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Beschreibung von Göttingen, Staats- und Universitätsbibliothek, 2° Cod. Ms. jurid. 150 Cim.
Patrizia Carmassi: In Vorbereitung: Katalog der mittelalterlichen lateinischen Handschriften der SUB Göttingen, beschrieben von Patrizia Carmassi.

Gregorius IX papa, Bernardus Parmensis

Pergament — IX, 248, IX Bl. — 45,5 × 28,5 cm — Bologna — Um 1300

Wasserzeichen (Vorsatzblätter): Buchstaben/Ziffern - Buchstaben R - Darauf Krone. WZIS DE3270-jurid150_IV*. Lagen: I+1 (III). III (IX). I (2). V+1 (13). V (23). V+1 (34). 15 V (184). V-1 (193). 4 V (233). IV (241). III (247). I-1 (248). III (XV). I+1 (XVIII). Moderne Foliierung mit arabischen Zahlen (braune Tinte). Vorsatzblätter nicht foliiert. Reklamanten (bezogen auf den Haupttext). Manchmal mittelalterliche Zählung der Lagenblätter in roter Tinte sichtbar. Gold an vielen Stellen abgeplatzt, Tinte manchmal verblasst, wie z.B. fol. 239v. Buchschnitt leicht wellig, mit einigen Quetschfalten. Gelegentlich Flecken, Spuren von Wachstropfen. Fol. 213r, 220r: ältere Reparatur eines Risses am Seitensteg durch einen Pergamentstreifen. Ca. 16 bis 54 Zeilen. Zweispaltig. Layout: Vier-Spalten-Klammerform (s. Powitz, Abb. 6, S. 62). Die Glosse bis zu ca. 96 Zeilen. Schriftraum: 16-26 × 14,5 cm. Haupttext und Glossa in der gleichen Schrift (Littera Bononiensis). Die Glosse in kleinerem Schriftgrad. Verweise zwischen Text und Glosse durch Buchstaben in alphabetischer Reihenfolge (Minuskel). Die hohe Stilisierung des Schrifttypus und die Standardisierung der Buchproduktion erschwert die Unterscheidung von verschieden Händen. Erkennbar ist ein Händewechsel zwischen 243va und 243vb. Unmittelbar danach folgt ein nachgetragenes Bifolium, von einer weiteren Hand geschrieben. Die Dekoration ist einheitlich. Zu den beteiligten Künstlern siehe unten. Spätere Interlinear- und Marginalglossen von verschiedenen Händen. Maniculae. Zu den Nachträgen auf Vorsatz- und frei gebliebenen Blättern siehe Beschreibung. Neben dem Haupttext im Interkolumnium und am Rand der Glosse, Angaben zu dem Ende der abgeschriebenen Pecia (in römischen Zahlen). Vgl. beispielsweise fol. 100rb: martoc fi. XVIII., fol. 105v: mart fi. XIX, fol. 111r: mar. fi. XX., 117r: martoc fi. XXI, fol. 141v: martoc fi. XXV., fol. 147: mart. fi. XXVI., fol. 182r: mart. fi. XXXIII, 204r: martoc fi. XXXVI., 242r: martoc fi. XLVII. An dieser Stelle wird sichtbar, dass die Glosse später darauf geschrieben wurde. - Glosse: fol. 151r: fi. VI. p., fol. 188v: f. XVI., 232v: fi. XXX., 238r: fi. XXXII, 241r: fi. XXIII., etc. Korrekturen am Text durch Abradieren und neu Schreiben von einzelnen Worten und Stellen. Ergänzungen durch Verweiszeichen. Die Korrekturarbeit unmittelbar nach der Abschrift ist durch die Angabe corr. am Rande verzeichnet. Der Name March[ocius]/Martocius/Marchochius/Martorus ist als stationarius in Bologna dokumentiert. Vgl. Opere diffuse, S. 344, 352, 394. Nachweisbar in den Handschriften: Toledo, Biblioteca Capitular, MS 4.2, Gratianus, Decretum, um 1285, vgl. Duecento. Forme e colori, Kat.-Nr. 110, S. 344-346 (Jacopino da Reggio und andere Bologneser Künstler); Paris, Bibliothèque nationale de France, latin 14341, Iustinianus, Digestum novum, 14. Jh. Erstes Viertel, vgl. F. Avril et M.-T. Gousset, Manuscrits enluminés d'origine italienne. 3, XIVe siècle. II. Émilie-Vénétie, Paris 2012, Kat.-Nr. 17, S. 53-57 (Maestro del 1328); München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 23552, Decretum Gratiani, um 1335/40, vgl. Bauer-Eberhardt, Illuminierte Hss. ital. Herkunft, 2, Textband, Kat.-Nr. 213, S. 234-238 (Illustratore/Maestro della Crocifissione D/Maestro del B18). Bei dem Haupttext: I. Miniaturen, zwei Spalten breit, ca. 9,5 bis 10 cm hoch, zu Beginn der Handschrift (vor der Bulle Rex pacificus) sowie am Anfang der Bücher II-V. Alle mit architektonischem Rahmen auf Gold- und Blaugrund. Deckfarben und Blattgold. In manchen Fällen Hauptminiaturen begleitet von zwei Medaillons mit figürlichen Darstellungen auf dem Fußsteg, vgl. diese schon in den Bibeln (Maestro della Bibbia di Gerona und Mitarbeiter) Gerona, Kapitelsbibliothek, MS 10 (1285-1290); Escorial, Real Biblioteca de Monasterio de San Lorenzo, MS a.I.5 (1295-1300), dazu Duecento. Forme e colori, S. 314-319, S. 335-340 (M. Medica), und in der Bibel Paris, Bibliothèque nationale de France, latin 18, ca. 1295 (Maestro della Bibbia lat. 18 = Jacopino da Reggio), dazu Duecento. Forme e colori, S. 352-356 (M.-T. Gousset); M. Medica, Jacopino da Reggio (Maestro della Bibbia Lat. 18), in Dizionario biografico dei miniatori, S. 344-345. Farben: Rot, Orangenrot, Grün, Blau, Hellblau, Rosa, Braun, Ocker, Grau, Weiß, Schwarz, Gold (siehe einzelne Beschreibungen unten). II. Auf quadratischem Feld, schwarz konturiert, ornamentale, figürliche und historisierte Initialen (Tituli-Initialen). Meistens eine Halbfigur im Binnenfeld auf Gold- und Blaugrund, oft mit einer begleitenden Figur am Rande (Mensch oder anderes Wesen, wie z. B. Hybride mit Drachen- oder Vogelkopf, oder umgekehrt, Menschenbüste mit Drachenbeinen). Diese Randfiguren stehen manchmal auf einem ovalen Podest und interagieren mit der Figur im Binnenfeld der Initiale. Randfigur (stehender Mann/Kleriker, fantastisches Wesen) im Interkolumnium aber auch gelegentlich allein - ohne entsprechendes Pendant in der nahe stehenden Initiale (z. B. fol. 181rb, fol. 188rb, fol. 235ra. 236va). In manchen Fällen weist die Initiale einen direkten Bezug auf die im Text erwähnte Person. Vgl. z. B. fol. 214ra (Liber V, tit. VII, De haereticis). D(ubius) in fide infidelis est nec eis omnino credendum est. Dort zeigt die Figur eines Mannes auffällige rote Flecken im Gesicht; 219vb (Liber V, tit. XIII, De torneamentis): Bischof oder Papst mit liturgischen Gewand und Schriftrolle in der Rechten; 220ra (Liber V, tit. XV, De sagittariis). Incipit: Innocentius III. A(rtem) illam mortiferam. Im Binnenfeld die Figur Papst Innozenz III. (amt. 1198-1216) mit Mitra und erhobenem Zeigefinger, vor ihm ein Kleriker. Die Figur mit länglichem Gesicht zeigt Ähnlichkeit mit der Darstellung des Papstes im Benediktinerkloster von Subiaco (Unterkirche). Die Wandmalerei zeigt den Papst, als er noch am Leben war, zusammen mit dem Text der Bulla von 04.07.1202; 228va (Liber V, tit. XXXIII, De privilegiis et excessibus privilegiatorum): Incipit: Leo Papa. Episcopalia gubernacula non nisi maioribus populis et frequentioribus civitatibus praesidere oportet. Darstellung der Papstes (Halbbüste) mit Mitra und Ornat. Sonst häufig im Binnenfeld Figuren (Halbbüste) von Klerikern oder Laien, frontal, im Profil oder Halbprofil, aus