Ps.-Aristoteles - Johannes von Vippach - Heinrich von Mügeln
Papier — II, 273,I Bll. — 28,9-29,2 × 20,5-21 cm — Weida — 1463
Papier. Wasserzeichen: Turm (Matthias Molitor in Weida): 2r-138v; regelmäßige Schrift; in der ersten Zeile von Seiten und Absätzen die Oberlängen der Buchstaben bisweilen vergrößert. Hand 2 (Bernhard): 144r-223r; regelmäßige Schrift, rechtsgeneigt; Oberlängen von Anfangsbuchstaben in der ersten Zeile von Seiten und Absätzen des Öfteren vergrößert; Überschrift zu Beginn des Textes auf 144r in Textualis. Schlicht aber gut ausgestattet. In Teil I (2r-138v,): rubriziert; Überschriften, Kapitelzählung, Paragraphenzeichen und Unterstreichungen in Rot; die Oberlängen Buchstaben in der ersten Zeile von Seiten und Absätzen des Öfteren vergrößert, bisweilen auch rote gestrichelt; schlichte Initialen in Rot (2-zeilig; I-Initialen auch größer). Teil II (144r-274v,): durchgängig rubriziert, rote Überschriften und Unterstreichungen (speziell bei Buchanfängen bzw. -prologen); Überschriften auf 220r-v, sowie 223r, und 234r, in rotem Rahmen/Kartuschen; im Bereich der Sangspruchdichtung und Lieder (144r-223r,) Strichelung in Schwarz und Rot zur Abgrenzung der Strophen; Verszeilen durch rote Kommata gekennzeichnet; Linienschemata für Musiknotation zur Sangspruchdichtung bzw. zu den verschiedenen Tönen Heinrichs von Mügeln (4-linig), die Noten sind jedoch nicht eingetragen (144v-145r,, 164r-v,, 202r-v,, 207v-208r,). Bei 'Der Meide Kranz' (223v-274v) Verse abgesetzt und Versalien rot gestrichelt; der Raum zwischen Vers- und Zeilenende mit Strichelung in Schwarz und Rot gefüllt; Anfangsbuchstaben häufig vergrößert und mit Zierelementen (Schnörkel oder cadellenartige Elemente). Zudem schlichte Initialen in Rot (2- bis 4-zeilig) sowie eine etwas größere Initiale (5- bis 6-zeilig) mit Fleuronnée in Schwarz-Rot zu Beginn des Textes auf 144r. Drei einfache Tintenzeichnungen, die wohl als Nutzerspuren zu betrachten sind: Auf 232v, passend zum Vers neben dem Text am Seitenrand in Schwarz/Rot gezeichnet eine Sonne (mit Gesicht); auf 233r, überdies bei der Musica gezeichnet ein Winkel (?) in Rot/Schwarz; auf 254r ein Kreuz in denselben Farben.
DE3270-philos21_139; Variante: DE1635-PO-100729 - Coburg, 1465); Turm ( DE3270-philos21_138; Variante: DE6405-PO-100727 - Eichstätt, ohne Datum; ähnlich: DE4860-Ms203_163 - 1467); Schlüssel ( DE3270-philos21_165); Schlüssel ( DE3270-philos21_157; ähnlich DE7635-PO-121268 - Plau, 1462); Ochsenkopf ( DE3270-philos21_144; ähnlich DE4860-Ms612_104 - Leipzig 1464); Ochsenkopf ( DE3270-philos21_21; ähnlich AT3800-PO-68918 - Innsbruck, 1462/63); Ochsenkopf ( DE3270-philos21_184; Variante: AT3800-PO-68918 - Innsbruck, 1462/63); Ochsenkopf ( DE3270-philos21_188; ähnlich DE4860-Ms1204_195); Ochsenkopf ( DE3270-philos21_265; ähnlich DE9045-PO-68915 und DE9045-PO-68917 - beide Würzburg, 1463); Ochsenkopf ( DE3270-philos21_257; ähnlich DE9045-PO-68914 - Würzburg, 1463). Die Wasserzeichen bestätigen die in den Kolophonen genannte Datierung der beiden Teile auf 1463. Lagen: Neben zwei modernen Vorsatzbll. und einem modernen Nachsatzbl. besteht die Handschrift aus: VI-1 (12!; das fehlende erste Bl. dieser Lage wurde bei einer Neubindung im 19. Jh. durch ein neues Bl. ersetzt, das jedoch als Bl. 1 in die Tintenfoliierung einbezogen ist). 