Sachsenspiegel
Pergament — 302 Bl — 42,5 × 30,5 cm — Lüneburg — Anfang 15. Jh.
Lagen: Vorsatzblatt + V (11). IV+ 1 (20). 18 V (200). IV (208). 6 V (268). III (274). 2 V (294). IV (302), das letzte Blatt der Lage auf den Rückendeckel geklebt. Vereinzelt Reklamanten: 40v, 249v (rot). Gegen Schluß jeweils die ersten Seiten bis zur Lagenmitte gezählt. 19r-20r, 86v, 152v, 145r-248v, 272r-274v, 300v-302r leer. Schriftraum: 31,5 × 20 cm , 36 Zeilen, zweispaltig. Text: Textualis formata, Glosse sowie Lehnrecht und Richtsteig Landrechts: Bastarda. Kapitelanfänge: 2zeilige Goldinitialen auf rotem, blauem oder altrosa Grund, mit weißen, manchmal auch schwarzen Spiralranken verziert und schwarz gerahmt. Glosse: 2zeilige rote und blaue Lombarden. Buch- und Registeranfänge: 9-11 bzw. 5-7zeilige Goldinitialen, 1ra,, 21ra, und 153ra, ornamental gespalten in Gold und Rot-Blau. Im Binnengrund meist in lila Schraffierung ausgespartes Blattrankenmuster, 6va, und 24rb, Binnengrund blau bzw. blau-altrosa, mit weißen Spiralranken verziert, 16va Blattrankenmuster auf rotem Grund in schwarzer Schraffierung ausgespart. 21r: im Binnengrund Rosettenranke in roter, im Außengrund Blattranken in roter und blauer Schraffierung ausgespart, in den vier Ecken goldene Rosetten. Zierleiste am linken und unteren Rand: ornamental gespalten in Gold und abwechselnd Rot, Blau, Altrosa, verziert mit weißen Spiralranken. 87ra: Außengrund links blau mit ausgespartem Blattmotiv, rechts rot mit schwarzen Spiralranken. Binnengrund in 4 blaue und altrosa Felder aufgeteilt, mit weißen Spiralranken verziert. Randleiste: blauer Stab, von Blattwedeln in Rot und Altrosa umrankt. 153ra: im Mittelfeld des lila Binnengrunds Rhombus, darin in blauer Schraffierung vier Lilien ausgespart, die zur Hälfte rot koloriert sind. 253ra, und 277ra Außengrund: Blattrankenmuster in roter Schraffierung ausgespart, im lila Binnengrund blaue Blüten. Über die Zierinitialen sind zum Schutz grüne Seidenstücke genäht. Alle Goldinitialen und Lombarden sind mit reichem Fleuronnée in Blau, Rot und Lila verziert, welches meist in Rand- bzw. Mittelleisten mit Blatt- und Blütenmotiven ausläuft und gelegentlich mit kleinen Vögeln geschmückt ist. 20v Bildseite des Malers der Goldenen Tafel, 30 X 20,5 cm. Rote, mehrteilige Architektur auf goldenem Hintergrund. Karl der Große übergibt Herzog Widukind in Gegenwart Eikes und anderer Personen den Sachsenspiegel. Unter der Miniatur die Wappen von Fürstentum und Stadt Lüneburg. Um die Bildseite führt eine goldene Zierleiste, umrankt von grün-lila Blattwedeln. Abbildungen s. Tafel V, außerdem in
: Buchmalerei aus der Zeit des Jean de Berry, München 1979, S. 109.Holzdeckelband mit neuem grauem Wildlederbezug über ehemals hellem Ledereinband. Auf dem Rückendeckel 5, auf dem Vorderdeckel 4 Silberbuckel, in der Mitte das Lüneburger Wappen, ebenfalls in Silber. Zwischen den zwei oberen Buckeln Titelschild in Textualis formata unter einem Hornplättchen, welches mit Metalleisten auf dem Holzdeckel befestigt ist: Sassenspeigel cum glossa. Kette erhalten. Zwei Langriemenschließen mit schön gearbeiteten Hakenteilen. Blattweiser (rote Lederstreifen).
741 (alt 421), mit Literaturangaben. — S. 120ff. — p. 1ff. — S. 15 Nr. 47, S. 54 u. 75. — S. 342. — S. 25ff. — 3 S. 170ff.
Mundart: niederdeutsch.
1ra-244va Sachsenspiegel Landrecht. Mit Glosse und Remissionen auf Lehnrecht und Kaiserrecht, die mit der Kapitelzählung im Lüneburger Schwabenspiegel, Ms. Jurid. 3, übereinstimmen. (1ra-16rb) Register zu den drei Büchern des Landrechts. (16rb-18va) Sachregister: ›Hir volget na en registrum to hope toghen ut alle drey boken.‹ (20v) Bildseite. (21ra) Vorrede in Reimpaaren: God hat de Sassen wol bedacht … (22rb) Prologus: Des hilghen geistes mynne … und Textus prologi: God de dar is beghin und ende … Ohne Vorrede von der Herren Geburt. (24rb) Buch I: ›Van geistlikeme rechte und werltlikeme …‹ Stwe swert let got … … … (c.70 [= I 71]) des koninges achte. (87ra) Buch II: Offt vorsten edder heren … … … (c.70 [= II 72 § 5]) schuldich an der dad. (153ra) Buch III: Umme nen ungerichte … … … (241ra c.72 [III 81 § 1]) in de gravescop vorstorven is. (22va) Glosse. Textus prologi: God de dar is beghin und. Hir hevet Eyke an, do he in dudesch brachte dat privilegium … … … (242vb c.72 [= III c.81 § 1]) alle mene rede brickt beschede ... et c. de episcopis, l. Sacrosancte ecclesie. Et sic est finis glose. Es folgen 12 unglossierte Kapitel, die Handschrift bringt insgesamt 224 Kapitel. Ed. .
:249ra-271vb Sachsenspiegel Lehnrecht. Register (-252rb). (252va-vb) Sachregister. (253ra:) De lenrecht kennen wille, de volge desses bokes lere … Ohne Glosse, mit Remissionen auf Landrecht und Kaiserlehnrecht. (271ra) c.85 [= 78 § 1]. Alle lenrecht hebbe ich to ende bracht … … … dat recht yummer openbare werd. (271rb) c.86: Swenne de here degedinget sinem manne … und c.87: Swe an den overen heren synnet leninge … (271vb) Ende: … eyn gud yeghen sinen heren. Hir endet sich dat lenrecht. Darunter in roten Schnörkelbuchstaben: ABC. Das Lehnrecht geht mit 6 Kapiteln über das vorangestellte Register hinaus. Ed. .
:275ra-300ra Richtsteig Landrechts. Register, 46 Kapitel (-276vb). (277ra) ›Richtestich.‹ En richte wert drey personen … (299ra) c. 48: Wan me ordel schilt … (300ra) Ende: … so vint me he no moghe, li. ii. ar. xii. § penultimo. Ohne Prologe und Epiloge, das 1. Kapitel nicht gezählt. Mit Allegaten im Text. Die Kapitel in Register und Text stimmen weder in der Zählung noch in der Reihenfolge überein. Ed. .
Abgekürzt zitierte Literatur
Beschreibung konvertiert im Rahmen des Projektes Digitalisierung der mittelalterlichen Handschriften der Ratsbücherei Lüneburg.