jedem Lebensalter, gelegentlich (bis in den Raum außerhalb des Buchstabenfeldes) eine Ranke, eine hybride Figur, eine Vase, einen Falken, ein Buch oder eine Schriftrolle haltend, in diesen letzten Fällen mit eindeutigen Bezug auf den Kontext der Benutzung des Codex für das Studium. Dies ist auch gegeben, wenn die Figur mit dem Zeigefinger auf den Haupttext oder die Glosse hinweist (vgl. fol. 127ra, 201va). Auf Buchstabenstamm und Blaugrund weißes Filigran; Gold ähnlich gepunzt. Ausläufer, manchmal erweitert als Rankenbordüren zwischen den Spalten, mit Knoten, Verschlingungen, dreilappigen, spitz endenden Blättern, Knospen in den Zwickeln. Dazu Goldpollen, gelegentlich auch Vasen oder antikisierende Amphoren als Teil der Rankenbordüre oder von den Figuren gehalten. An einigen Stellen, etwa fol. 85vb, 87r, 87v, 90rb, Raum frei gelassen, Initialen aber nicht ausgeführt (90rb: spätere einfache Ergänzung in brauner Tinte; 128r: T später korrigiert in S). III. Im Raum zwischen den Spalten vier bis fünf Zeilen hohe rot/blaue Fleuronnée-Initialen mit dichtem Fleuronnée-Besatz in der Gegenfarbe (2 bis 2,5 cm hoch). Im Binnenfeld Stege und Spiralranken, die Medallions um Perlen (mit Kern) bilden, Knospenreihen (Formen: einfache Reihe, Garbe). Als Besatz vertikale Parallelfäden und Perlenreihen mit Kern (seitlich), oben und unten an den Initialen angesetze spiralförmige Fäden, die Kreise bilden, mit Perlen gefüllt und von Perlenreihen (mit Kern) gesäumt, dazu freistehende Perlen und Punkte. Geschwungene Fadenausläufer, oben und unten, spiral- oder blasenförmig, oft auch mit einer Perle endend, von querstehenden kurzen Doppelfäden oder Perlen durchkreuzt. Mitten in den Endvoluten Perlen und Punkte. Vergleichbar sind z. B. die Fleuronnée-Initialen in Lyon, Bibliothèque municipale, MS 5128, Città del Vaticano, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 629, Vat. lat. 1390. IV. Eine Zeile hohe kleine alternierende rote und blaue Lombarden mit einfachem Besatz: vertikale Linien in der Gegenfarbe und einzelne Perlen. Bei der Glosse: I. Drei- bis achtzeiligen (ohne Ausläufer) ornamentale und figürliche Initialen, in Stil und Farben wie beim Haupttext, nur in kleinerem Format. Meistens ornamentale Motive (Ranken und Blätter), bei den figürlichen Initialen keine Menschenbilder, sondern nur Fabelwesen. II. Einfache alternierende, zweizeilige rot-blaue Lombarden mit einfachem Fleuronnéebesatz in der Gegegnfarbe. Alternierende rote und blaue Paragraphenzeichen. An den Miniaturen und Tituli-Initialen sind zwei Künstler beteiligt: 1. Nerio (?) oder ein ihn imitierender Künstler, vgl. den "Maestro del 1328" (Maestro Pietro?), dazu M. Medica, Maestro del 1328 (Maestro Pietro?), in Dizionario biografico dei miniatori, S. 473-474. Zu Nerio s. I manoscritti miniati della Biblioteca Capitolare di Padova, II, S. 904-907. Dieser Künstler ist für die Eingangsminiaturen zu den Büchern II-V und für die figürlichen Initialen in mindestens zwei Lagen (fol. 194-203, 224-233) zuständig. Dazu kommen die figürlichen Initialen auf fol. 97va (Papst Alexander III.), 98va, 107va, 117ra. Zur Einordnung vgl. die Ähnlichkeit zwischen der frontal schauenden Bischofsfigur auf fol. 128va (Büste in Initiale U), oder den Figuren der thronenden Bischöfen bei den Eingangsminiaturen fol. 67v, 185v, 203r, mit München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 6345 (Liber Extra, gegen 1320), fol. 3r. Dazu Bauer-Eberhardt, Illuminierte Hss. ital. Herkunft, 2, Textband, Kat.-Nr. 202, S. 214-215 und Abb. 177-179, hier 177. In den Miniaturen in beiden Handschriften vgl. auch die Architektur mit hängendem Tuch sowie andere ähnliche Merkmale, genannt von Bauer-Eberhardt, S. 215. Vgl. auch Conti, Figur des Bischofs in Initiale B, Fig. 167 (Jacopino da Reggio e Nerio) der Handschrift Toledo, Biblioteca Capitular, MS 4.12, Liber Sextus; Farbabbildung in Duecento. Forme e colori, S. 381. Charakteristisch für diesen Künstler sind eine dunklere Hautfarbe und tiefere Schattierung bei den Figurengesichtern, weichere und differenzierte Faltengebung der Gewände, die Merkmale für den fortgeschrittenen und byzantinisierenden Bologneser Stil sind. Dazu s. auch P. Burkhart, Die Dekretalenhandschrift Vat. Pal. lat. 629 und die Bologneser Buchmalerei am Ende des XIII. Jahrhunderts, in Palatina-Studien. 13 Arbeiten zu Codices Vaticani Palatini Latini und anderen Handschriften aus der alten Heidelberger Sammlung, hg. von W. Berschin, Città del Vaticano 1997 (Miscellanea Bibliothecae Apostolicae Vaticanae 5. Studi e testi 365), S. 33-51; M. Medica, La città dei libri e dei miniatori, in Duecento. Forme e colori, S. 109-140. Zu den Handschriften, die Nerio zugeschrieben werden, s. auch unter Herkunft und G. Mariani Canova, Per i classici di Rolando da Piazzola. Nerio miniatore a Padova e il Cicerone Gudiano, in Italia medioevale e umanistica 50 (2009), S. 345-352, bezogen auf Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek, Cod. Guelf. 2 Gud. lat.; I manoscritti miniati della Biblioteca Capitolare di Padova, a cura di G. Mariani Canova, M. Minazzato und F. Toniolo. I. I manoscritti medievali e protorinascimentali della chiesa padovana e di altra Provenienza, Padova 2014 (Fonti e ricerche di storia ecclesiastica padovana 37), S. 317-321. 2. Der zweite Illuminator der Göttinger Handschrift, zuständig für die Eingangsminiatur und die meisten figürlichen Initialen, scheint eher dem älteren Bologneser Stil, und besonders den Modellen von Jacopino da Reggio und Il Modenese verbunden zu sein. Dies weist auf eine stilistische Übergangsphase zwischen dem Ende des 13. und dem Beginn des 14. Jh. bei der Entstehung des Codex hin. Vgl. S. Battistini, Modenese, in Dizionario biografico dei miniatori, S. 796-798. Auffällig ist die Ähnlichkeit der Figuren (thronender Christus, Greise mit langem Bart) auf fol. 3r, mit den Figuren in Città del Vaticano, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 629, fol. 2r, oder - für den Christus - im Psalter Paris, Bibliothèque nationale de France, Smith-Lesouëf 21 (Jacopino da Reggio), fol. 15v, 17v, 19v, 25r. Das gleiche Gesichtsmodell wird mehrmals in der Göttinger Handschrift wiederholt. I. Miniaturen: 3r Eingangsminiatur vor der Bulle Rex pacificus. Christus mit Maria und Aposteln unter einer architektonischen Struktur mit Arkaden und Türmen. Auf der Spitze des mittleren Giebels ein rotes Kreuz. Verzierungen der Giebel mit abstrakten Formen und Monstergesichtern. Ähnliche phantastische Gesichter auch in einer grünen Arkade in Città del Vaticano, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 632, fol. 1r, fol. 1v, in der Bordüre zwischen Text und Glosse, in Firenze, Biblioteca Riccardiana, MS 453, vgl. Abb. 106a in Duecento. Forme e colori, S. 333. Der nimbierte Christus (Kreuznimbus) sitzt in der Mitte auf einem Thron, die Füße auf einem blauem runden Teppich, mit der Rechten segnend, in der Linken hält er ein offenes Buch, auf dem einzelne Buchstaben ohne Zusammenhang zu erkennen sind. Unmittelbar rechts und links von Christus stehen Maria und Johannes der Täufer im zentralen Raumabschnitt, der durch drei Arkaden geteilt wird und auf Goldgrund gemalt ist. Beide mit Nimbus, die Hände erhoben und auf Christus weisend. Johannes der Täufer trägt ein Fellgewand unter einem grauen Mantel. Das Marienbild scheint von der Tafel inspiriert worden zu sein, die für die Chiesa dei Servi in Bologna von Cimabue (1272-1302 belegt), wahrscheinlich vor 1290, gemalt wurde. Zu dieser Tafel s. Kat.