de :: en
Permalink: PURL

Suche

Anzeigen als: OAI :: XML :: Print

Beschreibung von Handschrift Wolfenbüttel, NLA WO, VII B Hs, Nr. 48 (Katalogisierung der mittelalterlichen Handschriften im Niedersächsischen Landesarchiv, Abteilung Wolfenbüttel. Beschrieben von Helmar Härtel, Mona Dorn, Katharina Krieg und Anja Schwarzbach. Wolfenbüttel, 2007.)
Helmar Härtel, in: Katalogisierung der mittelalterlichen Handschriften im Niedersächsischen Landesarchiv, Abteilung Wolfenbüttel. Beschrieben von Helmar Härtel, Mona Dorn, Katharina Krieg und Anja Schwarzbach. Wolfenbüttel, 2007.

Anordnungen für den im Gandesheimer Stift gebräuchlichen Gottesdienst

Papier — 59 Bl. — 21 × 16 cm — Gandersheim — 1538

Wasserzeichen: Krone mit zweikonturigem Bügel, Bügel mit Perle und zweikonturigem Kreuz/Reichsapfel: WZIS DE4620-PO-52658 (1517). Krone mit zweikonturigem Bügel, Bügel mit Perlen und zweikonturigem Kreuz, darüber einkonturiger Stern: Piccard Bd. 1, Abt. VII Nr. 18 (1518–1544, zwei weitere Typen nicht nachweisbar). Krone mit zweikonturigem Bügel, Bügel mit Kleeblattkreuz, darüber einkonturiger Stern: WZIS DE7635-PO-55648 (1550). Krone mit zweikonturigem Bügel, Bügel mit Kleeblattkreuz (nicht nachweisbar). Lagen: II+1 (5). II (8). I (10). II+1 (15). 2 IV (31). II+2 (37). I (39). 5 II (59). Nach Bl. 6 folgt Bl. 6a. Schriftraum und Zeilenzahl wechseln. Drei Haupthände: 2r–10r Humanistenkursive mit gotischen Elementen, 11r–31v gotische Kursive von der Hand des späteren Stiftsseniors Barthold Stein (Goetting 1, 432–434). 35r–42r Humanistenkursive.

Moderner Einband, ehemaliger Pergamenteinband jetzt Vorsatzblatt.

Herkunft: 1r: Hec sunt scripta anno 1538 ex antiquo registro … quod obtinet dominus Hinricus Udo et erat scriptum anno 1438. Hinricus Udo (Heinrich Uden) war Marienpfarrer und Rektor in Gandersheim, vgl. Goetting 1, 499.

Lipphardt Osterfeiern 6, 472 Nr. 785. — Goetting 1, 241–244. — C. Popp, In honore sanctae Mariae et omnium sanctorum. Reliquienkult und Heiligenverehrung im Frauenstift Gandersheim im Spiegel der liturgischen Quellen, in: Heilige – Liturgie – Raum, hrsg. von Dieter R. Bauer u.a., Stuttgart 2010, 99–118.

1r Liturgische Anweisungen für den Schülerchor im Fall des Todes eines Kanonikers.

1v Termine für Abgaben. Festa consolationis, granarii, bursae et praebendae. ›… chori‹. Michaelis festum consolacionis [29.9.] – Cosme et Damiani festum granarii [27.9.].

2r–57v Registrum chori ecclesiae maioris Gandersemensis. Eine für den Rektor des Schulchors bestimmte Zusammenstellung (Art Auszug aus dem Liber ordinarius), der während des Kirchenjahrs im Stift gebräuchlichen liturgischen Handlungen, Stationsgottesdienste, Prozessionen, an denen Rektor und Schüler mitzuwirken hatten.
(2r–10r) (1. Hand:) Sonntag in der Weihnachtsoktav bis zum Fest s. Ambrosii (4. April).
(11r–31v) (von der Hand des späteren Stiftsseniors Barthold Stein:) Palmsonntag – Divisio apostolorum (15. Juli), nachgetragen (32v): In nocte nativitatis, 4. Adventssonntag, Vigilien s. Luciae u. Oktav Mariä Empfängnis. (15r–16v) Osterprozessionsspiel. Druck: Sievers, 18f.; Lipphardt Osterfeiern 5, 1521–1524 Nr. 785. Prozessionen um die Stadt und nach auswärts: an Laetare um die Stadt (7rv), mit Reliquien zum Georgenkirchhof am Montag vor Himmelfahrt (21v), nach Ellierode am Dienstag und nach Braunschweig am Mittwoch vor Himmelfahrt (22r), zur Wasserweihe am Marktbrunnen und zum Neuen Dorf am Dienstagmorgen nach Pfingsten (24r), nach Clus, Brunshausen und zum Georgenkirchhof am Mittwoch nach Pfingsten (24v), über Wik, Hagentor, Neues Dorf, St. Marien zum St. Georgenkirchhof am Freitag nach Christi Himmelfahrt (26r–27r) und zur Kirchweih nach St. Georgen am Sonntag nach Corpus Christi. (30v–31r) In festo reliquiarum, abgedruckt bei C. Popp (s.o.), 100 Anm. 4. – [32r]–33r leer.
(34r) Federproben: Nennung von Cyriacus Morick Duderstadensis, darunter Vers: Quod non tollit Christus / id sumit viscus. – 34v leer.
(35r–42r) (3. Hand:) 1. Advent – Unschuldige Kindlein (28. Dez.).
(42v–52r) Wiederholung des Textes von 2r–10r.
(52v–57v) Wiederholung der Texte von Palmsonntag bis St. Anastasius. Es fehlen die Feste vom 15. Juli bis zum 1. Advent. – 58–59 leer.


Abgekürzt zitierte Literatur

Goetting 1 H. Goetting, Das Bistum Hildesheim, Bd. 1: Das reichsunmittelbare Kanonissenstift Gandersheim, Berlin, New York 1973 (Germania Sacra N.F. 7)
Lipphardt Osterfeiern W. Lipphardt, Lateinische Osterfeiern und Osterspiele, Bd. 1–9, Berlin, New York, 1975–1990 (Ausgaben deutscher Literatur des XV. bis XVIII. Jahrhunderts. Reihe Drama 5/1–9)
Piccard G. Piccard, Die Wasserzeichenkartei Piccard im Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Bd. 1–17, Stuttgart 1961–1997 (Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg. Sonderreihe Die Wasserzeichenkartei Piccard im Hauptstaatsarchiv Stuttgart 1–17)
Sievers H. Sievers, Die lateinischen liturgischen Osterspiele der Stiftskirche St. Blasien zu Braunschweig. Eine musikwiss. Untersuchung der liturgischen dramatischen Osterfeiern in Niedersachsen mit besonderer Berücksichtigung des lateinischen liturgischen Osterspieles Braunschweig IV, Wolfenbüttel u. a. 1936 (Veröffentlichungen der Niedersächsischen Musikgesellschaft 2)
WZIS Wasserzeichen-Informationssystem. Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart (http://www.wasserzeichen-online.de/wzis/index.php)

Beschreibung erstellt im Rahmen des Projektes Katalogisierung der mittelalterlichen Handschriften im Niedersächsischen Landesarchiv, Abteilung Wolfenbüttel.
Dieses Dokument steht unter einer Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz (CC BY-SA). Für die Nutzung weiterer Daten wie Digitalisaten gelten gegebenenfalls andere Lizenzen. Vgl. die Nutzungshinweise der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel.