Avis, das die ChurSäxischen auch Leütmeritz
verlaßen müßen. Derowegen großer
schrecken in Leiptzigk vndt anderer orten.
Das ChurSächsische volck will nicht fechten, es habe
denn geldt, derwegen 100 mille ThalerThlr: dahin
geschickt worden, von Leiptzig auß,
durch Schwendendorfer.
hingegen, hat der König in Schweden Paßaw
eingenommen, vndt marchirt, mitt 21 mille
Mann auf Böhmen zu. <Churfürst ist Selber
in der Person dahjn.>
Schwarzberger soll morgen gebe gott fort, zum König
wir geben Nous luy bajllons 200 DalersDal:
pour le voyage.
Au presche, & on a commencè a prier, nom-
mèment pour le Roy de Swede, encores que
ie m'y soye opposè, & ne l'aye sceu empescher,
pour plusieurs raysons. <Andreas Winsius, a preschè.> <Text vom Reichen Mann, vndt
armen Lazaro.1>
Caspar Pfau[,] Paulus, Sigmund vndt Thomaß sejndt fortt,
in Gottes nahmen, auf gut glück, oder
hazard, nach Braunschweig zu. <Rindorf, hänsel2, perge seindt auch mitt.>
Avis, daß der König jn Schweden, den güldenen
Steig eingenommen, vndt dem Churfürsten von
Saxen, seyen hingegen, 13 compagnien abgeschlagen worden.
Schwester Sibylla Elisabeth vndt schwester Anna Sophia nach Bernburg.
Jch mitt Meiner gemahl vndt 3 schwestern
nach Bärenroda, alda kalte küchen, vndt
einen Teich außgefischet, gefangen:
334 hechte, 29 Carpen, 142 Carauschen,
26 pärsche, 350 Schleyen, meistentheilß,<darundter>
schöne große stügke, an allerley solcher gattung.
|| [[Handschrift: 28v]]
Sie seindt aber fast alle abgestanden, jnson-
derhejtt die hechte, <wegen vnreinen faßes.>
Jch habe Sie wägen laßen, die hechte haben
gewogen, 148 Pfund (libra)℔: (90 Pfund (libra)℔: dje großen <so abgestanden>, 18 Pfund (libra)℔:
die lebendigen, 40 Pfund (libra)℔: die kleinen)[.]
Die Schleyen han gewogen, 3½ zentner,
40 Pfund (libra)℔:[,] die Carpen, 79 Pfund (libra)℔:[,] die Ca-
rauschen, einen halben zentner, die
pärsche, sejndt mitt ejngerechnett. <Die hechte
Vndt pärsche seindt fast alle abgestanden, die andern
fische aber nicht. et cetera>
Avis von Caspar Pfawen, daß general Pappenheim gewiß im
anmarchiren vndt zu besorgen, <er> djese örter be-
rühren möchte, destwegen man sich in acht zu nehmen,
Es hette general Pappenheim Münden vndt Witzenhausen
innen, auch an Mülhausen geschrieben, provi-
andt zu verschaffen, so viel als müglich auf-
zubringen, alle stunden parat zu haben.
Graf Loẅenstein hat sjch mitt den
Seinigen, auf Erfurdt zu, retirirt. Es
|| [[Handschrift: 29r]]
seye groß schrecken, vndt furcht, allenthalben.
heringen ist den 2. Junij, vber die helfte
abgebrandt, die stadt. Chur Sächsische armèe logirt
zu Börn, 3 mejlen, von Dreßen[!]. Es siehet
alles gar seltzam vndt gefährlich auß.
Nota Bene[:] diß ist den 2. Junij datirt, vndt von
Herzog Georg abcopiret, mir aber nicht von Baudissin sondern
nur erst von Caspar Pfau so baldt er es bekommen,
zugesandt worden, <gestern abendt spähte.>
Die Wolfenbüttler, streiffen auch
sehr starck. Eines vndt das ander, hat
Caspar Pfau vndt seine collegen sehr perplex gemachtt,
in ihrer, mir zum besten, angefangenen rayse.