9 VI (120). V (130). 12 VI (274; die beiden äußeren Bll. dieser Lage, die sich offenbar gelöst hatten, sind durch Verklebungen wieder zusammengefügt und über diese eingebunden); nach der letzten Lage noch ein modernes Nachsatzbl.; zur Verstärkung der Falze ursprünglich schmale Pergamentstreifen (s. Fragmente). Moderne Tintenfoliierung (19. Jh.): 1-228 (umfassend auch das moderne Bl., mit dem bei einer Neubindung im 19. Jh. das erste Bl. der ersten Lage ersetzt wurde); daneben - bzw. darunter - wenig ältere Bleistiftpaginierung mit separater Blattzählung der beiden Handschriftenteile, umfassend einerseits die aktuellen Bl. 2-139 (1-273) und andererseits Bl. 144-274 (1-261). Geringe Spuren von Insektenfraß; des Öfteren Flecken. Unterschiedlich großer Schriftraum in den zwei Teilen der Handschrift; auf 2ra-134v (Teil I) Schriftraum: 22,5-22,8 × 14,1-14,8 cm, zweispaltig, 32 Zeilen. Auf 144r-274v (Teil II) Schriftraum: 21,5-22,3 × 13-14 cm, einspaltig; dabei 27-32 Zeilen im Bereich der Sangspruchdichtung und Lieder (144r-223r) und 22-29 Zeilen bei 'Der Meide Kranz' (223v-274v). Von zwei geübten Händen in Bastarda (mit Schlaufen) geschriebener Gebrauchsband; bisweilen Korrekturen und Anmerkungen (Nota-Vermerke auf 151r, 156v, 160v, 253r; weitere ma. Einträge etwa auf 183v und 185r; zudem bisweilen Bleistiftanmerkungen von modernen Bearbeitern; etwa auf: 180v, 224v). Hand 1 (Hellbrauner Ledereinband; 1958 bei der Neubindung der Handschrift angefertigt und einem mittelalterlichen nachgebildet, nachdem bereits Mitte des 19. Jahrhunderts eine Neubindung erfolgt war (s. dazu und zur Gestalt dieses älteren Einbandes Cod. MS. philos. 21) sowie das Schildchen mit der Angaben Cim.; auf dem VS mit Bleistift eingetragen die aktuelle Signatur (4° Cod. Ms. philos. 21 Cim.); darunter aufgeklebt das gedruckte Formular mit der Angabe Auch als Mikroform vorhanden unter Sign. mit dem Eintrag MF 4o Cod. Ms. philos. 21 Cim.; zudem zwei Formulare mit den Bearbeitungsvermerken der (Königl.) Preuß. Akademie d. Wiss. (L. Pfannmüller; Dez. 1911 und Marie-Luise Dittrich; Febr. 1939). Auf dem VS mit Bleistift vermerkt: Bl. 1-274; 1 aufgeklebte Pk auf Bl. 1 (Bl. 139-143: leer); 20 ausgelöste Falze aus alten [!] Einbd. in rückwärtiger Buchtasche [einer davon in 3 Teile zerbrochen = 22 Teile]; auf dem HS mit Bleistift eingetragen: 1958 neu eingebunden (vgl. Angabe Stackmann, DTM 50, 1959, S. XLIII); angeklebt auf dem HS eine Buchtasche (aus Stoff), in der ein Kuvert mit den genannten Falzfragmenten verwahrt ist (s. Fragmente); auf 274v rechts unten Stempel S, der auf die (Neu-)Bindung durch den Göttinger (Stadt-)Buchbinder Schweiger im 19. Jh. verweist (vgl. , Bd. 1, S. XXXVII).
