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Beschreibung von Cod. Guelf. 894 Helmst.
geplant: Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil V: Cod. Guelf. 616 bis 927 Helmst., beschrieben von Bertram Lesser.
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Programms "Erschließung und Digitalisierung handschriftlicher und gedruckter Überlieferung"

Mittelniederdeutsche Sammelhandschrift

Papier — 258 Bl. — 21 × 14,5 cm — Braunschweig (?) — 1445–1450

Aus drei Teilen zusammengesetzt: I 1r94v; II 95r210v; III 211r258v. Lagen: VI+1 (13). 6 VI (85). V–1 (94). 9 VI (202). IV (210). 4 VI (258). Tinten- und Bleistiftfoliierung modern: 1258.

Spätgotischer Holzdeckelband, mit rötlich gefärbtem Schafsleder überzogen. Streicheisenlinien. Einzelstempel Rosette, ein Blattkranz, fünfblättrig: EBDB s007696. Rosette, ein Blattkranz, sechsblättrig: EBDB s007097. Stern, sechsstrahlig: EBDB s008822. Wirbelstern: EBDB s009054. Sämtlich der bislang mit Notnamen geführten Werkstatt "Wolfenbüttel 894 Helmst.*" (EBDB w002004) zugeschrieben. Drei Doppelbünde, sämtlich im Gelenk gebrochen. Zwei Riemenschließen mit schlichten dreieckigen Fensterlagern, Schließenriemen und -haken verloren, nur noch Gegenbleche mit Riemenresten erhalten. — Die Provenienz von zwei weiteren Codices mit identisch verzierten Einbänden zeigt, dass die Einbandwerkstatt bzw. zumindest die verwendeten Stempel mit ziemlicher Sicherheit nach Braunschweig zu lokalisieren sind. Dabei handelt es sich um Cod. Guelf. 1291 Helmst. (Textüberlieferung aus dem Braunschweiger Raum) und Cod. Guelf. 56.2 Aug. 4° aus dem Braunschweiger Kollegiatstift St. Blasius, vgl. A. Haucap-Nass, Die Stiftsbibliothek von St. Blasius in Braunschweig. Ein Überblick mit einer Handliste der nachweisbaren Handschriften und Drucke aus dem Blasiusstift, in: Die Welfen und ihr Braunschweiger Hof im hohen Mittelalter, hrsg. von B. Schneidmüller, Wiesbaden 1995 (Wolfenbütteler Mittelalter-Studien 7), 205–225, hier 217 Nr. 51.

Eingelegt ist ein als Lesezeichen dienender beschriebener Papierzettel (6 x 1,5 cm.), der aus einem makulierten Blatt des Katalogs der Universitätsbibliothek Helmstedt stammt, vergl. mit BA III 75, Bl. 37 u. ä.

Herkunft: Der Codex wurde zwischen 1445 und 1450 im Braunschweiger Raum geschrieben, von wo auch die mnd. Übersetzungen der enthaltenen Texte stammen. — Er dürfte zu einem unbekannten Zeitpunkt in eine der im Umkreis der Stadt gelegenen Klosterbibliotheken gelangt sein, möglicherweise in die Augustiner-Chorfrauenstifte Heiningen oder Marienberg bei Helmstedt. — Sofern dies zutrifft, gelangte die Hs. 1572 in die Wolfenbütteler Hofbibliothek. Dort ist sie 1614 in deren Gesamtkatalog von Liborius Otho (Cod. Guelf. A Extrav., p. 339 [334]) unter Nr. Ω.o 11 der Gruppe Christus Α et Ω nachgewiesen: De lere Christi de schal syn geschlosen in des herten schrijn. Deutsche Reyme. Ib. van den dogenden vnd der kindheit Ihesu Christi. Ib. sant Elisabeth passion manuscr. omnia anno 1449 in Carnisprivio per Henricum de Hansteyn. Bittet ok vor den scriver in 4to. 1618 in die Universitätsbibliothek Helmstedt überführt, 1644 in deren Handschriftenkatalog (Cod. Guelf. 27.2 Aug. 2°, 17r) als De virtutibus et vitiis carmen, linguâ Saxonicâ. Vita Mariæ virginis, carmine Saxonico. Passionale S. Elisabethæ idiomate Saxonico unter den Theologici MSSti in quarto beschrieben, auf dem VS die entsprechende Helmstedter Signatur T. 4to 88. Im Handschriftenverzeichnis von 1797 (BA III, 52) unter Nr. 431 aufgeführt.

Heinemann Nr. 996. — Lübben 1, 70. — Borchling 3, 18f. — W. Milde, Georg Baeseckes biographisch-bibliographische Aufzeichnungen aus dem Jahre 1936. Mit zwei Abbildungen, in: Althochdeutsch, Bd. 2: Wörter und Namen. Forschungsgeschichte, in Verbindung mit H. Kolb hrsg. von R. Bergmann, Heidelberg 1987 (Germanische Bibliothek, NF 12), 1521–1541, hier 1526 mit Abb. 2. — Rüthing, 196. — Handschriftencensus Nr. 6718.