Amtmann Martin Schmidt hat sich wol gehalten,
die gerste vndt rocken zu Sangerhausen
vmb 18 in 19 gute Groschengg:[,] den hafer vmb 16 Groscheng:
erhandelt, an stadt, 27 Groscheng: vndt 24 Groscheng:
auparavant.
Die Progreß des Grafen von Pappenheimb,
werden confirmirt.
Es regnet etzliche tage her, gar starck,
vndt ist sehr kalt. A
Ambtmann Milagius, jst herkommen, nimbt ab-
schiedt von mir, vndt wirdt Raht zu hal-
berstadt.
Marschalck Erlach ist herkommen,
mitt seiner haußfrawen.
Schreiben von Bruder Fritzen, vndt
Melchior Loyß[,] auch dem Jungen Knoche.
Zeitung das Vladislaus Sigismundus soll zum König in
Polen, erwehlt, vndt gekrönt worden sein.
Vergangenen Sonnabendt ist doch noch häringen
abgebrandt. Der Fürstin ist kein schade ge-
schehen.
Avis, das general Pappenheim auf die Wette-
raw zuziehe.
Predigt gehört am Behttage.
hernachmals Vriel von Eichen, als meinen
alhiesigen bestellten Amptsraht zu
|| [[Handschrift: 30r]]
harzgeroda, durch den Marschalck Erlach,
vndt Martinum Milagium, den vndter-
beampten, dienern, vndt vndterthanen, an-
weysen vndt installiren laßen, auf dem
Rahthause. Gott gebe zu glück, segen,
vndt gutem gedeyen, vndt das alles gar
wol gerahten möge. Der Ambtmann vnd
Amtsschreiber Martin Schmidt, wirdt abge-
danckt, vndt kömbt nach Bernburg[.] haüptmann
Knoche s zeücht gar ab, auf Johannis.
Nachmittags habe ich dem Martino Milagio
seinen abschiedt, vndt einen ansehlichen pocal
gegeben.
Rescrit au Ieune Knoche du 8me. de ce
mois.
Avis, daß König jn Dänemark bey ejn, 16 Orlogs-
schiffe außgeschicktt, sollen erst bey Schagen
jhre ordinantz aufbrechen, vndt darnach
z thun was ihnen befohlen.
<Der Maréchal de Marillac jst zu Paris endthaüptet worden, convaincu du crime de leze Majestè. et cetera>
Donnerstag♃ den 7. Junij. böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ
Ie presuppose par aulcunes conjectures,
que nos gens au voyage de Brunswyck
soyent, ou seront pillèz, Dieu les en garde
& moy de ce grand malheur, & vueille
que je soye en cela faux devin.
Nach der mahlzejtt, hat es geschlooßet,
dörfte dem lieben getraydjg zimlichen
schaden thun.
Avis, das general Pappenheim, sich von Cassel auß,
eilends gewendet, vndt den Grafen von Loẅen-
stein, bey heiligenstet geschlagen, nach dem er zuvorn
Münden, Witzenhausen, Allendorff vndt Eschwege
eingenommen. Dörfte itzt Mülhausen, vndt Düringen
gelten. Der Landgraf von heßen ligt vor Caßel
mitt 4 Regimentern[.] Graf von Loẅenstein, hat viel
geldt vndt artollerey verlohren.
Graf von Schwartzburgk3, hat mitt ejner
convoy von 24 Mußcketirer, etwas von sei-
nem bagage, vndt mobilien anhero geschicktt,
von Sonderßhausen auß. et cetera
Avis, das Mejn Bruder Fürst Ernst, (dieweil es nicht
glücken will bey Chur Saxen) abgedanckt, vndt
zum König in Schweden ziehen will. Es heist:
Donec eris fælix, multos numerabis amicos, etc
Tempora si fuerint nubila, solus eris.4
Sonsten, soll er, 60 Stück vieh, so er erbeüttet,
nach Ballenstedt gesandt haben.
