finis‹. Die hier und in den übrigen unten genannten Codices tradierten Kommentare sind hauptsächlich in den Prologen modifizierte Derivate eines einzigen Textes, vgl. die unten gen. Inkunabel- und Frühdruckausgaben. Mit variantem Kommentarbestand auch in Cod. Guelf. 710 Helmst., 79r–93r; 805 Helmst., 160r–184v; 808 Helmst., 280ra–299v; 909 Helmst., 79ra–103rb; 42.10 Aug. 2°, 110ra–147rb; 18.30 Aug. 4°, 43v–45r; 35.1 Aug. 4°, 1r–25r (Kommentarprolog wie 808 Helmst.); nur die ersten beiden Verse und der Beginn des Kommentars in Cod. Guelf. 794 Novi, 93r. Drucke: M13747–M13831 (Text und wechselnder Kommentarbestand); P 3837–P 3845 (sämtlich mit Kommentar); P 3837, a Iv–c IIIIv (vergl.). Ausgaben ohne Kommentar: 207, 1153C–1156B; , William de Montibus (c. 1140–1213): The schools and the literature of pastoral care, Toronto 1992 (Pontifical Institute of Mediaeval Studies. Studies and texts 108), 107–138 Nr. II.1 (Text 116–137).Literatur: 2, 528 Nr. 1; 13564; 3812; , 19 und 121; , 284; , 199 Nr. 223; 4, 619–623; , 793 Nr. 2129.8; 5, 115 Nr. 15.
52r–59r Tractatus de poenitentia. [M]isericors et miserator dominus cuius misericordie non est numerus misericorditer semper agens salutem peccatorum faciens per huius mundi pelagum periculose navigantibus et quandoque fluctuantibus multa remedia obtulit … — … eciam unum veniale tolli potest alio remanente sed secus est de mortalibus et hec de contricione sufficiant. Der in dieser Form ungedruckte Text ist bearbeitet und modifiziert entnommen aus Henricus de Segusio (Hostiensis): Summa super titulis decretalium ad X 5.38.1: De poenitentiis et remissionibus cap. 1–6. Druck (u.a.): Henrici de Segusio Cardinalis Hostiensis Summa aurea …, Basileae 1573 ( H 2165), col. 1385–1392. Literatur: 3082; 5, 439f.; 5, 506f. Nr. 8.
59r Tractatus de confessione (prima pars tantum). ›Sequitur de confessione tractatulus brevis et utilis‹. Quantum ad secundum scilicet confessionis que est principale secundum huius pro quo sciendum quod confessio sic describitur … — … tempore necessitatis coram layco vel sic confessio est certissima peccatorum … (Text bricht ab). Der in dieser Form ungedruckte Text ist bearbeitet und modifiziert wiederum entnommen aus Henricus de Segusio: Summa super titulis decretalium ad X 5.38.1: De poenitentiis et remissionibus cap. 7. Warum die Abschrift trotz des zur Verfügung stehenden Raumes nicht abgeschlossen wurde, ist unbekannt. Druck (u.a.): Henrici de Segusio Cardinalis Hostiensis Summa aurea (s. oben), col. 1392–1393 – 59v–71v leer.
II
Papier — 84 Bl. — 21 × 14 cm — um 1450
Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Augen und Nasenlöchern, darüber einkonturige Stange, darüber Stern: DE8850-PO-75451 (1452), DE2730-PO-75858 (1453), DE8730-PO-75088 (1448), DE3315-GMII.E.64._96 (1430–1450, drei weitere Typen nicht nachweisbar). Lagen: 7 VI (154)! Reklamanten, dazu Kustoden in römischen Zahlen auf den Fußsteg der ersten Rectoseite der Lagen, z. T. durch Beschnitt verloren, erhalten: III–VI. Schriftraum: 17–18 × 9–12 cm72ra–73vb zweispaltig (Spalten ca. 4,5–5,5 cm breit), reine Kommentarseiten einspaltig, sonst Zwei-Spalten-Klammerform (Textspalte –7,59 cm, Kommentarspalte 3–4 cm breit), Text 14–16, Kommentar 20–46 Zeilen. Bastarda (z. T. schlaufenlos, z. T. mit Schlaufen) von einer Hand; die kommentierten Verse sind in größerer Schrift abgesetzt. Rubriziert, einige rohe rote Lombarden.
72ra–150r : De planctu naturae (in fine mutilus, cum commento).