, Bd. 1, S. XLIII): neue Einbanddecke über Holzdeckeln; zwei Metallschließen (neu); auf dem Rücken aufgeklebt das Göttinger Signaturenschildchen (Fragment(e): 20 aus den Lagen der Handschrift ausgelöste Streifen aus Pergament, die zur Falzverstärkung verwendet waren (einer davon in drei Teile zerbrochen); sie wurden bei der jüngeren Restaurierung bzw. Neubindung von Ludwig Denecke herausgelöst (vgl. 002413): Off. [...] Dominus Ihesus postquam cenavit cum disci [Nr. 11], pulis suis lauit pedes eorum et ait illis scitis [Nr. 22], ego dominus et magister exemplum dedi vobis ut et vos ita [Nr. 22]. Die Streifen befinden sich in der Buchtasche im hinteren Buchdeckel (s. beim Einband). Postkarte (der 'Deutschen Reichspost), am 17. 04. 1890 von dem Germanisten und Romanisten Ernst Martin (Straßburg) abgeschickt an Wilhelm Meyer (an Herrn Prof. Wilh. Meyer in Göttingen, Geismarch 8); E. Martin schreibt darin, er habe an der von Meyer vermerkten Stelle (Wackernagel L[iteratur]g[eschichte] p. 433, a 71) [...] F. Pothorn genannt, weil er in einer Seminararbeit über Joh. v. Vitpech das ermittelt hatte, was ich aufnahm; daß seine Arbeit gedruckt worden sei habe ich nicht gesagt; und meines Wissens ist dies auch nachher nicht geschehen. Mit vorzüglicher Hochachtung, Ihr ergebenster E. Martin. Auf die hier genannten Sachverhalte nimmt W. Meyer in , S. 135 Bezug.
, Bd. 1, S. XLIII); auf denselben sind klein mit Bleistift Nummern notiert, vermutlich entsprechend ihrer ursprünglichen Abfolge in der Handschrift bzw. nach den Lagen, aus denen sie ausgelöst wurden. Sie stammen - wenigstens zum größten Teil - von demselben Blatt bzw. aus derselben Handschrift; geschrieben in kleiner Textualis (wohl 14. Jh.); rubriziert; liturg. Text(e) mit Hufnagelnoten; identifizierbar sind wenigstens folgende drei Stücke, die zu derselben Antiphon bzw. zu folgendem Text für die Kommunion gehören (Cantus ID, Nr.Herkunft: Die beiden Teile der Handschrift unterscheiden sich sowohl durch ihre Schreiber als auch ihr Layout, ihren Inhalt und ihr Papier. Allerdings lassen die Kolophone auf 138vb (Anno domini M° CCCC° LXIII per me Mathiam Molitorem in Wyda completum est etc.) und 274v (Explicit per me Bernhardum et. Anno domini et LXIII. In die Marci), die als Entstehungsdatum in beiden Fällen das Jahr 1463 nennen, auch erkennen, dass beide Teile von Beginn an eine Einheit gebildet haben werden. Die beiden Schreiber konnten von der Forschung bislang nicht genauer identifiziert werden, doch zum einen passt die Ortsangabe Weida zur thüringischen Schreibsprache, zum anderen ist Mathias Molitor in Wyda als Schreiber einer weiteren, 1462 vollendeten Handschrift bekannt, die den Psalmenkommentar des sog. 'Österreichischen Bibelübersetzers' enthält (Sondershausen, Kirchenbibliothek, Cod. 2° 29; früher Sondershausen, Landesbibl., Hs. 6; zu derselben und entsprechender Forschungsliteratur s. im ). Naheliegend wäre, dass auch der zweite Teil des Bandes im engeren oder weiteren Kontext von Weida geschrieben wurde. , S. 47 merkt zu der in der Handschrift überlieferten 'Katherina divina' an, dass die "Überlieferung den Stellenwert und die Aufmachung als Besitzstück der Wettiner nicht mehr erkennen" lasse, doch dürfe "in der Verbindung ihres für den Meißener Hof geschriebenen mitteldeutschen Textes mit den Gedichten des aus der Meißener Umgebung stammenden Heinrich von Mügeln" vielleicht "eine spätere, regional ausgerichtete literarische Sammelabsicht gesehen werden." Diese Vermutung Menzels wirkt umso plausibler, als Weida nicht nur seit der ersten Hälfte des 15. Jh.s im Besitz der Wettiner, sondern mit der Osterburg auch ein herrschaftliches (Verwaltungs-)Zentrum derselben war ( ; S. 767). — Über die weitere spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Geschichte der Handschrift ist nichts bekannt. Sie befand sich dann aber im Besitz des Fürsten Georg I. von Waldeck-Pyrmont (geb. 1747; gest. am 9. Sept. 1813). Dieser machte sie im Jahr 1798 der Bibliothek der Georgia Augusta zum Geschenk - gemeinsam mit anderen Stücken (vgl. , Bd. 1, S. XXXIX). Im Manual zum Jahr 1798 ist zur Erwerbung der Handschrift demnach eingetragen: Anno 1798. Ein Geschenck Sr. Durchlaucht des Prinzen Georg's, Bruder des Regierenden Fürsten von Waldeck, durch Hrn. Sekret. D. Bunsen erhalten. Dazu sowie insgesamt zu den Buchgeschenken der Fürsten von Waldeck für Göttingen s. , S. 167-168.