Der gestrige avis von Sonderßhausen verändert
sich wieder, vndt will verlautten, alß wenn
der Graf von Pappenheim, wieder nach heßen
zu, sich gewandt habe. Es hat auch der
Graf von Schwartzburgk5, sejn zeüg, so er
gestern abendt anhero geschickt, wieder
laßen nach Sonderßhausen führen.
Caspar ernst Knoch hat eine Rahtsstelle vndt 4 Aempter,
von dem König in Schweden, in den Stiftern bekommen.
Gegen abendt hat der graf wieder laßen
sein zeüg herführen, mitt avis, das der Pap-
penheim sein haüptquartier zu heiligenstadt habe,
herzog Wjlm von Weymar seye zu Weymar angelanget
|| [[Handschrift: 31v]]
mitt 10 mille Mann, so hernach folgen, sein landt zu de-
fendiren, also daß Sie meinen, er, vndt heßen,
auch Lünenburg vndt Baudiß conjunctim
wollen doppelt so starck sein, als general Pap-
penheim, vndt ihn jn dje kloppe bringen, quod
vix credo.
Sollicitationschreiben, a patruis, in der
Gernrödischen sache, gar ernstlich.
Marschalck Erlach, neben sejner haußfrawen, wjeder
nach Bernburgk gezogen.
Jch habe die rayse, nach Ascherßleben, wieder ejnge-
stellet, wegen besorgenden alarms, vndt ver-
muhtlicher ankunft des hertzogs von Hollstein,
auch anderer gäste. Dietrich Werder wjll
sein Regiment zu Ascherßleben mustern, vndt
herrvetter Fürst Ludwig, auch mitt darbey sein.
Avis, das der general Pappenheim die Nordhaüser
auch zu brandtschatzen bedrawet, vndt in der
nähe liege. Dje päße an der Weeser seyen
ihm abgeschnitten, von dem heßischen vndt landtgräflichen volck[.]
Jch bin hinauß geritten auf den Tummelplatz.
Mon enfant commence aussy a ressembler a
l'jnfirmitè humaine. Dieu face ce quj luy plaist,
& nous face une fois voir les signes de sa mise-
ricorde au lieu de ceulx de son jre.
Caspar Pfaw ist mitt seinen nebencommissariis,
(Gott lob vndt danck) gar glücksehlig
von Braunschweig, nachdem sie große gefahr
vndt angriff der streiffenden rotten auß
Braunschweig<Wolfenbüttel> außgestanden, wiederkommen.
<Der Obrist Mario hat mir auch geschrieben. perge perge perge>
Zeitung das der löbliche tapfere Printz, Vladislaus
Sigismundus jn Pohlen, von seinem eigenem
bruder, mitt einem stilleet, schelmischer
weyse, erstochen seye worden.
At vix credo, & Deus avertat,
misericordia sua.
Zeitung das der Prinz von Vranien Venlo
eingenommen, Graf Ernst von Naßaw ge-
blieben, vndt Graf henrich von Bergk,
Stadisch werden wolle.
Avis daß<von> Stollberg, daß der Pappen-
heim vor Göttingen gerückt vndt drey
Stürme darvor verlohren.
Jn die kirche, zweymal.
Ein Schäferknechtt zu Güntersperge ist rasendt
worden, also das man ihn an ketten anlegen müßen,
ist von dem bösen gejst, jn einem walde herümb
geführet worden, das er weder auß: noch
eingang gewust biß er endtlich wiederkommen.
Bißweilen redet er vernünftig, vndt gi-
bets einer Frawen schuldt, mitt welcher
er vmb wolle gehandelt, vndt harte wechsel-
reden geführet, dje jhn also soll verzaübert
haben. Jch laße drauff inquiriren.