I

Papier — 94 Bl. — 21 × 14,5 cm — um 1445

Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Augen, darüber zweikonturige Stange, darüber Blume: WZIS DE4620-PO-69437 (1445), DE1335-PO-69832, DE1335-PO-69833, DE6300-PO-69982 (alle drei 1446, weiterer Typ nicht nachweisbar). Lagen: VI+1 (13). 6 VI (85). V–1 (94). Schriftraum: 17 × 7,5 cm, einspaltig, je nach Hand 29–33 Zeilen. Regelmäßige jüngere gotische Kursive von 2 Händen, Hand 1: 2r89r; Hand 2: 91v93v; der Nachtrag auf 89v91r in Bastarda von einer dritten Hand. Am Beginn der einzelnen Abschnitte vergrößerte Satzmajuskeln, z. T. als litterae elongatae. Ab 89v gänzlich ohne Buchschmuck, keine Rubrizierung. 2r, vermutlich vom Schreiber selbst federgezeichnete Fleuronnéeinitiale N über 8 Zeilen, sparsam verziert mit konturbegleitenden Strichen in Fischgrätenmuster, besetzt mit Knospenfleuronnée und einzelnen Perlen mit Kern ("Froschlaich") sowie einen spiralig gedrehten Fadenausläufer auf dem Kopfsteg. 56r, unverzierte federgezeichnete Initale E in Unzialform über 3 Zeilen, ähnlich 60v, Initale N in Unzialform über 7 Zeilen. 73r Fleuronnéeinitale I über 9 Zeilen, Buchstabenkörper in Gestalt eines Fisches mit Maul, Augen, Kiemen und durch Doppelstriche angedeutete Schuppen, die als Fischschwanz dienende Unterlänge des Buchstabens ist als gebogener Fleuronnéestab mit axialsymmetrischem Knospenbesatz gestaltet und reicht bis auf den Fußsteg.

Schreibsprache mittelniederdeutsch (ostfälisch) mit zahlreichen mittelhochdeutschen Merkmalen, die der Provenienz der Textvorlagen geschuldet sind.

1r leer, 1v Inhaltsangabe (Bastarda, spätes 15. oder frühes 16. Jh., unvollständig): Van den dogheden vnde van der kyntheyt vnses heren vnd van sunte Ilseben leuent.

2r55v "Der Sünden Widerstreit" (mnd.). Nu heue we an dit groten | In deme vel ouer soten | In deme fruntscop ny vor darff … — … Vnd nach sinen loue streuen | Des mote vns helpen Ihesus Crist | Dorch den dit buk gemaket ist. Amen. Insgesamt 3330 Verse. Die Abfolge ist zu Beginn gegenüber der oberdt. Fassung erheblich modifiziert, weicht aber später nur noch geringfügig ab. Der Ausdruck "minne" wird hier wie auch in den meisten anderen Texten der Hs. vermieden und ersetzt bzw. die entsprechenden Verse oder Reime modifiziert. Im einzelnen sind enthalten (vergl. mit der Zählung und Abfolge der oberdt. Fassung von Zeidler, siehe unten): Vers 1–22, 23 und 24 als 1 Vers, 25–87, 90, 91, 88, 89, 92–97, 2 Zusatzverse (Se hat de warheit wol erkant | Wat scolde beter der leue eyn pant), 98–103, 312–325, 2 Zusatzverse (Here so scaltu mek entfan | Dorch den kop den ek met dek hebbe gedan), 329–332, 335–419, 208–219, 2 Zusatzverse (Dat he des nicht mer be flecte | Mit alsülkem snöden drecke), 222–311, 527–630, 420–470, Zusatzvers (Noch hemelik edder oppenbare), 471–492, 495–526, 738, Zusatzvers (Edder wurde mynsche gheit), 739–808, 810–832, 834–866, 868–1135, 1137–1303, Zusatzvers (So lid de sünde nöde), 1304–1307, 1309–1358, 4 Zusatzverse (Wen we dort vil dicke sen | Wu ere boden bi vns ghen | Do vns to raden vnd vor spegen | Vnd bringen vns also an eren regen), 1359–1456, 1458–1495, 1485 und 1496 als 1 Vers, 1498–1761, 1763–1798, 1800, 1801, 1799, Zusatzvers (Dar bi si iuk sin name bekent), 1802–1816, Zusatzvers (Vnde setten sek to der wer), 1817–2400, 2401+2402 als 1 Vers, 2403–2558, 2561–2769, 2771–2819, 2820 und 2821 als 1 Vers, 2822–2882, 2884–3178, 3181–3302 und 3305–3524. Es handelt sich hier um den bislang einzigen bekannten mnd. Überlieferungsträger der vermutlich im thüringisch-hessischen Raum entstandenen Dichtung. Edition (oberd.): Der Sünden Widerstreit. Eine geistliche Dichtung des 13. Jahrhunderts, hrsg. von V. Zeidler, Graz 1892, 47–114. Literatur: 2VL 9, 527–530 (Hs. fehlt).

56r60v "Der Tisch im Himmelreich" (mnd.). Van dem dissche etc. Eyn disch in hymmelrike stad | De vele der soten spise had | Ein rike wert sittet dar ouer … — … Der se his werpet ouer bord | Se mud dar kowen glogendige brende | Dar mede make ek der rede ein ende. Amen. Es handelt sich hier um den bislang einzigen bekannten mnd. Überlieferungszeugen und zugleich um die jüngste Fassung eines sonst im Kontext anderer geistlicher Lehrdichtungen ("Die Lilie", "Der Seele Kranz") tradierten Textes mit insgesamt 296 Versen. Edition: G. Baesecke, Der Tisch im Himmelreich, in: Jahrbuch des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung (= Niederdeutsches Jahrbuch) 33 (1907), 129–135 (nach dieser Hs., 129 genannt). Literatur: 2VL 5, 828–831 (831 Hs. genannt); 8, 1017–1022 (1017 Hs. genannt); 9, 940f. (940 Hs. genannt); 11, 924 und 1413.