(72ra–va) Prologus commenti. Sancti doctores in libris suis fabulas quandoque introduxerunt ita scribitur in libro de ortu scienciarum … — … quomodo mores sunt componendi virtutes consuequendi [!] vicia fugienda virtutibus contraria finaliter docetur etc.
(72vb–149r) Commentum marginale. Iste liber de cuius causis hic dici potest sicut in aliorum librorum principiis solet dici quoniam prima causa est efficiens … — … quando ipsi apparent nature ut invenitur in textu. Der Kommentar ist zum Ende des Textes nur noch sporadisch ausgeführt und bricht vor dem Schluss der Abschrift ab. (74r–150r) Textus. In lacrimas risus in luctus gaudia verto | In planctum plausus in lacrimosa iocos … — … solemniter exhibendo oscula nullo illicite Veneris fermentata veneno sed promiscui significata signaculo Cupidinis … (Text bricht ab). Die Gliederung der marginal gezählten Metra und Prosakapitel entspricht der Ausgabe; der Schluss der letzten Prosa fehlt und wurde, obwohl genügend Raum zur Verfügung steht, aus unbekannten Gründen nicht mehr abgeschrieben.
(74r–150r) Commentum interlineare. 'Risus' id est gaudia. 'Luctus' id est lamentaciones. 'Verto' id est Alanus … — … 'Legebatur' inveniebatur. 'Mortalitatis' fragilitatis. 'Aspernata' spernens. Die Interlinearglossierung ist ebenfalls nicht in gleichmäßiger Dichte durchgeführt und bricht vor dem Schluss der Abschrift ab. Auch in Cod. Guelf. 185 Helmst., 2r–32v; 560 Helmst., 105r–218r; 81.9 Aug. 2°, 85r–136r (unvollständig); 23.29 Aug. 4°, 181r–255v (mit abweichendem Kommentar); 202 Gud. lat., 54v–99r. Druck: , 1044–1061 Nr. II (nur Metra, mit dieser Hs., 1045 genannt); 210, 431A–483C; , Alain of Lille, «De Planctu naturae», in: Studi Medievali 3. serie 19 (1978), 797–879, Text 806–879, hier bis 877 Z. 115 (804 Anm. 52 Hs. genannt, fälschlich ins 16. Jh. datiert). Literatur: , 182 (Hs. genannt); 8957; , 70 Nr. 12e; , Prosimetrum. Tradition und Wandel einer Literaturform zwischen Spätantike und Spätmittelalter, 2 Bde., Köln, Weimar, Wien 1994 (Ordo 4), 476–509; , 213 cap. VI Nr. IX.1 (Text) und 218 cap. VI Nr. IX.19 (Kommentar); 1, 97 Nr. 12. – 150v–154v leer.
III
Papier — 191 Bl. — 21 × 14 cm — um 1450
Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Augen und Nasenlöchern, darüber einkonturige Stange, darüber Stern: FR8040-PO-75605 (1450), DE8280-Hs.731.894_299 (Mitte 15. Jh.), DE4860-Ms_1467_134 (1445–1447), DE4500-GBfol_173_375 (1440–1480), DE4500-PO-74913 (1452), DE4620-PO-74962 (1447, fünf weitere Typen nicht nachweisbar). Ochsenkopf mit Augen und Nasenlöchern, darüber einkonturige Stange, darüber Stern, Stange über Kreis im Kopf: DE2730-PO-76810 (1449), DE2730-PO-76866 (1451). Anker mit einkonturigen Flunken, darunter einkonturiges Kreuz: DE4500-GBfol_9_179 (1451–1475). Mohrenkopf mit einzelnen Haaren und Stirnband, ein Schlaufenende: DE8085-PO-20676 (1448). Lagen: VIII (170). VII (184). 2 VI (208). VII (222). 4 VI (270). IX (288). X (307)! V (317). VI (329). VII+1 (344). Reklamanten, dazu Kustoden in arabischen Zahlen auf den Fußsteg der ersten Recto- und letzten Versoseite der Lagen, z. T. durch Beschnitt verloren, erhalten: 4–14. Schriftraum: 16–18 × 10–11 cm, reine Prosatext- bzw. Kommentarseiten einspaltig, sonst Zwei-Spalten-Klammerform mit wechselnder Spaltenbreite, je nach Hand und Textsorte 14–57 Zeilen. Haupttext (in größerer Schrift) und Teile des Kommentars in Bastarda von einer Hand; der Marginalkommentar stammt von dieser und mindestens drei weiteren Händen in Bastarda und jüngerer gotischer Kursive. Nicht durchgängig rubriziert, im Haupttext z. T. rohe federgezeichnete rote und tintenfarbige Lombarden, z. T. in Konturzeichnung, einige auch mit schlichten Fleuronnéeverzierungen und vegetabilen Motiven (Knospenbüschel) im Binnenfeld.