Auf der Rennbahne, meine pferde ge-
tummelt, <vndt geritten.>
Nota Bene Als Caspar Pfau mitt seinem geferten neẅlich auß
Braunschweig gezogen, ist ein Reütter vndter ihrem hauffen,
von der trouppe, weggeritten, vndt in das holz
gerandt (vndter Rittmeister Gebhardts Schencken
des beschrienen puschkleppers, compagnie von
|| [[Handschrift: 33r]]
welchem die historie wie er einsmahls
auf dem rade gelegen, vndt kaufleütte ge-
plündert, erzehlet wirdt) diesem seindt vnsre
leütte, auß sonderbahrer schickung Gottes, nachge-
randt, haben ihn eingeholt, vndt gleichsam als
einen gefangenen hinder sich reitten, auch seinen
paßzettel von Schencken aufweysen laßen.
Sonst hette er ohne zweifel, auß dem holz
eine starcke trouppe mittgebrachtt, vndt
mir vber die 3 mille ThalerThlr: sambt der ehrlichen leütte
verlust, schaden gethan. Darnach hat man es
erfahren, das eben derselbe kerll zwey-
mal vor malefitzrecht albereitt ge-
standen. Jst ein rechter Maußkopf gewesen.
Es haben zwar 20 Mußcketirer auß
Wolfenbüttel auf einen büchsenschuß
von vnsern leütten gehalten, auch zween
losungsschüße gethan, ihrer Reütter endt-
satz zu erlangen. Diewejl aber die
vnserigen sich zur gegenwehr, fertig ge-
macht seindt Sie endtlichen ins holtz gewichen.
Sonsten hab seindt auch 25 pferde, auf die
vnserigen außgeritten, haben aber ihrer verfehlet
hetten neben den Muscquetieren vbel hausen dörffen.
Zeitung daß zwar der königlich Schwedische secours an-
komme, vndt sich mitt der ChurSäxischen, conjungiren
wolle, aber es wehre doch, wegen des general Pappenhejmbs
fortzug, vndt der Säxjschen armèe retirada, ejn groß
schrecken, vndter die leütte gebrachtt, jm lande
zu Meißen, wie Sie dann auch, von Leiptzigk,
sehr vjel von mobilien, vndt kaufmannsgühtern,
hjnweg flehen, vndt hoffen alda immer auf
secours vom Könige in Schweden. Die Obersten,
Jlaw, vndt Götz, haben Görlitz, neben
andern Sechsstädten, eingenommen. Jn der
Oberpfaltz seindt die leütte nicht so guht
Friederichisch, als man außgegeben, sondern
halten es mitt den Bayerischen, haben
auch Ambergk, vndt Neẅenmarck
wol befestigett. Fridericus, will
eine neẅe armèe colligiren, vndt auf
Sie zu ziehen. hertzog von Fridlandt
ist 33000 Mann starck, vndt hat, 80
Stücke geschützes, bey sich.
Avis diesen abendt, das general Pappenheim zwar
gestern von denen zu Nordhausen proviandt begehrt,
vndt in verweigerung deßen, wollte er es inn
drey tagen holen, Es wehre ihm aber hertzog
Wilhelm von Weymar, zuvor, vndt nach
Mülhausen kommen, würde ihn, nebens
dem Landgrafen, (welcher von der andern seitte,
kömbt) jn die Mjtte kriegen, <wie Sie vermeinen.>
Raht gehalten mitt Caspar Pfau in der
Gernrödischen sache.
Dipoj, parecchj bellissjmj discorsj.
Confirmatio, daß der Prinz von Vranien, Venlo,
Roermundt vndt Strahlen eingenommen,
Maestrich, vndt Antorff belägert.
Graf Ernst Casimir von Naßaw, wehre
vor Ruhrmondt geblieben. Die Spannischen<Niederländischen>
herren in den Spannischen Niederlanden tumultujrten.
hermanstein hette Churfürst von Trier dem
Frantzosen vberlaßen. Weißemburgk
hetten die Bayrischen wieder eingenommen.