-Nr. 81 in Duecento. Forme e colori, S. 271-278 (M. Boskovits). Eine ikonographische Parallele zu dieser Szene bietet auch die Handschrift Città del Vaticano, Biblioteca Apostolica Vaticana, Vat. lat. 1390, Liber Extra, fol. 2v, datiert in den 80er Jahren des 13. Jh., vgl. R. Gibbs, The Imagery to Book III: Part II of illuminated copies of the Decretales Gregorii IX, in Decretales pictae, S. 79-131, hier S. 97. Dort zeigt die Miniatur zu Beginn von Buch I den thronenden Christus mit offenem Evangelienbuch und Segensgestus in der Mitte, rechts und links von ihm stehen Maria und Johannes der Täufer. In der Göttinger Handschrift stehen zwei weitere Heiligengruppen, wenngleich ohne Nimbus, auf der rechten und linken Seite Christi, jeweils unter einer Arkade und auf Blaugrund. Es handelt sich um die Apostel, in zwei Gruppen von jeweils sechs und fünf Männer-Figuren geteilt. Auf der linken Seite des Bildes neben Maria steht Petrus, als älterer bärtiger Mann dargestellt, auf der rechten Seite neben Johannes dem Täufer befindet sich Paulus mit einem geschlossenen Buch in der Hand. Das Bild des auferstandenen, herrschenden Christus in der Mitte bezieht sich auf den Titel Rex pacificus, zu Beginn der päpstlicher Bulle. Die Szene kann auch auf Mt 28,16-20 bezogen werden, wo die elf Apostel dem Auferstandenen begegnen und von ihm gesandt werden. Anschließend unter der Miniatur eine figürliche Initiale G(regorius), mit dem Bild eines älteren Mannes, gebeugt in frommer Haltung gegenüber Christus. Dieser könnte den Dozenten darstellen, der auch im Medallion auf dem Fußsteg abgebildet ist. Darunter die Initiale R(ex) zu Beginn der Bulle. Darin die Figur (Halbbüste) eines jungen Mannes auf Goldgrund, der ebenfalls mit Christus identifiziert werden könnte: Der runde, obere Bogen des R bildet die Kontur eines Nimbus um den Haupt der Figur. Auf dem Fußsteg bilden Ranken mit Goldpollen zwei Medallions auf Rosa-Grund, die von jeweils einer Halbfigur bewohnt sind. Links ein junger Mann (ein Student?) mit einem offenem Buch in der Hand beugt sich vor der rechts dargestellten Figur. Diese stellt einen sitzenden älteren Mann dar (ein Magister?), der mit erhobener rechter Hand den jungen Mann zu belehren scheint. Die Szene evoziert die Situation des universitären Unterrichts und zusammen mit der Hauptminiatur die Vermittlung der approbierten Inhalte des kanonischen Rechts, die unmittelbar auf der vom herrschenden Christus etablierten Ordnung beruhen und von ihm durch die Apostel und Lehrer an die Studierenden weitergegeben werden. Der Künstler bzw. der Auftraggeber verzichtet hier auf jeglichen historischen Bezug zur Entstehung oder Promulgation der Dekretalen, wie diese in der Bulle beschrieben werden. Weder Papst Gregor IX. noch Raymundus de Pennaforti werden dargestellt. Vgl. hingegen Città del Vaticano, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 632, Liber Extra, Bologna 1290-1300, fol. 1r, mit eröffnenden Dedikationsszene: der Dominikaner Raymundus beugt sich vor dem Papst mit dem Buch in der Hand (Bulle "Rex pacificus"). Dort befindet sich auf fol. 1v, zu Beginn vom Buch I, eine Miniatur mit dem thronenden Christus, flankiert von zwei Engeln, der die Hand auf den rechts und links von ihm gebeugten Petrus und Paulus auflegt. Diese Szene könnte die Eröffnungsminiatur in der Göttinger Handschrift inspiriert haben. Der christologische Akzent ist in der Göttinger Handschrift auch in den Initialen auf der folgenden Seite zu Beginn vom Buch I zu finden (s. u.). In der Handschrift Città del Vaticano, Biblioteca Apostolica Vaticana, Vat. lat. 1375, Decretum Gratiani, fol. 1r, zeigt die Miniatur den thronenden Christus mit dem Motiv der Traditio legis an die kirchliche und weltliche Gewalt; in Città del Vaticano, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 629, fol. 1v, Liber Extra, Dedikationsszene mit Papst Gregor und Raymundus de Pennaforti mit Buch. Generell zu Typologie und Entwicklung des Eröffnungsbildes in Dekretalen-Handschriften vgl. S. L'Engle, Picturing Gregory: The evolving Imagery of Canon Law, in Decretales pictae, S. 23-57; M. Pavón Ramírez, La iconografía de la Traditio Legis en los manuscritos de las Decretales de Gregorio IX, in Honos alit artes. Studi per il settantesimo compleanno di Mario Ascheri. Il cammino delle idee dal medioevo all'antico regime. Diritto e cultura nell'esperienza europea, hg. von P. Maffei e G. M. Varanini, Firenze 2014, a cura di Paola Maffei e Gian Maria Varanini, 3 (Reti medievali E-book 19,3), S. 93-102. 3v Liber I. Incipit liber primus de summa trinitate et de fide catholica. Im Binnenfeld der Initiale F(irmiter) als Halbfigur der segnende Christus mit Kreuznimbus. Zu ihm gewandt, steht im Interkolumnium ein junger Kleriker mit erhobener rechten Hand. Auch hier werden weder Papst Innozenz III., der als Quelle erwähnt wird: Innocentius III in concilio generali, noch die Dreifaltigkeit dargestellt, die Gegenstand des Kapitels ist. Diese Motive erscheinen in Bologna erst später zu Beginn des 14. Jh. Der Bezug auf die Dreifaltigkeit, im Anklang zum Inhalt von Buch I, findet sich z. B. in der Eingangsminiatur in Città del Vaticano, Biblioteca Apostolica Vaticana, Urb. lat. 159, Liber Extra, fol. 4r. Dort auf fol. 3v in der Initiale G der Bulle (Gregorius episcopus servus servorum dei ...) die Darstellung des segnenden Papstes. Siehe dazu auch S. L'Engle, Picturing Gregory: The Evolving Imagery of Canon Law, in Decretales pictae, S. 24-57. 