Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Förderprogramms Erschließung und Digitalisierung handschriftlicher und gedruckter Überlieferung
Sermones de annuntiatione dominica
Papier — I, 180 Bl. — 20,4 × 14,3 cm — Augustiner-Chorherrenstift Bordesholm — 1470–1512
Wasserzeichen: Anker ohne Kreis, mit einkonturigen Flunken, ohne Beizeichen: nicht nachweisbar. Ochsenkopf mit Augen, darüber einkonturige Stange, darüber Blume, darunter Beizeichen: nicht nachweisbar. Ochsenkopf mit Augen und Nasenlöchern, darüber einkonturiger Stern: 74354, 74355 (beide 1472), ein weiterer Typ nicht nachweisbar. Buchstabe P, gebrochen, zweikonturig: 108338 (1481), 108390 (1482), 106940 (1498), 106990 (1500), 111131 (1503), ein weiterer Typ nicht nachweisbar. Wappen, Schild mit Zwillingsschrägbalken, ohne Beizeichen im Schild: 24460, 24469 (beide 1478), 24488 (1479). Lilie, frei, mit Beizeichen: DE8280-Hs.49.1003_185, DE8280-Hs.49.1003_188 (beide 1494). Ein Wasserzeichen nicht erkennbar. Lagen: II–3 (I). 15 VI (180). Reklamanten zum größten Teil abgeschnitten. Das erste Blatt mit moderner römischer Bleistiftfoliierung, ansonsten zeitgenössische Tintenfoliierung von der Hand des Schreibers 1–180. Nach , 96, wurden nach 180 mehrere Bl. ausgerissen, siehe den Textverlust am Ende. Die Reste wurden vermutlich bei der Restaurierung entfernt. Hinteres Vorsatzblatt bei der Restaurierung ergänzt. Schriftraum: 15,5–17 × 10–11 cm. 27–31 Zeilen. Bastarda von der Hand des Bordesholmer Chorherrn Johannes Nese aus unterschiedlichen Zeitabschnitten. Rubriziert. Rote Lombarden über zwei bis drei Zeilen.
Spätgotischer Holzdeckeleinband mit rotem alaungegerbtem Leder überzogen. Streicheisenlinien. Auf dem VD geringe Reste von Papierschildern, teilweise übereinander geklebt. Am oberen Rand des HD vier Löcher von der entfernten Kettenöse. Drei Doppelbünde, an Kopf und Schwanz einfache Kapitalbünde. Zwei intakte Riemenschließen mit Stiftlagern. Lederband als Lesezeichen durch ein Loch am oberen Rand des Rückenleders gezogen und verknotet. Bl. 1, 17, 28, 35, 42, 46, 103, 136 mit farbigen Papierzungen als Blattweiser. Restauriert.
Fragmente: 1. VS Pergament. 20,5 × 14 cm, ca. 1 cm an die erste Lage gehängt. 14. Jh. Gotische Kursive. Leicht am unteren und seitlichen Rand beschnittes Blatt. Vorhandener Schriftraum: 17 × 13,5 cm. 39 Zeilen. Eine Spalte. Quaestiones in librum Porphyrii Isagoge. Quaestio 3. Vgl. den Druck: Giraldus Odonis O.F.M. Opera Philosophica, Bd. 2: De intentionibus, hrsg. von L. M. de Rijk, Leiden 2005, 669–672. M38566. Von dieser Hand auch die Makulatur in Cod. ms. Bord. 71, HS, 75, 76, HS, und 81, HS. 2. HS, ehemals in Kapsel C der UB Kiel (ohne Signatur), seit 2018 unter der Signatur Cod. ms. Bord. 73-Bei. Pergament. 20 × 13,5 cm, ca. 1 cm an die erste Lage gehängt. 14. Jh. Gotische Kursive. Kopfständig auf den hinteren Innendeckel eingefügt. Am oberen Rand leicht beschnitten. Vorhandener Schriftraum: 19 × 13,5 cm. 71 Zeilen. Zwei Spalten mit einer jeweiligen Breite von 6,5–7 cm. Vier Löcher von der Kettenbefestigung. Recto Stempel Kieler Universitätsbibliothek. Vermerk mit Bleistift 73 HS. Verso Abdrücke vom umgeschlagenen roten Einbandleder. Kommentar zu einem philosophischen Text. Diese Hand auch auf der Makulatur in Cod. ms. Bord. 58B, HS, 74, VS und 78, VS.
:Herkunft: Der Codex wurde in der Zeitspanne von ca. 1470 bis 1512 von dem Bordesholmer Chorherrn Johannes Nese unter Heranziehung der in der Bibliothek vorhandenen Handschriften und Drucke geschrieben. In mehreren Arbeitsphasen ergänzte ihn der Schreiber über vierzig Jahre hinweg. — Im Verzeichnis von 1606 (Cod. ms. Bord. 2a) betitelt mit De annunciatione dominica. Im Verzeichnis von ca. 1665 (Cod. ms. Bord. 1b) Jordani sermones de annunciatione Mariae.
Nr. CXCIX. — , 96. — , 99. — Nr. 653. — , 15 Anm. 45; 37. — , 165, 171, 193, 206, 208, 317, 620.
Ir Inhaltsverzeichnis. Genannt werden der Verfasser oder das Werk, aus dem die Predigt entnommen ist, sowie die Folioangaben. Besitz- und Schreibereintrag: Liber sancte Marie virginis in Bardesholm Bremensis diocesis ordinis canonicorum regularium sancti Augustini quem ego frater Johannes Nesze partim scripsi quum fui plebanus in monasterio predicto partim quum fui plebanus in Brugge et plebanus in Novomonasterio. Oretis dominum deum pro me unum Ave Maria. Darunter die dreizackige Forke mit den beiden seitlichen Dudelsäcken als Erkennungszeichen des Johannes Nese, unterschrieben mit Ovidius Naso, Johannes cum Naso, Nasonem petito. – Iv leer.