155r–344r : De consolatione philosophiae cum commento. Der Text besteht aus folgenden Teilen:
(155r–v) Prologus commenti. Ex quo liber presens phizicalis [sic, recte: philosophicalis] existit tunc primo et principaliter videndum est de diversitate ipsius philosophie. Unde philosophia capitur dupliciter … — … propter quod dicitur primo de anima quod sciencia est de numero bonorum honorabilium.
(155v–157v) Praefatio. Pro exordiali tocius libri introductione queritur quare venerabilis Boecius hunc librum composuit et ubi conscripsit … — … et ad appetitum summe felicitatis vel status venerabilis Boecii sive iam dicta consolatus. Sequitur 'Carmina qui'.
(157v–344r) Commentum marginale. [Carmina qui quondam]. Iste liber totalis de phylozophico consolatu intytulatus prima sui divisione dividitur in quinque libros parciales ubi quilibet eorum incipit et quod in quolibet docetur patebit locis suis … — … pars completiva tocius libri in qua philosophia seu Boecius in persona philosophie hanc aptatur nos homines ad bonum seu ad observacionem iusticie in deo. Der Kommentar basiert, abgesehen von den Vorreden, über weite Strecken weitgehend wörtlich auf dem meist als Thomas-Pseudepigraph firmierenden Kommentar des Guillelmus Wethleius: In Boethii de consolatione philosophiae commentum. Druck: 7, 121–172. Literatur: , 817 Nr. 2214.1; 3902; 5, 209 Nr. 1; , The Reception of Boethius' De consolatione in the Later Middle Ages. The Wolfenbüttel Quaestiones and Buridan's Quaestiones on the Ethics, in: Boèce ou la chaîne des savoirs. Actes du Colloque international de la Fondation Singer-Polignac. Présidée par Edouard Bonnefous, Paris, 8.–12.6.1999, cur. et , Louvain-la-Neuve, Paris 2003 (Philosophes médiévaux 44), 713–739, bes. 717, 722, 727f.; , 228f. cap. VI Nr. XI.10.
(159r–344r) Textus. Enthalten: (159r–212v) lib. I (›Metrum primum primi [libri]‹ … — … ›Explicit liber primus‹), (212v–242v) lib. II (›Incipit liber secundus‹ … — … ›Explicit liber secundus‹), (242v–281r) lib. III (›Incipit liber tercius‹ … — … ›Explicit liber tercius‹, Bl. 276r–v wurde offenbar für weitere Kommentareinträge freigelassen, kein Textverlust), (281r–320r) lib. IV (›Incipit liber quartus‹ … — … ›Explicit liber quartus‹, Bl. 290v, 296v, 300r–v,302r–v, 304r–v und 306r–v wurden offenbar für weitere Kommentareinträge freigelassen, kein Textverlust), (320r–344r) lib. V (›Incipit liber quintus‹). In marg. Bücher, Metren und Prosateile gez., meist von der Hand des Schreibers.
(159r–344r) Glossa interlinearis. 'Carmina' scilicet iocunditatis et delectabilia dictamina. 'Qui' Boecius. 'Quondam' tempore prosperitatis et tempore iuventutis … — … 'Ante oculos' in conspectu. 'Iudicis' scilicet dei. 'Cuncta' omnia facta vestra. 'Cernentis' id est intuentis si ergo vultis ab eo digne premiari. Die interlineare Glossierung, zumeist Worterklärungen und Definitionen, erfolgt durchgängig bei den Metren, fehlt aber stellenweise in den Prosateilen. Der Text auch in Cod. Guelf. 337 Helmst., 1r–67r; 560 Helmst., 1r–94v; 79.5 Aug. 2°, 2r–88v (nach 1830 aus dem Mischband 120 Quod.2° ausgelöst); 3.4 Aug. 4°, 1r–50v. Eine weitere Abschrift in Cod. Guelf. 996 Helmst. wird seit 1868 vermisst (vgl. BA III, 379); bei dem Exemplar in Cod. Guelf. 4.2.1 Aug. 2°, 448r–499v, handelt es sich um ein Exemplar des Drucks ZV 2207. Exzerpte in Cod. Guelf. 698 Helmst., 191ra–192ra; 17.20 Aug. 4°, 261r–264v; 19.26.6 Aug. 4°, 76v; 789.1 Novi, 76v. Edition (u. a.): 67/1; 94. Literatur: Nr. 122; 878; 1967 und Suppl.; , 226 cap. VI Nr. XI.2; 2, 429 Nr. 4.
