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Beschreibung der Handschrift Lübeck, Stadtbibliothek, Ms. theol. lat. 2° 38
Die mittelalterlichen Handschriften der Stadtbibliothek Lübeck, beschrieben von Kerstin Schnabel (in Bearbeitung)
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Programms Erschließung und Digitalisierung handschriftlicher und gedruckter Überlieferung

Missale

Pergament — 168 Bl. — 31 × 22 cm — Lübeck — 14. Jh.

Lagen: III+3 (9). 10 VI (129). III+1 (136). 2 VI (160). V–2 (168). Bleistiftfoliierung 1–168. Das gezählte Bl. 169 ist als Spiegel auf den hinteren Einbanddeckel geklebt. Bei den beiden letzten Bl. wurde das Schriftfeld mit Japanpapier ergänzt (Textverlust). Schriftraum: 19 × 13 cm. 20 liniierte Zeilen. Geschrieben von einer Hand in Textualis. Lombarden in Blau und Rot, begleitendes Fleuronné in der Gegenfarbe.

Spätgotischer Holzdeckeleinband mit rotem Lederüberzug, berieben und beschädigt. Streicheisenlinien. Löcher von Kantenbeschlägen. Fünf Doppelbünde, oben und unten einfache Kapitelbünde. Titelschild auf dem Buchrücken, 4 × 5 cm, mit der Aufschrift Missale. Cod. membr. saec. 14. Zwei erneuerte Riemenschließen mit Stiften an der seitlichen Deckelkante. Restauriert von Boguslaw Radis, Lübeck. Leder am Rücken punktuell erneuert. Eingerissene und an den Rändern ausgefranste Bl. mit Japanpapier verschlossen bzw. angeglichen, ebenso die Fehlstellen der letzten Bl. gefüllt. Bindung teilweise erneuert. Restaurierungsbericht sowie entnommene Artefakte (Hanffäden, Lederreste, Holzpflöcke, Leseband aus rotgefärbten Leder, neuzeitliche Lesezeichen, Signaturschild) in Kiste 38 vorhanden.

Herkunft: Die Handschrift entstand im 14. Jahrhundert wohl in Lübeck. — Aus dem hinteren Spiegelbl. Liber ecclesie Lubicensis. — Der Band kam im Zuge der Säkularisation 1806 aus dem Dom in die Stadtbibliothek. Zusammen mit anderen Handschriften der Stadtbibliothek 1944 kriegsbedingt in ein Salzbergwerk bei Bernburg/Saale ausgelagert und 1946 nach Leningrad gebracht. Seit 1998 aus Armenien (Bibliothek der Akademie der Wissenschaften in Eriwan) zurück. Eriwan-Nr. 460. Im Innendeckel die Altsignatur 64 sowie auf Fol. 1 die Zahl 50b (?). Stempel der Stadtbibliothek Lübeck.

Weber Catalogus, 41. — Digitalisat urn:nbn:de:gbv:48-1-1843938

1r–168v Missale. Proprium de tempore. Der Text setzt ein: … pater necque patrem quis novit nisi filius [Mt 11,27] … — … (167r) in omni opere bono fructificantes [Col 1,10]. Am Anfang und am Ende umfangreicher Textverlust. Umfasst Dominica in septuagesima (T16) bis Dominica XXIII post pentecosten (T63), ohne Canon missae. 69v leer. 137r ›Dominica prima post festum trinitatis.‹ In der Fastenzeit wird die Liturgie auch für die Wochentage wiedergegeben, danach nur noch für die Sonntage. Zumeist ohne Kollekten.


Abgekürzt zitierte Literatur

Weber Catalogus F. Weber, Catalogus codicum manuscriptorum theologicorum latinorum necnon philosophicorum quos asservat bibliotheca urbica Lubicensis, Lübeck 1934–1936 (Manuscript)

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der mittelalterlichen Handschriften in der Stadtbibliothek Lübeck.
Dieses Dokument steht unter einer Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz (CC BY-SA). Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel (Nutzungshinweise)