Avis von Sangerhausen, das der König jn Schweden,
an seye kommen, in Böhmen, vndt hette den Friedlän-
dischen albereitt, 4 Regiment abgeschlagen,
hetten auch, ejnen Crabahten Obersten6, jn Dresen[!]
gebrachtt. Pappenhejm, ligt noch vor Göttjngen,
Obrist Baudjß, ist itzt jm anzuge, zu Sangerhausen,
seindt Sie gar wolgemuhtett. perge
Der Kayser, soll dem Erzhertzog Leopoldo,
dem Pfaltzgrafen von Neẅburgk, Marg-
graf Christian von Brandenburg vndt Landgraff
Geörgen von heßen, die friedenstractation,
haben aufgetragen, vndt anheim gestellett.
Es wjll aber, der König jn Schweden, sjch darzu
nicht verstehen, es seye dann, das ihm die
Catohlischen eine armèe, jahr vndt tag, auf
den beinen halten.
Difficultè du traittè du blèd, a Sanger-
hausen, pour les hommes doubles, quj l'ont
entamè.
Geritten. Mon Alezan, a eu des quintes.
Jch habe Nostitzen zum erstenmahl reitten lernen.
Gott gebe zu glück.
hertzog von hollstein, Ernst Günther ist her-
kommen, diesen abendt, mitt Rittmeister Tannen-
bergk vndt dem Sondershausischen Stallmeister.
Zeitung das der König in Schweden mitt thejlß sejner armèe
vmb Parreüth gewiß im anzuge seye, den
Churfürsten von Sachßen zu secouriren. herzog Wil-
helm sein general leütenampt, so itzo zu halle,
prætendirt daselbst einen Sammelplatz ezliche
Regimenter zu halt dem König zuzuführen.
Dargegen soll sich herzog von Fridlandt mit seiner
armèe auf Eger gewendet haben. Præsumptio:
es werde die conjunction des Königs vndt
ChurSaxens vmb Zeitz herumb geschehen.
Man vermeint sonsten, das die düringischen Städte,
gegen den Pappenheim genugsam versehen sein.
Die Spannischen sollen mitt desordre auß der Vnterpfalz
abgetrieben sein, biß nach Trier. herzog Berndt soll
dem general Ossa, 7 fähnlein, 3 cornet abgenommen haben.
Donnerstag♃ den 14den: Junij.
Jn die kirche.
Mjtt dem hertzog von Hollstejn, conversirt,
von allerley.
Nous avons encores arrestè, & retenu
icy, le Duc de Holstein, lequel s'est
rendu fort joyeux, & Iovial.
Der Stallmeister Oberhaüpt, von Sondershausen,
ist wjeder verrayset, vers son majstre, (& Pere)[.]
Es ist etzliche tage her, gar ein vnstätjges,
kaltes windt: vndt regenwetter, hat aber
heütte auch gar sehr gewehet, vndt gestürmett. perge
heütte nach der mahlzeitt, jst der herzog
Ernst <Günter> von hollstejn, verrayset, vndt nach Ballen-
stedt gezogen, Meine freundliche herzlieb(st)e gemahlin gibt
ihm das geleydte biß dahin, benebens
Schwester Louyse. Jch habe jhn, ejn stück
weges, hjnauß begleittet, (& mon alezan,
<m'>a fait deux grands <inusitèz> affronts,) darnach,
bin ich wieder zurücka geritten.
Bidersehe7, Stammer, vndt Vitzenhagen, seindt
hinweg, Einsjedel, vndt Ejche, alhier geblieben.
Tannenberg der Rjttmeister jst mjtt seinem herren
hinwegk.
Mejne freundliche herzlieb(st)e gemahlin, ist mitt Schwester Louise Amalia
von Ballenstedt wiederkommen.