68r Liber II. De iudiciis. Darstellung einer kirchlichen Gerichtsverhandlung. In der Mitte sitzt ein Bischof als Richter mit Mitra und Ornat auf einem Thron, auf dessen Spitze ein Kreuz steht. In der linken Hand hält er ein geschlossenes Buch, die Rechte ist erhoben. Zu seiner Rechten steht eine Gruppe von Klerikern, darunter zwei Bischöfe mit Mitra und Ornat. Einer davon hält ein Schriftstück in einer Hand, mit der anderen weist er auf die Streitpartei gegenüber. Links vom Bischof eine Gruppe von zwei Laien und drei Klerikern, darunter zwei Bischöfe mit Mitra und Ornat. Einer der Bischöfe schreitet nach rechts, das Gesicht allerdings ist dem Richter zugewandt. Er ist auf dem Weg, den Raum zu verlassen; in diese Richtung weist auch seine rechte erhobene Hand. In der linken Hand hält er ein ausgerolltes Schriftstück, während ein Laie (der Kläger) auf ihn mit dem Zeigefinger hinweist. Auf dem Pergament in der Hand des Bischofs liest man in Kursivschrift Ego sum nimis. Dies könnte ein Zitat aus Ps. 115,1, sein und auf die Demütigung durch die (ungerechte?) Anklage deuten: Alleluja. Credidi, propter quod locutus sum; ego autem humiliatus sum nimis. Ego dixi in excessu meo: Omnis homo mendax. Beide Menschengruppen stehen unter einer ähnlichen Arkade. Grund in Gold (links) und Blau mit weißem Filigran (rechts). Die Szene ist von dem im unmittelbar folgenden Cap. 1 erwähnten Bischof Quodvultdeus inspiriert. Dieser weigerte sich, vor der Versammlung der Bischöfe beim afrikanischen Konzil von 402 zu erscheinen, wie sein Gegner forderte, auch wenn er dazu zuerst zugestimmt hatte. Er wurde danach exkommuniziert, aber er durfte seine bischöflichen Rechte bis zum endgültigen Urteil behalten. Zu diesem ikonographischen Typus in der Eingangsminiatur zu Buch II, besonders in Italien und Bologna verbreitet, siehe M. Pavón Ramírez, Le miniature al Libro II delle Decretali di Gregorio IX, in Decretales pictae, S. 58-78. Anschließend ornamentale bewohnte Initiale: D(e). Darin Büste von einem Kleriker. Auf dem Fußsteg zwei Medallions zwischen Ranken und Blättern, die sich im unteren Teil des Blattes im Interkolumnium ausdehnen. Darin auf blauem Grund links die Halbfigur eines Klerikers, rechts die eines Laien, der mit dem Zeigefinger auf den Kleriker zeigt. 128v Liber III. De vita et honestate clericorum. Darstellung einer Messfeier. Architektonischer Rahmen einer Kirche mit zwei Türmen, einer davon mit sichtbarer Glocke. Links der Kirchenschiff, von Zinnen bekront, rechts der erhöhte Chor mit einem Altar unter zwei Arkaden. Ein Priester im Ornat feiert am Altar die Eucharistie; er beugt sich, während er die Hostie erhebt. Vor ihm auf dem Altar ein offenes Missale, ein Kelch, eine Kerze und ein Ziborium. Direkt hinter ihm knien zwei Kleriker, der eine mit Kerze in der linken Hand, der andere zieht an der Glockenschur. Distanziert hinter den Klerikern knien verschiedene Laien (Frauen und Männer), ihre Hände sind im Gebetsgestus gefaltet. Goldener Grund für die Laien, blauer für den Altarraum. Die Szene bezieht sich auf den unmittelbar folgenden Cap. 1, in dem nach dem Mainzer Konzil festgelegt wird, dass die Laien bei der Feier der heiligen Mysterien nicht zwischen den Klerikern sitzen oder stehen dürfen. Anschließend ornamentale bewohnte Initiale: U(t). Im Mittelfeld Darstellung eines Bischofs mit Mitra und Ornat. Auf dem Fußsteg zwei runde Medallions. Darin auf blauem Grund mit weißem Filigran die Halbfigur eines Klerikers und die Halbfigur im Profil eines jungen Mannes, der auf den Kleriker mit dem Zeigefinger hinweist. Zur Ikonographie in der Eingangsminiatur zu Buch III siehe R. Gibbs, The Imagery (s. o.), S. 79-131. 185v Liber IV. De sponsalibus et matrimonio. Darstellung des Ehe-Ritus, nach dem Inhalt von Titulus I, obwohl die Rubrik, De sponsalibus et matrimonio, sich hier auf dem vorherigen Blatt (185rb) befindet. In der Mitte sitzt ein Bischof mit Mitra und roter Kasel auf einem Thron. Auf der der Rückenlehnespitze befindet sich eine Vase mit einer grünen Pflanze. Von der Vase in der Mitte gehalten, spannt sich rechts und links vom Thron ein Tuch bis zu einem turmartigen architektonischen Element jeweils am Rande des Bildrahmens. Goldener Grund. Rechts und links vor dem Bischof stehen die kleineren Gestalten von Braut und Bräutigam mit unterschlagenen Armen. In ihre Richtung streckt der Bischof seine Hände, wahrscheinlich um sie zum Austausch der Ringe aufzufordern. Begleitende Figuren von Erwachsenen (jeweils fünf) stehen hinter dem Paar, rechts neben der Braut Frauen, links neben dem Bräutigam Männer. Vgl. eine ähnliche Ikonografie (dort steht der Bischof) in Kues, St.-Nikolaus-Hospital, HS 231, fol. 182r, Abbildung in Bertram, Dekorierte Handschriften der Dekretalen (s. u.), S. 45: "Italien, wohl Ende 13. Jahrhundert". Zur Ikonographie siehe auch K. Nieuwenhuisen, The Consent in Pictures. Marriage Representations in Medieval Manuscripts of the Liber Extra (1250-1400), in Decretales pictae, S. 132-158. Anschließend ornamentale bewohnte Initiale: D(e). Darin ein junger Mann (Laie), wahrscheinlich bezogen auf den quidam im dort beginnenden Text: Ex concilio Triburiensi. De Francia quidam nobilem mulierem de Saxonia lege Saxonum duxit uxorem. 202vb Zeichnung eines Baumes im frei gebliebenen Raum der rechten Spalte (durch die Zeile Explicit liber III Deo gratias Amen durchbrochen). Vergleichbar mit den Baumdarstellungen in Venezia, Fondazione Cini, inv. 22165 und 22166 (Maestro del 1328), vgl. F. Toniolo und M. Medica, Le miniature della Fondazione Giorgio Cini. Pagine, ritagli, manoscritti, Cinisello Balsamo, Milano 2016, Kat.-Nr. 99-100, S. 291-294. 203r Liber V. De accusationibus, inquisitionibus et denuntiationibus. Bei einer Gerichtsverhandlung sitzt ein Bischof mit Mitra als Richter in der Mitte auf einem architektonisch gestaltenen Thron. Mit der linken Hand hält er ein geschlossenes Buch, die Rechte ist erhoben. Rechts und links von ihm jeweils eine Gruppe von vier Personen (Kläger und Beklagten). Auf seiner Rechten handelt es sich um Kleriker (zwei Bischöfe und zwei Mönche oder Kleriker), auf seiner Linken um Laien. Alle werden durch eine architektonische Struktur, mit Zinnen bekrönt, umrahmt. Goldener Grund. Die beiden Figuren, die im Vordergrund neben dem Bischof stehen, zeigen mit dem Zeigefinger auf die Gegenpartei hin und halten jeweils ein Schriftstück als Beweismaterial in der anderen Hand. Die Szene bezieht sich anscheinend auf die Anklage gegen einen Bischof, die zu Beginn von Tit. 1, Cap. 1. erwähnt wird: Si quis episcopus ab illis accusatoribus, qui recipiendi sunt, accusatus fuerit ... Anschließend ornamentale bewohnte Initiale: S(i). Darin hält ein Kleriker im Profil mit der rechten Hand eine dünne Vase außerhalb der Initiale im Zwischenraum zwischen Text und Glosse. Aus dieser steigt wie ein roter Hauch heraus. Bezug auf die dahinschwindende Anklage? Vgl. den Beginn des Textes: Felix Papa. Si legitimus non fuerit accusator, non fatigetur accusatus.