60v73r "Maria Magdalena" (mnd. Verslegende II). Van sunte Maria Magdalenen. Nach vnses heren hymmeluart | Da gesinde gar vor sendet wart | De sine iungeren waren … — … Wen se den besten deil der koren hat | Dit sulue is dat beste blad | Vnd dit bok ok al hir ud gad. Amen etc. Von dieser Fassung mit insgesamt 800 Versen, die eine Übersetzung des lateinischen Textes BHL 5457 darstellt (freundl. Hinweis von A. Calaresu, siehe unten), ist bislang nur dieser Überlieferungszeuge bekannt. Edition: C. E. Eggert, The Middle Low German Version of the Legend of Mary Magdalen, in: Journal of Germanic Philology 4 (1902), 132–214, Text 191–211 (nach dieser Hs., pass., bes. 132f. genannt); M. Boxler, "ich bin eine predigerin und appostlorin". Die deutschen Maria Magdalena-Legenden des Mittelalters (1300–1550). Untersuchungen und Texte, Bern u.a. 1996 (Deutsche Literatur von den Anfängen bis 1700, 22), 416–423 Nr. 8.17 (Text nach dieser Hs. in diplomatischer Edition, Sigle Wo2, 68 Nr. 17 und 225 jeweils Hs. genannt). Literatur: C. Borchling, Rezension: C. E. Eggert, The Middle Low German version of the legend of Mary Magdalen (Journal of Germanic Philology 4, 1902, 132–214), in: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur NF 35=47 (1903), 234–238 (234 Hs. genannt); J. Franck, Zur mittelniederdeutschen Maria-Magdalenenlegende, in: Jahrbuch des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung (=Niederdeutsches Jahrbuch) 29 (1903), 31–35 (31 Hs. genannt); 2VL 5, 1258–1264 (1260 Hs. genannt); 11, 967f.; Killy-Literaturlexikon. Autoren und Werke des deutschsprachigen Kulturraumes, hrsg. von W. Kühlmann u.a., Bd. 7: Kräm–Marp, 2. vollst. überarb. Aufl., Berlin 2010, 689–691 (690 Hs. genannt); Das geistliche Schrifttum 953–958 (957 Hs. genannt); A. Calaresu, Die Maria Magdalena-Legende aus dem Codex Wolfenbüttel, Herzog August Bibl., Cod. 894 Helmst., in: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur 145 (2016), 484–505.

73r89r "Unser vrouwen klage" (mnd.). Hir heuet sek vnser frowen clage etc. Ik sad allene an eynem daghe | Vnde dachte an de grote clage | An de quale vnde an dat leit … — … Den speghel der hilghen dreualdicheit | Des helpe vns god hir na | Vnde Maria gracia plena. Amen etc. Der Text umfasst insgesamt 1034 Verse; im einzelnen sind dies folgende Verse (vergl. mit der Zählung der oberdt. Ausgabe unten): Verse Nr. 83–106, 376–459, dann 2 Zusatzverse (Dat du haddest vrowe myn | Swere an dem herten din), 460–587, 590–655, 660–671, 674–697, 702–713, 716–743, dann 2 Zusatzverse (Er höre here myne bede | Ek bidde alse ek vore dede), 744–757, 760–763, dann 2 Zusatzverse (An deme ghedodet is myn kint | Der werlde lecht is worden blint), 764–777, 780–789, 792–809, 812/813, 816–827, 830–843, 846–859, 862–875, 878–903, 906–908, dann 3 modifizierte Verse (Dit legge an dine synne | Johannes iunghere guder | Se nv an dine muder), 912–927, 930–939, 944–949, 952–959, 962–973, 976–983, 986–1013, 1016–1031, 1034–1051, 1054–1063, 1066–1071, 1076/1077, 1082–1089, 1094–1105, 1126–1133, 1138–1141, 1144–1153, 1158–1211, 1214–1223, 1226–1231, 1234–1237, 1242–1249, Zusatzvers (Ere trenen vloten ouer al) mit Vers 1253, 1254–1257, 1260–1263, Zusatzvers (Ere quale vnde ok er vnghehaue) mit Vers 1270, 1272–1279, 1282–1297, 1300/1301, 1306–1313, 1322–1329, 1334/1335, 1338–1343, 1350–1363, 1376–1389, 1394–1399, 1405–1413, 1461/1417, 1444–1449, 1452–1457, 1460–1467, 1470–1473, 1478–1483, 1554/1555, 1560/1561, 1566–1591, 1598/1599, 1602–1607, 1610–1613, 1616–1623, 1628–1633, 1636–1655, dann 26 Zusatzverse, 1656/1657. Zu den Text- und Reimmodifikationen aufgrund der strikten Vermeidung des Wortes minne vgl. ausführlich Büttner Überlieferung (siehe unten), 117f. Diese Fassung in oberdt. Schreibsprache auch in Cod. Guelf. 165 Noviss. 8°, 1v–45r; eine andere Redaktion in Cod. Guelf. 166 Noviss. 8°, 3v–34r; ein Auszug (Schlussgebet) in Cod. Guelf. 1006 Helmst., 79vb–80ra. Edition (oberdt. Fassung): G. Milchsack, Unser vrouwen Klage, in: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur 5 (1878), 192–357, hier nach dem separat paginierten Sonderdruck Halle 1878 (4–89 Text, ohne diese Hs.). Literatur: H.-F. Rosenfeld, Zum Lobgesang auf Maria, in: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur 53 (1929), 419–431 (419 Hs. genannt); Seewald, 70–78 (28' Hs. genannt); Bergmann Katalog, 465f. (Hs. genannt, Sigle M 139); E. Büttner, Die Überlieferung von "Unser vrouwen klage" und des "Spiegel", Erlangen 1987 (Erlanger Studien 74), 5f., 116–118 (jeweils Hs. genannt, Sigle P); 2VL 10, 90–96.