Vetter Johann Casjmjr, vndt sejn Bruder,
Fürst Georg Aribert vns zugeschrieben, wie <gar> freündt-
brüderlich sie sich vndtereinander vergljchen,
(durch interposition zwar; herzog Franz Albrechts von Saxen Lauenburg)
|| [[Handschrift: 36v]]
dem vätterlichen Testament stricte jnhærirt,
das Mütterliche aber, vmb frieden<s> vndt
einigkeitt willen, moderirt, darbey bil-
lich Gottes segen reichlich zu gewarten,
vndt es hat mich, des iungen vetter Ari-
berts nachgebung vndt Brüderliche liebe,
als eines heroischen Fürsten, nicht wenjg
movirt, in diesem vergleich. Nun
behelt Fürst Georg Aribert Wörlitz vndt Rade-
gast, Fürst Johann Casimir aber den vbrigen
Deßawischen antheil, die lehenshohejtt,
vber Radegast, vndt behelt Kleitzsch
darzu, ob es schon die FrawMutter
Fürst Georg Aribert im Testament vermacht gehabtt.
Gott segne diese schöne brüderliche
harmoniam vndt bestehtige Sje zu
seinen ehren.
Briefe von Wien, von Adolf Börstel[,] von Axten,
vndt Meiner Schwester der hertzogjnn von Mecklenburg[.]
Avis das die Infantin zu Brüßel
Nota Bene meine vormahls gnedige patronin mitt
todt abgangen. Sie ist die größeste
vndt gewaltigste Dame in Europa,
gewesen.
Avis daß der gute Iost Andreß
Randaw, in der Schlesie, an einem hitzi-
gen fieber gestorben.
Nota Bene[:] Songè hier mattin, que le Roy
de Swede auroit desfait ad inter-
necionem usque, les Tilliens & Pap-
penheimiens, & que le Prince Vladislaus
de Pologne s'estoit fort courtoysement
accommodè a moy me baysant les
mains, m'embrassant, & me priant
de luy ammener du secours d'Allemagne[.]
<En fin, nous verrons quelque chose.>
Donnerstag♃ den 21. Iunij.
Jn die kirche.
Nachmittags avis vom Præsidenten, daß die
Staden, sollen Maestricht einbekommen haben,
eben mjtt dem accord, wje Venlo.
Commission Burkhard von Erlachs vndt Hermann Christian Stammers an stadt Caspar ernst Knochs[:]
1. Vmb gnedigen abscheidt. 2. Jhm anzudeütten,
wer seine angeber gewesen, die ihm
bey mir in vngnade gebracht. hette vermeint,
alhier zu sterben, vndt sich begraben zu laßen,
avec quelques plaintes jntempestives,
dont j'ay usè les retorsions, <& permis
l'enterrement.>
Bin gestern hinauß aufs reheblahten
geritten, zum ersten mahl, aber nich<kein>
glück gehabtt.
Avis von Sondershausen, daß der Pappenheimb
|| [[Handschrift: 38r]]
den Landtgrafen von heßen geschlagen, <ihme> 30 cornet abge-
nommen, 600 Mann gefangen, vndt biß auf Elberstedt<Ebeleben,>
hinan streiffe. Derowegen alda große forchtt. perge
Caspar Ernst Knoche, haüptmann alhier,
hat sejnen abschiedt von mir genommen, vice-
versa haben wir mündtlich einander vnsere
gravamina erlaüttert, vndt alles
verscharret vndt vergraben sein laßen. Jch
mejnes thejls, auß angeborner fürstlicher mildig-
keitt, vndt Sanfftmuht. perge Vada il resto.
Er ist numehr königlich Schwedischer Raht, vndt haüpt-
mann vber 4 ämpter, im Stifft Halberstadt.
<Nota Bene[:] Tiemb Tembla coraçon straordinario[!]
dj Madama[.]>
Johannis: Sonntag☉ den 24. Junij. böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ
Predjgt angehöret, dje Iohannes Leüth-
nerus gehalten, vndt sich wieder einge-
stellet, nach dem er auß der ChurSäxi-
schen armèe, von Meinem Bruder wje-
derkommen. Il m'a fait force plajntes.