Nach den Angaben im Auktionskatalog war der Codex am Ende des 18. Jh. mit einem Ledereinband gebunden. Reste diesen älteren Einbandes werden in der SUB Göttingen, bei der Gruppe Handschriften und Seltene Drucke als Einbandfragment separat aufbewahrt. Man kann darin erkennen: Überzug aus Kalbsleder, Rücken mit 7 Bünden, von Goldeinprägungen hervorgehoben. Dort auch Inhaltsangabe auf weinrotem Etikett: DECRETALES MS.; dazu zwei aufgeklebte Papierzettel mit moderner Signatur. Im 21. Jh. (2013/14) wurde der Codex in der Restaurierungswerkstatt der Göttinger Universität aufwendig restauriert und mit einem modernen, halbbezogenen Holzdeckeleinband mit vier Schließen versehen (Schweinsleder, weiß gefärbt, Deckel aus Buchenholz). Sieben Bünde. Auf dem Rücken zwei Papierzettel mit moderner Signatur. Die Pergamentblätter, die wellig und am Rande stark verschmützt waren, wurden trocken gereinigt und geglättet (freundliche Mitteilung von Cornelia Ripplinger, Göttingen, 13.10.2020). Moderne Vorsatzblätter aus Papier. Die Vorsatzblätter des vorherigen Einbandes (marmoriertes Papier: Schneckenmarmor, in den Farben Rot, Gelb, Grün, Blau, Schwarz) wurden dazwischen eingebunden, heute fol. VI-VII und XII-XIII. Alle ohne Foliierung. Roter Schnitt.

Herkunft: Herkunft und Datierung der Handschrift sind auf Grund der Schrift und der Ausstattung möglich. Die Schrift (Littera Bononiensis) und der Stil sowohl der Miniaturen als auch der Initialen weisen auf Bologna als Entstehungsort der Handschrift um 1300 oder kurz nach der Wende des Jahrhunderts. Der in Bologna tätige Künstler, der sich in der Handschrift Paris, Bibliothèque nationale de France, latin 8941, fol. 4r, als Nerius bezeichnete (Nerius fecit), wird in einer Urkunde im Jahr 1320 als schon verstorben erwähnt. Vgl. M. Medica, Nerio, in Dizionario biografico dei miniatori, S. 820-821, hier S. 820; Conti, bes. S. 59-66. Der in der Göttinger Handschrift tätige Künstler gehört in den Umkreis von Nerio und dem frühen "Maestro del 1328". Adressaten sind in der Göttinger Handschrift (fol. 3r) die Doktoren und Gelehrten der Universität Bologna. Was den ersten Künstler oder seine Werkstatt betrifft, der eine gewisse Nähe zu Künstlern wie "Il Modenese", Jacopino da Reggio oder dem Maler von Pal. lat. 629 hat, scheint eine Datierung gegen Ende des 13. Jahrhunderts sehr plausibel. Zu "Il Modenese" vgl. auch die Handschrift Padova, Biblioteca Capitolare, ms. A28, in I manoscritti miniati della Biblioteca Capitolare di Padova, a cura di G. Mariani Canova, M. Minazzato und F. Toniolo. I manoscritti dei Vescovi Iacopo Zeno e Pietro Barozzi. II. Manoscritti rinascimentali della chiesa padovana e di altra Provenienza, Padova 2014 (Fonti e ricerche di storia ecclesiastica padovana 37), S. 559-565. Zu Città del Vaticano, Biblioteca Apostolica Vaticana, Pal. lat. 629, vgl. die wiss. Beschreibung online (T. Huthwelker), mit Datierung 1280-1298 und Burkhart, Die Dekretalenhandschrift (s. o.), mit einem Vorschlag zur zeitlichen Reihenfolge der Handschriften, die dieser Gruppe gehören, S. 38. Neben den paläographischen und künstlerischen Befunden weisen auch die Pecia-Vermerke darauf hin, dass es sich um eine offizielle, von der Universität Bologna autorisierte Kopie des Textes für das Studium handelte. Die weiteren Handschriften, an denen der hier erwähnte stationarius Martocius beteiligt war, bestätigen neben den stilistischen Beobachtungen eine Datierung der Göttinger Handschrift in der Zeitspanne zwischen dem letzten Viertel des 13. und dem ersten Viertel des 14. Jh. — Spuren von verschiedenen Besitzern der Handschrift sind getilgt worden. Vgl. fol. 1v, abgekratzt und nur teilweise mit UV-Lampe sichtbar, bezogen auf einen nicht identifizierbaren Johannes: Liber Johannis ... (14. Jh.?). Vorbesitzer der Handschrift im Spätmittelalter war höchstwahrscheinlich der Lüneburger Patrizier und Doctor decretorum Leonardus Langhen (Langhe, Lange) († 1483), der sich in erster Person in der Notiz auf fol. 1r nennt. Zu seiner Familie siehe Stammtafeln Lüneburger Patriziergeschlechter, bearbeitet von H.-J. v. Witzendorff, Göttingen 1952, S. 68. Lange wird in einem Notariatsinstrument aus dem Jahr 1435 als providus et discretus vir Leonardus Langhe perpetuus vicarius in capella Sancti Spiritus prope salinam ad altare apostolorum Symonis et Iude in opido Luneborg genannt. Vgl. Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek, Cod. Guelf. 294 Helmst., fol. 22r. Dazu Beschreibung von B. Lesser in Die mittelalterlichen Helmstedter Handschriften der Herzog August Bibliothek. Teil II: Cod. Guelf. 277 bis 370 Helmst. Mit einem Anhang: Die mittelalterlichen Handschriften und Fragmente der Ehemaligen Universitätsbibliothek Helmstedt, beschrieben von Bertram Lesser (im Druck). Lange studierte zuerst in Leipzig (Immatrikulation im WS 1433, als Angehöriger der Natio Saxonum, s. Matrikel Leipzig 1, S. 112. Später studierte er kanonisches Recht in Pavia, wo er auch Rektor der Fakultät wurde. Vgl. Codice diplomatico dell'università di Pavia, raccolto ed ordinato dal Sac. Dott. Rodolfo Maiocchi, 2, 2: 1441-1450, Pavia 1915, S. 562, Nr. 700; A. Sottili, La natio Germanica dell'università di Pavia nella storia dell'umanesimo, in The universities in the late middle ages, ed. J. Ijsewijn and J. Paquet, Leuven 1978 (Mediaevalia Lovaniensia. Series 1. Studia 6), S. 347–364, ND in A. Sottili, Università e cultura. Studi sui rapporti italo-tedeschi nell'età dell'umanesimo, Goldbach 1993, S. 201–218, hier S. 208–210; G. Strack, Thomas Pirckheimer (1418–1473). Gelehrter Rat und Frühhumanist, Husum 2010 (Historische Studien 496), S. 50-51, 193, 209, 254, Anm. 1424. Eine Lobrede des Juristen Giacomo Ricci anlässlich Langes Amtsantritts als Rektor ist in der Handschrift London, British Library, Arundel MS 138, fol. 233v-235v, erhalten. Siehe P. Rosso, Il semideus di Catone Sacco, Milano 2001 (Quaderni di Studi senesi 95), Beschreibung S. CLXXIV-CCXIII, hier S. CXC; G. Strack, De Germania parcissime locuti sunt ... Die deutsche Universitätsnation und das "Lob der Deutschen" im späten Mittelalter, in Verwandtschaft, Freundschaft, Bruderschaft. Soziale Lebens- und Kommunikationsformen im Mittelalter, hg. von G. Krieger, Berlin 2009, S. 472-490, hier S. 476, 484-85. Wahrscheinlich bekleidete Lange dieses Amt 1444/45, nach Arthimanus de Alamania (1443/44). Im August 1446 wird er als "olim rector" bezeichnet und tritt in das Juristenkolleg der Universität ein. Siehe A. Sottili, Die Universität Pavia im Rahmen der Mailänder Außenpolitik, in Sozialgeschichtliche Fragestellungen in der Renaissanceforschung, hg. A. Buck und T. Klaniczay, Wiesbaden 1992 (Wolfenbütteler Abhandlungen zur Renaissanceforschung 13), S. 49-81, hier S. 65-66; Id., La natio germanica dell'Università di Pavia nella storia dell'Umanesimo, in The universities in the late Middle Ages (s. o.), S. 347-364, hier S. 355-356, Anm. 21. Als Lange nach Deutschland zurückkehrte, wurde er 1466 und 1478 Dekan im Kollegiatstift in Bardowick, vgl. Niedersächsisches Klosterbuch 1, S. 34-45, hier S. 44, und Propst in der Kirche St. Johannes Baptista in Lüneburg, dem sog. "Minderstift". Vgl. Niedersächsisches Klosterbuch 2, S. 968-970. Zu seiner Person siehe auch die Urkunden, erhalten im Archiv der Hansestadt Lüneburg (Hinweise dazu in www.deutsche-digitale-bibliothek.de); Rep. Germ. 7,1, Nr. 1994, 2059, 2662, 2701; Repertorium Poenitentiariae Germanicum 3, [...] Calixtus III. [...], Tübingen 2001, Nr. 183. Zu seiner Tätigkeit in Deutschland siehe auch die Erwähnungen in Eva Schlotheuber et al., Einleitung, in Netzwerke der Nonnen. Edition und Erschließung der Briefsammlung aus Kloster Lüne (ca. 1460-1555). Wolfenbüttel 2016-. (Wolfenbütteler Digitale Editionen): http://diglib.hab.de/edoc/ed000248/start.htm. Im 18. Jh. gehörte die Handschrift dem Göttinger Professor Lüder Kulenkamp (1724-1794). Zu seiner Person vgl. 8° Cod. Ms. jurid. 1 Cim. Die Auktion seiner Bibliothek fand am 06.05.1796 statt: Bibliotheca Lvderi Kvlenkamp, [...] Ordine Digesta; Qvae Gottingae Postridie Festi Ascensionis Christi A. MDCCLXXXXVI. Pvblica Avctionis Lege Divendetvr, Göttingen 1795. Dort werden auf S. I-IV 39 Codices manuscripti aufgelistet. Unter Nr. 7, S. II, wird diese Handschrift unter den Codices manuscripti In Folio wie folgt beschrieben: Decretalium libb. V. c. glossa. Codex venerandae antiquitatis membranac. optimae notae summo studio exarato multis picturis, nec non litteris initialibus auro antiquo passim condecoratis instructus. Lbb. Vgl. auch A. Pozzo, Membra disiecta. Inhalt und Wirkung der Bibliothek des Göttinger Professors Lüder Kulenkamp (1724-1794), Berlin 2014 (Berliner Arbeiten zur Bibliotheks- und Informationswissenschaft 25), hier S. 119 und Anm. 915. — Zusammen mit anderen Handschriften aus Kulenkamps Bibliothek wurde der Codex 1796 für die Universität erworben. Vgl. neben der Notiz auf fol. Ir auch Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek, Bibliotheksarchiv, Manual 1796, S. 148: II. 7. Decretalium Libb. V. c. glossa. Cod. Msc. Membr. Ein ovaler schwarzer Stempel auf dem Fußsteg von fol. 3r EX BIBLIOTHECA REGIA ACAD. GEORGIÆ AUG:, in Benutzung ab ca. 1765, vgl. Bibliotheksstempel, S. 93.