89v91r "Die Töchter der sieben Hauptsünden und der sieben Tugenden" (mnd.). De houart het ses dochtere: Houart ersten vnhorsam berominge dunkelguldicheyt wedder kyuen vormetinge … — … tucht in worden vorwaringe der syne spenginge inbeldinge. Bislang ist nur dieser Überlieferungszeuge bekannt. Druck (nach dieser Hs.): J. Fritz, Ein Sündenverzeichnis des 15. Jh., in: Jahrbuch des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung (= Niederdeutsches Jahrbuch) 35 (1909), 44f., hier 45.

91v93v Die sieben Gaben des Heiligen Geistes (mnd.). Got het ghegheuen den mynschen seuen gaue des hilgen geystes dar de zele mede schal regeren den licham dat he der sele neyn hinder … — … desse gaue ghyfft got wedder de vnkusscheyt wente de wysheyt dodet de lust de vlessches. Auch in Cod. Guelf. 1189 Helmst., 226r–229r Ungedruckt. Literatur: Ruh Bonaventura, 210 (Hs. genannt). – 94rv leer.

II

Papier — 116 Bl. — 21 × 14,5 cm — 1445–1450

Wasserzeichen: Turm mit Zinnen, ohne Fenster und Beizeichen: WZIS DE4860-Rep_V_16_56 (1448/1449). Ochsenkopf mit Augen, darüber zweikonturige Stange, darüber Blume, weiteres Beizeichen im Kopf: WZIS AT3800-PO-70324 (1448, weiterer Typ nicht nachweisbar). Lagen: 9 VI (202). IV (210). Lagenzählung in arabischen Zahlen auf dem inneren Kopfsteg der ersten Rectoseite jeder Lage ab der zweiten: 210. Schriftraum: 16–16,5 × 8,5–9 cm, einspaltig, 34–42 Zeilen. Jüngere gotische Kursive von einer Hand. Keinerlei Buchschmuck, Raum für Lombarden ausgespart, z. T. Repräsentanten erkennbar.

Schreibsprache: Mittelniederdeutsch (ostfälisch), mittelhochdeutsche Einflüsse der Vorlage deutlich fassbar.