Abgekürzt zitierte Literatur
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S. Thomae Aquinatis opera omnia, ut sunt in indice thomistico additis 61 scriptis ex aliis medii aevi auctoribus, hrsg. von R. Busa, Bd. 1–7, Stuttgart 1980 (Index Thomisticus. Supplementum) | |
C.A.L.M.A. Compendium auctorum latinorum medii aevi, hrsg. von M. Lapidge u.a., Bd. 1–, Firenze 1999– | |
Corpus Christianorum. Series Latina, Bd. 1–, Turnhout 1954– | |
Clavis patrum Latinorum, hrsg. von E. Dekkers, Steenbrugge u.a. 31995 (Corpus Christianorum. Series Latina) | |
Corpus scriptorum ecclesiasticorum Latinorum, Bd. 1–, Wien 1866– | |
B. Distelbrink, Bonaventurae scripta authentica, dubia vel spuria critice recensita, Rom 1975 (Subsidia scientifica franciscalia 5) | |
Einbanddatenbank (http://www.hist-einband.de/, besonders die Sammlung Wolfenbüttel) | |
F. A. Ebert, Bibliothecae Guelferbytanae Codices Graeci et Latini Classici, Leipzig 1827 (Zur Handschriftenkunde 2) | |
P. Glorieux, La Faculté des Arts et ses maîtres au XIIIe siècle, Paris 1971 (Études de philosophie médiévale 59) | |
Gesamtkatalog der Wiegendrucke, Bd. 1–, Leipzig 1925–1938, Stuttgart 1978– | |
O. von Heinemann, Die Helmstedter Handschriften, Bd. 1–3, Wolfenbüttel 1884–1888, ND Frankfurt/M. 1963–1965 (Kataloge der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel. Die alte Reihe 1–3) | |
T. Kaeppeli, Scriptores ordinis praedicatorum, Bd. 1–4, Rom 1970–1993 | |
G. Raynaud de Lage, Alain de Lille. Poète du XIIe siècle, Montreal 1951 (Publications de l'Institut d'Études Médiévales 12) | |
B. Lesser, Die Benediktiner von Clus und ihre Bücher. Exemplarische Analyse und Rekonstruktion der Konventsbibliothek, in: Zentrum oder Peripherie? Kulturtransfer in Hildesheim und im Raum Niedersachsen (12.–15. Jahrhundert), hrsg. von M. E. Müller und J. Reiche, Wiesbaden 2017 (Wolfenbütteler Mittelalter-Studien 32), 165–228 | |
B. Lesser, Johannes von Brakel – Buchbinder und Schreiber im Benediktinerkloster Clus, in: Wolfenbütteler Notizen zur Buchgeschichte 38 (2014), 77–122 | |
Polycarpi Leyseri… Historia Poetarum Et Poematum Medii Aevi Decem Post Annvm A Nato Christo CCCC Seculorum…, Hallae 1741 | |
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Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, 12 Bde., hrsg. von K. Ruh u. a., 2., völlig neu bearbeitete Aufl., Berlin/New York 1978–2005, Ergänzungsbde.: Deutscher Humanismus 1480–1520. Verfasserlexikon, Bd. 1–3, hrsg. von F. J. Worstbrock, Berlin/New York 2005–2015 | |
H. Walther, Initia carminum ac versuum medii aevi posterioris Latinorum, Göttingen 1959 (Carmina medii aevi posterioris Latina 1) | |
H. Walther, Proverbia sententiaeque Latinitatis medii aevi, Bd. 1–6; P. G. Schmidt, Proverbia sententiaeque Latinitatis medii aevi. Nova series, Bd. 7–9, Göttingen 1963–1986 (Carmina medii aevi posterioris Latina 2,1–9) | |
Wasserzeichen-Informationssystem. Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart (http://www.wasserzeichen-online.de/wzis/index.php) | |
Wasserzeichen des Mittelalters (WZMA). Kommission für Schrift- und Buchwesen des Mittelalters der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien (http://www.ksbm.oeaw.ac.at/wz/wzma.php) |
Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der mittelalterlichen Helmstedter Handschriften Teil IV.