Göttingen 1, S. 351. — Göttingen 3, S. 540.

Ir-IXv Neue und alte Vorsatzblätter. — Ir-IIr leer. (IIv) leer bis auf augeklebten Ausszug aus Meyers Katalog zu dieser Handschrift. — IIIr-VIIr leer. (VIIv) leer bis auf moderne Signatur (Bleistift) und bibliothekarische Angabe zur Provenienz (schwarze Tinte): Ex Bibliotheca Lud. Kulenkamp 1796. (Vid. Man: p. 148.). — VIIIr-IXv leer.

(1r) Untere Schrift abgewaschen und kaum lesbar (Inhaltsverzeichnis). Darauf verschiedene Zitate und Sprüche, in Gruppen abgeschrieben (15. Jh., Bastarda): Nemo falcem amplam facit nisi qui omnes metat herbas / congregat homines divitias multas ut unde veniant sed quam multe veniant querunt / Unde habeat quaerit nemo, sed oportet habere. Sexus femineus novitatis est avidus raroque amat virum cuius copiam habet. Nam qui adversus tempestatem nititur sepe naufragium facit et qui obtemperat procelle superat. Zitate aus: Aeneas Sylvius Piccolomini: De duobus amantibus. Vgl. Enee Silvii Piccolominei epistolarium seculare complectens De duobus amantibus, De naturis equorum, De curialium miseriis, post Rudolf Wolkan iterum recognouit edidit Adrianus van Heck, Città del Vaticano 2007 (Studi e testi 439), S. 338 (dort mit der Variante fascem), 334, 335. Dazu der Spruch: Non amor ymmo dolor est mulieris amor, Zitat aus De uxore cerdonis, v. 30. vgl. Edition von H. Niewöhner, De uxore Cerdonis in Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur 65 (1928), S. 65-92, hier S. 80. Auf dem Fußsteg, der aus einem aufgeklebten Pergamentstreifen besteht, eine eigenhändige Notiz (Bastarda): Ego Leonardus Langhe ...sma radi barbam meam in Papia anno domini M° CCCC° XLIus die XXVII mensis Maii. Siehe dazu unter Provenienz. Eine weitere Notiz auf der unteren rechten Ecke getilgt, unleserlich. (1v) Getilgte Besitzvermerke, darunter, nur mit UV-Lampe sichtbar, Liber Johannis ..., und spätmittelalterliche Nachträge von verschiednenen Händen (Bastarda). (2r) Gestrichener Besitzvermerk (unleserlich). Spätmittelalterliche juristische Nachträge. — 2v leer.

3ra-247vb Gregorius IX papa, Bernardus de Botone Parmensis: Decretalium compilatio cum glossa Bernardi Parmensis. Gregorius episcopus servus servorum dei dilectis filiis doctoribus et scolaribus universis Bononie commorantibus salutem ... Rex pacificus … — … quis homagium compellatur. ›Explicit l[iber] V Deo gratias Amen.

3ra-3va Bulle Rex pacificus.

4v Versus de fide. Auf dem Fußsteg die Merkverse (Bastarda, 15. Jh.): Nascitur abluitur patitur descendit ad yma / surgit et ascendit veniet discernere cuncta. Walther I 11568.

3ra-va Bulle Rex pacificus.

3va-67vb Liber I. ›Incipit liber primus de sanctissima trinitate et fide catholica‹. Aufgrund der Miniatur auf der nächsten Seite wird die Rubrik zum Buch II zusammen mit dem Explicit von Buch I auf fol. 67v geschrieben: Explicit liber primus. Incipit secundus de iudiciis R.

68ra-128rb Liber II. (128ra) ›Explicit liber secundus Deo gratias‹. Am Ende die Rubrik für das nächste Buch: ›Incipit liber tertius De vita et honestate clericorum rubrica‹.

128va-185rb Liber III. (185rb) Am Ende die Rubrik für das nächste Buch: ›Incipit liber III de sponsalibus et matrimoniis‹. Lücke von einem Blatt zwischen fol. 184 und fol. 185. Die Reklamante auf fol. 184v (ut nichil) korrespondiert nicht mit dem Beginn des Textes auf fol. 185ra. Der Text endet auf fol. 184vb mit praelatorum ita evacuant… (Liber III, Tit. XLIX, Cap. IV) und setzt auf fol. 185ra mit Liber III, Tit. L, Cap. IV, fort: Sed nec procurationes ...

185va-202vb Liber IV. (202vb) ›Explicit liber IIII. Deo gratias. Amen‹. Am Ende wird diese Rubrik wiederholt und mit der für das nächste Buch ergänzt: Explicit liber IIII Incipit quintus de accusationibus, inquisitionibus et denuntiationibus rubrica. Dekoration zwischen den leeren Zeilen: ein Baum (s. u.).

203ra-247vb Liber V. (244ra-245vb) Dieses Doppelblatt ist kurz nach der Herstellung nachgetragen worden, um eine ursprüngliche Lücke oder den Verlust von einem Teil aus Liber V, Titulus XL, Cap. XXIII zu beheben. Ähnliche Schrift und Layout in Text und Glosse mit dem Rest der Handschrift. Als Dekoration rote und blaue Lombarden bis zu drei Zeilen hoch, rote und blaue Paragraphenzeichen. (247vb) ›Explicit V Deo gratias. Amen.‹ Unmittelbar danach auf dem freien Raum ist eine Notiz von ca. zwei Zeilen komplett abgewaschen worden.

3r-247v Glossa. Bernardus de Botone. Gregorius episcopus. In huius libri principio quinque precipue sunt praenotanda … — … obligationem de facto vel de iure inducis s. de pactis pactiones. ›Deo gratias. Amen‹. Letzte Fassung. Vgl. S. Kuttner, Universal Pope (s. u.), S. 150, zu der Glosse Servus. Oft wird in der letzten Zeile der rechten Spalte (recto), wenn sie leer geblieben ist, als Füllung der Name des Autors geschrieben, wie z. B. fol. 92r: dominus Ber doc; 170r: Bernardus dominus doctor decretalium b B, fol. 175rb: Bernardus doctor dec. Ähnliche Strategie der Spaltenfüllung mit dem Namen des Kommentators auch in München, Bayerische Staatsbibliothek, Clm 6345. Druck: GW 11450-11502. Verglichen mit GW 11454.

248ra Spätmittelalterliche Nachträge (Bastarda).

