Schwabenspiegel
Pergament — 159 Bl — 38 × 29,5 cm — Lüneburg — Anfang 15. Jh.
Lagen: I (2). IV (10). V+I (22). 3 V (52). V (61). 4 V (101). V-1 (110). 4 V (150). V-I (159). Im ersten Quinternio zwischen Bl 11/12 ein Doppelblatt mit Bildseite eingefügt. Zwischen Bl. 52/53 ein Blatt ungezählt. Alte Lagenzählung ab Bl. 23 (2-15). Verschiedene alte Lagensignaturen. Vereinzelt Reklamanten von wenig späterer Hand: 22v, 32v, 130v, 140v, 150v. Bl. 1-2, 10v-13r, 119r-120v, 157v-159r leer. Schriftraum: 28 × 19,5 cm , 37 Zeilen, zweispaltig. Textualis formata. Im Spiegel des Vorderdeckels Eintrag des 17. Jhs.: Editus est hic liber sub titulo: Kayserlich landtrechtbuch gesetzet und geordnet von den Römischen Kaysern … Exlatus in Bibliotheca Guelphertin. ([= Wolfenbüttel Herzog August Bibliothek]) num. 83.4. Jur. Ordo autem videtur inversus. Auctor capitulo 3°: Aber dit bock segget van werltlikeme Gerichte, und darumme hetet dit Bock Lantrecht. Male ergo monachi, antiqui possessores huius libri, titulum ei adscripserunt: Keyserrecht. Rote Überschriften, rubriziert. 2zeilige rote und blaue Lombarden mit Fleuronnée in Rot, Blau und Lila. 5-7 zeilige Goldinitialen 3ra,, 86va, und 121ra, Binnengrund lila mit ausgesparten Blattranken. 14ra 8zeilige ornamental in Gold und Blau gespaltene Initiale mit goldenem Zierstab, der von hellbraunen Blattwedeln umrankt ist. Binnengrund hellbraun mit ausgesparten Blattranken. 91va 9zeilige Goldinitiale, der Binnengrund gefüllt mit Blattwedeln, in der oberen Hälfte ausgespart in Lila, in der unteren Hälfte ausgespart in roter Schraffierung. Alle Initialen sind mit reichem Fleuronnée in Rot bzw. Lila und Blau verziert. 13v Bildseite aus der Schule des Malers der Goldenen Tafel, 28 X 19,5 cm. Lila Architektur auf goldenem Hintergrund. Übergabe des Schwabenspiegels durch den Kaiser. Über der Miniatur die beiden Wappen des Herzogtums und der Stadt Lüneburg. Unter der Miniatur der Doppeladler und die Wappen der sieben Kurfürsten. Auf drei Seiten sind grüne Blattranken mit blauen, roten und lila Blüten um die Miniatur herumgeführt. Abbildung in S. 49.
Holzdeckelband mit neuem grauem Wildlederbezug. Auf Vorder-, u. Rückendeckel 5 Metallbuckel erhalten, Schließen abgerissen. Auf dem Vorderdeckel unter einem durchsichtigen Hornblättchen, welches mit Metalleisten auf dem Holzdeckel befestigt ist, Titelschild in Textualis formata: Keyser recht. Am Rückendeckel Kettenansatzspuren.
742 (alt 423), mit Literaturangaben. — p. 9ff. — 209. — S. 341f. — S. 28ff. — 3 S. 175f.
Mundart: niederdeutsch.
3ra-86ra Schwabenspiegel Landrecht. Register (-10rb). (13v) Miniatur. (14ra) Text: Here god hemme/sehe vader … In 355 fortlaufend gezählten Kapiteln.
86v-116vb Schwabenspiegel Lehnrecht. Register (-91ra). (91va) Text: Swe lenrecht kunnen wille … In 146 gezählten Kapiteln. Zwischen Bl. 109/110 ein Blatt herausgerissen, Textverlust von Anfang Art. 112c … der bode schall to deme minnesten van eme hebben ene halve hove to lene, eder dat viff schillinge - bis Schluß von Art. 115b - [vra] gen umme len, wen sine man … (116ra) Kap. 146: Hir hefft dit lenrecht enen ende … … … dat vorlye uns allen de vader und de sone und de hilge geist amen. Ed. 1840. Ed. 1972.
117ra-rb Vorrede von der Herren Geburt. ›Van der heren bord van Sassen lande.‹ Nu vornemet der heren bord … … … und anders nerghen to lantrechte eder to lenrechte. Ed. 1955 S. 53f. Darunter 5 Zeilen in kleinerer Schrift: Herschild se twene viff schillinge … mit übergeschriebenen, roten Zahlen, gedruckt bei S. 32.
:(117va-118ra) Hildesheimer Dienstrecht. ›Van der denstlude rechte to Hildensem.‹ Alse en bischop to Hildensem gekoren … … … so nympt it de dochtor. (118rb) Ius litonicum Hildensemense. Istud est ius litonicum omnium officiorum ecclesie et ecclesiarum omnium Hildensemensis diocesis … … … in viventes et in mortuos. (118va-vb) Magdeburger Dienstrecht. ›Dit is der denstlude recht van Magdeburgh des godeshuses.‹ Dit is dat erste recht dat de denstlude van Magdeborch … … … halven ire recht. Zum Hildesheimer und Magdeburger Dienstrecht vgl. : Die Ministerialen, Köln 1836, S. 525ff. und 523f.
121ra-157ra Das kleine Kaiserrecht. ›Dit is dat lutteke keyser recht.‹ Sint van tyden to tiden de werld wird io boser … Der Prolog wird als Kap. 1 gezählt. (156vb) Cap.200 [= Endemann Buch 4, c.17]. De Keyser hefft al den bevalen … … … de schullent wise sin. Ed. : Das Keyserrecht nach der Handschrift von 1372, Kassel 1846.
Abgekürzt zitierte Literatur
Beschreibung konvertiert im Rahmen des Projektes Digitalisierung der mittelalterlichen Handschriften der Ratsbücherei Lüneburg.