, S. 135-141. — , Bd. 1, S. XXXVII-XLVII. — , S. 80-83. — , S. 903-929. — , S. 44-48. — , S. 426-440. — , S. 45-50. — .
1r-v (neues Bl., das das ursprüngliche erste Bl. der Lage ersetzt): leer, abgesehen von zwei mit Tinte geschriebenen Einträgen auf Ir; erstens: vid. Manuale 1798, p. 90; zweitens (unzutreffende) Inhaltsangabe von derselben Hand: 1) Matthias Molitor, Von der Haussorge 1463. Bl. 2-138b. 2) Heinrich Mögelin, Gedichte. Bl. 144-274b. Zudem darunter eingeklebt eine Postkarte der 'Deutschen Reichspost', adressiert an Wilhelm Meyer (s. dazu unter Beilagen).
2ra-12vb 'Oeconomica', dt. ('Von der Haussorge'). (2ra-2rb) Register. ›Hie hebet sich an das register vonn der hussorge vnd wy man sich dor ynnen halden sal.‹ Wy der husz wirt mit im selber sal rechen I. … — … Von des weybes vorandrunge XXIIII. (2rb-2va) Prolog. ›Ditz ist dy vorrede des hernochfolgenden buches.‹ Wenne is nu ist alzo in der rechten warheyt das keyn lebin wyder geystlich noch wertlich volbracht kan werden ane zeytlich gut … — … sundern hie sint etzliche ding geschriben dy aller nutzlichst sint etc. (2va-12vb) Kapitel I-XIII. ›Wie der hus wirt mit im selber rechen sal. Capitulum I.‹ Czu dem ersten sal eyn gut husz wirt wyssen was her habe … — … wenn her daz gut vorzcert so lebit sie mit im in betrupnisz das sie zcu brenget ir vorflucht torecht alder etc. Zum Text und seiner Überlieferung siehe: 1, Sp. 436-450 sowie 11, Sp. 130.
:12vb-138vb 'Katherina divina' (G). (12vb-14vb) Register des 1. Buches (4 Teile). ›Hie hebit sich an das register des her noch geschribin buches vnd daz ist geteilt in vier teyl etc.‹ Das erste buch hat vier teil; in dem begynne ader in der vorrede beweyset man wu von seligkeit kome … — … Von den siten der aldin vnd wie der gewaldigen siten besser sint wenn der richen vnd wy sy sich dorzcu haldin sollin herren vnd auch ander lute. IIII. (14vb-17vb) Prolog. ›Hie hebit sich an dy vorrede, in der man vint von den vier angeltogunden vnd wur vmb sie also heyssen. Capitulum I.‹ Der grosse lerer der Cristenheit spricht also in dem andern buche von der heylgen dryfeldigkeit … — … daz buch hat dry teil vnd iglich teil ist mit sunderlichin capiteln vnderscheyden. (17vb-59ra) 1. Buch. ›Hie in dissem ersten capitel lert man gemeyniglichin waz wirdigkeit an togunde lege vnd wy sie alle begerunge des menschen kan wol volbrengen vnd irfullen vnd welche togunt sunderlichin hern vnd borgern zcu gebüre. Capitulum II.‹ Togunt ist begerlich und liep zcu habin wenn sie kan aller luthe begerunge volbrengen … — … ye hocher sie obir ander luthe sint gesaczt an adel, an gute ader an gewalt, denne sich zcu neygen zcu uszwendigen gutern etc. Hie endet sich das erste buch. (59ra-60vb) Register des 2. Buches (3 Teile). ›Hie hebit sich an das register des andern buches‹. In dem erstin teyle disses andern buches lert man wy man das husz haldin sal vnd meystern sal I. … — … an den dy do essen ader an den dy do dynen XI. (60vb-94rb) 2. Buch. ›Hie hebit sich an das ander buch dor inne lerit man, wie man daz husz halden sulle. Capitulum I.‹ Nu man volbracht hat dy materie des ersten buches … — … sundern daz dy orn auch horten wu mite man dy sele auch nerin solde vnd auch togunt meren. Hie endit sich daz ander buch. Die Joden habin den ewygen fluch etc. (94rb-96rb) Register des 3. Buches (3 Teile). ›Alhy hebit sich nu an daz register des dritten buches‹. In dem dritten buche in dem ersten Capitel lerit man wie man meysterschafft solle halden der stete vnd des riches … — … Wy man striten sal uff dem mere vnd wie man sich dor zcu bereyten sal. X. (96r-138vb) 3. Buch. ›In dissem drittin buche lerit man meysterschaft vnd behaldunge der stete vnd des riches. In dissem erstin capitel lerit man wy in etzlicher wyse gemeynheit der stat sey von erst vnd wy is ist vmb gut vnde nutz geordent vnd gefuget. Capitulum I‹. Sint alle gemeynschafft ist geuugig vnd sal geordent sein zcu gute … — … do mite vor dynet man den ewigen frede, czu dem vns allen helffe der vater vnd der son vnd der heylge geyst, amen. Anno domini M° CCCC° LXIII per me Mathiam Molitorem in Wyda completum est etc. Edition (nach der Göttinger Handschrift): (Beschreibung der Handschrift auf S. 45-50; Edition S. 63-317); Lit.: 4, Sp. 793 und 11, Sp. 803. — 139r-143v leer.
