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Beschreibung von Handschrift Wolfenbüttel, NLA WO, VII B Hs, Nr. 222 (Katalogisierung der mittelalterlichen Handschriften im Niedersächsischen Landesarchiv, Abteilung Wolfenbüttel. Beschrieben von Helmar Härtel, Mona Dorn, Katharina Krieg und Anja Schwarzbach. Wolfenbüttel, 2007.)
Helmar Härtel, in: Katalogisierung der mittelalterlichen Handschriften im Niedersächsischen Landesarchiv, Abteilung Wolfenbüttel. Beschrieben von Helmar Härtel, Mona Dorn, Katharina Krieg und Anja Schwarzbach. Wolfenbüttel, 2007.

Expositio Psalterii

Papier — 157 Bl. — 29 × 20,1 cm — Hildesheim — 1440–1450

Wasserzeichen: Ochsenkopf mit Augen und Nasenlöchern, darüber einkonturige Stange, darüber Stern: WZIS DE4620-PO-75806, DE4620-PO-75813 (beide 1443), DE2730-PO-76976 (1442), DE2910-PO-76979 (1444), DE6255-PO-76963 (1443). Lagen: I-1 (1). 12 VI (143). VI+1 (157). Vorsatzblatt mitgezählt, nach Blatt 66 folgt 66a. Schriftraum: 23 × 14 cm, 46-48 Zeilen, zweispaltig. Wechsel zwischen Text und Glosse durch verschieden große Schriftgrade angedeutet. Cursiva, Typ C. Anfänge der Psalmen sechszeilige Lombarden, gelegentlich einfacher Schmuck im Buchstabenkörper, Binnenfeld (Gesichter, Blattranken).

Einband Leder auf Holzdeckel. Einzelstempel: Schunke Blattwerk in Raute 122 (Blattwerk: EBDB s000843), Schunke Kreuz in Kreis 4 (Kreuz: EBDB s005440), Schunke Lamm in Kreis 109 (Agnus Dei ohne Kelch, stehend, Kreuzstab gerade: EBDB s005459). Schunke Lilienhälfte in Rautenhälfte 456 (Lilie, Doppellilie, halbiert: EBDB s002658). Nicht bei Schunke Punze, Rosette, 6blättrig, in Kreis (Ornamente, geometrische, Punkte: EBDB s003602) u. Stern, 6strahlig, in Kreis (Stern, sechsstrahlig: EBDB s008858). Stempel stammen aus der Werkstatt Christuskopf Hildesheim (EBDB w000922) (Lüchtenhof in Hildesheim).

Herkunft: Zwischen 1440 und 1450 für den Chorherrn Johannes aus dem Stift St. Maria Magdalena im Schüsselkorb in der Hildesheimer Domfreiheit geschrieben; ob dies auch im neugegründeten Fraterhaus Lüchtenhof geschah, wo der Codex gebunden wurde, ist nicht sicher beweisbar. — Später im Besitz des Priesters Johannes Wechman, der zwischen 1458 bis 1471 urkundlich als Vikar am Andreasaltar des Braunschweiger Cyriaksstifts nachgewiesen ist, vgl. NLA-StA WF 8 Urk Nr. 266, 272, 289, 291 (briefl. Mitt. von Dr. U. Schwarz, 27.1.2019, dem hier sehr herzlich gedankt sei).

Henrici Handschriftenarchiv, 543–545. — Haucap-Nass, 225 Nr. 132.

1r–1v 1r (Vorsatzblatt) leer bis Federzeichnung einer Halbfigur mit Bischofsmütze. 1v (Vorsatzblatt) Notariatsinstrument für Hermannus de Melle, Hinricus de Depholte, Erdwinus de Dumpstorpe, Albertus Meyrinck, Liffhardus Zilscher, Eylhardus Spiker, Statius de Brunke u.a. aus Osnabrück, 15. Mai 1436. Notar ist Albertus Buel, clericus Osnabrugensis. Darüber der Eintrag: Liber iste pertinet Johanni servitori dominorum in carthallo (Schüsselkorbstift im Bischofshof in Hildesheim) [von späterer Hand:] sive Wechman. 3r oben: Dusses salter gheue ik Iohannes Wechman prester vp dat refugium in de kerken sancti Ciriaci dat de moge deynen allen personen.

2r–2v Register mit Angabe der Psalmenanfänge.

3r–156va Expositio psalterii. Prolog: Titulus huius libri est hymnorum vel soliloquiorum prophete David. Dicitur enim hymnus laus dei cum cantico. Text: Beatus vir qui non abiit [Ps 1,1]… Notandum presens psalmus caret titulo secundum ebraycam veritatem … — … beati qui habitant in domo tua domine in seculorum secula laudabunt te. (147ra) Expliciunt psalmi etc. Incipiuntur cantica etc. … — … quod nobis concedat pater omnipotens filius et spiritus sanctus amen. Der Vergleich der Initien legt nahe, daß das Psalterium glossatum in der Gandersheimer Handschrift Hs 264, 115va–186vb (Gandersheim, 62), ein Auszug der vorliegenden Expositio ist. Der Text findet sich vollständig nochmals in Marburg, UB, Mscr. 61, 2ra–165ra (Marburg, 184–186) und steht offenbar der breit überlieferten Psalmenauslegung des Dietrich Engelhus nahe (vgl. ebd.).


Abgekürzt zitierte Literatur

EBDB Einbanddatenbank (http://www.hist-einband.de/, besonders die Sammlung Wolfenbüttel)
Gandersheim Die Handschriften der Stiftsbibliothek zu Gandersheim, beschrieben von H. Härtel, Wiesbaden 1978 (Mittelalterliche Handschriften in Niedersachsen 2)
Haucap-Nass A. Haucap-Nass, Die Stiftsbibliothek von St. Blasius in Braunschweig. Ein Überblick mit einer Handliste der nachweisbaren Handschriften und Drucke aus dem Blasiusstift, in: Die Welfen und ihr Braunschweiger Hof im hohen Mittelalter, hrsg. von B. Schneidmüller, Wiesbaden 1995 (Wolfenbütteler Mittelalter-Studien 7), 205–225
Henrici Handschriftenarchiv E. Henrici, Findbuch und Handschriftenbeschreibungen zu den Beständen Staatsarchiv Wolfenbüttel Hs IV, VI 5, 11, 13, VII B–D, 2 Bde. masch., Berlin 1906–1909 (Handschriftenarchiv der Berlin - Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften)
Marburg Die mittelalterlichen Handschriften der Universitätsbibliothek Marburg, beschrieben von S. Heyne, Wiesbaden 2002
WZIS Wasserzeichen-Informationssystem. Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart (http://www.wasserzeichen-online.de/wzis/index.php)

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der mittelalterlichen Handschriften im Niedersächsischen Landesarchiv, Abteilung Wolfenbüttel.
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