95r209v Bruder Philipp der Kartäuser: Marienleben. Dit bok het sunte Marien leuent. [M]aria moter koninginne | Alter werlde loserinne | Vor lie my vrowe solke synne … — … Trost dor syner muter leuen | Marien leuent gheyt hir vs | Nu helpe vs dat kynt Jhesus. Amen. Insgesamt 9018 Verse, im einzelnen entsprechend der mhd. Ausgabe (siehe unten): Verse Nr. 1–4, 6–22, 8 Zusatzverse (Dyt boukelin han ik ghesant | Den broderen de dar myt ghenant | Van deme dudeschen hus vnd synt | Marien reddere de eyn kynt | Van dem hilghen geyste ghewan | Maghet ghewesen ane man | Dat buk het sunte Marien leuent | De moute vns ewighe vroude gheuen), 23–140, 143–410, 412, 411, 413–438, 2 Zusatzverse (Alleyne ghink et vp dat kyndelin | Ane de hulpe der muter syn), 439–446, 2 Zusatzverse (Syn houet ok et to dem altar negede | Den lude allen dar mitte erzeghete), 447–470, 2 Zusatzverse (Des kindes wart myt vlite ploghen | To aller tucht wart it ghe togen), 471–490, 6 Zusatzverse (Vnnd dat se gud were vnde milde | Vnd allen luden reyne bilde | Vor mit schonen tuchten truge | Vnd were bescheden vnd ghe vuge | Se lerde dat se gherne bede | An irme ghe bede andacht hedde), 491–496, 2 Zusatzverse (Vnd na ir beyder sute lere | De was deme kynde nycht vnmere), 497–525, 527–535, 2 Zusatzverse (Dat neyten vnd schone bereiten | Vnd ok de altar laken vp breyten), 537, 536, 538–546, 548–575, Vers 576 modifiziert (De andern meide saghen se gherne), 2 Zusatzverse (Dor ere kusche vnd othmodicheyt | Dor de andacht vnd dor or renicheyt), 577, 579, 578, 580–791, 6 Zusatzverse (Elizabeth Marien moder [!] was | Syn wif herrn Zacharias | De was gheseten in der stad | To Iherusalem etswenne se bat | Maria dat se to ergenge | Vnde trost van or entfenge), 792–855, 2 Zusatzverse (Wit schone vnd gar reyne | Ghelik deme witten elpenbeyne), 856–872, 874–907, Zusatzvers (Ghedan to aller gude lere), 908–927, 929, 928, 930–952, Zusatzvers (Dar ne is wer hitte noch vrost), 953, Zusatzvers (Dar belachtet neyn dor den dummen), 954–1005, 1008–1114, 1116–1223, 1226, 1228–1293, 1295–1397, 1400–1409, 1412–1435, 1438–1443, 1444 und 1445 als 1 Vers, 1446–1555, 1560–1705, 1708, 1709, 1706, 1707, 1710–1736, 1738–2045, 2048–2053, 2056–2131, 2132 und 2133 als 1 Vers, 2134–2206, 2208, 2210–2446, 2448–2462, 2464–2472, 2474–2583, 2586–2613, nochmals 2604–2613 (Homoioteleuton), 2614–2624, 2625 und 2626 als 1 Vers, 2627–2641, 2644–2657, 2666–2750, nochmals 2745–2746 (Homoioteleuton), 2751–3074, 3076–3105, 3108–3194, 3196–3207, 3210–3316, 3354–3361, 3364–3369, 3371–3376, 3378–3443, 3446 und 3450 als 1 Vers (3447–3459 fehlen), 3451–3645, 3648–3653, 3656–3659, 3664– 3864, 3866–4085, 2 Zusatzverse (Machstu em helpen wedder syn lif | Dar mede vse leyt vor tref), 4086–4357, 4361, 4360, 4362–4431, 4435, 4434, 4436–4839, 2 Zusatzverse (Do se vp dem weghe ghengen | Mangede rede se anne vengen), 4840–4893, 4896–4980, 4982–4993, 4995, 4994, 4996–5029, 5032–5035, 5038, 5039, 5052–5269, 5272–5310, 5312– 5383, Zusatzvers (Matheus ok dar was vnd Mathias), 5384–5441, 5454–5461, 5474–5477, 5506–5509, 5514, 5515, 5518–5625, 5628–5631, 5636–5639, 5642, 5643, 5646–5653, 5656–5671, 5682–5701, 5704–5869, 5874–5903, 5906–5912, 5914–5939, 5972–6035, 6038–6087, 6094–6115, 2 Zusatzverse (To syne iungeren sprak Ihesus | Do se quamen vt dem hus), 6116–6287, 6292–6325, 6328–6431, 6434–6447, 6449–6567, 4 Zusatzverse (De sulue man het Malchus | In deme dat teyken dede Ihesus | He sprak: So mek god late | De gokeler hat mir nun ore wedder gheuen), 6568–6581, 6588–6653, 6656–6787, 6794–6839, 6844–6847, 6858–6903, 2 modifizierte Verse (Alle de sik to konnigk maken | Dat sind des keysers wedder saken), 6906–6918, 6919 und 6920 als ein Vers, 6921–6945, 6948–6967, 6974–7027, 7034–7037, 7042f., 7048–7053, 7058–7065, 7072f., 7076–7081, 7084–7095, 7100f., 4 modifizierte Verse (De lude quamen alle | Mit groteme scalle | Se vurden twischen en vnsen heren | Al der werle eyn scheppere), 7106–7109, 2 modifizierte Verse (Se spraken alle Set wo he gheyt | Wu wol dat em syn crone steyt), 7112–7116, 2 Zusatzverse (Wen he dicke hat ghesaghet | We syn muter wen eyn maghet), 7116f., 1 modifizierter Vers (Se sprak Myn kint myn sun), 7121, 2 Zusatzverse (Owe myn leue kint Ihesu | Vp dime rugghe wat dreghestu), 7122–7139, 2 modifizierte Verse (Se weynende somelike | Do sprak got de rike), 7142–7145, 7148–7150, 7152f., 7154 und 7155 als 1 Vers, 2 Zusatzverse (Se sprak owi kynt vnde here | Des do ghestu so grote swere), 