:144r-223r Sangspruchdichtung und Lieder. (144r-149r) I. Buch. Das sind die getichte meister Heinrichs Mögelin, die er gemessen had in sinem langen done der hie stehit geschriben, in dem er bewiesen wil das vnmögelich vnd vngewerlich sey einem leyen zcu tichten von gote der ersten sache von der heiligen driualtickeit ... die alle einem leyen vnmögelich sind czu betichten wann er sich mit eyme wortte lichte mochte vergessenn ... . I, Str. 1-17. (149v-157v) II. Buch. Als der meister hat gesagt von der herschaft des hymmels, also wil er sagen von der herschafft der erden vnd etliche keyser mit namen nennen vnd sie flechten tzum besten vnd tzu dem ergisten nach yres werckes lone. In dem selben done ... . II, Str. 1-32. (157v-159v) III. Buch. Hie wil der meister sagen von den naturlichen troymen vnd von etlichin edeln gesteinen vnd wil yr togent flechten tzu der tzucht vnd guten seten vnd singen sich auch in dem ersten done. ... . III, Str. 1-6. (159v-163v) IV. Buch. Kalistenes der meister straffte Allexander darumb er muste sterben. Seneca vnd Lucanius den keyser Nero ... die seten mancher lute, der namen er nicht nennet, die selber sich wol kennen bie yren argen wercken ... . Nicht als eigenes Buch gekennzeichnet; IV, Str. 1-15. (164r-170r) V. Buch. Hie setzt der meister nun vnd drissig lieder in den er had begriffen die Bibele vnd die propheten kürtzlichin vnd beslossen, die selben lieder singen sich in syme hofedone der hie stet geschriben ... . V, Str. 1-39. (170r-180v) VI. Buch. Hie wil der meister setzen tzwey vnd sybentzig lyder zu lobe vnser frauwen in manchen bluenden spruchen; in tzeichin das sy gelobet sal werden in allen czungen der erden der tzwey vnd sybentzig sind die selben lyder singen sich auch in dem houedon, da sich die Bibel inne begriffen had ... . VI, Str. 1-72. (180v-183v) VII. Buch. Hie wil der meister sagen von allen frienn kunsten vnd was der gemeinen sin sie in allen kunsten vnd wil die meister der kunste mit namen alle nennen vnd die selbin ticht singen sich auch in dem selben hofedone da die Bibel inne begriffen ist ... . VII, Str. 1-15. (183v-185v) VIII. Buch. Hie wil der meister sagen von der schonde der nature die offt wircket mannche ding die vns vnmögelich vnd wunderlich dunckenn in mancherhande tir vnd flicht das tzu vnser frawen. Sind die natur das vormag vil basz vormochte der herre der naturen das er in siner geborte den maythum vnser frawen in keinen wege vorschrantzte vnd die lieder singen sich auch in dem houedone da die Bibel inne begriffen ist ... . VIII, Str. 1-12. (185v-189v) IX. Buch. Hie wil der meister sagen was ein sache sie gewest des grossen sterbens vnd von straffunge der siten der fursten der herren vnd der gemeinen lute, von rechter vnd von swacher mynne; in dem hofe done da die Bibel ynne begriffen ist... . IX, Str. 1-27. (189v-196) X. Buch. Hie wil der meister sagen von den poeten die von andern tichtern vorlassen sind vnd dy dy flechten tzu der heiligen schrifft tzu den historieenn vnd mancherhande kronicken; in dem selben hofe done, da die bibel inne begriffen ist... . X, Str. 1-42. (196-198v) XI. Buch. Hie wil der meister sagen was der cometa beduttit vnd was er in ym selber sie vnd auch von andern sachen; in dem houedone da die Bibel inne begriffen ist... . XI, Str. 1-18. (199r-201v) XII. Buch. Hie wil der meister sagen sunderlich von der kunst astronomie vnd die selben lieder singen sich in dem houe done als die Bibel... . XII, Str. 