Edition: Friedberg 2, Sp. 1–928. GW 11450–11502. Vgl. auch die Editionen, erwähnt in Schulte 2, S. 22, Anm. 3. Aldo Adversi, Saggio di un catalogo delle edizioni del „Decretum Gratiani“ posteriori al secolo XV, in Studia Gratiana 6 (1959), S. 281–451. Literatur: Schulte 2, S. 115–116. LMA 3, S. 266-267. HQL 1, S. 376-377. CALMA 2, S. 351, ohne Erwähnung dieser Handschrift. S. Kuttner, B. Smalley, The Glossa Ordinaria to the Gregorian Decretals, in English Historical Review 60 (1945), S. 97-105. S. Kuttner, Notes on the Glossa ordinaria of Bernard of Parma, in Bulletin of Medieval Canon Law 11 (1981), S. 86-93, ND in Id., Studies in the History of Medieval Canon Law, Aldershot 1990 (Variorum Collected Studies Series 325), Nr. XIV. S. Kuttner, Universal Pope or Servant of God's servants, in Revue de droit canonique 32 (1981), S. 109-150, ND in Id., Studies in the History of Medieval Canon Law, Aldershot 1990 (Variorum Collected Studies Series 325), Nr. VIII. Murano Opere diffuse, S. 357-366. Bertram Kanonisten, S. 174, 525-527, zu der Glosse des Bernardus Parmensis. M. Bertram, Bologna, 12. März 1252: Einbruch bei Bernardus Parmensis, in Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte: Kanonistische Abteilung 102 (2016), S. 166-199. M. Bertram, Die Dekretalen Gregors IX: Kompilation oder Kodifikation?, in Magister Raimundus. Atti del Convegno per il IV centenario della canonizzazione di San Raimondo de Penyafort (1601-2001), ed. C. Longo, Roma 2002 (Dissertationes historicae 28), S. 61-86. M. Bertram, Dekorierte Handschriften der Dekretalen Gregors IX. (Liber Extra) aus der Sicht der Text- und Handschriftenforschung, in Marburger Jahrbuch für Kunstwissenschaft 35 (2008), S. 31-65. M. Bertram, Signaturenliste der Handschriften der Dekretalen Gregors IX. (Liber Extra). Neubearbeitung April 2014 (Online-Publikationen des Deutschen Historischen Instituts in Rom), Rom 2014, S. 14, 52. www.dhi-roma.it/bertram_extrahss.html Decretales pictae, S. 334, unter den Handschriften, die mit vollständigen Serien von Miniaturen versehen sind. M. Bertram, Überlegungen zu einem qualifizierten Überlieferungsbild der Dekretalen Gregors IX. ("Liber Extra"), in Rechtshandschriften des deutschen Mittelalters. Produktionsorte und Importwege, hg. von P. Carmassi und G. Drossbach, Wiesbaden 2015 (Wolfenbütteler Mittelalter-Studien 29), S. 285-302. S. Wittekind, Ut hac tantum compilatione umversi utantur in iudiciis et in scholis. Überlegungen zu Gestaltung und Gebrauch illuminierter Handschriften der Dekretalen Gregors IX, in Lesevorgänge. Prozesse des Erkennens in mittelalterlichen Texten, Bildern und Handschriften, hg. von E. C. Lutz, M. Backes und S. Matter, Zürich 2010 (Medienwandel, Medienwechsel, Medienwissen 11), S. 89-128.

248v-XIv leer.

XIIr leer bis auf Prüfzeichen (bis 1984) und alte Signatur (Bleistift): Ms. Jurid. 89 1.

XIIv-XVIIIv leer.


Abgekürzt zitierte Literatur

Bauer-Eberhardt, Illuminierte Hss. ital. Herkunft, 2, Textband U. Bauer-Eberhardt, Die illuminierten Handschriften italienischer Herkunft in der Bayerischen Staatsbibliothek. Teil 2 von der Mitte des 14. Jh bis um 1540. Textband, Wiesbaden 2014 (Katalog der illuminierten Handschriften der Staatsbibliothek in München 6. Die illuminierten Handschriften italienischer Herkunft Teil 2)
Bertram Kanonisten M. Bertram, Kanonisten und ihre Texte (1234 bis Mitte 14. Jh.). 18 Aufsätze und 14 Exkurse, Leiden, Boston 2013 (Education and society in the Middle Ages and Renaissance 43)
Bibliotheksstempel Bibliotheksstempel. Besitzvermerke von Bibliotheken in der Bundesrepublik Deutschland, hrsg. von A. Jammers, Wiesbaden 1998 (Beiträge aus der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz 6)
CALMA C.A.L.M.A. Compendium auctorum latinorum medii aevi, hrsg. von M. Lapidge u.a., Bd. 1–, Firenze 1999–
Conti A. Conti, La miniatura bolognese. Scuole e botteghe, 1270-1340, Bologna 1981 (Fonti e studi per la storia di Bologna e delle Province Emiliane e Romagnole 7)
Decretales pictae Le miniature nei manoscritti delle Decretali di Gregorio IX (Liber Extra) Atti del colloquio internazionale tenuto all’Istituto Storico Germanico, Roma 3-4 marzo 2010, a cura di M. Bertram und S. Di Paolo, Roma 2012
Dizionario biografico dei miniatori Dizionario biografico dei miniatori italiani. Secoli IX - XVI, a cura di M. Bollati, Milano 2004
Duecento. Forme e colori Duecento. Forme e colori del Medioevo a Bologna. A cura di Massimo Medica con la collaborazione di Stefano Tumidei, Venezia 2000
Friedberg E. Friedberg, Corpus iuris canonici, 2 Bde., Leipzig 1879 und 1881
Göttingen 1 Die Handschriften in Göttingen, Bd. 1: Universitäts-Bibliothek: Philologie, Literärgeschichte, Philosophie, Jurisprudenz, beschrieben von W. Meyer, Berlin 1893 (Verzeichniss der Handschriften im Preussischen Staate, Abt. 1: Hannover. Bd. 1: Die Handschriften in Göttingen 1)
Göttingen 3 Die Handschriften in Göttingen, Bd. 3: Universitäts-Bibliothek: Nachlässe von Gelehrten, Orientalische Handschriften, Handschriften im Besitz von Instituten und Behörden, beschrieben von W. Meyer, Berlin 1894 (Verzeichniss der Handschriften im Preussischen Staate, Abt. 1: Hannover. Bd. 1: Die Handschriften in Göttingen 3)
GW Gesamtkatalog der Wiegendrucke, Bd. 1–, Leipzig 1925–1938, Stuttgart 1978–
HQL 1 Handbuch der Quellen und Literatur der neueren europäischen Privatrechtsgeschichte, Bd. 1: Mittelalter (1100–1500): Die gelehrten Rechte und die Gesetzgebung, hrsg. von H. Coing, München 1973 (Veröffentlichung des Max-Planck-Instituts für Europäische Rechtsgeschichte)
LMA Lexikon des Mittelalters, Bd. 1–9 und Registerbd., hrsg. von N. Angermann u. a., München 1980–1999
Matrikel Leipzig 1 Die Matrikel der Universität Leipzig, Bd. 1: Die Immatrikulationen von 1409–1559, hrsg. von G. Erler, Leipzig 1895 (Codex diplomaticus Saxoniae Regiae 2, 16)
Murano Opere diffuse G. Murano, Opere diffuse per exemplar e pecia, Turnhout 2005 (Textes et études du Moyen Age 29)
Niedersächsisches Klosterbuch Niedersächsisches Klosterbuch. Verzeichnis der Klöster, Stifte, Kommenden und Beginenhäuser in Niedersachsen und Bremen von den Anfängen bis 1810, Bd. 1–4, hrsg. von J. Dolle und D. Knochenhauer, Bielefeld 2012 (Veröffentlichungen des Instituts für Historische Landesforschung der Universität Göttingen 56,1–4)
Rep. Germ. Repertorium Germanicum. Verzeichnis der in den päpstlichen Registern … vorkommenden Personen, Kirchen und Orte des Deutschen Reiches …, Bd. 1–, Berlin 1916–
Schulte J. F. von Schulte, Die Geschichte der Quellen und Literatur des Canonischen Rechts…, Bd. 1: … von Gratian bis auf Papst Gregor IX. Stuttgart 1875; Bd. 2: … von Papst Gregor IX. bis zum Concil von Trient, Stuttgart 1877
Walther I H. Walther, Initia carminum ac versuum medii aevi posterioris Latinorum, Göttingen 1959 (Carmina medii aevi posterioris Latina 1)
WZIS Wasserzeichen-Informationssystem. Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart (http://www.wasserzeichen-online.de/wzis/index.php)

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der abendländischen mittelalterlichen Handschriften der SUB Göttingen Lateinische Handschriften.
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