7156–7160, 2 Zusatzverse (We mir der groten leyden | Scal ik dus mi van dir scheyden), 7162–7255, 7258–7267, 7276–7287, 7292–7309, 7312–7329, 7334f., 7340–7365, 7368–7381, 7386–7415, 7430–7447, 7452–7469, 7471 und 7472 als 1 Vers, 7473–7625, 7628–7647, 2 Zusatzverse (Vnde reyne maghet dyns ghenas | Myns herten vroude grot was), 7648–7671, 7676–7707, 7710–7721, 7724–7727, 7730–7733, 7736–7771, 7774–7781, 7784–7803, 7806–7823, 7826–7831, 7838–7849, 7852–7859, 7864–7879, 7884–7893, 7896, 7900–7911, 7918–7921, 2 Zusatzverse (Owi we scal my leue here gheuen | Vmme myn suntlike leuen), 7926–7931, 7934–7939, 7944–7971, 7974–8025, 8028–8031, 8036–8041, 8044–8099, 8102–8125, 8128–8131, 8134–8143, 8148–8151, 8156–8185, 8188–8259, 8268–8275, 8278–8320, 8324–8333, 8338–8361, 8368–8385, 8390f., 8394–8397, 8400–8403, 8406–8417, 8420–8423, 8436–8440, 8443–8451, 8456f., 8460f., 8464–8466, 8471, 8468–8470, 8467, 8474–8479, 8484f., 8487–8497, 8848–8903, 8906–8961, 8970–8973, 8976–9003, 9016–9019, 9022–9025, 9028f., 9034–9043, 9050f., 9054–9063, 9066–9071, 9078–9099, 9106–9109, 2 Zusatzverse (De warheyt van deme kynde dyne | Vnd van der groter marter syne), 9126–9133, 2 Zusatzverse (Sculle wi komen oder bliuen | Des bidde wi dik eynen bref schriuen), 9134–9139, 9142–9149, 9152–9155, 9158–9161, 9166–9228, 9230–9286, 9288f., Zusatzvers (Ik vorwinde myn vnghemach), 9290–9301, 9303, 9302, 9304–9338, 9339 modifiziert (Alder werlde trosterinne), 9340–9388, 9399 modifiziert (reimt nicht: Dat wille wo godde), 9390–9412, 9414–9443, 9446–9469, 2 Zusatzverse (Ok de stummen vnde de doren | Wolden se an Christum louen), 9470–9627, Zusatzvers (Dar scholtu bleuen ewilike), 9628f., 2 Zusatzverse (Du bist ok de busch vnvorbrant | Dar got Moyse wart an bekant), 9630–9639, 9642–9682, 2 Zusatzverse (Du bist de lilie de by deme dorne | Ghewassen is wnete vterkorne), 9683–9701, 9704f., 9716–9725, 9736–9745, 9747, 9746, 9748f., 9762–9771, 9774–9786, 9788f., 9794–9805, 9812–9817, 9822–9825, 9834–9845, 9850–9853, 9862–9873, 9976–10005, 10020–10037, 10039, 10038, 10040–10049, 10052–10097, 10100–10133. Anders als in den übrigen Übersetzungen der Hs. ist hier das Wort minne bzw. mynne nicht ersetzt. Die zahlreichen Texterweiterungen und die nach jedem inhaltlichen Abschnitt angebrachten Zwischenüberschriften belegen, dass die in den beiden Wolfenbütteler Hss. (mit um fast 1000 Verse vermehrtem mnd. Text auch in Cod. Guelf. 937 Helmst., 1ra–109ra) vorliegende mnd. Fassung nach der autornahen mhd. Fassung angefertigt wurde, wie sie in Pommersfelden, Gräfl. Schönbornsche Schlossbibliothek, Cod. 46 (2797), 1r–134r (U. Ruberg, Neues zur Überlieferung von Bruder Philipps Marienleben, in: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur 100 [1971], 148–158, hier 148–151) oder Jena, ThULB, Ms. Bos. q. 8, 1ra–79rb (Jena 3, 36f.), aber auch (durch Blattverlust fragmentiert) in Cod. Guelf. 18.21.1 Aug. 4°, 1r–182r, vorliegt. Im Text sind noch an mehreren Stellen mhd. statt mnd. Reimformen erhalten, z. B. 173v (V. 6478f.): De marter ouer heuen mich | Doch late ik mik vader an dich. – Zwei bearbeitete und mit weiteren Texten kontaminierte Fassungen befinden sich als Teil der Weltchronik Heinrichs von München in Cod. Guelf. 1.5.2 Aug. 2°, 140vc–163ra; 1.16 Aug. 2°, 113vb–233rb. Druck (mhd.): Bruder Philipps des Carthäusers Marienleben, zum ersten Male hrsg. von H. Rückert, Quedlinburg, Leipzig 1853 (Bibliothek der gesammten deutschen Nationalliteratur von der ältesten bis auf die neuere Zeit 1; 34); eine kritische Ausgabe der mnd. Fassung mit dieser Hs. wird von C. Ostermann vorbereitet. Literatur: J. F. A. Kinderling, Bemerkungen über ein altdeutsches Gedicht von dem Leben der heil. Jungfrau Maria, in: Deutsches Museum 1788/II, 340–368, hier 347–351 (mit Textprobe); Literarischer Grundriß zur Geschichte der Deutschen Poesie von der ältesten Zeit bis in das sechzehnte Jahrhundert, durch F. H. von der Hagen und J. G. Büsching, Berlin 1812, 251–262 (256 Hs. genannt); 1VL 3, 880–891 (891 Nr. 65 Hs. genannt); Seewald, 15'; K. Gärtner, Die Überlieferungsgeschichte von Bruder Philipps Marienleben, Habil.-Schrift (masch.) Marburg 1978 (193–195 Nr. 65 Hs. genannt); 2VL 7, 588–597; K. Gärtner, Prologversionen zu Philipps "Marienleben", in: Neue Studien zur Literatur im Deutschen Orden, hrsg. von B. Jähnig und A. Mentzel-Reuters, Stuttgart 2014 Beihefte zur Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur 19), 137–146 (140 Hs. genannt). – 210rv leer.