1-18. (201v-207r) XIII. Buch. Hie wil der meister sagen von der wirdikeit des gesanges, von vnser frawen, von der pristerschafft, von dangnemickeit der Romer, von den vir naturen der lute; in siner groben wise die hie geschriben stehit ... . XIII, Str. 1-25. (207r-211r) XIV. Buch. Hie wil der meyster sagen von der heiligen driualtigkeit von der liebe des herren tzu dem volcke, von der liebe des mannes tzu dem wibe, von dem ernst, von der mortlickeit vnd von andern sachin; in siner truren wise die hirnach stehit geschriben ... . XIV, Str. 1-12. (211r-219r) XV. Buch. Hie wil der meister sagen von der truwe der herren tzu dem volcke vnd von den andern capiteln als der globit had in der rubricken; in dem houe done in der troume wise ... . XV, Str. 1-33. (219r-223r) XVI. Buch. Hie wil der meister leren wie man alle vorrede gegen dem Meyen, gegen dem somer, gegen dem wintter setzen vnd blumen sal wer von der mynne tichtet ... . … — … nu ist veile nicht dy sunder/ lon mir vor usz milde/ blute leyt hertze das din schulde hat geticht. Deo gratias. XVI, Str. 1-24. Die Handschrift "überliefert eine - wahrscheinlich auf Mügeln selbst zurückgehende [...] - Autorensammlung, die mit 387 Strophen in 15 Büchern beinahe seinen gesamten Spruchsang umfasst; geordnet ist sie ferner nach den vier Tönen Mügelns sowie nach Themengebieten. Diese reichen von der Schöpfungslehre und anderen geistlichen Gegenständen über diverse enzyklopädische Wissensgebiete bis zur Herren- und Lebenslehre, wobei manche Bücher nur aus einem einzigen vielstrophigen Gedicht bestehen. Das letzte und sechzehnte Buch enthält acht Minnelieder in je eigenem Ton" ( , S. 75); allgemein zu Heinrich von Mügeln und seinem Werk s. 3, Sp. 815–827; speziell zur Sangspruchdichtung ebd., Sp. 822-824; Edition: , Bd. 1-3.
:223v-274v 'Der Meide Kranz'. ›Disz buch hat auch geticht meister Heinrich von Mögelin tzu eren den hochgelobten fursten keyser Karle den virden der ein wares heil was des richs der erden vnd des meres, eyn wirdiges register, eyn furste des fredes, des rechten vnd gerechtes, ein widerfestenunge‹. In lobe der hochsten wirdickeit/ Die ny der hymmel uberschreit … — … Die selbe togent die was got / vnd got die togent sunder spot/ Man spricht die togent karitas/ Gotes togend vnd got selber was. Explicit per me Bernhardum et. Anno domini et LXIII. In die Marci. Edition und Kommentar: , S. 47-203 (Nr. IV); ; .
:Abgekürzt zitierte Literatur
Die Handschriften in Göttingen, Bd. 1: Universitäts-Bibliothek: Philologie, Literärgeschichte, Philosophie, Jurisprudenz, beschrieben von W. Meyer, Berlin 1893 (Verzeichniss der Handschriften im Preussischen Staate, Abt. 1: Hannover. Bd. 1: Die Handschriften in Göttingen 1) | |
Handschriftencensus. Eine Bestandsaufnahme der handschriftlichen Überlieferung deutschsprachiger Texte des Mittelalters. Online-Datenbank: https://handschriftencensus.de/ | |
Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, 12 Bde., hrsg. von K. Ruh u. a., 2., völlig neu bearbeitete Aufl., Berlin/New York 1978–2005, Ergänzungsbde.: Deutscher Humanismus 1480–1520. Verfasserlexikon, Bd. 1–3, hrsg. von F. J. Worstbrock, Berlin/New York 2005–2015 | |
Wasserzeichen-Informationssystem. Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart (http://www.wasserzeichen-online.de/wzis/index.php) |
Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der abendländischen mittelalterlichen Handschriften der SUB Göttingen Volkssprachige Handschriften.