Knoche hat heütte, nach der predigt, die
<Ambts>gemejne zusammen beruffen, vndt ihnen
valedizjrt; auffm Rahthause, solennjter.
Nachmittags, wieder in die kirche.
Avis: daß doch noch der Landtgraf von
heßen, vom general Pappenheim geschlagen, ezliche
20 cornet vndt Fähnlein verlohren. Seye
darnach die Weser hinauff, nacher
Minden vndt höxer marchirt. Ob es nun
eine finte vf Göttingen zu, seye oder nicht
videbimus. Sie sagen, wollen Mülhausen
vndt Nordthausen außplündern, auch auff
Erfurdt zu, gehen. Ebeleben, jst gewjß
außgeplündert, auch von dannen, viel pferde
hinweg genommen, ezliche 100. Der Graf
von Schwarzburg so alda residirt, jst
außgerißen. Die Fürstjn von härjngen,
jst auch außgerißen, auf Stolbergk zu,
mitt wagen vndt mobilien. Es jst
eine große furcht, vndt schrecken im
lande, auch in den Stiftern.
Zillie, Schlanstedt, Oscherßleben, Langenstejn,
sont les 4 baillages de Caspar ernst Knoch[.]
<Tremor cordis extraordinarius continue a Madame avec une angoisse extraordinaire[.]>
Den Marschalck wie auch Stammern, vndt Caspar Pfau
dimittirt.
J'ay sceu que le Duc Guillaume de Weimar
a estè tresdesgoustè de la lettre escrite
de Madame a Mitzschlaff.
Dienstag♂ den 26. Junij. böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ böser/gefährlicher/schädlicher/unglücklicher/unglückseliger Tag (tatsächlich oder befürchtet)ꘉ
Jch habe nach der Naumburg gewoltt, aber
invita minerva8 einstellen müßen.
An herzog Wilhelm von Weimar vndt herzog Albrecht von Weimar geschrjeben, in
Meiner freundlichen herzlieb(st)en gemahlin schuldtsachen.
Avis das doch noch der Printz Vladislaus
Sigismundus zum König in Polen erwehlet, den
Evangelischen sehr affectionirt seye, vndt
ihnen jhre kirchen restitujrt habe. Ô mon
Dieu exauce moy, afin que j'establisse
bien tost ma fortune tant abbatuë.
Nota Bene Nota Bene Nota Bene[:] Le tremblement de cœur tant extra-
ordinaire quj est arrivè depuis 3 jours a Madame
ma compaigne, avec une angoisse quj la tour-
mente, ne scachant pourquoy, <signifie rien de bon.>
hinauß spatzjrt vormittags.
Nachmittags nach 2 vhren, Als jch eben
das eyferige gedruckte gebeht9 mitt Meiner
freundlichen herzlieb(st)en gemahlin verlase, welches zu halberstadt
von<r> den König in Schweden, drey freytage nach-
einander, alß den 22. Iunij, 20. Iulij vndt
17. Augustj, gehalten wjrdt, kam ein <Sehr>
solches<starcker> donner: vndt <ein solch> Regenwetter, auch
grawsamer Sturmwindt, das es<er> vns
die fenster einschluge, vndt insonderheitt
in meinem cabinet, vndter meinen
briefen, vndt acten, sehr vbel hauß-
hielte. Quid portendat! videbimus.
Es hat keine viertelstunde gewehret, dar-
nach ists wieder schön wetter worden.
Der windt hat starcke baẅme aller-
nechst vorm hause hindter dem holzhoffe zerrißen,
als dicker als Mannesdick, <auch 2 von den
iustificirten harzschützen mitt den rädern vmbgeworfen,
die ich darnach begraben laßen.>
Donnerstag♃ den 28. Junij.