III

Papier — 48 Bl. — 21 × 14,5 cm — 1449

Wasserzeichen: Traube mit zweikonturigem Stiel: WZIS DE1335-PO-129078, DE1335-PO-129079 (beide 1448). Lagen: 4 VI (258). Reklamanten und Kustoden 13. Schriftraum: 16–16,5 × 9,5–10 cm, einspaltig, 29–32 Zeilen. Regelmäßige jüngere gotische Kursive von der Hand des Schreibers Hinricus de Hansteyn. Rubriziert, rote Lombarden über 2–3 Zeilen.

Schreibsprache mittelniederdeutsch (ostfälisch) mit starken mitteldeutschen und westfälischen Einflüssen, die der Herkunft des Schreibers und der Provenienz der Textvorlage geschuldet sind (Stannat, siehe unten, 68*f.).

211r254r Theodoricus de Apolda: Vita sanctae Elisabeth (mnd. Reimprosafassung). Dit is sunte Elizabeten passie. In deme namen vnses heren Ihesu Cristi. De konningh van Vngeren de was eyn forste rike he was vredesam vnd gud … — … Nu had dut bok eyn ende. God de sy gelouet nu vnde jumbermere. Amen an godes namen Amen. Hir endet sek sunte Elisabeten passie des sy god gelouet nu vnde jumbermere. Amen. Als Zeilenfüller dienen nicht nur die sonst üblichen Wellenlinien, sondern auch lateinische und mittelniederdeutsche Invokationen, Stichworte und Vers- bzw. Liedanfänge, z. B. 214r Ach Maria, 215v Gloria in excelsis, 217r Ihesus Marien kint, 220v Ave Maria (auch 246v und 250r), 221r Gratia plena, 222r Ihesus Cristus (auch 232r und 253rv), 223r O Maria, 223v O Maria flos virginum (auch 237v und 245r), 225r Amor vincit omnia, 229v Veni sancte Spiritus, 235r Salve regina misericordie (auch 248v), 235v Ach leue god, 239r Ach me dignare, 239v Ave regina celorum mater regis, 242v Criste fili dei vivi, 243v Maria virgo semper, 244r In ecclesia noli murmurare, 244v Mors nulli parcit, 247r Amen dat ghe schey, 244r Dilige deum ex toto corde, 249v Fuge luxuriam, 251r Ama parentes, 252r Amo deum. "Diese Handschrift … bietet die dem Archetyp am nächsten kommende Fassung unseres Textes" (Stannat, siehe unten, 97*). Mit anderem Sprachstand auch in Cod. Guelf. 1136 Helmst., 141r–213v. Edition: W. Stannat, Das Leben der heiligen Elisabeth in drei mittelniederdeutschen Handschriften aus Wolfenbüttel und Hannover (Niederdeutsche Denkmäler 9), Neumünster 1959, 1–121 (mit dieser Hs., Sigle A, 17*f., 55*–70*, 97*, 99* und Abb. Hs. genannt). Literatur: H. Fromm, Eine mittelhochdeutsche Übersetzung von Dietrichs von Apolda lateinischer Vita der Elisabeth von Thüringen, in: Zeitschrift für deutsche Philologie 86 (1967), Sonderheft, 20–45 (21 Hs. genannt); 2VL 2, 103–110 (106 Hs. genannt); V. Honemann, Die "Vita Sanctae Elisabeth" des Dietrich von Apolda und die deutschsprachigen "Elisabethleben" des Mittelalters, in: Elisabeth von Thüringen – eine europäische Heilige. Aufsätze, hrsg. von D. Blume und M. Werner, Petersberg 2007, 421–430 (425f. Hs. genannt, mit Abb. 2); M. J. Schubert, Ein Missing link der Elisabethforschung. Die mittelniederdeutsche Reimprosa in einem mitteldeutschen Zeugnis, in: Mittelalterliche Sprache und Literatur in Eisenach und Erfurt.Tagung anlässlich des 70. Geburtstags von Rudolf Bentzinger am 22.8.2006, hrsg. von Dems., J. Wolf und A. Haase, Frankfurt/M. 2008 (Kultur, Wissenschaft, Literatur 18), 131–161 (133f. Hs. genannt).

254r257v Tagzeitengedicht aus dem "Grossen Seelentrost". Hir gat an de seuen dagetide des leth gerne alle dage. Matutina. Ik danke dy here Ihesu Crist | Went du myn god vnde myn heylant bist | Dat du to metten tid wildichlliken woldest gan … — … De hilgen engele de sele hauen | Vnde ewiklik na dessem liue | Mit dy an de hogesten vroude bliue. Amen. Et sic est finis. Anno domini Mo quadringentesimo quadragesimo nono post festum sancti Mathie in carnisprivio [24.2.1449] hora XIIa per me Hinricum de Hansteyn. Biddet ok vor den schriver etc. (Colophons 6601) Das Gedicht umfasst die in Kap. III,29 des "Großen Seelentrostes" enthaltenen Strophen des Tagzeitengedichts in der den realen Stundengebeten entsprechenden Abfolge Matutina (34 Verse), Prima (28 Verse), Tercia (24 Verse), Hora sexta (24 Verse), Nona hora (25 Verse), Vespertina (12 Verse) und Completorium (16 Verse); der Text ist z. T. erheblich modifiziert. In gleicher Abfolge auch in Cod. Guelf. 1189 Helmst., 116v–122v; das aus anderen Tagzeitengedichten ergänzte Exzerpt einer gleichartigen Fassung in dem Mischband 1222.26 Theol. (2), 86v–95r. Mit abweichendem Text in der chronologischen Abfolge der Passion (Vesper, Komplet, Mette, Prim, Terz, Sext und Non) in den "Seelentrost"-Hss. Cod. Guelf. 134 Helmst., 48rb–51vb; 389 Helmst., 38va–40ra; 418 Helmst., 39vb–42rb; sowie separat in Cod. Guelf. 1288 Helmst., 14r–27r; Cod. Guelf. 1318 Helmst., 114r–127r; Cod. Guelf. 1329 Helmst., 58r–73r (mit anderer Abfolge, ab Komplet). Druck: GW 13012, 86v–95r (vergl., gleiche Abfolge wie in der Hs., mit Zusätzen); Dit is de frage sunte Ancelmi des hylligen bischopes, Lübeck: Hans Arndes 1521, 28v–32r (leicht abweichend, VD16 A 2916; C. Borchling, und B. Claussen, Niederdeutsche Bibliographie. Gesamtverzeichnis der niederdeutschen Drucke bis zum Jahre 1800, Bd. 1: 1473–1600, Nr. 681); Der große Seelentrost. Ein niederdeutsches Erbauungsbuch des 14. Jh., hrsg. von M. Schmitt, Köln, Graz 1959 (Niederdeutsche Studien 5), 84–90. Literatur: 2VL 9, 577–588, hier 582f. Nr. 6; 11, 1476–1488 (1477 Hs. genannt).– 258rv leer.