1r–180v De annuntiatione BMV (S28).
(1r–9v) . 3, 848 Nr. 406, 408, 409.
(9v–16v) . Mittam nuntium salutis … [Tb 10,8]. Ita scribitur Thobie X originaliter necnon pro presentis festivitatis sermonis initio sumitur thematisaliter … (13r) Audi verba domini et bene tibi erit … [Ier 38,20]. Ita scribitur Jeremie 38 originaliter necnon pro presenti ad honorem beate virginis Maria quo ad eius annunciacionem assumitur thematisaliter … Ebenfalls in Cod. ms. Bord. 25, 436va–437rb, und Cod. ms. Bord. 37, 223r–229v. Zu Timmermann siehe die Beschreibung von Cod. ms. Bord. 68.
(16v–27v) . : Leonardus de Utino Nr. 30.
(27v–34v) : Sermones de sanctis. Sermo XXI. In sole posuit … [Ps 18,6]. Bernardus attendite ad hanc similitudinem in qua nulla … (30r) Sermo XXII. Dies boni nuntii … [IV Rg 7,9]. In verbis propositis intelligimus huius diei festivitatem … Sermo XXIII. Ave Maria gratia plena … [Lc 1,28]. In verbis propositis et aliis condependentibus angelice salutationi virgo Maria … M26312, e 4v–f 1v.
(35r–41r) . : Johannes Herolt Nr. 198.
(41v–46v) : Legenda aurea. De annuntiatione dominica. ›Ex legenda aurea de sanctis sive historia Lombardica de annuncicacione dominica‹. Annunciacio dominica dicitur quia in tali die ab angelo adventus filii dei … — … demon abscedens evanuit et miles virum sanctum cum reverentia et gratiarum actione liberum abire permisit. cap. 50, 326–334.
(46r–102v) . 3, 804 Nr. 11, 12 (T3/4). Nach der Rubrik in roter Tinte die Jahreszahl 1508 in roter Tinte.
(102v–136r) . 2, 74 Nr. 121, 120, 121 wiederholt (S21), 78 Nr. 166–168.
(136r–180v) : Sermo super Missus est. ›Tractatus notabilis Francisci Maronis de ordine minorum viri illuminatissimi et sacre theologie professor super ewanglio missus est angelus Gabriel a deo etc‹. In mense autem sexto … [Lc 1,26]. Quia instante devotissimo tempore adventus domini et salvatoris … — … Ne ergo nostra curia suorum civium numerositate. Bricht kurz vor dem Ende ab. Auf einer schriftfreien Stelle im Textblock die dreizackige Forke mit den beiden Sternen des Johannes Nese. Auch in Cod. ms. Bord. 42, 103r–144r, siehe die weiteren Angaben in dieser Beschreibung.
Abgekürzt zitierte Literatur
M. Franck u. a., Aufgeschlagen. Universitätsbibliothek Kiel öffnet ihre Buchschätze des Bordesholmer Klosters, Ausstellung 20.08.–27.09.2002, Kiel 2002 (Vorauspublikation aus dem Sammelband "Die Bibliothek des Augustinerchorherrenstifts Bordesholm". In Vorbereitung für 2003) | |
Gesamtkatalog der Wiegendrucke, Bd. 1–, Leipzig 1925–1938, Stuttgart 1978– | |
S. Krämer, Handschriftenerbe des deutschen Mittelalters, Bd. 1–3, München 1989–1990 (Mittelalterliche Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz. Ergänzungsband 1) | |
Iacopo da Varazze, Legenda aurea, testo critico riveduto, hrsg. von G. P. Maggioni, Florenz 21998 (Millennio medievale 6. Testi 3) | |
Piccard-Online. Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart, J 340 (http://www.piccard-online.de) | |
H. Ratjen, Zur Geschichte der Kieler Universitätsbibliothek. Schriften der Universität zu Kiel 1862–1863, Kiel 1862–1863 (Programm zum Geburtstage Frederiks VII.) | |
K. Schnabel, "Liber sanctae Mariae virginis in Bordesholm …" Geschichte einer holsteinischen Stiftsbibliothek, Wiesbaden 2014 (Wolfenbütteler Mittelalter-Studien 33) | |
J. B. Schneyer, Repertorium der lateinischen Sermones des Mittelalters für die Zeit von 1150–1350, Bd. 1–11, Münster/Westf. 1969–1990, Bd. 1–4 ebd. 21973–1974 (Beiträge zur Geschichte der Philosophie und Theologie des Mittelalters 43,1–11) | |
CD-ROM inventory of medieval latin sermons 1350–1500 = Repertorium der lateinischen Sermones des Mittelalters von 1350–1500, nach den Vorarbeiten von J. B. Schneyer, hrsg. von L. Hödl und W. Knoch, Münster/Westf. 2001 | |
E. Steffenhagen, Die Klosterbibliothek zu Bordesholm und die Gottorfer Bibliothek. Zwei bibliographische Untersuchungen, in: Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holstein-Lauenburgische Geschichte 13 (1883), 66–142 | |
Wasserzeichen-Informationssystem. Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart (http://www.wasserzeichen-online.de/wzis/index.php) | |
A. Zumkeller, Manuskripte von Werken der Autoren des Augustiner-Eremitenordens in mitteleuropäischen Bibliotheken, Würzburg 1966 (Cassiciacum 20) |
Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der Bordesholmer Handschriften in der Universitätsbibliothek Kiel.