Predigt gehöret. <Nota Bene[:] der<as> windt<wetter> hat gestern
beym Stiege 5 personen zu bodem[!]
geschlagen, darvon 4 baldt todt blieben[.]>
Das Gräfliche Schwartzburgische schreiben beant-
wortett<n> <laßen durch Vriel von Eichen> so wegen der Gefahr, von Sonderß-
hausen kommen. Nota Bene[:] Le tiltre d imparfait
a estè ressouvenu sous main, par Paul Ludwig[.]
Le ministre Johannes Leüthnerus m'a contè
comme son frere, <Balthasar> Leüthnerus, quj estoit nostre
ministre de cour a Bernburg l'an 1625 avoit
desja sceu prescher en l'aage, de 7 ans,
privèment, & publiquement en l'aage de 10
ans. C'estoit un grand personnage, de
bon jugement, tresgrande erudition &
d'une tresheureuse memojre (gu ejnes
güldenen gedächtnüßes) un fort excellent
Predicateur. Il mourut en l'aage de 32
ans, plusieurs estans d'opinion, qu'jl
mourroit beaucoup plustost, a cause
que c'estoit un esprit si meur,
de <sj> bonne heure.
Nachmittags hinauß spatziren gefahren,
gen Tanckeroda, vndt Neẅdorff.
Avis von Magdeburgk, daß der große windt
so am Mittwoch endtstanden, großen schaden alda
gethan, an den Steinernen gibeln, vndt stehenden
feẅermeüren, so wol an den aufgerichteten
kleinen wieder aufgebawten haüserlein,
vndt an dem Bischofshofe. Es habe auch der
windt die Schifbrücken gantz zerrißen,
die früchte im felde von dem hagel zer-
schlagen, einen strich durch im felde, die
armen leütte förchten sich noch vor Gottes
zorn, dieweil in 7 iahren hero, so vndter-
schiedliche vngewöhnliche wetter sich haben
hören laßen, Sie bitten vnß, wir sollen
helfen mitt ihnen behten, ob Gottes
angedrohete strafe möge abgewendet werden,
Erbiehten sich, das ihrige, vor vnß ebenmeßig auch
zu thun. Der windt soll sich alda nach-
mittags erst vmb 4 vhr erhoben haben. et cetera
Avis von Cöhten, daß herzog Wilhelm von
Weymar, ein schreiben vom Landtgraf Wilhelm
bekommen, der Seiner Liebden berichtett, das er ein treffen
mitt dem Pappenheim gethan, benebenst hertzog
Geörgen vndt Baudißen mitt ihrem volck, hetten
im anfang etwas schaden erlitten, aber endt-
lich das feldt behalten, vndt den Pappenheim
in der person gefangen bekommen.
Nous sommes sorty dehors, aller prendre
des escrevisses, <in der Vlenbach.>
Schreiben von den hernvettern in der Gernrödischen sache,
wollen meine endtliche resolution vndt er-
klärung wjßen.
Avis vom Marschall Erlach, das wie er Iean
zu Zeptzigk angewiesen, habe der hagel vndt
das große wetter, einen treflichen schaden alda
gethan, kein winckel im hause trucken ge-
bljeben, etzlich getreydig niedergeschlagen, in-
sonderheitt ienseytt Zeptzigk. Vmb Trinumb
Nota Bene hauptmann Knochens getreydig soll alles darnieder geschlagen sein
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vmb Cöhten auch großer schaden geschehen.
Ein ander strich auf Gröbtzjgk vndt Don-
dorf hat dergleichen gethan. Jedoch ist es
beßer in die hände des lebendigen Gottes, zu
fallen, als in die hände der Menschen, dann
Seine barmherzigkeitt ist sehr groß.
Nachmittags, hinauß nach dem Birnbawm,
spatziren gefahren.
Avis, das general Pappenheim 4 Regimenter zum se-
cours naher Calembergk geschickt, seindt
aber von den Lünenburgischen volck geschlagen worden
darauf Pappenheim wieder nach hammeln mar-
chirt, herzog von Lünenburg aber, soll Calenbergk
eingenommen haben.
Vitzenhagen, jst von der Nawmburgk
wiederkommen.