Abgekürzt zitierte Literatur

Bergmann Katalog R. Bergmann, Katalog der deutschsprachigen geistlichen Spiele und Marienklagen des Mittelalters, München 1986 (Veröffentlichungen der Kommission für Deutsche Literatur des Mittelalters der Bayerischen Akademie der Wissenschaften)
BHL Bibliotheca hagiographica Latina antiquae et mediae aetatis, 2 Bde., ed. Socii Bollandini, Bruxelles 1898 und 1901 (Subsidia hagiographica 6), Bd. 3: Supplementi editio altera, Bruxelles 1911 (Subsidia hagiographica 12)
Borchling 3 C. Borchling, Mittelniederdeutsche Handschriften in Wolfenbüttel und einigen benachbarten Bibliotheken. Dritter Reisebericht, Göttingen 1902 (Nachrichten von der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen. Philologisch-Historische Klasse 1902, Beiheft)
Colophons Colophons de manuscrits occidentaux des origines au XVIe siècle, Bd. 1–6, ed. par les Bénédictins du Bouveret, Fribourg/Schweiz 1965–1982 (Spicilegii Friburgensis Subsidia 2–7)
Das geistliche Schrifttum Das geistliche Schrifttum des Spätmittelalters, mit einem einführenden Essay von R. D. Schiewer und W. Williams-Krapp, Berlin, New York 2011 (Deutsches Literatur-Lexikon 2)
EBDB Einbanddatenbank (http://www.hist-einband.de/, besonders die Sammlung Wolfenbüttel)
GW Gesamtkatalog der Wiegendrucke, Bd. 1–, Leipzig 1925–1938, Stuttgart 1978–
Handschriftencensus Handschriftencensus. Eine Bestandsaufnahme der handschriftlichen Überlieferung deutschsprachiger Texte des Mittelalters. Online-Datenbank: https://handschriftencensus.de/
Heinemann O. von Heinemann, Die Helmstedter Handschriften, Bd. 1–3, Wolfenbüttel 1884–1888, ND Frankfurt/M. 1963–1965 (Kataloge der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel. Die alte Reihe 1–3)
Lübben 1 A. Lübben, Die niederdeutschen, noch nicht weiter bekannten Handschriften der Bibliothek zu Wolfenbüttel, in: Jahrbuch des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung 6 (1880), 68–74
Ruh Bonaventura K. Ruh, Bonaventura deutsch. Ein Beitrag zur deutschen Franziskaner-Mystik und -Scholastik, Bern 1956 (Bibliotheca Germanica. Handbücher, Texte und Monographien aus dem Gebiete der germanischen Philologie 7)
Rüthing H. Rüthing, Die mittelalterliche Bibliothek des Zisterzienserinnenklosters Wöltingerode, in: Zisterziensische Spiritualität. Theologische Grundlagen, funktionale Voraussetzungen und bildhafte Ausprägungen im Mittelalter, hrsg. von C. Kasper und K. Schreiner, St. Ottilien 1994 (Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige. Ergänzungsband 34), 189–216
Seewald G. Seewald, Die Marienklage im mittellateinischen Schrifttum und in den germanischen Literaturen des Mittelalters, Phil. Diss. (masch.) Hamburg 1952
VD16 Verzeichnis der im deutschen Sprachbereich erschienenen Drucke des XVI. Jahrhunderts, Online-Ressource: http://gateway-bayern.bib-bvb.de/aleph-cgi/bvb_suche?sid=VD16
2VL Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, 12 Bde., hrsg. von K. Ruh u. a., 2., völlig neu bearbeitete Aufl., Berlin/New York 1978–2005, Ergänzungsbde.: Deutscher Humanismus 1480–1520. Verfasserlexikon, Bd. 1–3, hrsg. von F. J. Worstbrock, Berlin/New York 2005–2015
WZIS Wasserzeichen-Informationssystem. Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart (http://www.wasserzeichen-online.de/wzis/index.php)

Korrekturen, Ergänzungen:
  • Manuscripta Mediaevalia Objektnummer hinzugefügt (schassan, 2019-08-20)

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der mittelalterlichen Helmstedter Handschriften Teil III.
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